JetteK

Eine Schwedin verschwindet aus ihrem Sommerhaus, obwohl sie mit ihrem Nachbarn Martin, einem Touristen aus Berlin, verabredet ist. Martin macht sich mit der Hilfe zweier Privatdetektive auf die Suche nach ihr und gerät so in die Verwicklungen eines komplizierten Kriminalfalles - und auch sein Privatleben gerät zusehends durcheinander.

Beim Lesen habe ich mich sofort nach Schweden versetzt gefühlt. Mit vielen authentischen Details kommt Skandinavien-Feeling auf! Die Figuren sind vielschichtig und agieren nachvollziehbar, die Handlung entwickelt sich immer anders, als man es erwarten würde. Es sind mehrere Kriminalfälle und eine Liebesgeschichte miteinander verknüpft.

Insgesamt ist "Verschwunden?" ein gut geschriebener Kriminalroman nicht nur für Skandinavien-Liebhaber oder -Interessierte, der ohne die Brutalität vieler Skandinavien-Krimis auskommt und dafür eine Portion Romantik mitbringt.

Zita, die verwöhnte und manchmal zickige Tochter aus gutem Elternhaus, liebt Ben, den dunkelhäutigen und elternlosen Polizisten. Das allein würde schon genug Konfliktpotenzial für eine spannende Liebesgeschichte bieten, doch hier wirft auch noch ein Unglück alles durcheinander und stellt die beiden Protagonisten vor ungeahnte Herausforderungen. Ben ist von heute auf morgen querschnittsgelähmt. Was eine plötzlich auftretende Behinderung für ein Paar bedeuten kann und welche Schwierigkeiten sie mit sich bringt, schildert die Autorin einfühlsam, glaubhaft und mit einiger Sachkenntnis. Dass sie dafür verschiedene Perspektiven nutzt, lässt eine umfassende Sicht für den Leser zu, der die außergewöhnliche Liebe und die Entwicklung der Figuren über einen längeren Zeitraum verfolgen darf. Am Ende, als das Unglück zu einem Stück Normalität geworden ist, stehen jedoch Veränderungen an, die nicht unmittelbar mit der Behinderung zu tun haben, so dass auch noch Potenzial für einen Folgeband bleibt.