Das vierte Buch von Matthias Schmitt „Nur ein Traum?“ aus der Romanreihe „Das Traumexperiment“ ist am 01.03.2019 erschienen. Die italienische Wissenschaftlerin Giulia hat den vermeintlichen Weltuntergang in letzter Minute verhindert und sich dabei ihren geliebten Ben und Vater ihrer Tochter zurück erkämpft. Doch damit hat sie sich keine Freunde gemacht. Die gehirnmanipulierende Geheimorganisation aus den Pariser Katakomben hat Giulia und ihre Familie erneut im Visier, die latente Gefahr, in denen sie schweben, können sie nur Ansatzweise erahnen. Doch auch Giulia will Rache und zeigt sich weiterhin kämpferisch. Unterstützung bei der Entlarvung jener „Traumsender“, die ihnen so viel angetan haben, erhalten Giulia und Ben durch die scharfsinnige Kommissarin Laurianne, dem Reporter Julien und durch die Römische Hackerin Lisbeth. Im Laufe der Geschichte rollt sich ein klug gesponnenes Netz auf, an dessen Enden, neben den Traumsendern, auch Auslandsgeheimdienste sitzen und bei dem letztlich alle Fäden bei Giulia wieder zusammenlaufen. Realität oder Wirklichkeit? Überwachungsstaat und dessen Grenzen? Beim Lesen kommt unweigerlich diese (nachdenkliche) Frage auf. Die Handlung ist trotz fiktionaler Züge in der heutigen Zeit durchaus beängstigend realistisch und vorstellbar beschrieben. Matthias Schmitt, dessen Liebe und Leidenschaft zu Paris auf jeder einzelnen Seite zu spüren ist, hat seinen Figuren durchweg einen ganz unverwechselbaren Charakter gegeben und sie so zu eigenen Persönlichkeiten wachsen lassen. Die Verknüpfung mit authentischen Orten in dieser malerischen Stadt gelingt ihm ausgesprochen gut. Schreib- und Sprachstil sind klar und prägnant, mit einer wirklich feinen Prise Humor, ergibt es eine perfekte Mischung. Es macht einfach Spaß, die 400 Seiten zu lesen, ein angemessenes Mitdenken der Leserschaft sei aber vorausgesetzt. Zusammengefasst verdient das Buch das Prädikat „unbedingt lesenswert“, ein intelligentes und anspruchsvolles Werk für ein breites Publikum, das seine klaren Vorteile in der gelungenen Kombination aus Liebesroman und Thriller in sich vereinen kann. Das Lesevergnügen halte ich für komplett, wenn die drei vorherigen Bände bereits gelesen wurden.
Jella_S
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Rezensionen und Bewertungen
‚Nicht im Traum‘ hätte ich gedacht, dass ein Fortsetzungswerk mich so überraschen kann. Die große Neugier, wie es mit der Ausnahmefrau Giulia und ihrem Geliebten Ben nach den beiden ersten Bänden „Wie im Traum“ und „Aus der Traum?“ von Matthias Schmitt weitergeht. Erneut findet diese außergewöhnliche Liebesgeschichte an Originalschauplätzen statt. Getrennt von ihrem Ben bestreitet die nun mittlerweile promovierte Wissenschaftlerin Giulia mit ihrer kleinen Tochter den Alltag in Paris. Ihre Familie lebt in Rom, wichtige Freunde, die sie aus der Zeit mit Ben kennt, geben ihr Halt. Giulias temperamentvollem Naturell entgegensprechend, und ganz im Sinne der Sicherheit ihrer Tochter, verhält sie sich ruhig gegenüber „jenen“, die ihr und Ben so viel angetan haben. Weiß sie doch, dass die Hackerin Lisbeth weiter fieberhaft nach den ominösen Traumsendern und Ben sucht.
Als der erfolgreiche und versnobte Schriftsteller Mark Malmström mitten in Paris als Giulias Ben eindeutig ‚wiedererkannt‘ wird, dieser sich jedoch an nichts erinnern kann, gibt es für Giulia plötzlich nur eine Option, ihren Ben zurückzugewinnen. Zwischen Hoffnungsschimmer und vernunftgeprägten Kompromissgedanken kämpft Giulia einen ungleichen Kampf, denn schnell wird klar, dass sie und Mark Puzzleteile sind, eingebettet in einem allumfassenden Experiment einer mächtigen Geheimorganisation.
Eindrücklich und liebenswert wird die Entwicklung der besonderen Beziehung zwischen Giulia und Mark geschildert. Ebenso die allmählich sich aufrollenden Hintergründe von Bens gesteuerter Transformation in Mark Malmström.
Ist eine Retransformation zurück in Ben überhaupt möglich? Kann sich Giulias Wunsch von einem normalen Familienleben jemals erfüllen? Wie wird Ben auf seine Tochter reagieren? Herzergreifend und mitfühlend der Showdown, Giulias grenzenlose Liebe und die bittere Erkenntnis, dass auch sie auf fremde Hilfe angewiesen ist.
Man kann sich die vom Autor intelligent skizzierten Zukunftsvisionen als Abbild unserer Zeit durchaus vorstellen, die Nähe zur Realität einer totalitären und manipulativen Überwachungs- und Vernetzungsgesellschaft stimmen nachdenklich. Matthias Schmitt lässt die Leserinnen und Leser mit dem unbändigen Wunsch zurück, dass das Gute doch stets siegen sollte und zieht gekonnt die Verknüpfung zum vierten Band der Reihe, welcher im kommenden Jahr erscheinen soll.
Tatsächlich erfüllt der dritte Band des ‚Traumexperiments‘ die im Vorfeld gemachten hohen Erwartungen. Erneut bringt die innovative und amüsante Erzählweise des Autors frischen Wind auf den Buchmarkt. Wir alle dürfen uns nun wahrlich über diesen gelungenen und spannenden Fortsetzungsroman freuen.
In „Aus der Traum“ und seinem Vorgängerroman „Wie im Traum“ zeichnet der Autor Matthias Schmitt einen Lebensabschnitt zweier Menschen, Giulia und Ben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Umstände ihres Kennenlernens in Paris, der Stadt der Liebe, und die von fremder Hand gesteuerten Folgen, die nun in Rom ihren Gipfel zu erreichen scheinen, nehmen die Leserinnen und die Leser mit auf eine äußerst spannende Reise.
Beim Lesen des Buches wird man auf anspruchsvolle und amüsante Art und Weise unterhalten und durch die herausstechende Komplexität der einzelnen Handlungsstränge und Aktionen der Figuren gedanklich auf hohem Niveau „auf Trab“ gehalten.
Intelligent verknüpft der Autor in seinem Roman das Grundthema „Liebe“ mit aktuellem gesellschaftlichen und politischen Zeitgeschehen und skizziert dabei visionäre Zukunftsszenarien einer digitalisierten Welt, die zum Nachdenken und diskutieren anregen.
Das Liebesthema ist der rote Faden. LA VIE EN ROSE, in Paris und Rom, eine bedingungslose und aufopfernde Liebe, die sehr berührt.
Ich empfehle, mit Band 1 „Wie im Traum“ zu beginnen.
Mein Fazit: Die von dem Autor vorgelegte Buchreihe ist äußerst innovativ, sowohl im Schreibstil als auch in der Ideenfindung.
Für alle Denker und Träumer unter uns und jene, die es noch werden wollen, ein absolutes Muss.