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Jetztkochtsie

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Cover des Buches Greenfeast: Herbst / Winter (ISBN: 9783832199746)

Bewertung zu "Greenfeast: Herbst / Winter" von Nigel Slater

Greenfeast: Herbst / Winter
Jetztkochtsievor 3 Jahren
Vegetarische Herbst und Winterküche

Nigel Slaters Bücher eignen sich immer als Geschenk und ich habe sie alle hier stehe und bin wirklich stolz auf meine kleine Sammlung seiner Bücher.

Diesmal geht es um den zweiten Teil von Greenfeast* (Herbst / Winter). Hierbei handelt es sich um das kleine Buch der grünen Küche.

Wie immer bei Nigel Slater ist das Buch* so viel mehr, als nur ein Kochbuch, es hüllt einen ein, wie eine warme Decke und die Texte zu den Rezepten lesen sich wunderschön, wecken Appetit und sind immer wieder gewürzt mit kleinen Happen Wissen oder Anekdoten.

Absolut lesenswert ist auch die Einleitung von Greenfeast*, ich schwärme schon wieder, aber ich mag es einfach, wie Nigel Slater mit Essen und Worten umgeht. Ich könnte stundendlang seine Rezepte nachkochen, seine Worte in mir nachhallen lassen und den Herbst und Winter genießen.

Greenfeast* ist aufgeteilt in eine sehr lesenswerte Einleitung, Grundrezepte für den Winter, Aus der Pfanne, Auf Toast, Im Ofen, Auf dem Teller, Mit einer Kruste, Mit dem Schöpflöpfel, auf dem Herd, Zum Nachtisch…

In diesen Abschnitten findet ihr 110 vegetarische Rezepte, mit spannenden Konzeptionen tollen Zutaten und wunderschönen Bildern.

Mir haben vorallem die Suppen total gut gefallen, im Herbst schätze ich Suppen und Eintöpfe sehr. Das sind einfach immer Wohlfühlgerichte.

Ausprobiert habe ich den Salat mit Pilzen, Orange und Semmelbröseln und es war fantastisch. Selbst Gerichten, die ich bereits ähnlich seit Jahren zubereitet habe, verleiht Nigel Slater noch einen besonderen Pfiff.

Lecker waren auch der Fenchel in Sahne und Pinienkernen.

Auch das Naan Brot mit Mozzarella und Tomaten fand ich super.

Die meisten Rezepte kommen wirklich mit überschaubaren und leicht zu beschaffenden Zutaten aus, Fleisch habe ich bei keinem Gericht vermißt und so trägt Greenfeast auch noch dazu bei, dass wir unseren Fleischkonsum, wie gewünscht reduzieren.

Die Rezepte von Greenfeast Herbst Winter* sind originell, außergewöhnlich und wirklich geschmacklich intensiv.

Cover des Buches Vegane Smoothies (ISBN: 9783831039920)

Bewertung zu "Vegane Smoothies" von Fern Green

Vegane Smoothies
Jetztkochtsievor 3 Jahren
Vegane Smoothies

In meinem Urlaub hab ich mich ein wenig bewußter ernährt und viele frische Smoothies gemacht. 

Als mein Mixer vor einigen Jahren bei mir einzog, war ich bei Smoothies wirklich experimentierfreudig. In den Mixer wanderte alles, was halbwegs in einen Smoothie paßte. Nach mehreren halben Erstickungsanfällen, weil der Kram, den ich da zusammen gemixt hatte, wirklich nicht trinkbar war, bin ich etwas zurückhaltender geworden und richte mich meist nach Rezepten oder hole mir zumindest meine Anregungen eher durch erprobte Rezepte. 

Da kam mir das Buch Vegane Smoothies von Fern Green* aus dem DK Verlag gerade recht. 

Im Buch findet ihr mehr als 65 Rezepte zu veganenen Smoothies*, proteinreich und gesund. 

Jetzt wird der ein oder andere sagen, wieso vegan? Sind Smoothies nicht immer vegan? Nö, sind sie nicht, bei mir kommt da häufig auch Milch oder Joghurt rein. Ich habe auch schon welche mit Eischnee gemacht. Grundsätzlich neige ich aber auch dazu, eher Pflanzenmilch zu nutzen oder ganz auf Milch- und ihre Ersatzprodukte zu verzichten. 

Außerdem ist es ja kein Problem in einen veganen Smoothie etwas Milch zu kippen, wenn man denn unbedingt tierische Produkte haben möchte. 

Mir war einfach wichtig viele variable Rezepte auf einen Schlag zu erhalten und das war hier gegeben. 

Dazu gefällt mir die Aufmachung des „Vegane Smoothie“ Buches*. Jeder Smoothie erhälte eine Doppelseite, auf der einen Seite sieht man die Zutaten, auf der anderen den fertigen Smoothie, so erhält man wirklich einen guten Überblick, was man da mixt und vorallem, wie es hinterher aussehen wird. 

Die Farben sind dabei nicht beschönigend, manches sieht auch einfach braun aus, oder leicht kinderkotzefarben, das find ich sehr in Ordnung, weil so weiß ich, was mich bei dem Rezept erwartet und kann mir überlegen, ob mich die Farbe stört, oder ob ich sie appetitlich finde. 

Es werden natürlich auch ein paar Worte dazu verloren, warum Smoothies gesund sind. 

Neben den Rezepten finden sich Zubereitungstipps im Buch, das fand ich sehr interessant und durchaus habe ich hier noch das ein oder andere mitgenommen, obwohl ich schon sehr lange selbst Smoothies herstelle. 

Dann gibt es einen Teil in dem Pflanzendrinks (also Nussmilch, Mandel- und Hafermilch und ähnliches) vorgestellt werden und auch gezeigt wird,  wie man dies selbst herstellt. 

Dann folgen Detoxsmoothies, Morgensmoothies, Proteinsmoothies und Fitnesssmoothies. 

Ich hab mich für den Morgenrot Smoothie entschieden, weil ich für den die richtigen Zutaten da hatte. 

Die Zubereitung ist einfach, die Zutaten für die meisten Drinks sind im Supermarkt erhältlich, für den ein oder anderen braucht man mal ein etwas spannenderes Pulverchen, wie Weizengraspulver oder ähnliches, das bekommt man aber mittlerweile ja auch in fast jedem Supermarkt oder Reformhaus. 

Mein Drink ist nicht ganz so rot geworden, weil ich weniger Brombeeren hatte, als angegeben und es mit dem Cashwedrink etwas übertrieben habe. 


Er war aber super lecker und hat mir gut gefallen.

Ich habe einen Hochleistungsmixer*, den Philips Innergizer*, der wirklich alles klein kriegt, heißt, ich schneide hier nichts vor, sondern werfe einfach alles in den Mixer, also auch Eiswürfel und Nüsse. 

Hier war es Banane, Brombeeren, Basilikum und Cashewdrink, sowie etwas Vanilleschote. 

Der Drink war super lecker und ich sehr zufrieden, mittlerweile habe ich ca. 14 Rezepte ausprobiert, davon haben mir alle geschmeckt, einer war, sagen wir optisch wenig ansprechend, das war die Tofu Trinkschokolade, die würde ich jetzt nicht zwingend nochmal machen, schmeckte, aber sah mehr so naja aus. 

Durch das gute Register von Vegane Smoothies* kann man auch einfach nach den Zutaten suchen, die man gerade da hat und findet dann die passeden Rezepte, das mag ich und ist praktisch. 


Ich bin von Vegane Smoothies* wirklich begeistert und habe es hinter meinem Mixer* klemmen, so dass ich es immer griffbereit habe. Keine bösen bitteren oder sauren Smoothieüberraschungen mehr bei mir. 

Cover des Buches BOSH! super fresh – super vegan. Weniger Fett, weniger Zucker, mehr Geschmack (ISBN: 9783745901238)

Bewertung zu "BOSH! super fresh – super vegan. Weniger Fett, weniger Zucker, mehr Geschmack" von Henry Firth

BOSH! super fresh – super vegan. Weniger Fett, weniger Zucker, mehr Geschmack
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Super

BOSH!*

Ihr kennt Bosh* noch nicht?

Bosh sind Ian und Henry, beide haben vor ca. 4 Jahren ihre Ernährung umgestellt, auf vegane Kost. Gut, das ist heute nichts Neues mehr und die meisten Veganer werden es ja auch nicht müde, ihren Ernährungsstil möglichst oft und breit zu erläutern. Die veganenen Kochblogs sprießen aus dem Boden und plötzlich geht es nicht mehr nur um Ernährung, sondern eine ganze Lebenseinstellung.

Ich gebe zu, mir ist das zu viel. Ja, ich möchte gerne auch ein besserer Mensch sein, aber ich esse gerne Fleisch und Fisch und Eier und Milch. Ich tue das in Maßen und ich achte auf die Herkunft der Produkte, die ich verzehre. Das ist mein Weg. Da wir aber unseren Fleischkonsum klar reduziert haben und sogar der Mann an meiner Seite sagt, jeden Tag Fleisch muß nicht sein, suche ich immer wieder nach Alternativen, nicht unbedingt der wie Wurst aussehenden Sojamasse, aber leckere Rezepte, die Kraft geben, gut schmecken und appetitlich aussehen.

Dabei bin ich über Bosh* gestolpert. Die beiden Jungs berichten über ihren Weg zur veganen Ernährung. Sie zeigen auf ihrem Youtubekanal und in ihren Kochbüchern tolle Rezepte, die nicht nur lecker aussehen, sondern auch schnell gehen und vorallem sehr leicht nach zukochen sind.

Dabei setzen sie nicht so sehr auf Fleischersatzprodukte, sondern arbeiten viel mit frischen Zutaten und wenigen fertigen Produkten.

Mir hat das gefallen und ich habe mich auf das neue Kochbuch sehr gefreut.

Vorallem auch, weil mir die Art der Bilder und Videos und des Anrichtens gut gefallen. Das sieht wirklich alles lecker aus.

Natürlich vermarkten auch die zwei ihre Veganstory, aber mein Gott, sie tun etwas, wozu mir und vielen anderen nicht der Willen und die Disziplin reichen, dann sollen sie das ruhig vor sich hertragen, wie eine kleine Fahne, so lange sie mich nicht nerven (und das tun sie nicht) ist das für mich vollkommen in Ordnung und die Ideen, die ich für mich mitnehmen kann, sind super.

Neben den Rezepten finden sich hier also auch Tipps für einen guten Schlaf, der erhobene Zeigefinger, dass man sich mehr bewegen soll.

Entspannung und Selbstliebe, werden natrülich auch erwähnt, das ist halt gerade hip, aber daneben ist es auch nicht schlecht, daran erinnert zu werden. Vorallem die Selbstliebe und Fürsorge vergißt man im Alltagsstreß dann doch mal.

Promoted werden die 5 Regeln der gesunden Ernährung. Nichts, was man nicht schon mal so oder ähnlich gehört hätte, aber eben nett aufbereitet, gut einprägsam und sinnvoll erklärt und strukturiert. Dabei ist Bosh! keine Diät, will es auch gar nicht sein, sondern eher ein Hinweisgeber, wie es eben auch gehen könnte. Das gefällt mir.

Gut fand ich hier auch den Teil zu wichtigen Nährstoffen, sowas kommt bei vegatrischen oder veganen Kochbüchern sonst zu kurz und hier wird gut darauf eingegangen, worauf man achten sollte, um eben keine Mangelernährung zu zelebrieren.

Der Rezeptteil im Buch* ist aufgeteilt in

Leichtes (wie Taccos, Nasi Goreng, Curry oder die von mir nachgekochte cremige Pilzsuppe)

Salate (wie Satay Salat, Caesars Salat, Grünes Shakshuka)

Herzhaftes ( wie Chili, Eintöpfe, Bolognese, Risotto, Pizza)

Desserts (Heidelbeerbrot, Muffins, Cookies)

Frühstück (mit Smoothies, Overnight Oats, Granola, Toast mit Pilzen)

Tatsächlich würde ich aus dem Stehgreif alles (Es sind knapp 80 Gerichte) nachkochen wollen, da war nichts dabei, was mich nicht so angesprochen hätte. Dabei sind die Zutatenlisten nicht zu exotisch und eigentlich alles bekommt man im Supermarkt (ok, wenn man Seidentofu will, sollte der schon gut sortiert sein, aber ich hab das in unserem Edeka bekommen.)

Die Rezepte sind alle verdammt zügig nach zu kochen, meine Pilzsuppe hat mit Video und Fotos machen keine 20 Minuten gedauert. So lange brauche ich auch, wenn ich eine nicht vegane Cremesuppe koche.

Die Gerichte waren alle schmackhaft und lecker. Nicht langweilig, auch nicht zu abgefahre und sehr sättigend. Ich habe die Pilzsuppe gemacht und die Mengenangabe paßte genau. Es war unglaublich lecker und wärmend. Suppe ist ja jetzt im Herbst ohnehin mein Selenfutter. Ich hab zum ersten Mal statt mit Sahne, mit Hafercreme gekocht. Dazu habe ich die von Oatly benutzt und das hat gut funktioniert. Es sah nicht unappetitlich aus und der Geschmack war sehr gut.

Ich vertrage Soja nur sehr schlecht, daher sind viele der Fleischersatzvarianten für mich nicht essbar. Seidentofu vertrage ich allerdings ganz gut, daher konnte ich das austesten. Ich war aber auch froh, nicht in jedem Gericht Tofu vorzufinden und kann dem so auch aus dem Weg gehen.

Ich bin sehr angetan und jetzt auch neugierig auf die anderen Kochbücher* der beiden.

Das hat mir sehr gefallen und bereichert unsere Speisekarte, ohne mich zu belehren oder anzustrengen, genau so sollte es doch sein, oder?

Ich fand übrigens nicht, dass man hier für die Zutaten deutlich mehr bezahlen würde, als wenn man mit tierischen Produkten oder Fleisch kocht. Das macht es also auch noch erschwinglich.

BOSH!*






Cover des Buches Chinesisch kochen für Einsteiger (ISBN: 9783831039869)

Bewertung zu "Chinesisch kochen für Einsteiger" von Ross Dobson

Chinesisch kochen für Einsteiger
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Authentisch, lecker und verfügbar

Chinesisches Essen, ist für mich immer Soulfood. 

Ich esse es gerne, es gibt mir ein gutes und warmes Gefühl und ich mag den Geschmack sehr. Aufgrund verschiedenster Lebensmittelunverträglichkeiten ist es mir allerdings nahezu unmöglich hier in Deutschland chinesisch zu essen. Zu viele Beimischungen, zu viel Eirgendwas und Beimischungen, nach einer leckeren Wokpfanne vom Chinamann liege ich in der Regel drei Tage flach. Manchmal gönne ich es mir trotzdem und bereue es genauso schnell wieder. 

Daher würde ich ganz gerne öfter chinesisch kochen und dabei soll mir nun das Buch „Chinesisch kochen für Einsteiger“ aus dem DK Verlag helfen. Die Rezepte sind von Ross Dobson und die Fotos von Lisa Linder. 

Der komplette Titel lautet: Chinesisch kochen für Einsteiger – einfach / zugänglich / authentisch. 

Also genau das, was ich gesucht habe. Nicht zu kompliziert, Zutaten überall verfügbar und authentisch chinesisch und eben nicht voller E-Stoffe und Glutamat. 

Das Buch sieht von außen schmuck aus und die Bilder innen sind wirklich toll und appetitlich. 

Der Inhalt ist aufgeteilt in 

Vorspeisten & Suppen

Fisch & Meeresfrüchte

Hähnchen & Ente

Fleisch 

Gemüse & Tofu

Nudeln & Reis

Süsses

Grundrezepte

Besonders gut fand ich am Ende noch das Kapitel Menüvorschläge, wo es genaue Ideen zur sinnvollen und haromonischen Menügestaltung gibt. Sowas mag ich. 

Natürlich gibt es auch ein sinnvolles und gutes Register, das bei der Suche nach Zutaten oder Gerichten hilfreich ist. 

Dobson ist Australier und beschreibt in der Einleitung, seinen Bezug zu chinesischem Essen und die Aufteilung der chinesischen Küche in die unterschiedlichen Regionen Chinas. Das war für mich sehr interessant und lehrreich. 

Nach einer Vorstellung der 8 Regionen, stellt er die klassischen Zutaten der chinesischen Küche vor. Von frischen Produkten, wie Inger, Tofu oder Sojasprossen, über Würzsoßen und der klassischen Vorratshaltung, wie Jasmintee, Glasnudeln oder Wasserkastanien. Auch die klassischen chinesischen Gewürze werden von ihm erläutert. 

Dann folgen die Rezepte, wie oben angegeben gegliedert. Jedes Rezept erhält eine Seite für sich, dazu gibt es schöne und appetitliche Bilder, die zum Essen sehr gut passen. 

Die Zutatenlisten sind überraschend überschaubar, und fast alles bekomme ich sogar in unserem klassischen Supermarkt und muß nicht mal in den Asialaden. Das find ich gut. 

Die Mengenangaben sind stimmig, die Zeitangaben bei jedem Rezept realistisch. Ich bin sogar etwas schneller fertig gewesen, als die Zeitangabe zu dem von mir gekochten Gericht angab. 

 Die Mengenangaben sind klar und nicht falsch interpretierbar. Die Beschreibungen der Handlungen im Rezept klar und deutlich formuliert. 

Bei den meisten Gerichten kommt man mit Pfanne, Wok oder Topf aus, ab und an benötigt man einen Dämpfkorb. 

Neben den Gerichten findet sich auch Tutorials zum richtigen Schälen von Garnelen und dem Zerkleinern eines Huhns und dem richtigen Blanchieren von Gemüse  und der chinesischen Teezeremonie im Buch, welche mit schönen Illustrationen versehen sind und mir sehr gefallen hat. 

Ich habe mich dann für das Gericht „Ameisen auf dem Baum“ entschieden und heute nachgekocht. Dabei handelt es sich um ein Gericht mit Glasnudeln und Schweinefleisch. Alle Zutaten habe ich in unserem Supermarkt gefunden. Als Zubereitungszeit werden 24 Minuten angegeben, ich war nach 18 Minuten fertig und das obwohl ich zwischendurch Fotos gemacht habe und ein Reel gedreht habe. Das ging wirklich schnell. 

Ich habe allerdings schwarze Glasnudeln genutzt, da ich diese noch hier hatte und nicht extra andere kaufen wollte. Das schmeckte genauso gut und das Gericht war sehr lecker. Ein wirklich schnelles Pfannengericht mit intensivem Geschmack und gänzlich anders, als man das vom chinesischen Takeaway kennt. 

Das Gericht ist mir sehr gut gelungen. Es sah appetitlich aus, schmeckte gut und lecker und war flott fertig. Genau die Dinge, die mir bei einem Kochbuch und seinen Rezepten wichtig sind. 

Wer also ebenfalls Probleme mit Chinafood vom Takeaway hat, der findet hier tolle Gerichte zum Nachkochen und Wohlfühlen. 

Ich bin begeistert und finde es ausgesprochen lecker. 

Cover des Buches STICHLING (ISBN: 9783948453015)

Bewertung zu "STICHLING" von Florian Schwarz

STICHLING
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Stichling

Im Buch geht es keineswegs um Fische, wie der Titel vermutem ließ, sondern um ein deutlich ernsteres Thema. Florian Schwarz nimmt uns mit auf eine Zeitreise, er erzählt die Geschichte von August, der nach dem Tod seiner Mutter beschließt, sein beschauliches Leben gegen das Schlachtfeld zu tauschen und freiwillig in den ersten Weltkrieg zu ziehen. Recht naiv stürzt er sich in dieses Abenteuer und ist dennoch klug genug, zu durchschauen, was dieser Krieg mit der Welt und mit ihm macht. Ein Krieg, dessen Wirkung deutlich anders war, als alle Kriege vorher.

Dabei beleuchtet Florian Schwarz in Stichling den Blick des jungen August auf die Welt und den Krieg, er beschreibt das Unbeschreibliche und zwar bildhaft, schonungslos und mitreißend.

Dabei geht es gar nicht nur um den Schützengraben, den Krieg, sondern auch um Ängste, Bedürfnisse, Liebe und Bedeutsamkeit.

Bei einem Buch von 200 Seiten in der Rezension nicht zu viel zu schreiben, ist eine Kunst, darum will ich hier gar nicht mehr dazu sagen, als dass mir der Text eine sehr intensive Auseinandersetzung mit meinen eigenen Einstellungen und Überzeugungen ermöglicht hat. Die Sprache des Autors ist dabei unheimlich intensiv und hier wird ganz sicher keine hübsche kleine Weltkriegsgeschichte erzählt, die rein der Unterhaltung dient. Wer so etwas erwartet, der wird enttäuscht sein, wer aber eine emotionale und starke Auseinandersetzung mit der Unerbittlichkeit eines Krieges, mit der Vergeblichkeit der Hoffnung und der Beleuchtung der Aspekte von Einsamkeit, Angst, Kameradschaft und der Unabwendbarkeit des Todes in der Literatur bevorzugt, der wird hier fündig.

Lesen, Einlassen.... loslassen.

Cover des Buches Elemental knits (ISBN: 9783841066114)

Bewertung zu "Elemental knits" von Courtney Spainhower

Elemental knits
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Keine Capsule Warderobe aber wunderschöne Strickmuster

Elemental knits ist im Christophorus Verlag erschienen und ich habe es mir sofort bestellt, da ich die Idee einer gestrickten Capsule Wardrobe total gut finde.

Capsule Wardrobe sagt euch nichts?

Kein Problem.

Capsule Wardrobe bedeutet:

"Das Prinzip einer Garderobe, die aus einigen essenziellen Kleidungsstücken besteht, welche nicht aus der Mode kommen, sowie Röcke, Hosen und Mäntel, die dann mit Accessoires und Trendteilen ergänzt werden können."

Also im Grund eine harmonische untereinander kombinierbare Basis im Kleiderschrank.

Seit einigen Monaten bin ich ja mehr oder weniger erfolgreich auf dem Minimalismustrip und fand das daher sehr passend. Den Kleiderschrank reduzieren, wie zum Beispiel mit dem Kleiderschrank Projekt habe ich ja schon gemacht, jetzt geht es darum ihn sinnvoll zu ergänzen.

Außerdem sieht das Buch wirklich hübsch aus und das Teil auf dem Cover läßt kreative Schnitte, tolle Muster und sogar eingestrickte Perlen vermuten. Genau mein Ding.

Ich gebe zu, Courtney Spainhower nicht zu kennen. Die Anleitungen von ihr bei Ravelry fand ich aber durchaus vielversprechend und auch ihre Webseite Pinkbrutus gefällt mir sehr.

Das Buch verspricht eine gestrickte Capsule Wardrobe - gestrickt für alle Jahreszeiten. Der Fokus soll auf vielseitigen Alltagslooks liegen und eine minimalistische, farblich einfache Garderobe kreiieren. Auch das find ich super, so sehr ich das schreiende Bunt von Westknits oft schätze, ist es doch nicht in jeder Situation tragbar.

Im Buch sind 20 verschiedene Modelle aufgeteilt nach Jahreszeiten und passenden Techniken

So zum Beispiel im Frühling Lochmuster und Krausrechts, im Sommer farbige Akzente, Strukturmuster im Herbst und Zöpfe und Farbmuster im Winter.

Ich wurde ich das erste Mal ein wenig skeptisch, denn Farbmuster und farbige Akzente paßten für mich jetzt erstmal nicht in das Konzept der Capsule Wardrobe, aber wer weiß, dachte ich und ließ mich auf das Buch einfach mal ein.

Das Vorwort fand ich harmonisch und schön und spannend, dass hier nicht nur auf die Strickmuster eingeganen wurde, sondern auch ein Hinweis abgedruckt ist, dass sich im Buch zu den Garnherstellern jeweils ein Firmenportrait befindet und diese vorgestellt und die Gründe für die Garnwahl erläutert werden. Sowas freut mich immer, das sind Zusatzinfos, die ich mag.

Hier wird auch die Idee der Capsule Wardrobe nochmal erläutert und darauf hingewiesen, dass im Buch tragbare Strickjacken, zeitlose Pullover und hübsche Accessoires sind, die Dank ihrer Schlichtheit und Vielseitigkeit eine Basisgarderobe optimal ergänzen. Und hier war dann mein zweites Stutzen, denn ich dachte, wir stricken uns eine Basisgarderobe und ergänzen sie nicht.

Das war dann auch so, die Muster sind alle wirklich schön, schlicht, effektiv, tragbar und ausgefallen, mit dem Gedanken einer Capsule Warderobe haben sie aber in den meisten Fällen rein gar nichts zu tun.

Das habe ich glücklicherweise recht früh erkannt, denn sonst wäre meine Erwartung hier enttäuscht worden. Die Teile sind nämlich in den meisten Fällen auch nicht miteinander kombinierbar.

Wir stricken uns also keine Capsule Warderobe, sondern ergänzen unsere Capsule Warderobe. Das finde ich wichtig zu wissen und hätte aus meiner Sicht schon deutlicher im Klappentext stehen können. Ich kommuniziere das hier so deutlich, um bei euch Enttäuschungen zu vermeiden, denn das Buch ist richtig gut, wenn man nicht mit der falschen Erwartungshaltung daran herangeht.

Auch hier werden zunächst Grundkenntnisse vermittelt. Damit sind hier aber keine Stricktechniken gemeint, das Buch richtet sich also nicht an komplette Anfänger, sondern an Strickerinnen, die rechte und linke Maschen bereits beherrschen. Es sind aber absolut anfängertaugliche Muster dabei, wenn ihr also bereits stricken könnt, dann traut euch, das ist schaffbar.

Mit Grundkenntnissen sind hier eher Inspirationen und Farbtypen gemeint, außerdem wie man eine Strickschrift liest und Strickstücke an die eigene Größe anpasst. (Die Muster sind aus meiner Sicht sehr größeninklusiv und richten sich am Brustumfang aus. Beispiel das Top Gen ist für 10 Größen von einem Brustumfang von 86,5 cm bis 132 cm angelegt. Das finde ich für Muster in einem Buch sehr viel. Die Muster sind dennoch lesbar und verständlich. Für mich ein ganz großes Plus.) Auch zur Garnauswahl werden hier Worte verloren und zwar sinnvoll und gut erklärt, mit Bezug auf Garneigenschaften, Gewicht und Stärke. Techniktipps finden sich jeweils in den Mustern, teilweise auch mit Zeichnungen versehen, wie hier zu stricken ist.

Auch Schemazeichnungen zur besseren Verständlichkeit sind im Buch enthalten.

Natürlich bekommt auch die Maschenprobe Raum, ebenso wie das Fertigstellen des Strickstücks, durch Dämpfen und Spannen.

Patentstricken wird beschrieben und auch mehrfarbiges Stricken erläutert, das ist aber sehr kurz gehalte und stützt sich eher darauf, was hierbei wichtig ist und ist keine Erklärung, wie dies wirklich geht, das folgt dann in der Anleitung und zur Not kann man ja Youtube Videos heranziehen.

Die Kapitel sind nach Jahreszeiten aufgeteilt und im Frühling finden sich

Schultertuch Cloria mit feinem Lochmuster

Weste Harue ohne Taillierung

Top Gen in Tshirt Form

Yamka Shirt mit Uboot-Ausschnitt

Akina Tunika von unten nach oben gestrickt

Im Sommer haben wir:

Stola Solange mit Ajourmuster

Nikko Tshirt mit Streifen

Dax das Longtop im sehr außergewöhnlichen Stil

Isla Weste im Cardigan Stil

Idalia Tank Top und mein absoluter Favourite (super schön!)

Im Herbstkapitel gibt es:

Qui ein Turtleneck Sweater

Cardigan Cormac von oben nach unten gestrickt

Hazan ist der Ärmelponcho vom Cover mit eingestrickten Perlen und Flausch

Loop Aki mit Zopfmuster hat ebenfalls eine außergewöhnliche Form

Cardigan Jorah setzt auf Strukturmuster

Im Winter finden sich die folgenden Muster:

Pullover Lumi mit einfachem Zopfmuster

Quilo ein Fair Isle Cape aus dickem Garn

Neve ist ein Intarsien Pullover in drei Farben

Eira ein Cardigan mit Zopfmuster und raffinierter Knopfleiste

Raglanpullover Demetria mit Nadelstreifen (mein zweiter Favourite)

Im Glossar findet ihr noch mal Erklärungen zu Abkürzungen und Techniken (bebildert)

Bei den vorgestellten Garnfirmen handelt es sich um:

Woolen Boon

Quince & co

Yoth Yarns

Elsawool

Ihr merkt schon, mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Die Anleitungen kommen fast alle ohne Zusammennähen aus und das kommt mir entgegen, es wird mal von unten nach oben, aber auch von oben nach unten gestrickt.

Hier und da muß mal eine Ärmelnaht geschlossen werden, das ist aber auch alles.

Das entspricht genau meinem Strickstil. Die gezeigten Paßformen und Größenangaben wirkten auf mich stimmig und scheinen wenn man im Netz recherchiert intensiv getestet worden zu sein.

Ja, das Buch bildet keine Capsule Warderobe ab, aber es ist wirklich richtig gut. Der Stil gefällt mir, die Strickmuster sind wirklich edel und tragbar und die gezeigten Techniken alle verständlich und klar erläutert.

Von mir eine ganz große Empfehlung, wenn man sich von dem Begriff Capsule Warderobe löst und es einfach schlichte und minimalistische Strickstücke nennt.

Cover des Buches Making Marls (ISBN: 9780986338113)

Bewertung zu "Making Marls" von Cecelia Campochiaro

Making Marls
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Unglaublich umfassend und informativ

Das Making Marls von Cecilia Campochiaro* liegt bereits seit mehreren Monaten hier und wartet darauf, dass wir es im Frickelcast besprechen. Dann kam Corona und weder Feierabendfrickeleien, noch ich hatten Zeit uns in der Intensität mit dem Buch auseinder zu setzen, wie es da verdient hätte.

Ich hab es zwar völlig begeistert den Strickelfen gezeigt und bei Instagram schon ein paar Mal in die Kamera gehalten, aber wirklich besprochen haben wir es nicht.

Nun hatte ich eine Woche Urlaub und hab die Zeit genutzt, um ein paar Bücher zu lesen und Rezensionen zu schreiben und die werden jetzt nach und nach hier auf dem Blog veröffentlich werden und endlich taucht auch Making Marls hier auf.

Aber was ist Making Marls eigentlich?

Bei Making Marls* geht es darum beim Stricken mit verschiedenen Farben und Fäden Farbmuster und Übergänge zu kreiieren. Der komplette Titel des Buches von Cecilia Campochiaro lautet:

A sourcebook for multistrand handknitting - Making Marls*

Das Buch ist unglaublich schön gestaltet und ein ziemlicher Schinken. Schwer, groß und teilweise Leinen gebunden strahlt es von meinem Wohnzimmertisch, wo es seit Monaten ganz oben auf liegt und mich in meiner Strickplanung aktuell begleitet.

Das Buch erhaltet ihr aktuell bei Ito oder auch bei Amazon*. Ja, es ist vergleichsweise teuer, aber aus meiner Sicht jeden einzelnen Cent wert, wenn man sich mit dem Mischen von Farben beim Stricken intensiv auseinander setzen möchte, aber auch, wenn man einfach gerne schöne Strickbücher hat.

Das Buch ist aktuell nur auf Englisch erhältlich und besteht aus 8 Kapiteln:

Introduction and Inspiration

Practical Matters

The Marled Look

Common-Strand Sequences

Bridging Sequences

Sequences from Gradients

Compley Sequences

Improvisational Sequences

Und am Ende gibt es noch, Informationen und Tabellen, einen Index, eine Wissenssammlung und einen schnellen Guide zu den Projekten.

Außerdem gibt es im Buch ein Vorwort von Meg Swansen. Meg ist die Tochter von Elizabeth Zimmermann und die Verlegerin von Schoolhouse Press einem der größten Verlage für Strickbücher weltweit.

Das zweite Vorwort wurde von Kay Gardiner und Ann Shayne verfaßt. Beide sind die Gründer von Modern Daily Knitting. Ihr seht, hier waren die VIPs der englischen Strickcommunity beteiligt und vertreten und beide Vorwörter lesen sich ganz zauberhaft.

Cecilia selbst schreibt über das Buch:

Es ist eine Anleitung zum arbeiten mit vielen Farben und ein Buch mit mehr als 30 Mustern als Rezepte, die du nutzen kannst, um Marmorierungen und Farben selbst zu erforschen.

Das macht neugierig fand ich und diese Seite mit diesen Worten ist mit wunderschönen bunten Wollknäueln versehen.

In Kapitel eins werden Möglichkeiten, wie man mit "Marls" also Marmorierungen (frei übersetzt nach Jetztkochtsieauchnoch) arbeiten kann vorgestellt und damit bildet es die Basis für die folgenden Kapitel.

Hier werden auch die im folgenden genauer beschriebenen Sequencen vorgestellt und mit Bildern intensiv beschrieben und das ist schon eine enorme Stärke des Buches, die Bildsprache und Farbkraft ist unglaublich und eigentlich braucht es die Beschreibungen kaum, denn vieles wird hier allein schon beim Blick auf die Strickstücke klar.

Common Strand Sequences sind Strickstücke, bei denen ein Faden und somit eine Farbe durch das gesamte Strickstück gleich bleiben und die mitlaufenden Fäden gewechselt werden.

Bridging Sequences sind Strickstücke, bei denen man solide Farben mit Marls verbindet, also Übergänge abschwächt.

Gradient Sequences sind durch Farbwechsel konstruierte Farbverläufe.

Complex Sequences sind komplexe Strickstücke mit vielen Farbwechseln und Übergängen.

Und dann gibt es natürlich die Improvisierten Sequences, die mir am Besten gefallen und die größten Überraschungen bergen, weil man einfach schaut, was passiert, wenn man Farben kombiniert.

Außerdem wird die Geschichte des Strickens mit Farbübergängen beleuchtet, das fand ich enorm spannend und lehrreich. Dabei schreibt sie spannend und unterhaltsam und natürlich werden hier auch die großen Meister der Farben erwähnt, wie Kaffe Fassett, Marianne Isager, Westknits und wir machen auch einen Ausflug in die asiatischen Strickhistorien.

Hierzu gibt es auch ein enorm spannendes Interview mit Setsuko Torii und Avril.

Das Buch* ist ein unglaublicher Quell an Information und Inspiration, neben historischem Wissen, bekommt man auch das von uns so geliebte Fachwissen intensiv vermittelt. Es gibt praktische Informationen zum Spiel mit Farben und Texturen. Mich hat das wirklich gepackt und begeistert.

Man bekommt so viel erklärt und gezeigt und zwar an sehr guten Bildern und immer Hinweisen zu den verwendeten Garnen. Hier lesen sich so große Firmen wie, Woolfolg, Avril, Jamiesons, John Arbon, Isager und natürlich Ito.

Der Monk in mir freute sich auch über die vielen Schautafeln und Tabellen, sei es zu Garnen und ihren Stärken oder auch zu den versponnenen Fäden. Ganz ehrlich, das ist für den Anfänger vermutlich eher anstregend und geht sehr in die Tiefe, ich fand es aber unglaublich toll, mich darin zu vergraben und hatte das ein oder andere Aha-Erlebnis.

Natürlich nimmt auch die Maschenprobe einen gewissen Raum ein und jaaaa, ich hasse es eine zu stricken, aber hier hat ja wer anderes als ich gestrickt und ansehen kann ich sie mir ja und sehr sympathisch war die Vorstellung der Micromarschenprobe bestehend aus 6 Maschen und 4 Reihen... YEAH, das mach sogar ich.

Spannend fand ich hier auch die Berechnungen zu den möglichen Farbvarianten und Farbwechseln und die dargestellten Alternativen, durch wechseln der Farbe.

Hier wird dann auch darauf eingeganen, wie man mit unterschiedlichen Farben und Garnbasen spielen und wunderschöne Effekte erzielen kann.

Hier hat sich Cecilia Campochiaro ausgetobt und es gibt seitenweise Beispiele und Bilder dieser Mikromaschenproben, ich fand es toll, sie mir alle anzusehen. Das war für mich mutigen Farbmischer und Farbliebhaber genau das Richtige.

Ein Punkt ist hier auch die praktische Umsetzung, wie man mit vielen Strängen, Konen oder Knäueln den Überblick behält und vorallem die Fäden nicht verwirrt. Das hat mir gut gefallen.

Es wird auch genau erklärt, wie man mit den Mustern im Buch* umgeht, denn diese sind wirklich etwas anders als normale Strickmuster und bieten viel Raum für eigene Kreativität, bei Garn, Farbe und auch Ausführung.

Bei mir blieben hier keine Fragen offen und ich bin ziemlich scharf darauf, das auszuprobieren.

Überhaupt bestärkt das Buch* einen total darin einfach mal mutig Texturen, Farben und Garnbasen zu mixen, zu tauschen und miteinander zu gebrauchen. Auch das fand ich fantastisch und tatsächlich war das Buch auch der Grund, warum ich meinen aktuellen Weekender in der Form stricke, wie ich ihn gerade stricke. Ich kombiniere hier ja aktuell ein Beilaufgarn mit Pailletten mit Grautönen und lasse ihn mal mitlaufen und stricke ihn mal einzeln.

Das ganze Buch* ist auf die Planung und Umsetzung von Strickprojekten ausgelegt, wer nicht gerne plant, probiert und testet, der wird hier von der Intensität eher nicht überzeugt sein. Ich fand es prima.

Für mich erhellend war auch Kapitel 3, wo die verschiedenen Möglichkeitn der Marmorierung eines Strickstücks vorgestellt werden. Da gibt es nämlich deutlich mehr, als einfach nur Farbwechsel und Beilauffaden, sondern hier kann man auch durch Muster nochmal Unterschiede erzielen und zwar so simple, dass ich wirklich hier saß und mir vor den Kopf geschlagen habe, wieso ich auf den Trichter nicht selbst gekommen bin. Total gut.

Bei einem Buch* über das Mischen von Fäden und Farben, kommt natürlich auch die Farbenlehre nicht zu kurz und das fand ich wirklich lehrreich. Ich mixe ja immer wild, was mir gefällt und bin manchmal dann vom Ergebnis bezaubert, manchmal aber auch eher enttäuscht, hier habe ich nun gelernt, worauf ich achten sollte, wenn ich Farben miteinander kombiniere.

Genauso erhellend waren dann die Maschenproben mit verschiendenen Farbkombinationen und Mustern, die darauf ausgelegt sind, zu zeigen, wann zum Beispiel das Muster von der Farbe gefressen wird und wann es trotz wilder Farben gut raus kommt. Auch was das Licht mit unserer Farbwahrnehmung zu tun hat, lernen wir hier.

Wer das Wissen dann noch vertiefen möchte, findet hier auch eine umfangreiche Leseliste zu weiterführender Literatur. Meine Leseliste ist hier enorm gewachsen.

Die enthaltenen Projekte:

Goethe (Schal)

Ostwald (Dreieckstuch)

Isaac (Schal)

Atkinson (Cowl)

Lewitt Variation One / Two (Schal)

Itten (Mütze)

Taddeo (Stola)

Rialto (Schal)

Strauss (Schal)

Logisk (Schal)

Duchamp (Cowl)

Gradient Bangels (Armbänder)

Rothko Variations (Cowl)

Turner (Cowl)

Callahan (Schal)

Kiefer (Schal)

Martin (Schal)

Finsen (Stola)

Franz (Weste mit Rollkragen)

Fabian (Stola)

Keeley (Poncho)

Munsell (Stola)

Barnett (Cowl)

Texture Play (Kette)

Bitten (Schal)

Castel (Stola)

Landrock (Schal)

Stella (Dreieckstuch)

Ornette Improv (Mütze)

Parker Improv (Armstulpen)

Armstrong (Dreieckstuch)

sind alle sehr simple und absolut anfängertauglich. Das Hauptaugenmerk liegt hier wirklich darauf mit Farben und Texturen zu spielen, die Strickmuster sind daher sehr simple und leicht umzusetzen. Das Stricken ist also wirklich mindless, sprich schön geeignet für Stricktreff oder Filme und Serien schauen, da man sich nicht so sehr konzentrieren muß.

Die Armbänder haben mir besonders gut gefallen, da sie toll dazu geeignet sind, Reste aufzubrauchen und wirklich flott fertig sind und man damit Farbspiele toll ausprobieren kann.

Damit man mit Farben spielen kann, muß man natürlich auch Vorbereitungen treffen. Das heißt Passende Knäuel wickeln und Farben zusammen Haspeln. Wie das genau geht, erfahrt ihr hier ebenfalls.

Nach der Lektüre seid ihr in der Lage wirklich tolle Farbspiele mit euren Knäueln zu konstruieren. Ihr werde nicht mehr von Farbexplosionen überrascht und könnt das Buch immer auch als Arbeitsbuch* nutzen, nochmal nachschlagen, welche Farbkombi wie aussehen könnte und findet kompetente Beratung, wie ihr Farben am Besten einfließen laßt und was welchen Effekt erzielt.

Ich bin komplett hin und weg und blättere immer wieder gerne darin.

Das Buch* Making Marls ist eine absolute Bereicherung meiner Strickwelt und ich lege es wirklich jedem ans Herz, der sich gerne sehr detailliert mit dem schönsten Hobby der Welt auseinander setzt.

Cover des Buches Tante Poppis Küche (ISBN: 9783832199494)

Bewertung zu "Tante Poppis Küche" von Nikoletta Bousdoukou

Tante Poppis Küche
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Viele tolle Rezepte, aber....

"Tante Poppis Küche*" ist ein neues Kochbuch aus dem Dumont Verlag und ich gebe zu, bei den Kochbüchern des Dumont Verlags bin ich ein kleines Opfer, ich muß sie einfach alle haben. Sie sind immer unheimlich schön aufgemacht, treffen meine Essgewohnheiten und in der Regel sind es keine reinen Rezeptsammlungen, sondern mein Bedürfnis nach einer Geschichte rund um die Gerichte wird ebenfalls gestillt.

Bei Tante Poppis Küche* von Nikoletta Bousdoukou und Thepoula Kechagia geht es nicht nur um die griechische vegetarische Küche, sondern auch um Tante Poppi und ein ganzes Lebensgefühl.

Ich habe mich auf dieses Buch unglaublich gefreut und wurde dann bereits beim zweiten Absatz etwas böse überrascht:

"Meine deutschen Schulfreunde aßen an Werktagen höchstens Spaghetti mit Tomatensoße . Bei uns dagegen wurde jeden Tag ein königliches Festmahl aufgetischt."

Puuuh... Mal davon abgesehen, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, dass sich Unmengen deutscher Familien von Spaghetti mit Tomatensoße täglich ernähren würden (Bei mir und meinen Freunden war das zumindest nicht so, da bestand ein Mittagessen ebenfalls aus Vorspeise, Salat und Hauptgericht, sowie meist einer leckeren Nachspeise oder Eis und auch bei uns kamen dampfende Töpfe auf den Tisch), bin ich mir nicht sicher, was die Feministin in mir dazu sagt und ob dieses Festmenü nicht vielleicht nur deshalb möglich war, weil die Frauen in der dargestellten Familie und der damaligen Zeit eben Zuhause waren und die Zeit für stundenlanges Kochen hätten. Ich mußte diese Gedanken, wirklich mit viel Mühe runterschlucken, denn ich wollte das Buch* gut finden, ich wollte die Rezepte genießen, ich fand Tante Poppi auf den Bildern sympathisch und ich wollte wirklich keine platten Vorurteile oder Verallgemeinerungen lesen. Also schluckte ich dreimal tief und las weiter.

Ich lernte dabei Nikoletta, Poppi und ihre Familie kennen und ihr Gefühl von Heimat und Griechenland in einer Wohnung am Rand von Hamburg. Ich verstehe ihre Freude am frischen Gemüse und dem Salat, die nostalgischen Erinnerungen an Olivenölschmuggeleien über die Grenze. (Ich kenne das tatsächlich mit Kaffeepaketen von der belgischen Verwandtschaft, die immer unter meinem Kinderesitz klemmten, wenn wir wieder nach Hause fuhren. ) Auch das ehrliche Eingeständnis, dass Nikoletta selbst eher selten kocht und lieber bei der Lieblingstante Poppi isst, machte es mir leichter mich ins Buch einzufinden.

Ich fühlte ihre Liebe zum Essen und fast verziehen war der für mich enorm holprige Einstieg. Poppi führt in den 80ern ein Restaurant und da war dann auch die Feministin in mir wieder ruhig und schluckte ihren Unmut über die ersten Zeilen herunter.

Poppi führt mittlerweile mit ihrer Nichte ein Cafe in Berlin.

Dort tanzt Poppi nun also beim Kochen und kocht nicht vegetarisch, sondern einfach nur kein Fleisch. Die Logik gefiel mir sehr und ist bestechend. Ich war gespannt, wie griechische Küche ohne Fleisch wohl aussieht und begab mich endlich auf die Reise in ein mir unbekanntes und ein wenig eingedeutschtes Griechenland. Kein Fleisch bedeutet übrigens zu meinem Leidwesen auch keinen Fisch oder Meeresfrüchte.

Der Rezeptteil des Buches* ist aufgeteilt in Meze (Natürlich, die dürfen nicht fehlen), Suppen & Eintöpfe, Hauptgerichte, Pites und Brote sowie Süsses.

Dazwischen immer wieder Texte rund um Poppi und die Familie und natürlich die Beziehung zum Essen.

"In guter Nachbarschaft" - Angekommen in Neukölln, der Text gefällt mir gut, wenn auch hier der kleine Seitenhieb auf deutsche Familien nicht ausblieb "Denn anders als bei den deutschen Familien, die ich kannte, war an unserem Tisch immer Platz für Gäste." Nun, ich kann mich nicht daran erinnern, dass bei den deutschen Familien ein Gast neben dem Tisch gestanden hätte, bei uns saßen immer auch Schulkameraden oder Nachbarskinder mit am Tisch. Auch wenn ich den Text sonst gut fand, hat mich das wirklich gestört.

"Frisch auf den Tisch" - Hier wird bezug genommen auf die Güte der Zutaten und die Frische des Gemüses. Auf die Veränderungen in der Küche, weniger Fett, gesundheitsbewußter und warum viele der Gerichte nicht nur vegetarisch, sondern eher zufällig sogar vegan sind. Außerdem wird hier die tiefe Liebe zu Wassermelonen thematisiert, die ich ebenfalls teile.

"Wassermelonenurlaub in Griechenland" - kommt wieder auf die Wassermelonenliebe zurück und ließ mich dann doch nochmal die Augen verdrehen, denn doch es gab durchaus auch Deutsche die damals bereits Wassermelonen kannten und regelmäßig aßen.

"Einkaufen in Neukölln" - Ein Text zur gelebten Nachhaltigkeit und dem sinnvollen Einkauf. Hat mich unterhalten und mir gefallen.

"Mit Kind und Kegel" - Familienurlaube und ein schöner Text zu tollen Familienbildern und Tipps zur Aufbewahrung  von Resten und ihrer Verwertung.

"Heimat geht auch im Plural" - Einblicke in das Leben mit zwei Heimaten und den Blick auf die Gastarbeiter in Deutschland und im Besonderen Poppis aber auch Nikolettas Geschichte und tatsächlich werde ich hier wieder mit dem Buch versöhnt, lächele und denke, ja genau so ist das. Es ist nicht leicht zwei unterschiedliche Nationalität in sich zu vereinen, die Eigenheiten der einen und die Besonderheiten der anderen gleichzeitig zu lieben und zu ertragen.

Aber kommen wir zu den Rezepten und fangen wir mit den Meze an, hier finden sich Kichererbsensalat (Die griechische Bezeichnung ist immer ebenfalls angegeben, was mir sehr gefällt.), griechischer Bauernsalat, Auberginenpaste, Schafskäsecreme, gefüllte Weinblätter, Zaziki, gefüllte Zwiebeln und vieles mehr. Die Gerichte in "Tante Poppis Küche*" sind einfach gehalten, aber durchaus raffiniert. Die Zutaten gibt es alle im normalen Supermarkt und lassen sich gut beschaffen. Die Mengen erscheinen mir ausreichend für die angegebenen Portionen. Die Zutatenliste ist hier und da wirklich sehr überschaubar und manchmal fehlen mir ein paar Gewürze oder Kräuter, die ich intuitiv hinzufügen würde. (Beispielsweise bei den gebratenen Zuchini und Auberginen.) 

Und zu fast jedem Rezept gibt es ein großformatiges sehr gutes Foto, auf dem man die spätere Optik gut erkennen kann. Alles wirkt appetitlich und einladend und auch die Bilder der Familie sind wirklich schön und sympathisch.

Bei manchen Rezepten finden sich kleine Hinweise, wie zum Beispiel dass das Zaziki von Seite 39 hierzu gut schmeckt oder dass man dieses besser einen Tag vorher zubereitet und es einen Tag ziehen läßt.

Bei den Suppen und Eintöpfen finden sich Auberginensuppe, Linsensuppe, Bohnensuppe, eine Zitronensuppe, die ich unbedingt ausprobieren mußte und die fantastisch war. Das ging vergleichsweise einfach, war sehr lecker und schmeckte gänzlich anders, als viele Suppen, die ich sonst kenne. Die Menge war passend für die angegebenen Portionen und uns hat es sehr gut geschmeckt. 

Im Bereich der Hauptgericht war ich etwas verwundert, sehr viele Nudelgerichte vorzufinden. Irgendwie gehören Nudeln für mich nicht zur griechischen Küche. So zum Beispiel Paprika mit Fettuccine, Spinatlasange, Maccharoniauflauf, Nudeln mit Auberginen, aber auch Poppies Burger findet sich hier. Auch Kohlrouladen mit vegetarischer Füllung, fand ich sehr spannend.

Sehr reizvoll fand ich hier die Zuchini mit Zitronen, die wirklich unheimlich gut aussahen. Überhaupt scheint sich Poppie bei allen verschiedenen Nationen ein wenig was für ihre Küche auszuleihen und kreativ umzusetzen, Shakshuka ist für mich eher ein Gericht der israelischen und nordafrikanischen Küche, denn der griechischen, wenn es auch gerade überall Trend zu sein scheint. Augenscheinlich hängt das damit zusammen, das sie mittlerweile auch das jüdische Museum bekocht und ist so dann auch zu erklären, aber irgendwie hätte ich dieses Gericht jetzt nicht in einem Kochbuch zur vegetarischen griechischen Küche erwartet. Ebensowenig wie vegane Spaghetti Bolognese. Die Rezepte zu den Hauptgerichten haben mir gefallen, keine Frage, entsprachen aber irgendwie nicht meinen Erwartungen an das Buch.

Bei den Pites und dem Brot, war ich dann schon wieder zufriedener. Filoteig mache ich selbst häufiger, wenn es schnell gehen muß, kaufe ich auch mal Fertigen, das ist aber natürlich nicht zu vergleichen.

Es folgen dann verschiedene Sorten Pita, Fladenbrot, gefüllte Brote, einem Osterzopf, und einige weitere Brote.

Dann sind wir beim Süßen angekommen, leider wurde ich hier erneut ein wenig enttäuscht, denn neben fünf Rezepten von Marmelade (jetzt auch keine zwingend griechische Errungenschaft) gibt es für mich ein Rezept, das vermutlich ein Insiderwitz ist, den ich nicht verstehe. Wassermelone und Feta. Die Kombination schätze ich schon lange, im Salat ist das unheimlich gut und erfrischend.

Daher war ich gespannt, was hier mit der Melone und dem Feta gemacht wird. Tja nun beides wird kleingeschnitten und es gibt ein wenig Minze drauf. Fertig. Puuuuh, da fiel mir jetzt nicht so viel zu ein. Klar mag es Menschen geben, die dafür ein Rezept brauchen, ich hätte mich hier über eine feine Soße dazu ein paar pfiffige Ideen zur Kreation gefreut. So habe ich bestimmt 5 Minuten auf die Seite gestarrt und wußte wirklich nicht, was ich davon halten sollte. Gleiches Problem entstand dann beim Joghurt mit Honig. Man nehme etwas Joghurt, ein paar Walnüsse etwas Honig. Fertig. Keine Frage, einfache Rezepte sind super, wenige Zutaten sind perfekt, unaufgeregtes Kochen mag ich ebenfalls, aber naja, so ein bißchen mehr hab ich da beim Nachtisch dann doch erwartet. Baklava und Kürbispita finden sich hier dann zwar doch noch, aber da war ich von Wassermelone und Honig noch sprachlos.

Am Ende bleibe ich recht zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite fand ich Poppis Geschichte und ihr Art zu Kochen sehr spannend, viele der Gerichte und die schönen Bilder haben mich inspiriert, auf der anderen Seite war mir manches Gericht dann einfach ein wenig zu simple und der ein oder andere Texte in wenig zu überheblich. Vielleicht bin ich da auch etwas empfindlich.

Wer seine generelle vegetarische Küche etwas aufpeppen will, der findet hier tolle Gerichte. Wer klassisches griechisches Essen erwartet, der findet das zwar auch, aber nicht durchgängig.

Cover des Buches Van Life Kitchen – Die Abenteuer-Outdoor-Küche (ISBN: 9783960936862)

Bewertung zu "Van Life Kitchen – Die Abenteuer-Outdoor-Küche" von Jessica Lerchenmüller

Van Life Kitchen – Die Abenteuer-Outdoor-Küche
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Für den Campingneuling sehr empfehlenswert und lecker.

Das Thema Van Life * ist aktuell ja in aller Munde und auch wenn die Reisemöglichkeiten aufgrund von Corona aktuell etwas eingeschränkt sind, geht zumindest in meinem Umfeld plötzlich eigentlich fast jeder Campen oder liebäugelt zumindest mit der Anschaffung eines Minivans zum Übernachten.

Auf Instagram gibt es unter #Vanlife 7,9 Millionen Beiträge unter #vanlifegermany sind es immerhin noch 233.000 Beiträge. Campen trendet und sogar ich, die ich mit einem meiner Exfreunde auf eine grandios gescheiterte Campingtour mit Motorrad in Südfrankreich zurück blicken kann. ( Es endete damit, dass ich im Hotel schlief und der Herr bockig im Regen in seinem Zelt auf dem Parkplatz übernachtete... ) beginne plötzlich mit einer Freiheit, von hier nach da fahren zu können und einfach unter freiem Himmel zu schlafen, zu liebäugeln. Klar, die romantischen Instagrambildchen beinhalten nicht die Mücken und Zecken, die Kälte im Zelt oder die Nässe der nicht trocken zu bekommenden Klamotten, aber mein Gott, ich will plötzlich Campen.

Und um mir dieses Campingfeeling schon mal ins Haus zu holen, hab ich mir dann direkt mal ein Campingkochbuch zuschicken lassen, um mich selbst davon zu überzeugen, dass ich zumindest nicht verhungern würde.

Van Life Kitchen* ist hübschg aufgemacht, sieht fein aus und macht sich auch auf dem Cofeetable, den man im Campingbus natürlich eher nicht hat, richtig gut.

Ich hätte es etwas kleiner vermutet, da man ja nur beengeten Platz im Wohnmobil hat, aber es ist jetzt auch nicht so groß, dass ich das negativ auslegen würde. Das Buch enthält mehr als 60 Rezepte zum Camping wandern und mehr. Bevor es allerdings ans Kochen und Backen geht, gibt es noch ein paar mehr Dinge, die ich (als Campingneuling) total gut fand.

Im Vorwort schilder Jessica Lerchenmüller*, wie ihr die Idee zu diesem Kochbuch* kam und weckt nebenbei ein unglaubliches Fernweh. Sie hat eine spannende Art zu schreiben und ich mag ihren Stil der Umschreibung und die Bildhaftigkeit.

Sie stellt in dem kurzen Text nicht nur sich selbst ein wenig vor, sondern auch Beziehungen zwischen den Rezepten und ihren Reisen her. Sowas schätze ich. Ich möchte in Kochbüchern eine Geschichte erzählt bekommen, nennt mich verrückt, aber ich brauche sowas, um mich auf ein Essen einzulassen. Essen ist für mich mehr als Nahrungsaufnahme.

Dann folgte eine Auflistung von Zubehör für die Campingküche, an dem man sich als Neuling im Bereich Campen sicherlich gut orientieren kann und die unterteilt ist in Van-Küche, Zelt und Wandern, eine für mich logische und gute Aufteilung. Denn alle drei Aktivitäten stellen unterschiedliche Anforderungen an die Küchenutensilien, die man dabei haben möchte.

Auch eine Checkliste für generelle Outdoorausrüstung, die man dabei haben sollte, mit gleicher Unterteilung ist im Buch enthalten und ich fand auch das hilfreich und sinnvoll. Ich liebe allerdings auch Listen. Mit Listen kann man mir immer eine Freude machen.

Das ganze Buch ist ziemlich instagramable ausgelegt und es geht nicht nur um gutes Essen und gute Reisen, sondern auch um Fotografie, da die Autorin in dem Bereich ebenfalls  bewandert ist. Also gibt es natürlich auch eine Liste mit sinnvollen Dingen für den Fotorucksack und hier fand ich praktisch, dass sie für das Zelt und das Wandern platzsparende Alternativen aufzeigt. Dazu gibt es einen kleinen Grundlagenkurs zur Fotografie Outdoor und die wichtigsten Fotobegriffe werden erklärt, das hat mich eher überrascht. Alles wird eher grob angerissen und ist für einen Fotoneuling vermutlich eher nicht ausreichend, für jemanden, der sich mit Fotografie schon beschäftigt hat, zu oberflächlich. Ich hätte das jetzt nicht gebraucht.

Dann folgen 20 Tipps für einen unvergesslichen Roadtrip, ich gestehe, hier nicht alle Punkte wirklich wichtig zu finden und Vorschriften, was ich wann wie tun soll finde ich immer ein wenig störend. Dazu widerspricht sie sich ein wenig: Lebe in deinem eigenen Rhythmus... und Genieße das Aufwachen nach dem Sonnenrhythmus... ja was denn nun? Mein Rhythmus oder der der Sonne? Obwohl ich Listen mag, war die für mich eher seltsam strukturiert. Macht aber nichts, denn dann ging es an die Ausstattung des Vorratsschrankes und da hatte sie mich wieder. Hier wird detailliert aufgeführt, was man in welcher Menge und warum dabei haben sollte. Dabei werden zwar auch ein paar Hipster Gewürze genannt, aber nur solche, die es mittlerweile auch problemlos im Supermarkt gibt und die bodenständigen Gewürzgurken haben mich lächeln lassen.

Als Einstieg in den Bereich der Rezepte finden sich Anleitungen um verschiedene Sorten pikanter und süßer Instantgerichte selbst zu mischen.

Das fand ich eine gute Idee, denn ich möchte im Urlaub nicht zu viel Zeit mit der Essenszubereitung verbringen. klar ich genieße gutes Essen und auch seine Zubereitung, manchmal möchte man aber einfach nur schnell etwas essen, weil der Tag so anstrengend war. Da sind das tolle Alternativen. Das fand ich prima und könnte man ja auch zu Hause anwenden und dann mit ins Büro nehmen.

Außerdem gibt es Rezepte für eigene Gewürzmischungen und Dips, die dann in den Rezepten später benötigt werden. Klar kann man sich Ras el Hanut oder Dukkah mittlerweile auch kaufen, aber selbstgemacht ist schon schöner, finde ich. Außerdem gibt es eine kleine Anleitung, wie man auch ohne Küchenwaage etwas abmisst oder wiegt. Fand ich ganz hilfreich, ich bin aber ohnehin eher der Typ "Nach Gefühl" kochen und würde mich da eher nicht sklavisch an Maßangaben halten.

Die Rezepte sind alle eher keine "gute deutsche Hausmannskost", sondern leicht exotisch oder mediteran oder halt urban angehaucht. Mir hat das gut gefallen, ich habe mich aber auch gefreut, neben vielen Bowls und Burgen auch Klassiker zu finden.

Es ist bei jedem Gericht angegeben, wie viele Töpfe und Pfannen man benötigt, ob es ohne Kochen zubereitt wird und ob es vegetarisch, vegan oder glutenfrei ist. Das fand ich perfekt und die Gerichte für Vegetarier und Veganer sind deutlich in der Überzahl zu Gerichten mit Fleisch oder Fisch. Wir versuchen ja auch unseren Fleischkonsum sehr kontrolliert zu gestalten, da kommt mir so etwas ja entgegen.

Bevor aber unterwegs gekocht wird, gibt es erstmal ein paar Vorbereitungen Zuhause zu treffen.

Hier kann man nämlich schon Granolas vorbereiten, das wollte ich ohnehin immer tun und habe mich daher an die Buchweizen Granola gewagt. Das hat super funktioniert und das Granola pimpt nun unser Frühstück. Auch den Nussmix mit Zimt und Ahornsirup fand ich als Snack spannend. Außerdem kann man sich natürlich bereits Brotaufstriche und Energieballs vorbereiten und hat sie als Snack dann auf dem Trip dabei.

Hier finden sich noch weitere Rezepte, für kleine Snacks für die Fahrt. Fand ich gut und durchdacht, nichts was klebt oder sich schlecht aufbewahren läßt, alles super. Und ausgewogen süß und salzig.

Bei einigen Rezepten finden sich noch zusätzliche Hinweise zur Aufbewahrung oder platzsparenderen Zubereitung.

Ich gestehe für ein Tomatensandwich hätte ich jetzt kein Rezept gebraucht, war zumindest der erste Gedanke, den Parmesanaufstrich fand ich dann allerdings doch sehr spannend.

Zu den meisten Rezepten gibt es großformatige und ansprechende Fotos, hier merkt man, das die Autorin im Bereich Fotografie daheim ist, die Bilder sehen alle super gut aus.

Die weitere Gliederung des Buches nach den Snacks für die Fahrt ist dann in Frühstück, Salate, Lunch und Dinner aufgeteilt, find ich schlüssig und passend.

Bei Frühstück wird viel auf Porridge und ähnliche Gerichte gesetzt, da ich das mag, fand ich es gut. Wer allerdings eher ungern breiige warme Dinge ist (wie der Mann an meiner Seite), der trifft hier nur auf Pancakes und ihre Varianten sowie ein paar belegte Brote, auch das ist ok und da muß der Mann dann durch.

Die Salate haben mir allerdings dann wieder sehr gut gefallen. Die waren innovativ, geschmacksintensiv und gut konzipiert. Vom Sommersalat mit Erdbeeren, über einen bunten Brotsalat, dem nicht mehr weg zu denkenden Wassermelonensalat bis hin zu verschiedenen Bowls mit Lachs oder Ringelbeeten war da alles und für jeden was dabei. Die Rezepte sind alle gut umzusetzen, sie beinhalten alle viele Zutaten, aber solche, die eigentlich überall erhältlich sind.

Lunch und Dinner fand ich dann besonders spannend, hier gibt es neben One Pot Quinoa, Curry Mais Suppe, Penne, Lasagne, Dal Tadka, Pfannenpizza, Chili con Carne auch mein heißgeliebtes Shakshuka. Letzteres habe ich dann nachgekocht und es war wirklich richtig gut. Ich liebe porchierte Eier und im Shakshuka schmeckt das einfach wirklich lecker.

Die Mengenangaben sind aus meiner sicht für zwei Personen ausreichend, ist man sehr hungrig, kann man ruhig noch mal ein bißchen mehr nehmen. Die Portion Shakshuka habe ich alleine gegessen. Das wäre für uns beide eher eine Vorspeise gewesen und sooo viel esse ich eigentlich auch nicht. Wenn man das weiß, ist es aber ja kein Problem und kann vorsorgen.

Auf einer der letzten Seiten finden sich dann noch praktische Links und Apps zum Reisen mit Zelt oder Camper. Die fand ich alle sehr gut und habe mir einige der Apps gespeichert.

Neben Bildern der Gerichte, finden sich im Buch auch immer wieder wunderschöne Landschaftsbilder und Momentaufnahmen, ich mag so etwas wirklich sehr. Das Buch hat mir daher wirklich gut gefallen und ich kann es komplett für Camper und solche, die es werden wollen empfehlen.

 

 

 

Cover des Buches Die Wahnsinnige (ISBN: 9783832181277)

Bewertung zu "Die Wahnsinnige" von Alexa Hennig von Lange

Die Wahnsinnige
Jetztkochtsievor 4 Jahren
Wie können wir die werden, die wir sind, wenn das nicht für uns vorgesehen ist?

Alexas Bücher begleiten mich seit meiner Teenagerzeit und neben Relax haben mich vorallem die Kampfsterne vor kurzem Enorm überzeugt. Alexa schreibt, wie ich mich fühle. Ich finde mich in ihren Geschichten wider, ich fühle mich verstanden und gut aufgehoben. Daher war ich sehr gespannt, wie dieses" mich in einem Buch Wohlfühlen" wohl bei einem historischen Roman funktioniert und wie sie ihren doch sehr modernen Schreibstil bei einem historischen Plott umsetzt und einsetzt.

Ihr neustes Buch "Die Wahnsinnige" ist am 18.08. erschienen und ich durfte bereits vorher einen Blick hinein werfen und bin tatsächlich, trotz sehr streßigem Alltag rechtzeitig fertig geworden, um diesen Lesegenuß dann auch noch mit einer Rezension zu krönen.

Aktuell fällt es mir aufgrund des streßigen Alltags und vieler anderer Verpflichtungen oft schwer mich in ein Buch fallen zu lassen, es nicht nur durchzublättern, sondern wirklich konzentriert und aufmerksam zu lesen. Damit das passiert, muß mich ein Buch schon wirklich sehr fesseln und interessieren.

Hier fand ich nicht nur die Autorin spannend, sondern auch die Protagonistin.

Johanna, die Wahnsinnige, hat mich tatsächlich schon mehrfach beschäftigt und ich empfinde sie als eine der spannenderen Charaktere in unserer europäisch royalen Geschichte. Nun ist es so, dass ich bei historischen Romanen mit einer schwierigen weiblichen Protagonistin immer etwas skeptisch bin, zu häufig endet das in einem historischen Nackenbeisser-Romanzen-Quatsch, damit kann ich in der Regel nur wenig anfangen. Daher hab ich auch hier erstmal vorsichtig reingelesen, die ganze Zeit darauf gefasst, zu neumodische Ideen, nicht zeitgemäße Gedanken und eine romantisierung der damaligen Zeit zu erleben. Ihr ahnt es allerdings, meine Ängste diesbezüglich waren unbegründet. Das war ein wahrer Lesegenuss.

Keine Spur von diesem "Eine Frau geht im Mittelalter ihren Weg" Unfug, den man sonst oft in historischen Romanen dieser Art findet, statt dessen eine absolut spannende und emotionale Art der Erzählung.
Mit teils nüchterenen Beobachtungen, teils sehr intensiven Beschreibungen pendelt der Leser zwischen dem Gefühl, direkt dabei zu sein, Johannas Sohn schreien und ihre Röcke rascheln zu hören und sich als reiner Beobachter aus einiger Entfernung wieder zu finden. Die für mich meist etwas fremd und entfernt bleiben historischen Charaktere wurden durch Alexa Hennig von Langes Schreibstil sehr nah und lebendig und ich fühlte mich nicht nur in die teilweise anstrengende, aber immer sehr klare Gedankenwelt der Johanna versetzt, sondern fühlte die tiefe Wut auf Isabelle, die Katholische, ihrer Mutter, oder auch die schwierigen Gefühle zu ihrem Mann und Sohn.

Man fühlt ihre Verzweiflung, ihre Hilflosigkeit und ihren Mut, immer wieder aufzubegeheren so intensiv, wie ich das selten bei historische Büchern habe. Doch es geht hier nicht nur um eine in ihren Verpflichtungen und den Erwartungen anderer gefangene Frau, sondern auch um einen sehr intensiven Blick auf die Machtstrukturen der damaligen und auch der heutigen Gesellschaft. Diese Transferleistung fällt leicht, denn auch die Sprache der Figuren ist modern, klar und erinnert an unsere Zeit, hier wurde sich nicht bemüht sich gekünzelt im Sprachbegbrauch des Mittelalters zu bewegen, sondern hier wurde eine moderne Sprache in einen historischen Kontext gesetzt. Mir hat das auch als Stilmittel sehr gut gefallen und ich fand es bei einer für ihre Zeit so modernen Figur wie Johanna auch absolut passend.

Neben der Geschichte um Johanna steht hier aber auch die Rolle der Frau zur damaligen Zeit in gehobenen Kreisen im Fokus der Erzählung, die Instrumentalisierung eigentlich mächtiger Frauen, hin zu bloßen Steigbügelhaltern für ihre Männer und was dies mit diesen Frauen gemacht haben muß.

Für mein Empfinden wurde sich hier sehr nah an den realen Fakten bewegt, dennoch ist es natürlich ein Roman voller Phantasie und Ideen der Autorin, wer sich allerdings ein wenig in der Geschichte Europas zur damaligen Zeit auskennt, wird sich über immer wieder zu findende Hinweise auf die Rechercheintensität, die dieses Buch gekostet haben muß freuen. Denn in kleinen Nebensätzen, wird hier bezug auf historische Ereignisse genommen und beiläufig auch ein wenig Geschichtsunterricht betrieben. Natürlich ist das kein Sach- oder Lehrbuch, ich fühlte mich aber an vieles früher Gelerntes gerne erinnert.

Die zentrale Frage des Buches kann am Ende jeder Leser für sich selbst klären:

"Wie können wir die werden, die wir sind, wenn das nicht für uns vorgesehen ist?"

Mir hat das Buch unheimlich viel gegeben. Vorallem weil auch ich nicht immer der vorgegebenen Norm entspreche, Dinge anders mache, als MAN sie tut und mit Konventionen und Erwartungen hadere und kämpfe.

Das war für mich ein wirklich kluger und nachdenklich machender Lesegenuss, gänzlich anders als alle Bücher von Alexa Hennig von Lange und doch ein klassischer Hennig von Lange, der mich sehr begeistert sagen läßt: Unbedingt lesen, bitte!

Über mich

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