Janna_Statis avatar

Janna_Stati

  • Mitglied seit 05.09.2012
  • 6 Freund*innen
  • 25 Bücher
  • 23 Rezensionen
  • 24 Bewertungen (Ø 4,33)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne9
  • 4 Sterne14
  • 3 Sterne1
  • 2 Sterne0
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Cocktail für einen Vampir (ISBN: 9783423214285)

Bewertung zu "Cocktail für einen Vampir" von Charlaine Harris

Cocktail für einen Vampir
Janna_Stativor 10 Jahren
Knackig, aber langsam geht einem die Puste aus!

Inhalt

Das Leben von Sookie Stackhouse, der gedankenlesenden Kellnerin, ist niemals langweilig. Sie ertappt Eric, ihren Vampir-Liebhaber, am Hals einer anderen Frau, die kurz darauf tot aufgefunden wird. Zusätzlich erschwert wird diese Situation nicht nur durch die Polizei, sondern auch durch den Besuch von Felipe, dem Vampirkönig. Sookie und Bill, der Vampirermittler, müssen herausfinden, wer verantwortlich für den Mord ist. Auch die Elfen machen Sookie langsam Sorgen, da das Portal scheinbar für immer geschlossen wurde... 

 

Meinung

"Cocktail für einen Vampir" ist der neunte Band in der Serie um Sookie Stackhouse aus dem kleinen Städtchen Bon Temps in Luisiana in den USA. Anders als bei manchen Folgebänden ist es empfehlenswert alle Bücher in ihrer Reihenfolge zu lesen, denn es finden immer neue Entwicklungen statt, die ohne Vorwissen nicht nachvollziehbar sind. Außerdem beziehen sich Figuren oft auf vergangene Geschehnisse und damit werden Bezüge zwischen den Bändern hergestellt. 

Die Geschichte von Sookie Stackhouse ist mehr als eigenartig. Zum einen lebt sie in einer Welt voller übernatürlicher Wesen, wie Vampiren, Wergeschöpfen, Elfen und anderen, uns unbekannten Wesen. Zum anderen ist sie selbst eine Gedankenleserin und gerät ständig in Schwierigkeiten. 

 

Als Figur ist Sookie auf den ersten Blick einfach gestrickt. Die junge Kellnerin ist nicht groß gebildet, offen und direkt, liebenswürdig und hilfsbereit. Vor allem junge Frauen werden sie leicht als Identifikationsfigur verstehen können, da man als Leser einen offenen Einblick in alle ihre Gedanken hat. Sookie weckt Symphatiegefühle in uns, wenn sie in Schwierigkeiten gerät, sich verliebt oder im Affekt handelt. 

Harris zeigt uns die Gedankenleserin als eine Figur, die vor allem dem Leser gegenüber ehrlich und fair ist. Ihre Gedanken sind manchmal schockierend, wegen ihrem drastischen Charakter und dann wieder sehr romantisch und reich an Bildern und Visionen. Sookie kommt einem als Person sehr real und lebensnah vor. Charlaine Harris beschönigt nichts, versucht nicht Kontraste zu erzeugen oder sie zu verstärken, sondern zeichnet eine junge Kellnerin, wie wir sie heute kennen könnten, trotz der vielen übernatürlichen Wesen um sie herum. 

 

Sookie ist die dem Leser am nächsten stehende Figur des Romans. Aus ihrer Perspektive erfährt der Leser um das Geschehen. Damit ist man in die Entwicklungen eingebunden, weiß jedoch an keiner Stelle mehr als Sookie selber, manchmal aber weniger, wenn Harris die Spannung verstärken will. Wenn mir Informationen vorenthalten werden, dann ist das ärgerlich, aber es steigert die Anspannung und lässt mich sehnlichst auf die Lösung warten.


Die Gedankenleserin wird von vielen anderen Figuren umgeben, so auch ihrem Liebhaber und Vampir-Ehemann Eric Northman. Trotz seiner Kälte und abweisenden Haltung, die man teilweise für Ignoranz und Gleichgültigkeit halten könnte, kann ich Eric nicht verurteilen oder verabscheuen. Eric steht dieses Mal nicht im Zentrum der Geschichte, obwohl er am Mord beschuldigt wird. Er ist eine Nebenfigur, Sookies Liebhaber, mit dem sie Probleme hat. Zwar rechtfertigt Sookie diese damit, dass er als Vampir seine Gefühle und Gedanken schlecht ausdrücken kann, aber es zeichnet sich eine Krise in deren Beziehung ab. 


Zwischen Eric und Sookie gibt es wenig Absprache. Ihre Probleme sind denen von vielen Paaren ähnlich. Es herrscht Unverständnis für seinen Partner und beide warten auf Liebesbeweise, sind aber nicht gewillt den ersten Schritt zu machen. Die Frage, die Charlaine Harris aufwirft ist, ob es Liebe allein schaffen kann alle Disparitäten zu überbrücken. Aus dem Schluss des Romans kann ich mir die Antwort denken: Nicht nur Liebe, sondern auch Vertrauen und Kommunikation sind wichtig um gemeinsam Entscheidungen zu treffen und glücklich zu sein. 

Trotz der kritischen Situation in deren Beziehung halten Eric und Sookie zusammen, wenn es darauf ankommt. Sie spielen sich nicht gegenseitig aus, sondern unterstützen einander. Letztendlich schaffen es die beiden aber nicht ihre Probleme zu überwinden und der Schluss des Romans deutet darauf hin, dass die Beziehung beendet ist. 

Die Autorin zeigt in "Cocktail für einen Vampir" den Verlauf einer Beziehung, die es im richtigen Leben geben könnte und macht somit ihren Roman glaubhaft und realitätsnah. Ich habe mich selber gefragt, ob es eine Möglichkeit gegeben hätte, das Ende zu verändern. Meiner Meinung nach war es vor allem die fehlende Kommunikation, welche die beiden auseinander getrieben hat. Hätte es mehr Aussprache gegen, wäre ein alternativer Ausgang denkbar gewesen. 


Die vielen anderen Figuren des Romans, wie Bill, Tara, JB, Sam, Felipe, Pam und andere haben ihre Finger im Spiel und sorgen ständig für neue Wendungen im Geschehen. Es ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild des Städtchen Bon Temps und Sookies Leben. Obwohl es eine nette Ablenkung vom Hauptstrang ist, finde ich, dass man die einzelnen Geschichten von Sookies Freunden auch weglassen könnte. Manche sind zwar ein wenig in der Handlung verankert, aber andere haben mit ihr gar nichts zu tun. Ich weiß nicht, ob es Sinn macht zu viel über die Geburt von Taras und JBs Kindern zu schreiben, wenn es im weiteren Verlauf der Handlung keine Rolle spielt. Der Gesamteindruck wird davon nicht gestört, aber diese Szenen bringen dem Leser wenig Erkenntnisse. 


Charlaine Harris zeigt auch familiäre Beziehungen, die in der Krise sind. So stellt sie die Frage, wie viel man Verwandten anvertrauen kann und sollte. Es fällt schwer Menschen gut einzuschätzen, die man schlecht kennt, wie es bei Sookies Elfen-Verwandten der Fall ist. Misstrauen zwischen den Elfen zeigt die Autorin aus verschiedenen Blickwinkeln und gibt dem Leser damit Stoff zum Nachdenken. Sind deren Probleme nicht auch Spiegel der Wirklichkeit? Wie oft denken wir nur an uns selbst, handeln aus egoistischen Motiven und verletzten damit unsere Verwandten oder Freunde?


Den Aufbau und den Handlungsverlauf strukturiert Charlaine Harris wie immer gekonnt. Sie steigt erst ruhig ein und lässt den Leser in die Situation eintauchen. Rückblicke und Zusammenfassungen erlauben es Bezüge zum letzten Band, "Vampir mit Vergangenheit", herzustellen und sich in Bon Temps erneut einzufinden, um nun herauszufinden, wie es weiter gehen soll. 

Die Idylle wird unterbrochen durch Sookies Auftauchen bei Eric, wo sie ihn am Hals einer jungen Frau erwischt - Kym Rowe. Kurze Zeit später erklingen Polizeisirenen und Sookie erfährt, dass Kym tot in Erics Garten aufgefunden wurde. Aus meiner Sicht ist das ein knackiger Einstieg, der sofort Spannung schafft und gleichzeitig Raum für Spekulationen bietet. 

 

Die Polizeiermittlung habe ich mir anders vorgestellt und sie kommt mir im Roman etwas stilisiert vor. Das Verhör ist sehr konzentriert auf die Ausrichtung des Romans. Mit anderen Worten: Charlaine Harris nutzt die Ermittlung, um den Leser zu polarisieren. Mal deutet sie die Schuld von Eric an, bringt Argumente und Beweise, dann entlastet sie diesen erneut durch Sookies Überlegungen, ihre Erfahrungen und Vorstellungen von ihrem Liebhaber. Außer Eric werden mehrere Personen unter die Lupe genommen, aber keiner der möglichen Täter scheint ein eindeutiges Motiv zu haben. 

Sehr spitzfindig spinnt die Autorin den Faden weiter, bringt neue Figuren ins Spiel, zeigt Zusammenhänge auf und macht den Mord und dessen Aufklärung immer spannender. Trotz komplizierter Entwicklungen bleibt die Geschichte strukturiert und gut nachvollziehbar. 

Bis zum Schluss ist dem Leser unklar, wer an dem Tod von Kym Rowe schuld ist. Das Finale ist unerwartet, aber zugegebener Maßen nicht schockierend für mich gewesen. Womöglich ist für mich nach dem neunten Band die Luft schon raus und Sookies Geschichte wird nicht spannender. Zwar war ich erstaunt, die Wahrheit zu erfahren, war aber von der Geschichte nicht ergriffen. 


Eines der Highlights des Romans ist für mich die Sprache. Sie kann als alltäglich, lebensnah, aber sarkastisch und gleichzeitig bildhaft beschrieben werden. Der Roman liest sich leicht und zaubert oft ein Lächeln auf die Lippen, auch wenn er nicht zum Lachen bringt. Der Stil macht es möglich sich beim Lesen zu entspannen, wenngleich schreckliche Dinge geschehen, die Sookie aber auf eine Weise darstellt, die es einem unmöglich macht, diese ernst zu nehmen. Der heitere Unterton, Sookies komische Kommentare und ihre verdrehte Logik, wenn sie vom Thema abschweift und eigenartige Assoziationen hat, machen den Roman zu einer angenehmen Lektüre. 


Am Ende will ich noch einmal anmerken, dass die Serie "True Blood" zwar auf den Büchern dieser Reihe basiert und vieles tatsächlich auf dem Bildschirm seinen Abklang findet, aber trotz allem große Unterschiede zwischen Serie und Buch vorhanden sind. Wer also nur die Serie kennt, sollte nicht einfach einen Band der Reihe zur Hand nehmen. Nicht nur Figuren haben etwas andere Charaktere, auch die Geschichte hat sich in den Romanen anders entwickelt aus die Macher der Serie dies am Bildschirm zeigen. 

 

Fazit

Als neunter Band der Serie um Sookie Stackhouse von Charlaine Harris ist "Cocktail für einen Vampir" ein weiterer Roman um Sookies Leben. Durch ihren Charakter, ihre Offenheit und ihre unverblümte Art sich auszudrücken ist die Gedankenleserin sympathisch und erscheint real. Ihre Beziehungsprobleme mit Eric sind nichts außergewöhnliches, denn viele Paare haben mit Unverständnis und mangelnder Kommunikation zu kämpfen. Harris wirft damit aktuelle Fragen und Probleme auf und konfrontiert den Leser damit. Sie zeigt einen möglichen Ausgang, lässt aber Raum für Überlegungen und Spekulationen. 

Ich kann den Roman an diejenigen empfehlen, welche ihre Sookie-Stackhouse-Reihe gerne um einen  weiteren Band erweitern würden. Das Buch alleine zu lesen, ohne Vorwissen, sehe ich als problematisch und würde eher empfehlen mit dem ersten Band "Der Vampir, der mich liebte" anzufangen.

Cover des Buches Göttlich 1. Göttlich verdammt (ISBN: 9783791526256)

Bewertung zu "Göttlich 1. Göttlich verdammt" von Josephine Angelini

Göttlich 1. Göttlich verdammt
Janna_Stativor 11 Jahren
Cover des Buches Selection (ISBN: 9783411811250)

Bewertung zu "Selection" von Kiera Cass

Selection
Janna_Stativor 11 Jahren
Wer trifft diese Entscheidung?


Meine Meinung: 
Ich bin auf das Buch gestoßen, als ich neuen Lesestoff gesucht habe. Ich fand es in einer Liste der Neuerscheinungen des Jahres 2012 im Bereich Dystopian Literature. Das Cover ist mir ins Auge gesprungen und ich habe das Buch gekauft. Absichtlich wollte ich nicht lesen, worum es in dem Roman geht, da in solchen Texten meistens Spoiler stecken. 

Der Einstieg war ein wenig holprig, da ich nicht wusste, in welcher Zeit man sich gerade befindet. Doch nach den ersten Seiten konnte Kiera Cass den Nebel etwas lichten und ich fand mich zurecht. 

Die Protagonistin America war mir sofort sympatisch. Ihre Ausdrucksweise ist offen und ehrlich, damit gewinnt sie schnell die Leser für sich. Etwas eigenartig fand ich ihre Beobachtungsgabe, anders kann man es nicht ausdrücken. Manchmal konnte sie ihren Gegenüber wie ein offenes Buch lesen (was für ihr Alter eine starke Leistung ist) und andere Mal schien sie wie ein verlorenes Kind. Aber diese kleine Unstimmigkeiten sind mir erst bei wiederholten lesen aufgefallen und stellen für mich keine negative Kritik dar. 

Beim ersten Lesen war ich natürlich sofort von der Geschichte ergriffen. Ich verschlang die Seiten wie ein Staubsauger und (ich will schon ehrlich sein) überflog die ein oder andere Passage. Denn ich wollte so schnell wie möglich wissen, wie America auf Maxon trifft. 
Man konnte ahnen, dass es natürlich zwischen America und Maxon knistern wird. Das ist in Büchern dieser Art einfach abzusehen. Auch wenn manche denken, das Buch würde dadurch seinen Reiz verlieren, muss ich widersprechen. Mich interessiert oft nicht das Was, sondern eher das Wie.  Ich wollte herausfinden, Wie Maxon ist und Wie sich die Beziehung zwischen den Protagonisten ausbaut. 

Relativ zu Beginn hatte ich ein Déjà-vu. Das Buch hat mich an ein anderes erinnert, aber ich konnte die ganze Zeit nicht ertasten, welches. Ungefähr bei der Mitte hatte ich dann den Gedankenblitz: The Hunger Games (Die Tribute von Panem). Ein Paar von euch werden jetzt wohl von Stuhl fallen, aber ich will es erklären. 
Nicht so sehr der Inhalt selbst ist ähnlich, sonders der Handlungsverlauf. Genau wie bei The Hunger Games beginnt die Geschichte vor dem Wettbewerb und schildert die Gefühle und Lebenssituation der Protagonistin, hier America, dort Katniss. Nach dem ersten Drittel beginnt dann der Wettbewerb und die Gefühle der Protagonistin verändern sich. Genau wie Katniss in The Hunger Games muss sich America in The Selection gegen Gegnerinnen behaupten. Sie kann sich ebenfalls nicht zwischen zwei Männern entscheiden und sie ist ebenfalls eine Rebellin (nicht am Anfang - das entwickelt sich langsam). Es gibt viele Parallelen, wenn man beide Bücher kennt. 

Schön fand ich, dass Kiera Cass einen Trumpf im Ärmel hat und nicht nur die Ereignisse um den Wettbewerb schildert, sondern auch ein wenig Politik ins Spiel bringt. Das Leben im Palast ist nicht so ungefährlich, wie es am Anfang erscheint. Ich will aber nicht erzählen, was passiert, sondern im meiner Rezension lediglich gesagt haben, dass dieser Fakt dem Roman ein wenig Beständigkeit gibt. The Selection ist damit zwar eine Liebesgeschichte, die sich aber nicht nur um die Protagonisten dreht, sondern auch Gesellschaftsprobleme aufzeigt. 

Die Sprache fand ich angenehm, da keine zu schwierigen Begriffe oder verblümten Beschreibungen benutzt wurden. Ich bin der Meinung, dass The Selection auf Englisch auch von denjenigen gelesen werden kann, welche noch nicht vollkommen die Sprache beherrschen. 

Fazit: 
The Selection ist eine Dystopie, die sich ergreifend liest. Die Protagonistin America ist dem durch ihre ehrliche Art von Anfang an sympatisch. Sie findet sich in einer Situation wider, welche der Figur Katniss aus The Hunger Games ähnlich ist. Es gibt einige Parallelen zu The Hunger Games, aber das macht die Dystpie nicht unspannend. Kiera Cass gibt ihrem Werk auch ein wenig Seriosität durch die Kritik der zukünftigen Gesellschaft. Das Werk liest sich auf Englisch angenehm und ist auf jeden Fall weiterzuempfehlen!

Cover des Buches Junimond (ISBN: B00C42NWQ6)

Bewertung zu "Junimond" von Katrin Bongard

Junimond
Janna_Stativor 11 Jahren
Über große Gefühle und große Verantwortung!



Meine Meinung: 

Schon der Titel des Buches trägt ein sommerlich kuscheliges Flair. Junimond - darunter habe ich mir eine herzzerreißende Liebesgeschichte vorgestellt, die vielleicht mit einer Vollmondnacht und Happy Ever After endet. Es hat sich herausgestellt, dass mehr dahinter steckt. 

Besonders kreativ und innovativ fand ich die Filmzitate am Anfang jedes Kapitels. Es hat einen sehr schönen Einstieg ermöglicht und den Leser ein bisschen raten lassen, was den nun mit dem Zitat gemeint ist. Außerdem waren auch die Filmquellen gut zum Inhalt abgestimmt. So hat das Zitat aus Fluch der Karibik am Anfang sehr gut zu Stellas Erscheinen gepasst und am Ende waren Nicks Überlegungen gut mit einem Satz aus The Dark Knight eingeleitet worden. 

Auch die Kinderszenen, die Katrin Bongard in Form eines Dramas (also nur als kommentarlose Dialoge) haben mich fasziniert. Manchmal ist weniger einfach mehr. Man muss nicht viel zu viel erklären, denn Kinder können schon direkt sein. Das hat auch meine Erinnerungen wieder aufgefrischt. Ich verbringe gerne Zeit mit Kindern und weiß, dass sie oft einfach drauflos reden, nicht über Konsequenzen denken und das einfach süß sein kann. Katrin Bongard hat es geschafft die kleinen Olivia, Ares und Nick sehr überzeugend zu machen. Es ist nicht so leicht ins Herz von Kindern zu blicken, aber sie hat es geschafft. 

In Junimond spricht die Autorin über große Gefühle, vor allem Liebe. Besonders junge Menschen nehmen dieses Thema oft ernst und können leicht verletzt werden. Katrin Bongard zeigt, wie verschieden junge Menschen immerhin sein können in ihrer Einstellung zum Leben und zu der Liebe. Das große Gefühle zu Komplikationen und Problemen führen können ist der Autorin bewusst und sie und präsentiert es in Junimond.
Wie schwer es ist, offen zu sein, weiß jeder von uns. Man hat Angst sich gegenüber anderen zu öffnen und verletzbar zu werden. Katrin Bongard versteht das und zeigt in ihrem Buch, dass es trotzdem wichtig ist ehrlich zu sein, vor allem zu sich selbst. Wer seine Gefühle abstreitet tut nur sich selbst schlecht. Mit ihrem Ende will Katrin Bongard ihren Leserinnen und Lesern verdeutlichen, dass Offenheit positiv ist und nicht zu Schmerz führt, sondern glücklich endet. 

Seriöse Themen, wie Sex und Verhütung, kann man nicht so leicht in ein Jugendbuch schmuggeln, ohne den Leserinnen und Lesern nicht das Gefühl zu geben, den pädagogischen Zeigefinger zu heben. In Junimond spricht Katrin Bongard die möglichen Konsequenzen von Sex ohne Verhütung an. Die Warnung ist eindeutig und trotzdem macht sich die Autorin dadurch nicht unbeliebt bei mir. Ganz im Gegenteil. Katrin Bongard beweist, dass sie mit solchen Themen umgehen kann und diese ihr genauso wichtig sind, wie vielen Jugendlichen. Sie versteht ihre Leserinnen und Leser - das ist wichtig. 

Das Thema Film und Filme drehen ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, wie Katrin Bongard beweist. Nach Flying Moon ist Junimond das zweite Buch dazu. Diesmal geht es jedoch nicht um Schauspiel, sondern um Regisseure, junge Regisseure, deren Traum es ist später in der Filmbranche tätig zu sein. Katrin Bongard würfelt 4 unterschiedliche junge Menschen in ein Team und lässt sie einen Film drehen. Der Leser kann den Prozess von Anfang bis Ende miterleben und mit durchleben. 

In Junimond führt Katrin Bongard vor, wie sich Jugendliche heute mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinandersetzten. Manche interessieren sich nicht dafür, andere sind beinahe fanatisch. Dabei versucht die Autorin nicht ihre Leserinnen und Leser zu polarisieren und in der Meinungsbildung zu helfen. Ihre Neutralität fand ich professionell. Autoren sollten eine Geschichte erzählen, ohne zu versuchen ihre Leser zu stark zu beeinflussen. 

Der Schreibstil der Jugendromans hat mir zugesagt, vor allem wegen der Leichtigkeit. Katrin Bongard ist nicht erpicht darauf ihre Leserinnen und Leser mit kompliziertem Satzbau und literarischen Floskeln zu beeindrucken. Sie schreibt verständlich und balanziert hin und wieder in eine romantische Richtung. Dadurch ist der Roman sehr geeignet für einen warmen Sommernachmittag oder vielleicht eine schöne Juninacht mit Vollmond? 



Fazit:
Zu Beginn dachte ich, Junimond wäre eine schöne Liebesgeschichte zum Genießen. Ich bin froh, dass der Jugendroman mehr als das gewesen ist. Katrin Bongard konnte mich mit ihrer Kreativität überzeugen. Sie hat Filmzitate passend zu jedem Kapitel an dessen Anfang gesetzt. Dadurch kann man gut in die Welt von Film und Filme drehen eintauchen. 
In Junimond erzählt Katrin Bongard ehrlich nicht nur über große Gefühle, wie Liebe und Freundschaft, sondern auch über seriösere Themen, wie Sex und Verhütung. Auch die Perspektive der deutschen Jugendlichen auf ihre nationalsozialistische Vergangenheit kommt zu Wort. Ich bin der Meinung, dass die Autorin sehr professionell und neutral bleiben konnte, ein gutes Zeichen. Im Schreibstil konnte ich keine Besonderheiten hervorheben, fand ihn aber sehr angenehm zum Lesen. 
Junimond ist für mich ein gelungenes Jugendbuch, dass ich herzlich weiterempfehlen kann. Es wird vielen Leserinnen und Lesern bestimmt gefallen. 

Cover des Buches Ewiglich die Hoffnung (ISBN: 9783789130410)

Bewertung zu "Ewiglich die Hoffnung" von Brodi Ashton

Ewiglich die Hoffnung
Janna_Stativor 11 Jahren
Es geht in die zweite Runde ins ewige Reich!


Meinung:
Ganz abrupt endet "Everneath", der erste Band von Brodi Ashtons Trilogie. Natürlich ist die Spannung groß. Ashton schafft es mit dem Ende einen Funken zu entfachen, der nicht eher erlischt, als der Folgeband in die Hände genommen wird. 


Die Geschichte setzt nicht unmittelbar nach dem ersten Buch ein, sondern erst nach drei Wochen. Was Nikki in der Zwischenzeit durchmacht erzählt selbstverständlich im ersten Kapitel. Wie auch bei "Everneath" scheint zu Beginn wenig zu passieren. Langsam reihen sich Ereignisse an und werden immer zahlreicher. Am Ende passiert alles so schnell und ohne jegliche Verzögerung. 


Auch mit der Spannung ist es ähnlich wie im ersten Buch. Erst nur wenige Blitze zwischendurch, die sich Anhäufen und dich im Strudel von Emotionen mitreißen. Ein plötzlicher cut kurz vor Schluss verursacht Kribbeln und dann, wenn alles zersplittert ist, gibt Ashton einen kleinen Hinweis auf das große Finale. Ein solcher Aufbau gefällt mir sehr gut - er passt zu der Geschichte. Besonders gut gefällt mir die Überraschung am Ende. Sie ist nahezu perfekt eingebaut und gleichzeitig breathtaking.


Diesmal erfährt der Leser mehr über Coles Gefühle, da Ashton vermehrt auf Mimik und Gestik hinweist. Das hat mich angesprochen, vor allem, weil ich es mir im ersten Band gewünscht hatte. In "Everneath" setzt Ashton ihren Fokus auf Jack und in "Everbound" auf Cole - eine kluge Entscheidung. Hätte sie versucht beide gleichzeitig näher zu beleuchten würde sie Gefahr laufen das Buch zu dick zu gestalten oder den Leser zu überfordern. 


Kreativ und erfinderisch präsentiert die Autorin dem Leser diesmal die Unterwelt. Denn dort hin muss Nikki, wenn sie Jack retten will. Interessant, fand ich, war die Reise beschrieben. Die Ereignisse sind abwechslungsreich gewesen und waren sehr schön bildhaft dargestellt. 


In "Everbound" erfüllt Brodi Ashton einen weiteren Wunsch von mir: Sie betrachtet Max näher. Für mich sind Nebencharaktere entscheidend für die Gesamtheit eines Werkes. Optimal müsste jeder halbwegs wichtige Charakter eine eigene, wenn auch kleine, Geschichte haben. Diesmal hat Ashton Max herausgepickt und mir eine Freude bereitet. Trotzdem hätte ich gerne noch mehr solcher kleiner Geschichten.


Das Ende der Geschichte hat mir besonders gefallen. Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es eine riesige Überraschung für Nikki. Welche das ist erfahrt ihr, sobald ihr am Ende ankommt. Durch diese Überraschung schafft es Brodi Ashton ein Gleichgewicht zwischen Horrorszenario und Happy End zu finden. 



Fazit:

Das abrupte Ende von "Everneath" macht großen Hunger auf die Fortsetzung. Einige Zeit später setzt der zweite Band ein und begleitet Nikki bei der Suche nach einer Rettung von Jack. Unweigerlich steigert sich die Spannung immer mehr zum Ende hin. Ashton öffnet ein neues Kapitel, indem sie viel über die Unterwelt, Cole, Max und andere Bewohner preisgibt. Die Ereignisfülle ich groß und Nikkis Reise von Brodi Ashton schön bildhaft dargestellt. Besonders das Ende setzt den Bindestrich zum endgültigen Final (welches erst erscheinen soll).

Cover des Buches Midnighters, 3, Der Riss (ISBN: 9783440110546)

Bewertung zu "Midnighters, 3, Der Riss" von Scott Westerfeld

Midnighters, 3, Der Riss
Janna_Stativor 11 Jahren
Grandioses Finale!

Meinung: 

Nach "Die Erwählten" und "Das Dunkle" konnte ich mehr schwer vorstellen, wie Scott Westerfeld die Geschichte um die blaue Zeit zu einem endgültigen Höhepunkt treiben könnte. Ich dachte, das Potenzial wäre so gut wie ausgeschöpft. Gott sei Dank lag ich da falsch. Westerfeld hat seine Kreativität unter Beweis stellen können. 


Sehr gefallen haben mir die zahlreichen Verknüpfungen zwischen den Bänden und die Bezüge zu Ereignissen, vorher scheinbar zufälligen Details, aus den vorangegangenen Büchern. Dadurch konnte Scott Westerfeld die Geschichte gekonnt abrunden und ein harmonisches Gesamtbild geben. Statt zu versuchen, wie manche Autoren das ständig tun, neue Tricks zu erfinden um den Leser in Erstaunen zu versetzen, kam er auf gefallene Andeutungen zurück und vervollständigte diese. 


Die Handlung hat sich erst langsam und dann immer schneller und schneller entwickelt und dem Buch eine Dynamik verliehen. Dadurch konnte Westerfeld viel Spannung aufbauen und gleichzeitig immer wieder Überraschungen einbringen. Zum Schluss hat sich jedes Detail in ein riesiges Puzzle gesetzt und die schöne Entwicklung einer gut durchdachten Idee dargestellt. 


Der Schluss hat mir besonders gefallen. Bevor ich jedoch zu viel preisgebe, will ich mich etwas zurückhalten auch wenn meine Ausführungen deshalb für euch manchmal schleierhaft erscheinen könnten. 

Es ist ein trauriges, aber gleichzeitig glückliches Ende. Man kann weder von einem Desaster, als auch von einen Happy End sprechen. Deshalb gelingt es Scott Westerfeld die Geschichte realistisch erscheinen zu lassen. Im richtigen Leben gibt es schließlich selten nur guten Ausgänge. Meistens hat man gemischte Gefühle, wenn etwas abgeschlossen ist. Für manche Midnigter hat sich das Leben sehr stark verändert und wird nie wieder so sein wie vorher. Die Rettung von unschuldigen Menschen hat zum Schluss ihren Preis, der nicht angenehm ist, aber sinnvoll erscheint. 

Ich glaube das reicht dieser Stelle mit den verschlüsselten Andeutungen. Es ist schwer genug nichts konkretes zu erzählen um euch den Spaß am Lesen nicht zu verderben. 



Fazit:

Der abschließende Band der Midnighter-Serie "Der Riss" von Scott Westerfeld ist eine sehr gute Abrundung der Geschichte um die blaue Zeit. Die zahlreichen Bezüge zu vorangeschrittenen Büchern lassen die Serie als großes ganzen erscheinen und zeigen, wie durchdacht die Handlung gewesen ist. Westerfeld baut gekonnt Spannung auf und überrascht die Leser auf Schritt und Tritt. Auch das Ende lässt dem Erstaunen viel Platz - kein Desaster, aber auch kein Happy End. Aus meiner Sicht der perfekte Mix. 

Cover des Buches Midnighters - Das Dunkle (ISBN: 9783551357984)

Bewertung zu "Midnighters - Das Dunkle" von Scott Westerfeld

Midnighters - Das Dunkle
Janna_Stativor 11 Jahren
Die Kreativität wird ausgekostet!

Meinung:

Nachdem Melissa am Schluss von "Die Erwählten" einen menschlichen, aber sehr verstörenden Gedanken aufschnappt, wird es brenzlich für die fünf Midnighter. Scott Westerfeld schafft die Verbindung zum Folgeband durch diesen kleinen Zusatz am Ende sehr gekonnt. Er lenkt den Leser schon mal in die gedachte Richtung und macht ihn neugierig auf eine Fortsetzung. 


Im ersten Buch steht das Geheimnis um Jessicas Gabe im Vordergrund. Nun weitet sich der Kreis der involvierten Personen aus. Die Beziehungen zwischen den fünf Midnightern werden von verschiedenen Seiten ausgeleuchtet. Dadurch gewinnen Rex, Melissa, Dess, Jessica und Jonathan neue Tiefe. 

Gleichzeitig wird das Vertrauen der Gruppe auf die Probe gestellt. Können sich die Midnighter auf einander verlassen und ist es richtig Geheimnisse zu besitzen? Ohne auf diese Frage hier konkret zu antworten will ich hervorheben, dass zwischenmenschliche Beziehungen in diesem Band ein größere Rolle spielen. Westerfeld gelingt es die Gefühle (Ängste, Wünsche und Hoffnungen) gut darzustellen und die Figuren auf diese Weise für den Leser zugänglich zu gestalten. Meinen Kritikpunkt aus seinem ersten Werk kann er im Folgeband gekonnt ausweichen. 


An Spannung fehlt es dem Werk nicht. Schon von Beginn an entführt Scott Westerfeld den Leser nach Bixby, Oklahoma zur geheimen 25. Stunde. Die vorerst scheinbar zufällige Aneinanderreihung an Ereignissen gewinnt vor den Augen des Lesers immer mehr Dimension. Die Fäden finden langsam, wie von alleine, zusammen und sinnlose Details entwickeln sich zum wichtigen Meilensteinen. Das hat Westerfeld eindeutig drauf - er kann mitreißen.


Die deutsche Übersetzung fand ich gut. Die Sprache ist leicht verständlich und auch für jüngere Teenager zu verstehen. Die Entscheidung mache Begriffe und Namen (die zwar übersetzt werden könnten) im Originallaut zu lassen sehe ich als richtig an. Englischkenntnisse können also helfen die kleinen Anspielungen in Begriffen zu verstehen, sind aber für den groben Verlauf nicht tragend. 


Fazit:

Die Fortsetzung von "Die Erwähltenhat mir gut gefallen. Scott Westerfeld findet problemlos den Anschluss ohne weitere Stolpersteine. Die Beziehungen zwischen den Midnightern, aber auch anderen Personen rücken etwas mehr in der Vordergrund. Das Vertrauen macht der heterogenen Gruppe zu schaffen und erhöht die Spannung zusätzlich. Das Buch steigert sich zum Ende hin und ist ergreifend. Für Liebhaber von Fantasy und/oder Science Fiction ist es genau die Richtige Nahrung!

Cover des Buches Midnighters - Die Erwählten (ISBN: 9783551357861)

Bewertung zu "Midnighters - Die Erwählten" von Scott Westerfeld

Midnighters - Die Erwählten
Janna_Stativor 11 Jahren
Spannend und absolut kreativ!

Meinung: 

Als ich das Buch vor zwei Jahren das erste Mal gelesen habe, war ich mitgerissen von der Geschichte. Als ich es vor einigen Tagen im Regal der Bibliothek sah, entschied ich mich das Werk Scott Westerfields auf seine zeitliche Standfestigkeit zu testen. Würde es nach zwei Jahren immer noch so spannend sein? Ja, war es. 


Vor allem die Kreativität Westerfelds hat mich von neuem überrascht. Das Buch ist nicht einfach eines in der Science-Fiction-/Fantasy-Reihe, sondern überzeugt vor allem durch die innovativen und nicht wiederzufindenden Ideen des Autors. Scott Westerfeld verknüpft geschichtliche Kenntnisse mit technologischen, mathematischen und modernen Denkweisen. Dadurch gibt er in seinem Buch umfassendes Wissen an den Leser weiter in vielen Sphären. 


Tatsächlich kann ich sagen, dass man mit diesem Buch nicht nur eine mitreißende Story vorgelegt bekommt (welche alleine schon vollkommen lesenswert ist), sondern zusätzlich eine Fülle an Informationen aus verschiedensten Richtungen der Geschichte, Politik, Wissenschaft und Technologie bietet. Scott Westerfeld sparrt nicht an Details in Beschreibungen und Figurencharakteristiken, wodurch seine Geschichte in den Händen des Lesers zum Leben erwacht. 


Wie ich bereits geschrieben habe, ist die Handlung ausgefeilt, logisch aufgebaut und birgt trotzdem immer wieder Überraschungen. Scotts Geschichte ist pure Kreativität verpackt mit solidem Material aus viel Research. Die Entwicklung einzelner Figuren, allen voran Jessica ist für den Leser jederzeit interessant mitzuerleben und immer zu verstehen. Bis zur letzten Seite hält Westerfeld seine Leser bei Trab und macht sie gleichzeitig neugierig auf den Folgeband "Das Dunkle".


Kritisch ist, dass Westerfelds Buch wohl nicht sehr tiefgründig ist in Bezug auf die innere Welt der Charaktere. Im groben besitzen die Figuren alle ihre unikalen Gesichtszüge und Eigenschaften, aber tiefen seelischen Problemen hapert es. Auch ist das Werk in keiner Weise Gesellschafts- oder Menschkritisch. Es ist ist einfach ein spannendes Buch für unterwegs, zu Hause, morgens und abends. 



Fazit:

"Die Erwählten" ist ein mitreißendes Science-Fiction-/Fantasybuch, welches ist sehr gerne weiterempfehlen kann. Vor allem die Kreativität und Westerfelds innovative Ideen konnten mich sehr überzeugen. Das Buch liefert außer eines sehr mitreißendes Handlung auch viele spannende Informationen, die mir hin und wieder Oh's und Ah's entlocken konnten. 

Wer eine Gesellschaftskritische Tendenz oder tiefgründige Seelenforschung erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein. Dafür findet sich auch für Horrorfans hin und wieder ein Happen, genauso wie eine kleine Liebesgeschichte und vieles mehr!

Cover des Buches Ewiglich die Sehnsucht (ISBN: 9783789130403)

Bewertung zu "Ewiglich die Sehnsucht" von Brodi Ashton

Ewiglich die Sehnsucht
Janna_Stativor 11 Jahren
Mal anders ewig leben (keine Vampire)!

Meinung:


Der Anfang des Buches war für mich ein wenig holperig. Das Geschehen setzt plötzlich ein, an einem unbekannten und vor allem am Anfang komischen Ort. Nikki denkt und spricht so, als wüsste der Leser bereits, was davor passiert und das kann zu Beginn für Verwirrung sorgen. 


Nach den ersten zwei Kapiteln kommt man dann doch zügig in die Geschichte rein. Schnell wird das Chaos in eine Ordnung gebracht und man versteht den Beginn. Zwar gibt es immer noch Fragen zur Näherung und Co., diese werden aber langsam beseitigt. Der Hintergrund der Geschichte wird schön ausgeleuchtet mit Zeitsprüngen in die Vergangenheit, bei denen Nikki bestimmte Erinnerungen aufschwappen lässt. Diese Einschübe haben mir gefallen, da sie hin und wieder vieles Erklären konnten und sehr gut der Veranschaulichung gedient haben. 


Das Geschehen scheint sich am Anfang nicht weiter zu entwickeln. Nikki besucht die Schule und es passiert nicht ungeheuer viel. Langsam aber sicher entwickelt das Buch dann doch eine Dynamik. Nikki ist in großer Gefahr. Zwar hat sie ihr Schicksal akzeptiert, aber Cole taucht immer wieder auf um sie zu beeinflussen. 

Auch Jacks Benehmen ist am Anfang sowohl für Nikki als auch für den Leser schleierhaft. Nikki hat vor allem ihn wieder sehen wollen, aber sie fürchtet sich mit ihm zu sprechen. Jack tut wenig interessiert, doch dann scheinen die beiden sich doch langsam zu verstehen. 


Spannend wird es immer wieder, tropfenweise und dann stärker und stärker zum Schluss hin. Die Handlung nimmt, wie ich bereits gesagt habe, eine Dynamik auf und reist, je weiter man liest, den Leser förmlich mit. Das heißt: Je weniger man noch gelesen hat, desto einfacher ist es sich loszureißen. Zum Ende hin kann man nicht mehr aufhören zu lesen. 


Die vielen griechischen Mythen, welche als Basis für diese Geschichte dienen, haben mir gefallen. Ich interessiere mich allgemein für Mythologie und kannte alle angesprochenen Sagen, allen voran natürlich die von Orpheus und Euridice. Ich würde auch empfehlen sie mal zu lesen, denn im Buch kommt der Inhalt der Sage ein wenig zu kurz. 


Schade finde ich, dass Nebencharaktere wenig ausgeleuchtet wurden. Ich kann viel Potenzial in Figuren erkennen, wie Nikkis ehemaliger bester Freundin oder Coles Bandmitglieder. Ich glaube das Buch wäre noch fundierter und runder, wenn diese auch weniger relevanten Personen ein wenig näher betrachtet wären. 



Fazit:

Trotz des etwas holprigen Einstiegs ist "Everneath" ein spannender Roman. Fragen klären sich von selbst durch schön detaillierte Sprünge in die Vergangenheit. Besonders die Beziehungen zwischen den drei Hauptpersonen werden immer deutlicher. Mit fortschreitendem Geschehen nimmt das Buch eine Dynamik auf und wird immer aufregender und ergreifender. Brodi Ashton fundiert ihre Reihe auf griechischen Mythen, die oft zu Wort kommen. Schade finde ich, dass sie Nebencharaktere unter den Tisch fallen lässt und nicht ein wenig ausleuchtet, um ihr Werk runder zu gestalten!



Cover des Buches Beowulf (ISBN: 9783150202432)

Bewertung zu "Beowulf" von Johannes Frey

Beowulf
Janna_Stativor 11 Jahren
Der wahre Heldenepos - grandios!

Meinung: 

Von Beowulf hatte ich schon gehört. Aber viel wusste ich nicht und so war meine Neugier groß mehr zu erfahren. Die Ausgabe vom Reclam Verlag ist wirklich sehr schön gestaltet. Ich wusste gar nicht, dass es außer den normalen kleinen auch solche Hochglanzexemplare gedruckt werden. Das Coverbild empfand ich sofort als sehr passend. Aber erst beim Ende erkannte ich die versteckte Person unter Beowulf, die in der Geschichte eine Rolle spielt. 


Ein wenig schade war, dass auf der Rückseite in einem Satz schon die ganze Inhaltsangabe stand. Wenn man das Ende kennt, dann ist es schwer noch ergriffen zu werden. Aber spätestens nach der Hälfte des Buches musste ich feststellen, dass ich dem Werk vollkommen verfallen war. Warum? Hier sind die Gründe:


Die Übersetzung von Johannes Frey habe ich sehr gemocht. Die sprachliche Umsetzung entsprach meinen Vorstellungen vom 1. Jahrhundert und erschuf die Atmosphäre von längst vergangenen Zeiten, von kühnen Helden und scheußlichen Ungeheuern, von Festen und Trauerzügen, von Drachen und Göttern. Oft musste ich Wörter im Duden nachschlagen, aber das hat nicht gestört, denn ich wollte wissen, was sie bedeuteten. 


Durch den Stabreim, ein komplizierter Aufbau von Satzteilen, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen (Metrum, Länge...), war es von Zeit zu Zeit kein leichtes dem Gedankengang des Erzählers zu folgen. Welche Satzteile bilden ein Ganzes, welche sind nur Zusatzinformationen? Begriffe, wie Schlächter, Schlachtfürst oder Raser wiederholten sich oft und wurden immer wieder für andere Figuren benutzt. Da kamen mir die Anmerkungen hinten im Buch sehr nützlich vor. Obwohl ich anmerken muss, dass man hätte vielleicht auch im Text verweise geben können, dass diese Stellen erklärt werden. Ein kleines Sternchen hätte ausgereicht. 


Sehr befremdlich waren für mich anfangs die vielen Vor- und Rückblenden. Damit konnte ich nichts anfangen, denn sie forderten oft viel spezifisches Wissen um das Heldenlied herum. Sehr gefreut habe ich mich dann natürlich, dass der Anhang auch an dieser Stelle helfen konnte. Was nicht im Anhang zu finden war, ergänzte dann der Verlag oder auch Johannes Frey selbst bei der Leserunde von Lovelybooks. Beim zweiten lesen des Buches war ich natürlich vorbereitet und die Vor- und Rückblenden erschienen mir sogar irgendwie spannend. Sie gehören einfach in das Heldenlied, weil es damals üblich war die großen Zusammenhänge darzustellen. 


Die Handlung würde sich eigentlich auf ein Paar Seiten verkürzen lassen. Aber wo wäre da die Schönheit. Gerade die ausschweifenden Beschreibungen und Einschübe machen den Reiz der Geschichte aus. Heute würde kein Autor auf diese Weise schreiben und deshalb ist Beowulf auch einzigartig. Da ließt man fast schon eine ganze Seite die Beschreibung des Monsters Grendel und weiß am Ende trotzdem überhaupt nicht, wie er/es aussieht. Obwohl das eigenartig klingt ist es auch schön, weil es ein besonderer Stil ist. 


Zum Schluss will ich noch sagen, dass ich durch das Lesen von Beowulf sehr viel Allgemeinwissen zusätzlich anhäufen konnte. Es war mir nicht bewusst, wie wenig ich über die Geschichte von Adam und Eva kenne und über die Geschichte von Beowulf selbstverständlich. Aber auch Zeithistorische Erkenntnisse haben sich aus dem Zusammenhang für mich erschlossen. Ich habe viel über Kultur erfahren und auch die Werte und den Geist des 1. Jahrhunderts zu spüren bekommen. 


Beowulf ist kein Häppchen für zwischendurch. Es ist eine anspruchsvolle Kost, die Zeit braucht um aufgenommen und verdaut zu werden. Ich habe viel Geduld gehabt mit den Fremdwörtern und veralteten Formulierungen und gleichzeitig immer ein Lesezeichen bei den Anmerkungen gelegt. Wer das Heldenlied lesen möchte, sollte vorbereitet sein, dass es keine leichte Seefahrt mit angenehmer Briese sein wird. 




Fazit:
Beowulf ist ein sehr spannendes Heldenlied mit einen interessanten und anspruchsvollen sprachlichen Gestaltung. Auch der veraltete Stil und die Art und Weise des Ausdrucks können auf den ersten Blick befremdlich wirken. Die Handlung ist umso ergreifender, wie die vielen Details, welche dem Leser auf den Weg gegeben werden. Das Heldenlied ist keine leichte Kost, dafür aber eine sich zu lesen vollkommen lohnende. 

Über mich

Lieblingsgenres

Historische Romane, Fantasy, Krimis und Thriller, Literatur

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks