Jana_Banana
- Mitglied seit 27.08.2013
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Rezensionen und Bewertungen
Es gibt Grund sich bei Anne Freytag für diesen Roman zu bedanken. (Vor allem in meinem Fall, weil Frau Freytag ihn mir auch noch als Belegexemplar überlassen hat.)
Es gibt literarische Genüsse, die von der Verlagswelt übersehen oder ignoriert wurden. "Renate Hoffmann" is so einer.
Zur Handlung:
Renate Hoffmann ist eine neurotische, kontrollierte (wenn nicht kontrollsüchtige) Frau MItte Dreißig, die einem durch ihr Verhalten erst viel älter erscheint. Gleich zu Beginn erfährt man, dass sie sich das Leben nehmen will (der Sprung vom Balkon soll es werden... auch das wird selbstverständlich genau geplant.). Was sie dazu treibt, erfährt man in einem Wechsel aus der Gegenwart und Rückblenden aus Renates Vergangenheit.
Die Figur:
Freytag hat mit Frau Hoffmann eine wunderbare Figur erschaffen. Klug, unfreiwillig komisch, voll innerer Konflikte und Zerrissenheit, zerfressen von Zweifeln und doch funktionstüchtig wie ein Schweizer Uhrwerk. Die restlichen Figuren möchte ich nicht ansprechen, die soll jeder Leser für sich selbst kennenlernen.
Der Schreibstil:
Herrlich. Und sehr passend zum Charakter der Frau Hoffmann. Irgendwie distanziert, irgendwie witzig, irgendwie wertend, irgendwie einfach gut. Richtig gut.
Die Erzählstimme ist kritisch (bisweilen auch wertend bis sarkastisch), belibt jedoch immer auch wohlwollend Renate gegenüber.
Mein Fazit:
Dieses Buch hat mich bestens unterhalten. Ich habe laut gelacht und einige Tränen vergossen (mal aus Rührung, mal, weil es so tragisch war). Ich habe diesen Roman an einem Abend verschlungen und bin fast traurig darüber, ihn nie wieder zum ersten Mal lesen zu können. Ein wirklich schönes Buch.