Ich habe dieses Buch gekauft, weil ich das Thema super wichtig und super interessant gefunden habe. Die sehr innovative Herangehensweise von Herrn McEwan ist an sich eine gute Idee.
Aber eine derartig nihilistische, zynische und depressive Weltsicht, wie sie dieser Roman verbreitet, habe ich selten in der Literatur vorgefunden.
Ich bin bestimmt der Letzte, der von Literatur gute Laune und Hei-tei-tei erwartet, aber diese zutiefst menschenverachtende Handlung hat mich so extrem schockiert, dass ich für das Buch sehr lange gebraucht habe.
Wer sich herausfordern möchte, solle bitte zuschnappen. Es ist künstlerisch sehr wertvoll, die Atmosphäre sehr dicht, der Protagonist sehr sympathisch - der einzige in dem Buch.
Wegen des hohen Niveaus, dem starken Erinnerungswert und der insgesamt spitzenmäßigen Qualität des Textes 4 Punkte.
JensvanderKreet
- Mitglied seit 02.11.2016
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Rezensionen und Bewertungen
Ich habe mir den aktuellen Fitzek gekauft, um am 1. Weihnachtstag gut unterhalten zu sein.
Das habe ich gekriegt, dafür gibt es 4 Sterne. Denn das muss ein Autor auch erstmal hinkriegen, mich so zu unterhalten, dass ich ein Buch einen gesamten Tag am Stück lese und nicht zwischendurch unterbreche. Das ist ein Kunststück. Einleitung und Mittelteil waren 1a, kaum Längen, solide erzählt ohne Blabla. Doch im Schlussteil hat der Roman mich einfach nur noch genervt.
Die Handlungen an Bord wurden immer abstruser und unlogischer und die Aufklärung des Seitenstranges zog sich hin ohne Ende. Das war des Guten zu viel. Viel zu viel. Weniger wäre mehr gewesen - ein solider Thriller mit 280 Seiten hätte es auch getan.
Wie hier einige schreiben: Fitzek produziert zu viel in zu kurzer Zeit. Wenn man sieht, dass er im gleichen Verlag dieses Jahr zweimal veröffentlicht hat. Im Juli gibt er das Manuskript im Verlag ab und zur Buchmesse liegt es schon in den Regalen ...
Ich will mir die Hektik nicht vorstellen, die im Lektorat danach stattgefunden haben muss.
Was mir gefallen hat, ist zum Beispiel die Atmosphäre an Bord - es ist schon eine ganz spezielle Umgebung, um zu ermitteln. Auch die Aufklärung einer lange zurückliegenden Straftat war interessant, hat Spaß gemacht. Ob es dann klug ist, gleich mehrere Psychopathen auf das Mädchen, anzusetzen? Ich weiß nicht. Auch hier wäre weniger mehr gewesen. Hätte mir gewünscht, dass der Nebenstrang weniger brutale Elemente zum Schluss hin aufweist.
Bewertung zu "Die Klavierspielerin" von Elfriede Jelinek
Das Buch ist vom Sprachstil her sehr komplex. Der Roman verfügt über eine eigene Satzmelodie, die sehr rhythmisch ist, aber das Lesen erschwert. Die Handlung ist - obgleich das Buch in den 1980er Jahren geschrieben wurde - durchaus sehr aktuell. Themen wie BDSM werden ja nach wie vor gerne nachgefragt.Ich würde nicht behaupten, dass Frau Jelinek meinen Unterhaltungsgeschmack trifft, aber es war sicherlich nicht verkehrt, diesen Roman mal gelesen zu haben.
Über mich
- 27.12.1975
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