Bewertung zu "Als die Liebe zu Elise kam" von Natasha Solomons
Darum geht es:
Durch den beginnenden Krieg muss die 19 jährige verwöhnte Elise, Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie, Österreich verlassen um in London eine Stelle als Hausmädchen anzunehmen. Wir begleiten Elise in ihre neue, fremde Umgebung und in ihrer neuen Rolle als Dienstmädchen auf dem Gut Tyneford. Lediglich die Hoffnung ihre Familie in Amerika bald wiederzusehen motiviert sie zum durchhalten, bis sie Kit, den Sohn des Gutsherren trifft….
Mein Fazit:
Der Roman wird in der Ich-Perspektive von Elise erzählt. Zu dem Zeitpunkt, an dem Elise uns ihre Geschichte schildert, ist sie bereits um die 65 Jahre alt. Ihre Geschichte erzählt Elise sehr humorvoll und selbstironisch. Allerdings wird auch sehr detailverliebt berichtet. Für mich waren es teilweise ein wenig zu viele/ unnötige Einzelheiten.
Typisch für ältere Damen schweift die Erzählerin auch öfters vom Thema ab.
Nach einem holprigen Einstieg habe ich mich aber schnell an diese spezielle Form gewöhnt.
Die Charaktere werden alle liebevoll ausgearbeitet und entwickeln sich bedingt durch die Ereignisse des Romans stets weiter.
Elises Verwandlung von einer verwöhnten Tochter zu einem Dienstmädchen wird überzeugend dargestellt. Die Liebesgeschichte ist unter Berücksichtigung der Vergangenheit beider Charaktere sowie der aktuellen Geschehnisse während des Romans sehr realistisch geschildert.
Die Autorin schafft es den Leser in eine Vorkriegs/ Kriegszeit zurück zu versetzen und stellt überzeugend die Sitten und Gebräuche dieser Zeit dar.
Dieser Roman, ist einer der wenigen Romane, die mich mit aufrichtigem Mitgefühl zur Protagonistin zum Weinen gebracht haben. Elises Verzweiflung und die dramatischen Ereignisse ihres Lebens reißen den Leser mit.