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Jedida

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Cover des Buches Wir werden jung sein (ISBN: 9783462003758)

Bewertung zu "Wir werden jung sein" von Maxim Leo

Wir werden jung sein
Jedidavor einem Monat
Kurzmeinung: Ewige Jugend – Fluch oder Segen
Ewige Jugend – Fluch oder Segen

Maxim Leo ist es mit »Wir werden jung sein« gelungen, dass ich während des Lesens immer wieder innehalten musste, um meine Sicht auf die Thematik einer möglichen medikamentösen Verjüngung zu überdenken.

Der erste Impuls, als ich von den verjüngenden Nebenwirkungen des Medikaments las, war, alle über 40 würden das Medikament sofort und ohne Wenn und Aber nehmen – und ich wahrscheinlich ebenso. Erst mal jünger werden und dann schauen. Was das letztlich mit sich bringen kann und welche Stolpersteine sich einem vor allem aus ethischer Sicht in den Weg legen, das lässt uns Maxim Leo anhand einer breiten Palette von Figuren hautnah miterleben. Da haben wir einen Teenager, eine ehemalige Leistungssportlerin, einen kurz vorm Tode stehenden Geschäftsmann, eine Frau, die trotz In-vitro-Fertilisation nicht schwanger wird, und den Wissenschaftler, der sich selbst als Testobjekt benutzt  – alle mehr oder weniger Teilnehmer an einer Studie der Berliner Charité.

Das Szenario, das Maxim Leo gewählt hat, könnte interessanter nicht sein, denn nach einem Jungbrunnen oder der Formel für ewiges Leben sucht die Menschheit schon seit Menschengedenken. Und manch einer würde für ein solches Wissen vielleicht töten oder ähnlich drastische Maßnahmen erwägen. Wie viel Geld ließe sich damit machen? Wie viele Leben ließen sich retten? Aber schon beim Geld sitzt einer der größten Haken, wie man sicher auch ohne die Lektüre dieses Buches erahnen wird. Dennoch gelingt es Leo, den Leser bei der Stange zu halten und sich die ganze Thematik auch unter politischen und ethischen Gesichtspunkten zu Gemüte zu führen.

Ich hatte eine unglaublich spannende und nachdenklich stimmende Lesezeit und kann dieses Buch uneingeschränkt jedem empfehlen, der Lust darauf hat, sich der Thematik ewige Jugend in Romanform anzunähern, sowie allen, die einfach Bücher mögen, die aktuelle Themen auf spannende Weise begegnen.

Cover des Buches Dangerous Relations (ISBN: 9783743216488)

Bewertung zu "Dangerous Relations" von Jennieke Cohen

Dangerous Relations
Jedidavor 2 Monaten
Kurzmeinung: Erfüllt alle Erwartungen des Genres
Einmal abtauchen in die Welt der Bälle – Regency Romance für Jugendliche

Hier werden alle Genre-Erwartungen erfüllt: Jedes Kapitel beginnt mit einem Jane-Austen-Buchzitat, allein das dürfte die Genre-Leser begeistern. Die Hauptfigur orientiert ihr Leben und ihre Denkweise dann auch gern an den bekannten Figuren aus den Austen-Romanen.

Zudem geht es gleich zu Beginn der Geschichte ordentlich zur Sache. Vicky wird bei einem Ausritt auf ihrem Grundstück von einem Unbekannten zusammengeschlagen. Zeitgleich kehrt ihre Schwester ins Elternhaus zurück, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist. Damit das Erbe nicht an jenen fällt, wenn der Schwester eine Scheidung genehmigt wird, muss Vicky rasch einen Ehemann finden – und das, obwohl sie wie Elizabeth Bennet ein Freigeist ist.

Dann gibt es da noch den jungen Nachbar, der in Kindertagen Vickys bester Freund war, und der eines Tages auf mysteriöse Weise verschwunden ist, der wieder auftaucht und Vickys Herz noch immer nahe ist. Aber ist er auch ein geeigneter Ehemann?

Besonders begeistert hat mich hier die Länge des Buches – da hat man einfach mehr davon, wenn man schon mal abtaucht.

Es ist zudem spannend geschrieben und punktet mit einigen überraschenden Wendungen. Außerdem sind die Figuren nachvollziehbar gestaltet und es finden sich einige kuriose Gestalten darunter, sodass auch der Humor nicht zu kurz kommt.

Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für alle Genre-Leser aus. 

Besonders die historischen Parts waren überzeugend und warten mit einigen interessanten Details, u. a. zum Thema Scheidung in der damaligen Zeit, auf. Natürlich muss man hier im Hinterkopf behalten, dass das Buch auf Jugendliche zugeschnitten ist – es handelt sich also um keinen Roman im Jane-Austen-Stil, auch wenn viel daraus zitiert wird. Eher ist es, als würde ein Mädchen von heute in die Zeit von damals versetzt werden.

Cover des Buches Die Halbwertszeit von Glück (ISBN: 9783757700225)

Bewertung zu "Die Halbwertszeit von Glück" von Louise Pelt

Die Halbwertszeit von Glück
Jedidavor 2 Monaten
Kurzmeinung: Drei Frauen zwischen Glück und Unglück
Im Unglück liegt auch das Glück verborgen – wenn man es annehmen kann

Seit einem Monat überlege ich, wie ich dieses Buch rezensieren soll, denn es hat einen zwiespältigen Eindruck bei mir hinterlassen.

Zunächst einmal überzeugt es mit einer wirklich hübschen Verpackung; der Schutzumschlag hat eine Prägung, die sich ein bisschen wie Mini-Blindenschrift anfühlt. Das ist auf jeden Fall mal etwas Neues. Auch das Lesebändchen habe ich genutzt, in der letzten Zeit liebe ich Lesebändchen wieder sehr.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen.

Die Grundidee hinter der Story gefiel mir ebenfalls: drei Frauen über mehrere Jahrzehnte und Länder voneinander getrennt und doch sind ihre Schicksale verwoben.

Eins kann ich sagen: Auch nach dem einen Monat, die die Lektüre dieses Romans schon hinter mir liegt, erinnere ich mich noch ziemlich gut an die Geschichten der jeweiligen Frauen. Das spricht dafür, dass die Autorin Schicksale gewählt hat, die in Erinnerung bleiben. Und das ist eine gute Sache.

Allerdings hat mich beim Lesen selbst nur eine Geschichte vollkommen gepackt und in ihren Bann gezogen – und zwar Johannas. Johanna, Akademikerin, hat sich nach dem Verlust ihres einzigen Kindes in eine Waldhütte im DDR-Grenzgebiet zurückgezogen und lebt dort ohne Strom und fließend Wasser allein, bis sie im Wald eine junge Frau findet, die beim versuchten verbotenen Grenzübertritt in die BRD angeschossen wurde. – Bei diesem Part der Geschichte stimmte bis auf das in Retroperspektive erzählte Ende eigentlich alles. Die Figur ist stark, ihr Leben ungewöhnlich und das Geschehen packt den Leser.

Bei Mylène hingegen zogen sich die Leseabschnitte und ich hätte sie am liebsten übersprungen. Ihr Leben und auch das Erben der Wohnung kamen mir vor wie ein einziges Klischee. Und dann noch diese gemeinsame Reise mit ihrem Ex, einer Figur, die blass blieb und absolut entbehrlich gewesen wäre, da sie die gefühlte Langeweile verstärkt hat.

Hollys Geschichte war okay, wie da jedoch der Bezug zu der Figur gezogen wird, die wir zu Beginn in Johannas Hütte kennenlernen, hat mich nicht überzeugt. Vor allem nicht die Art der Herangehensweise. Über das Mädchen wollte ich etwas wissen, nicht wirklich über Holly, was letztlich dazu geführt hat, dass Hollys Part, der so schlecht nicht war, mich nicht wirklich erreicht hat, weil mich das Schicksal des Mädchens mehr interessiert hätte. Zudem wirkte der Part extrem konstruiert.

Das Ende, das alle Schicksalsstränge verbindet, kam dann auch irgendwie abrupt und folgte keinem natürlichen Verlauf. Das war eher, als würde einem die Auflösung dann mal eben auf dem Silbertablett serviert. Hier, bitte, guten Appetit.

Der Roman heißt zwar »Die Halbwertszeit von Glück«, was sich auf Johannas Beruf bezieht und eine schöne und passende Metapher ist, jedoch fehlte mir der tiefere Zugang zum Thema Glück. 

Letztlich blieb nach dem rasch herunter erzählten Ende das Gefühl von Enttäuschung zurück und das, obwohl mich gerade Johannas Part wirklich erreicht hat.

Ich denke, dieses Buch eignet sich gut für eine private Leserunde, insbesondere wenn man Lust hat, auch darüber zu diskutieren, wieso manche Geschichten an manchen Stellen nicht mehr funktionieren.

Cover des Buches Glückstöchter - Einfach lieben (ISBN: 9783596707478)

Bewertung zu "Glückstöchter - Einfach lieben" von Stephanie Schuster

Glückstöchter - Einfach lieben
Jedidavor 3 Monaten
Kurzmeinung: Mitreißend, lebendig, voller Emotionen
Zu Herzen gehende Lektüre gerade für naturverbundene, starke Frauen

Durch diese 640 Seiten bin ich nur so geflogen – zwei Frauenschicksale, die es in sich haben und miteinander verwoben sind, obwohl sich die beiden nicht einmal kennen, sondern Jahrzehnte voneinander getrennt sind.

Als das Buch bei mir ankam, habe ich mich erst einmal gefreut. Endlich wieder ein richtig dickes Buch. Da hast du paar Tage dran zu lesen. Das hat leider nicht geklappt, denn es hat mich einfach zu sehr in seinen Bann gezogen.

An vielen Stellen dachte ich, das ist so ein Buch, als wäre es eigens für mich geschrieben. Annas Versuche, im rauen Klima der Alm Pflanzen zu ziehen, ihre Fehlversuche und ihr Ringen um jedes Pflänzchen, das das autarke Überleben sichert. Ihre Selbständigkeit und das freie, aber harte Leben auf der Alm. Evas Schwangerschaft und das Leben in der WG, ihr Wunsch naturnah und gesund zu leben. Der Wunsch, sich über Konventionen hinweg zu setzen und seinen Platz auf dieser Erde zu finden, ohne einen zu großen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Dieser Roman hat mich abgeholt und mit sich mitgerissen. Die beiden Frauen sind starke Figuren und bieten viel Identifikationspotenzial, ihre Erlebnisse sind gegensätzlich und doch gibt es immer wieder Überschneidungen, vor allem ihre Liebe die Natur betreffend und ihre außergewöhnliche Fähigkeit, Dinge zu riechen.

Interessant sind auch die geschilderten politischen Verhältnisse und zwar aus beiden Zeitabschnitten. Ich persönlich bin es leid, über den Krieg zu lesen. Um solche Bücher mache ich mittlerweile einen Bogen. Aber hier ist der Krieg nicht maßgebender Inhalt, sondern dient als Erklärung für gewisse Ereignisse aus Annas Zeitabschnitt und so passte es für mich. Sehr gefiel mir auch, die westdeutsche Seite der Siebzigerjahre über Evas WG quasi mitzuerleben, da ich Geschichten aus dieser Zeit nur von meinen ostdeutschen Eltern kenne, eben von der ostdeutschen Seite her. Die WG/Minikommune war sehr inspirierend, weil anhand derer auch die Probleme solcher Gemeinschaften deutlich wurden. Vor allem aber hat mich immer wieder die Geschichte der beiden Frauen berührt, an manchen Stellen dem Ende hin sogar zu Tränen gerührt. Auch den Weg mitverfolgen zu können, den Reformläden und Naturkosmetik hinter sich haben, war interessant und inspirierend.

Auf jeden Fall habe ich durch dieses Buch die Tonkabohne kennengelernt, mit der ich bislang keinerlei Berührung hatte. Ich habe den Geschmack in Schokolade probiert und war sehr angetan. Es ist toll, wenn einen ein Buch zu etwas Neuem inspirieren kann.

Ich spreche für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung aus. Besonders Frauen, die Wert auf Gesundheit und Natürlichkeit legen, dürften sich hier angesprochen fühlen. Aber auch jene, die sich für starke Frauen begeistern können, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Ich fühle mich jedenfalls inspiriert, Teil eins noch zu lesen und nach weiteren Büchern der Autorin Ausschau zu halten.

PS: Ich habe diesen Roman ohne Kenntnis des ersten Teils gelesen und ich finde, dass dieser Teil absolut für sich stehen kann. Ein klasse Buch!

Cover des Buches Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1) (ISBN: 9783845856919)

Bewertung zu "Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)" von Adalyn Grace

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
Jedidavor 3 Monaten
Kurzmeinung: Eine märchenhafte und ungewöhnliche Liebesgeschichte in einer sagenhaften Verpackung
Märchenhafte und ungewöhnliche Liebesgeschichte in einer sagenhaften Verpackung

Viele, viele Jahre war ich ganz versessen auf E-Books – u. a. sind sie sofort verfügbar, oft preiswerter als das Printexemplar, besonders am Erscheinungstag, Schriftgröße und Hintergrundfarbe lassen sich mit einem Klick verändern –, aber so aufwendig und liebevoll gestaltete Bücher wie dieses hier erinnern mich daran, wie viel Freude ich stets am gedruckten Buch habe. Das Cover dieses Romans lockt dich jedes Mal, wenn du an ihm vorüberläufst, die Blüten, die sich rings um das Buch und innerhalb auf jeder Seite befinden, zaubern dir fantasievolle Düfte in die Nase und wann immer du es aufschlägst, versinkst du in einer Welt der Buchstabenmagie, aus der dich kein Ping einer eingehenden Nachricht reißt. Da gibt es nur dich und das Buch und ein Märchen, in das du eintauchen kannst, um darin zu versinken. Hach, was habe ich diese Lektüre genossen.

Signa, ein Mädchen, das an der Seite des Todes eine Welt jenseits von Armut und Begrenzungen entdeckt. Eine so märchenhafte wie ungewöhnliche Liebesgeschichte und dazu eine waschechte Detektivstory in einem alten Herrenhaus, bei der ständig die Lebensuhr von Signas liebenswerter Cousine Blythe tickt. Ein Mix, der mich in jeder Weise begeistern konnte.

Twilight war gestern, heute ist Belladonna. Ich bin gespannt, wie sich Signa in den Folgebänden entwickeln wird und noch gespannter bin ich, wie diese Bücher optisch gestaltet sein werden.

Ein optischer und märchenhafter Genuss, den Frau sich nicht entgehen lassen sollte.

Cover des Buches Eine halbe Ewigkeit (ISBN: 9783805201018)

Bewertung zu "Eine halbe Ewigkeit" von Ildikó von Kürthy

Eine halbe Ewigkeit
Jedidavor 3 Monaten
Kurzmeinung: Berührend und unterhaltsam mit einem wunderbar runden Ende
Mondscheintarif – Klappe, die zweite

Was habe ich Mondscheintarif geliebt – ein Buch, das mir in vielen Belangen aus der Seele sprach. Und dann gab es noch den Film, auch der hat mich damals total abgeholt. Dann verging die Zeit und das Buch geriet ein wenig in Vergessenheit, vor allem, weil es gar nicht mehr nötig war, neben dem Telefon auf einen Anruf zu warten, da die Zeit der Mobiltelefone angebrochen war. Umso erstaunter war ich, als ich las, es gibt eine Fortsetzung, die ein viertel Jahrhundert nach Mondscheintarif spielt. Es war klar, dass ich wissen musste, wie die Geschichte weitergeht. 

Mit dem Lesen wurde mir klar, dass Cora Hübsch doch mehr als ein wenig älter ist als ich und mir nicht alle Probleme, denen sie sich stellen muss, bekannt sind. Gott sei Dank, denn was Ildiko da über die Wechseljahre schreibt, ist erschreckend und abschreckend. Noch kann ich mir nicht vorstellen, dass es wirklich so wird und irgendwie muss ich glauben, dass die Autorin da tief in die Klischeekiste gegriffen hat. Sonst wäre es zu frustrierend. 

Nun zur Story. Cora Hübsch ist eine halbe Ewigkeit verheiratet, aber nicht mit Daniel, ihrem Arztlover von damals. Die Kinder sind nahezu aus dem Haus und Cora muss nach Jahren der Mutterschaft wieder zu sich selbst finden. Da findet sie passenderweise ihr altes Tagebuch wieder und plötzlich bietet sich die Gelegenheit, Dinge, die damals passiert sind und ihr Leben in die Richtung gelenkt haben, die ihr nun nicht länger stimmig erscheint, aufzuarbeiten. Dabei stehen ihr eine Menge Frauen zur Seite, aber können sie die Frau ersetzen, die einst Coras beste Freundin war?

In diesem Roman treffen wir Cora als Mittfünfzigerin wieder und das dürfte auch die Zielgruppe des Buches sein – sofern sie Mondscheintarif geliebt hat. Einige Beschreibungen der Wechseljahre fand ich zutiefst verstörend, diese könnten für jüngere Leserinnen abschreckend sein. Die Geschichte an sich ist rund und wartet mit einem befriedigendem Ende auf, nämlich dass unser Herz viel größer und liebesfähiger ist, als wir glauben, sofern wir es schaffen, alten Schmerz loszulassen. Und da braucht es manchmal einen großen Schritt aus der Komfortzone heraus und einige Begegnungen, die helfen, sich selbst zu reflektieren.

Insgesamt ist dieses Buch eine gelungene Fortsetzung von Mondscheintarif, die die Leser von damals abholt, sofern sie selbst schon in den Wechseljahren sind. Andernfalls könnten die diesbezüglichen Schilderungen für junge Leser abschreckend wirken.

Cover des Buches Steckerlfischfiasko (ISBN: 9783742430410)

Bewertung zu "Steckerlfischfiasko" von Rita Falk

Steckerlfischfiasko
Jedidavor 4 Monaten
Kurzmeinung: Wieder ein spannender Eberhofer – genial gelesen von Christian Tramitz
Herrlich überspitzt, spannend und ein absolutes Hörvergnügen

Wieder mal eine absolut spannende Eberhofer-Episode, in der all die Niederkaltenkirchener, die man in der Zwischenzeit lieb gewonnen hat, sowie deren Freunde und Kollegen ihren Auftritt bekommen. Franz und Susi, bei denen es heftig kriselt. Paul und die Hinkelotta, die samt Mama auf Plakaten im ganzen Dorf zu sehen sind. Der Max, Sohn des Metzgers, der Veganer ist und sich der Umwelt wegen in Niederkaltenkirchen ankettet. Der Rudi, der wieder mal erstklassige Ermittlungsarbeit leistet, ohne die Lorbeeren zu ernten, der Joint rauchende Papa mit seinem ältesten Sohn, die der neuen und attraktiven Haushaltshilfe Julika die ganze Arbeit abnehmen, ohne es zu merken. Die Oma, die auf Kur ist und nur dank der Julika nicht zu schmerzhaft vermisst wird. Und und und. Dazu gibt es einen spannenden Kriminalfall, bei dem sich der Franz tatsächlich mal ordentlich reinkniet. 

Hier wüsste ich wirklich gar nicht, warum ich das Buch selbst lesen sollte, wo Christian Tramitz hier so eine grandiose Hör-Show abliefert. Jede Stimme, die er imitiert ist absolut einzigartig und trifft die Person ganz genau.

Jetzt freu ich mich schon auf die Verfilmung. 

Cover des Buches Die Erfindung des Lächelns (ISBN: 9783462003284)

Bewertung zu "Die Erfindung des Lächelns" von Tom Hillenbrand

Die Erfindung des Lächelns
Jedidavor 6 Monaten
Kurzmeinung: Der Raub der La Gioconda – historischer Krimi mit jeder Menge Starbesetzung aus dem Who is Who der Künstlerszene des damaligen Paris
La Gioconda – Basiert ein Teil ihrer Berühmtheit auf ihrem Raub und ihrem darauffolgenden 2-jährigen Verschwinden?

Selten habe ich für die Lektüre eines Buches so lange gebraucht wie für dieses. Nicht, weil es mir nicht gefiel, ganz im Gegenteil. Dieser Roman ist vielschichtig und abwechslungsreich, gespickt mit historischen Fakten, gewürzt mit dem Flair des Paris der damaligen Zeit und bevölkert vom Who is who der damaligen Kunst- und Kulturszene. Dieses Buch ist in der Tat so umfassend, dass sein Inhalt locker für zwei Bücher gereicht hätte. Nur war es oft so intensiv und voll von wechselnden Handlungssträngen, dass ich häufiger eine Pause benötigte. Ich bin wohl daher die Letzte, die diese Leserunde beendet, was für mich ungewöhnlich ist, aber durchaus nicht gegen den Roman spricht.


Ich mag die Erzählweise Tom Hillenbrands, ihm gelingt es, die Schauplätze und die Figuren so bildhaft darzustellen, dass sie vor meinem inneren Auge wie ein Film abliefen oder aufgrund der Fülle und meiner vielen Lesepausen eher wie eine ganze Serienstaffel. Die Geschichte des Raubs der Mona Lisa zieht sich durch das ganze Buch und bringt russische Anarchisten, ausländische Künstler und Berühmtheiten dazu, sich mit diesem unglaublichen Gemälde auf die eine oder andere Weise auseinanderzusetzen. Und es wirft schlussendlich die Frage auf, ob die Jiaconda ohne diesen Raub überhaupt so berühmt wäre.


Wer dieses Buch lesen möchte, darf sich viel Zeit nehmen, weil er bestimmt – wie auch ich – Lust bekommt, die eine oder andere Angelegenheit oder historische Person im Zuge dessen zu recherchieren.


Wer historische Romane schätzt, deren Spannung auch auf kriminalistischen Untersuchungen beruht, kommt an diesem Buch nicht vorbei, meine ich.

Cover des Buches Layers (ISBN: 9783844519884)

Bewertung zu "Layers" von Ursula Poznanski

Layers
Jedidavor 8 Monaten
Kurzmeinung: Ein typischer Poznanski mit einem überzeugenden Ende
Poznanski – wie gewohnt

Wer Erebos, Cryptos, Thalamus, Elanus und Co. gelesen hat, wird Poznanskis Stil und ihre Art der Geschichtenentwicklung (und später -auflösung) rasch erkennen. Ich jedenfalls mag ihre Art, zu erzählen. Auch ihre Protagonisten überzeugen mich in der Regel und auch der Plot dieses Buch hat es in sich.

Es hätte sich nahtlos in Pageturner wie die o. g. einreihen können, zieht sich jedoch meines Erachtens nach ein wenig in die Länge. Gewisse Stationen Dorians hätten dem Leser erspart werden können, aber das ist im Prinzip auch mein größter Kritikpunkt. Ansonsten hat mich die Figur der Stella persönlich nicht überzeugt. Für mich wirkte sie wie eine beliebig austauschbare Statistin, die wenig eigenen Text hatte und je nach Belieben dazu diente, Dorian möglichst langsam an sein Ziel kommen zu lassen, in die eine oder andere Richtung. Sprich, Stellas gesamte Figur wirkte doch recht konstruiert.

Deswegen gibt es auch nur 4 Sterne. Ansonsten habe ich dem Sprecher sehr gerne gelauscht. Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich wohl einige Seiten überblättert bzw. quer gelesen, um den Längen zu entgehen, das ging beim Hörbuch natürlich nicht.

Ansonsten ein durchaus hörenswerter Poznanski, wenn man ein bisschen Geduld mitbringt.

Cover des Buches To all the boys I've loved before (ISBN: B01GJZLAR6)

Bewertung zu "To all the boys I've loved before" von Jenny Han

To all the boys I've loved before
Jedidavor 8 Monaten
Kurzmeinung: Herrlich gelesene First-Love-Geschichte!
First Love or Fake Love?

Lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen. Es wurde damals so gehypt, aber irgendwie stand mir nie der Sinn danach. Und plötzlich hab ich das Hörbuch im Regal vor mir gesehen und spontan zugegriffen. Und siehe da, jetzt war der richtige Zeitpunkt. Ich habe es in einer Nacht durchgehört, weil es eine so zauberhafte Geschichte ist, die die Sprecherin grandios rüberbringt.

Danach war ich so angefixt, dass ich unbedingt noch die Filme sehen wollte – aber dafür braucht man ein Netflix-Abo. Sobald ich das mal wieder buche, werde ich mir wohl alle drei Teile hintereinander anschauen.

Also, was soll ich sagen: eine tolle Liebesgeschichte mit tollem Plot und Protagonisten zum Anfassen. Wer mal wieder so richtig in das Gefühl, 16 zu sein, eintauchen möchte, der wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Über mich

Wortmagierin und Lektorin – wenn es um das geschriebene Wort geht, schlägt Jedidas Herz einfach höher. Mit ihrer Familie lebt sie in einem versteckten und beschaulichen Dorf in Unterfranken. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Büchern schreibt, exotische Pflanzen züchtet oder sonst wie in Haus und Garten werkelt, dann ist sie wahrscheinlich gerade dabei, einem zauberhaften neuen Buch den Weg in die Buchhandlungen zu ebnen. Und ganz nebenbei trägt sie mit Freude und Tatkraft dazu bei, die Welt jeden Tag ein Stückchen fröhlicher und bunter werden zu lassen.

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Biografien, Fantasy, Liebesromane, Kinderbücher, Historische Romane, Sachbücher, Jugendbücher, Literatur, Unterhaltung

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