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JimPanse

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Wild Cards - Das Spiel der Spiele (ISBN: 9783764531270)

Bewertung zu "Wild Cards - Das Spiel der Spiele" von George R. R. Martin

Wild Cards - Das Spiel der Spiele
JimPansevor 9 Jahren
Kurzmeinung: Super spannende Idee, die leider nicht ganz konsequent durchgesetzt wurde und dennoch macht es Lust auf mehr.
Die Karten wurden neu gemischt

Das Wild Card Virus hat sich vor mehr als 50 Jahren in Manhatten verbreitet und einen Großteil der dortigen Bevölkerung getötet. Jedoch nicht alle. Einige der infizierten Menschen werden zu "Jokern", Personen mit besonderen neuen körperlichen Merkmalen wie Flügeln oder zusätzlichen Armen. Einige wenige jedoch ziehen sogar ein "Ass" und haben ab sofort Superheldenfähigkeiten, können fliegen, sich unsichtbar machen oder teleportieren. Was bleibt Amerika in der heutigen Zeit anderes übrig, als eine Casting und Gameshow zu organisieren, um zu ermitteln, wer der größte "American Superhero" ist. Ein bunter Haufen aus vielen verschiedenen Assen und Jokern trifft aufeinander um genau dies herauszufinden. Doch während sich Amerika über eine neue Fernsehschow freut, treten in anderen Regionen der Welt ganz andere Probleme auf, die ganze Länder und Staaten ins Chaos führt...

Aufmerksam geworden bin ich auf Wild Cards natürlich, weil in goldenen Lettern auf dem Cover der Name des wohl berühmtesten Fantsy Autors unserer Zeit prankt. Aber Vorsicht! George R.R. Martin ist zwar auch Autor dieses Buches, aber in erster Linie Herausgeber. Denn die verschiedenen Geschichten der unterschiedlichen Asse wurden von meheren Autoren erfunden und niedergeschrieben. Sie ergeben zwar einen kompletten Handlungsstrang, störten mich aber sehr im Lesefluss, da natürlich jeder Schreiber einen anderen Stil verfolgt.
Die Idee der normalen Menschen, die zu Superhelden werden hat mir sehr gut gefallen. Die Fähigkeiten wirken neu, kreativ und manchmal wirklich ein bisschen abgefahren (ich nenne nur Bubbles, die Blasen erschaffen kann, die explodieren, wenn sie auf etwas treffen. Dabei wird sie immer schlanker bis sie schließlich die Maße eines Supermodels hat). Eine wirklich schöne Alternative zu den mittlerweile doch ausgebeuteten Marvel und DC Superhelden.
Die Story hat mir nicht ganz so gut gefallen. Zunächst liegt der Fokus sehr stark auf der Show American Superhero, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Aber schon bald wechselt die Handlung in andere Richtungen. Die Show wirkt somit nur als "Vorwand", um die Helden zusammenzubringen. Auch die Charaktere und Beweggründe bleiben eher flach, was meiner Meinung nach auch daran liegt, dass aus so vielen verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird und verschiedenen Autoren geschrieben wird. Ich bin da mittlerweile einfach mehr gewohnt oder verwöhnt...besonders da George R.R. Martin auf dem Cover steht.
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass die Idee der Wild Cards schon sehr alt ist und es noch viele Geschichten gibt, die die Hintergründe dieser Welt und auch viele andere Charaktere näher beschreiben. Diese werde ich mir mal zu Gemüte führen, da ich doch auf den Geschmack gekommen bin.

Wer auf Superhelden steht darf hier definitv mal zugreifen, wenn er aus dem normalen "Avengers"-Alttag aussteigen will. Wer allerdings eine Krönung àla Lied von Eis und Feuer erwartet wird bisweilen enttäuscht. Wenn es ginge würde ich 3,5 von 5 Sternen geben.

Cover des Buches Die Karte der Welt (ISBN: 9783442268849)

Bewertung zu "Die Karte der Welt" von Royce Buckingham

Die Karte der Welt
JimPansevor 10 Jahren
Die Welt wird neu gezeichnet

Der junge Schweinehirte Wex hat eine Vorliebe für schöne Bilder und das Zeichnen von Landschaften. Als die junge Grafstochter Brynn unversehens in das Haus seines Vaters kommt, verliebt sich Wex direkt in sie. Und als er auch noch von den Soldaten des Königs auserwählt wird, sie auf eine Expedition zum magischenSchleier zu begleiten, der bereits seit Jahrzehnten den Norden des Landes einhüllt, wird klar: Wex Leben wird sich verändern, genauso wie das Land, welches ihn umgibt.
Cover und auch Klappentext waren so ansprechend, dass ich mir dieses Buch im Handel direkt mitgenommen habe. Ein Junge, der mit einem Pinselstrich eine ganze Landschaft verändern oder aufdecken kann, das klang spannend und ein wenig nach "Die Unendliche Geschichte".

Die Idee an sich ist vielversprechend. Interessant fand ich, dass im Verlaufe des Buchs eine Karte abgebildet ist, die sich, je nach den Zeichnungen von Wex, weiter aufedeckt, sodass klar wird, was er nun gezeichnet hat. Die Kapitel sind schön kurz gehalten, was ich immer als sehr lesefreundlich empfinde. Ebenso wird auch immer der Blickwinkel des Antagonisten deutlich gemacht, sodass nicht nur die Sicht auf Wex und seine Gefährten fällt.
Allerdings bleiben sämtliche Charaktere sehr blass und besonders Wex wirkt irgendwie in seinen Handlungen wenig nachvollziehbar, ist er doch eigentlich nur ein kleiner Schweinehirte. Zeigt aber schon nach kurzer Zeit größtes Heldenpotential. Ein wenig mehr Furcht und Selbstzweifel hätten dem Protagonisten durchaus gut gestanden. Auch der Bösewicht der Geschichte, Vill, ist durch seine Art nur schwer zu greifen und wirkt dabei leer. Natürlich soll er emotionslos wirken, aber im Endeffekt macht ihn das auch ein wenig nichtig. Die Düsterlinge, als kleine goblinartige Monster, hätten sicherlich auch ohne ihn als Anführer eine Bedrohung darstellen können. Im gesamten wird auf die Geschichte zur Entstehung des Schleiers und die Erkärung der Welt nur wenig Bezug genommen, was meiner Ansicht nach Schade ist, aber wie so oft wohl dann auch den Rahmen eines Buches mit einer abgeschlossenen Handlung sprengen würde. Hinzufügen muss ich noch die für mich plötzlich auftretende erschreckende Gewalt und Brutalität, die der Autor sehr spontan aufkommen lässt. Im einem Moment wähnt man sich noch in einer eher Jugend-Fantasy Literatur und alles wirkt ein wenig weichgespült, im anderen Moment werden Kindern die Bäuche aufgeschlitzt und sie mit einem Katapult an einen Bergfried geschleudert. Dies hat mich sehr irritiert und die Glaubwürdigkeit der Welt noch ein wenig herabgesetzt.

Insgesamt kann ich nur 2 Sterne geben, da die Geschichte und auch die Charaktere einfach zu oberflächlich bleibt. Wieder gilt der Spruch "Don´t judge a book by it´s cover", diesmal leider in anderer Richtung. Vielleicht eher eine Empfehlung für Leute, die zwischendurch in die Fantasy Literatur abtauchen wollen, für eingesessene Fantasy Fans alá Tolkien und Co. eher nicht zu empfeheln.

Cover des Buches Der Übergang (ISBN: 9783442311705)

Bewertung zu "Der Übergang" von Justin Cronin

Der Übergang
JimPansevor 13 Jahren
Rezension zu "Der Übergang" von Justin Cronin

Nach langer Zeit schreibe ich mal wieder eine Rezension.
Ich muss gestehen, dass ich sehr auf Endzeit-Szenarios stehe und somit war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss, als es mir wärmstens von einem Freund empfohlen wurde. So viel vorweg, es hat mir sehr gut gefallen!
Die Handlung ist eigentlich aufgeteilt in zwei Bereiche. Zunächst wird beschrieben, wie es dazu kam, dass Amerika von vampirähnlichen Kreaturen befallen und überrannt wurde und es wird dort die Geschichte der Hauptperson Amy erzählt und wie sie die Zeit vor der Apokalypse erlebt. Der zweite Teil beschreibt dann die Geschichte von Peter Jaxon und seinen Freunden etwa 100 Jahre nach der Katastrophe. Peter lebt in einer kleinen Gemeinschaft, die Tag für Tag (und vor allem auch in der Nacht) in der kargen Landschaft ihr Überleben sichern. Hinter einem hohen Zaun versuchen sie sich vor den "Virals" zu schützen. Als sein Vater stirbt und ebenso sein Bruder von den düsteren Vampiren angegriffen wird, kommt es zu verschiedenen seltsamen Ereignissen. Bis eines Nachts, ganz plötzlich, ein Mädchen im Scheinwerferlicht vor den Toren des Dorfes steht. Amy...

Das Buch spielt in einem Endzeit-Szenario, also in einer Zeit nach einem verheerenden Virusausbruch in den USA, bei dem sich gewöhnliche Menschen in wilde Bestien verwandelt haben, unglaubliche Kräfte besitzen und nach dem Blut ihrer Mitmenschen dürsten. Meiner Meinung nach hat Justin Cronin, dieses Szenario gut dargestellt. Es wirkt karg und elend. Es gibt nicht viel und die Menschen beschränken sich darauf ihr Überlebn zu sichern, jederzeit bewusst, dass das Leben nur kurz und die Gefahr der "Virals" allgegenwärtig ist.
Weiterhin gefällt mir der Schreibstil sehr gut. Der Autor hat einen sehr metaphorischen, vergleichenden Stil, der alles sehr atmosphärisch aufzeigt. Außerdem sind eingeworfene Textblöcke, wie zB. der E-Mail Austausch zwischen zwei Freunden oder die öfter abgedruckten Einblicke in Tagebücher sehr gut gestaltet und brechen den gewohnten Romanstil immer wieder etwas auf. Der Leser wird wachgerüttelt.
Außerdem sind die Chraktere gut gestaltet und ihre Handlungen nachvollziehbar. Ich habe sehr mit den verschiedenen Menschen aus der ersten Kolonie symphatisiert. (Allen voran Akku und Caleb). Ich wollte einfach wissen, wie jeder persönlich diese Erlebnisse sieht.
Ein Nachteil ist wahrscheinlich die ausführliche Länge des Buches. Mit knapp über 1000 Seiten braucht man einen langen Atem, wird aber meiner Meinung mit einem guten Ende belohnt. So viel darf ich verraten, das Ende bleibt ein wenig offen. Die Reise von Peter Jaxon und Amy wird weitergehen, es sind bereits zwei weitere Bücher angekündigt.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Gerade für Leute, die vielleicht den verweichlichten Twilight Vampiren überdrüssig sind, werden hier ein recht realistisches Szenario in der Endzeit finden. Spannung garantiert!

Cover des Buches Schwertgesang (ISBN: 9783499248023)

Bewertung zu "Schwertgesang" von Bernard Cornwell

Schwertgesang
JimPansevor 14 Jahren
Rezension zu "Schwertgesang" von Bernard Cornwell

Der vierte Band der Uthred Saga. Ich muss sagen, ich war wieder mal gefesselt von dem Engalnd im 9. Jahrdhundert.
Mittlerweile ist Uthred von Bebbanburg ein bekannter Krieger, der sich schon in einigen Schlachten einen Namen gemacht hat. Doch auf ihn wartet die große Aufgabe Lundene einzunehmen, welches von den Nordmännern besetzt wird. Doch keinesfalls soll er selbst danach die Stadt regieren, sondern der Schwiegersohn des Königs, Aethelred. Uthred gelingt der gewiefte Schachzug, die schwer bewachte Stadt einzunehmen, doch nach einem herbe Rückschlag von Alfreds Armee auf See, wird die Tochter des Königs von den Nordmännern gefangen genommen... und wär käme da eher in Frage sie zu retten als Uthred.
Dieser Teil setzt nahtlos an die Vorgänger von Bernard Cornwell an. Es macht Spaß das Buch zu lesen, die teils stichelnden Bemerkungen Uthreds gegenüber Alfred oder dem Christentum, welches er so verabscheut, lassen einen beim Lesen das ein oder andere mal Schmunzeln. Auch die Erzählweise, dass Uthred die Geschichte als alter Mann erzählt, ist gut durchdacht und bringt noch eine biografische Komponente hinein, die alles ein wenig "echter" wirken lässt. Allgemein sind die Beschreibungen wirklich ansprechend, oftmals in den Schlachten relativ brutal, aber gerade dies gibt der gesamten Romanreihe einen Touch des Realismus.
Die Uthredbücher darf man getrost verschenken, sich selber schenken lassen und natürlich lesen. Ich rate nur ein wenig Zeit mitzubringen, denn wer einmal angefangen hat, möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Cover des Buches Das erste Gesetz der Magie (ISBN: 9783898975278)

Bewertung zu "Das erste Gesetz der Magie" von Terry Goodkind

Das erste Gesetz der Magie
JimPansevor 14 Jahren
Rezension zu "Das erste Gesetz der Magie" von Terry Goodkind

Auf der Suche nach einer weiteren interessanten Buchreihe im Genre Fantasy bin ich auf die Chronik von Terry Goodkind "Das Schwert der Wahrheit" gestoßen. Mein Eindruck zum ersten Band ist recht positiv, aber auch nicht überragend.
Richard Cypher lebt im beschaulichen Westland und fristet dort sein Dasein als Waldläufer und Sohn des Königs. Doch die Ereignisse wenden sich, erst wird sein Vater auf mysteriöse Weise ermordet, dann trifft er in den Wäldern auf eine seltsame Frau, namens Kahlan, und rettet ihr kurzerhand das Leben. Diese sieht in ihm mehr, als einen gewöhnlichen Burschen und der alte Freund von Richard, Zedd,ein Zauberer aus längst vergessenen Tagen, erhebt ihn in den Stand eines Suchers, jemand der die Aufgabe hat die Wahrheit in der Welt zu erkennen. Somit begibt er sich mit seinen Freunden Kahlan, Zedd und auch seinem kriegerischen Gefährten Chase über die Grenzen Westlands hinaus um einen finsteren Zauberer aufzuhalten, der versucht die gesamte bekannte Welt mit einem riesigen magischen Ritual zu unterjochen.
Der Schreibstil den Terry Goodkind verwendet ist meiner Meinung nach sehr eigensinnig und fördert nicht immer den Lesefluß. So merkt man, dass er sehr gerne tief ins Detail geht, wo andere Autoren einfach Leerstellen lassen würden. Auch sind bei ihm in hektischen Situationen teilweise seitenweise Dialoge möglich, wo man sich als Leser denkt, dass die Handlung doch jetzt drastisch weiterbeschrieben werden müsste und man gar nicht so viel Zeit hätte, sich ausschweifend zu unterhalten. Die Charaktere fallen mir auch zu schnell in ihre Rollen hinein. Gerade der Protagonist Richard, der einfach plötzlich Sucher ist, dabei zwar Selbstzweifel hat, aber es trotzdem annimmt, als hätte es für ihn nie eine andere Möglichkeit gegeben.
Sehr lobenswert hingegen fand ich die Darstellung der "bösen" Charaktere, allen voran Darken Rahl mit seiner verzehrt fanatischen Philosphie, aber auch die Mord-Sith Denna und der Gefolgsmann Demin Nass. Das Böse ist wirklich dunkel, erfreut sich an Blut, Folter und Vergewaltigung. Das lässt einen beim Lesen schon mal einen grausigen Schauer über den Rücken laufen. Außerdem möchte ich betonen, dass sich viele Wendungen im Buch auftun, von denen der Leser nicht ausgehen kann. Das hat der ganzen Geschichte gut getan. Charaktere entwickeln oder entdecken beispielsweise plötzlich neue Fähigkeiten, von denen niemand vorher etwas geahnt hat. Und auch die Liebesgeschichte zwischen Kahlan und Richard ist meines Erachtens tiefgreifend.
Ich vergeben hier guten Gewissens 4 Sterne für gute, vielleicht stellenweise etwas langatmige Fantasy Unterhaltung mit bösen Charakteren, die die ganze Geschichte äußerst interessant machen. Ich freue mich schon den nächsten Teil in den Händen zu halten.

Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783764502843)

Bewertung zu "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak

Die Bücherdiebin
JimPansevor 14 Jahren
Rezension zu "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak

Auf dieses Buch bin ich aufmerksam geworden hier auf Lovelybooks.de und als ich es dann in der Buchhandlung gesehen habe, habe ich es mir einfach mal mitgenommen. Mir hat das Lesen sehr viel Freude bereitet.
Liesel Meminger soll mit ihrem Bruder zusammen zu Pflegeeltern gebracht werden. Doch dieser stirbt während der Zugfahrt, Liesel kommt also allein bei den Hubermanns unter. Das dritte Reich hat sich gerade etabliert, der Krieg steht kurz bevor. Nun beginnt eine Erzählung, die viele andere Geschichten über die Zeit des Nationalsozialismus in den Schatten stellt. Nämlich wie ein junges Mädchen diese Zeit erlebt mit all ihren Wirrungen, Schönheiten und Ängsten. Wie sie die Liebe zum Lesen und zu den Worten entdeckt und wie sie zur "Bücherdiebin" wird. Alles erzählt vom Tod.
Dieses Buch hatte für mich so viele schöne Aspekte parat, dass ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich denke zum großen Teil ist daran der Erzähler Schuld, der Tod. Dieser ist so einfühlsam und herzlich, dass es einfach nur interessant ist, wie er bei seiner täglichen Arbeit (die ihm ja leider kein anderer abnehmen kann) Zerstreuung an der Geschichte von Liesel Meminger findet. Der Schreibtstil ist so emphatisch und liebenswert, dass alle Charaktere sehr realistisch und rund rüberkommen. Allen voran Liesel, die in den Jahren bei den Hubermanns viele Dinge erlebt und sich in einer Zeit wiederfindet, in der nicht alles ihren Erwartungen entspricht. Aber auch Vater Hubermann und seine Frau bekommen sehr viel Tiefe und haben mir als Leser ein wohliges Gefühl gegeben. Die Sprache ist so toll gestaltet. Da "purzeln" dann plötzlich Worte auf den Gehweg, die Liesel seltsam anschauen oder ein Wort "steht im Raum herum" und wartet darauf gehört zu werden.
Ich kann eigentlich jedem, der gerne Romane liest dieses Buch nur empfehlen, egal welchem Genre er sich gerne verschreibt. Eine Reise in Liesel Memingers Welt ist die Zeit alle mal wert.

Cover des Buches Die Herren des Nordens (ISBN: 9783499245381)

Bewertung zu "Die Herren des Nordens" von Bernard Cornwell

Die Herren des Nordens
JimPansevor 14 Jahren
Rezension zu "Die Herren des Nordens" von Bernard Cornwell

Der dritte Roman in Bernard Cornwells Uthred-Saga. Eines vorweg, es war wieder ein großes Vergnügen ins England des 9.Jahrhunderts zu reisen.
Nach der Schlacht bei Ethandun, in der Uthred sich einen Namen machen konnte, trifft er über seltsamen Wegen auf Guthred, dem selbsternannten König Northtumbriens. Uthred befreit diesen aus seiner Gefangenschaft und schließt sich ihm bei dem Vorhaben an, das nördliche England zurückzuerobern an. Doch Uthred hat Feinde und diese bieten Guthred ihre Treue, wenn er den verhassten Sachsen in die Sklaverei gibt. Aber Uthred findet seinen Weg. Seinen Weg zurück zu Alfred, dem König Englands, und zurück zu Guthred, der ihn verraten hat...
Wie auch bei den beiden Vorgängern von Bernard Cornwell ist es einfach faszinierend in die karge und gewaltvolle Welt des 9. Jhd. einzutauchen. Der Zwist zwischen Christentum und den nordischen Göttern flammt immer wieder auf und selbst Uthred, der sich eigentlich stets auf Odin und Thor beruft, erfährt, dass auch das Christentum und ihr Gott eine starke Macht sein können. Die Figur des Uthred ist in seiner Eingefahrenheit stets nach Ruhm und der Rückeroberung seiner Heimatfestung, der Bebbanburg, sehr symphatisch für mich gewesen. Er kennt sein Ziel und nimmt dafür die abenteuerlichsten Umwege in Kauf. Auch der selbsternannte König Guthred hat eine symphatische Seite, indem er sich als Däne zum Christentum bekennt, weil er meint, dass in dieser Religion eine starke Zaubermacht stecke. Allerdings möchte ich dem Roman nicht die vollen 5 Sterne geben. Zum einen fand ich den Abschnitt, die Uthred in der Sklaverei verbracht hat äußerst langatmig. Selbst wenn es für Uthred als Figur eine wichtige Erfahrung war, so war es für mich als Leser doch eher langweilig. Zusätzlich war mir der Angirff auf Dunholm und auch der Auftritt des Priesters Beocca zum Schluß ein wenig zu mystisch, sodass ich mich schon eher an einen Fantasy Roman erinnert fühlte, den ich in Händen hielt. Und auch der letzte Kampf gegen Ivarr schien mir abgehakt und irgendwie noch eben ans Buchende angefügt.
Auch wenn es mehrere schlechte Eindrücke sind, die das Gesamtbild trügen, so sind diese doch nur klein und bei einer so guten Romanreihe zu verkraften. Ich denke sowieso, dass der vierte und letzte Band einen krönenden Abschluss bilden wird.

Fazit also. Alle die die ersten beiden Romane gelesen haben werden nicht enttäuscht und können Uthred bei seinen weiteren Schlachten gern folgen. Allen anderen sage ich nur. Kauft euch gleich alle Bände, denn schon nach den ersten Seiten seit ihr im England des 9.Jhd und es wird euch so schnell nicht wieder hergeben.

Cover des Buches Level 26 (ISBN: 9783785760277)

Bewertung zu "Level 26" von Anthony E. Zuiker

Level 26
JimPansevor 14 Jahren
Rezension zu "Level 26" von Anthony E. Zuiker

Ich habe mir das Buch zugelegt, nach der interessanten Videorezension die ich hier auf LovelyBooks.de gesehen habe. Die Idee einer "digital novelle" hat mich irgendwie angesprochen, aber dazu nachher mehr.
Sqweegel ist ein Schwerverbrecher der übelsten Art. Das schlimmste an ihm aber ist, dass er innerhalb von 2 Jahrzehnten noch nie einen Hinweis an einem Tatort zurückgelassen hat. Dies erreicht er, indem er bei seinen Verbrechen in einen weißen Ganzkörperlatexanzug steigt und somit keinerlei DNA hinterlässt. Somit wird Sqweegel in das Level 26 eingestuft, eine Verbrecherskala, die normlaerweise nur bis 25 geht. Da Sqweegel wieder aktiv wird, wird Steve Dark gezwungen seine Verfolgung aufzunehmen, da er es war, der den butalen Mörder bis jetzt am nächsten kam. Doch wie schon vor zwei Jahren, als Sqweegel die gesamte Pflegefamile von Dark auslöschte, ist auch diesmal die Jagd persönlicher als Steve Dark es vorher angenommen hätte...
Ich lese eigentlich nicht viele Krimis, war aber von der Idee angelockt, dass man zwischen den Kapiteln sogenannte "Cyberbridges" anschauen kann. Im Buch wird ein Passwort angeführt, welches man auf level26.com eingeben kann, um einen Kurzfilm zu sehen, der sich auf das jeweilige Kapitel bezieht. Diese Videos sind allerdings optional, d.h. es ist auch möglich das Buch zu lesen ohne sich die Filmchen im Internet anzusehen. Ich habe die Idee der "digital novelle" (so wie der Autor seine neue Leseerfahrung nennt) positiv erlebt. Es gibt der ganzen Geschichte eine interessante Tiefe und sind auch meiner Meinung nach gut gemacht, mit Schauspielern, die man aus verschiedenen Fernsehserien kennt. Ich wurde schnell in die Jagd hineingezogen und wollte unbedingt wissen, wie Dark nun doch seinem Erzfeind auf die Schliche kommt. Jedoch musste ich auch Abstriche bei dem Buch machen. Zum einen, weil mir die Geschichte, dann doch größten Teils zu brutal war. Ich hatte den Eindruck der Autor wollte allein damit für Aufmerksamkeit erregen, welche kranken Verbrechen Sqweegel sich ausdenkt. Zum anderen, war mir die gesamte Idee von Sqweegel, der wirklich niemals bei seinen unzähligen Verbrechen eine Spur hinterlässt zu ungalubwürdig. Es scheint mir, als würden mir "normale" Thriller oder Krimis, bei denen der Täter Indizien hinterlässt einfach besser gefallen.
Trotzdem verteile ich hier 3 Sterne für eine gute kurzweilige Unterhaltung und möchte es Lesern ans Herz legen, die vor übermäßiger Gewalt in Kriminalromanen nicht zurückschrecken und neugierig sind auf die "Cyberbridges" im Internet.
Ach ja, eine Fortsetzung wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch geben ;)

Cover des Buches Das Ferdoker Pergament (ISBN: 9783890641393)

Bewertung zu "Das Ferdoker Pergament" von Florian Don-Schauen

Das Ferdoker Pergament
JimPansevor 14 Jahren
Rezension zu "Drakensang: Am Fluss der Zeit "Das Ferdoker Pergament"" von Florian Don-Schauen

"Das Ferdoker Pergament" ist ein Fantasy Roman, der in der Welt von DSA spielt und sich eng an das Computerspiel "Drakensang: Am Fluss der Zeit" anschließt. Da ich zur Zeit dieses PC-Spiel spiele, habe ich mir auch überlegt dieses Buch zu kaufen. Meine Meinung war zwiegespalten. Aber kommen wir erst mal zum Inhalt.
Der junge Dieb Gwidion soll bei einem Einburch eigentlich nur Wache halten, kommt aber durch ungünstige Missstände dazu, selbst den geplanten Diebstahl durchzuführen. Und so klaut er am Palast von Havena ein Pergament. Während der Geschichte wird deutlich, das mehr hinter diesem Schriftstück steckt, denn im weiteren Verlauf kommt es zu erschreckenden Morden, die mit dem Pergament in Verbindung stehen. Für Gwidion beginnt ein Abenteuer, was ihn veranlasst Havena zu verlassen und sich selbst an die Lösung des rätselhaften Textes zu machen...
Das Buch ist wirklich sehr schön gestaltet und ist demnach den Preis auch Wert. In der Buchmitte befinden sich schöne Illustrationen der Hauptaktuere, Karten von Havena, Albenhus und Elenvina und entsprechende Legenden. Im Einband befindet sich vorn sogar das "Ferdoker Pergament" und hinten eine Übersichtskarte von Gwidions Reiseweg. So detailiert habe ich das selten bei Fantasybüchern gesehen, auch aus dem DSA Universum. Die Atmosphäre ist (zu Beginn) sehr stimmig und gibt meiner Meinung nach sehr gut das aventurische Leben wieder, bestimmt durch die zwölfgöttliche Ordnung. Auch die Charaktere haben mir gut gefallen, Gwidion als junger Gauner mit Selbstzweifeln, aber auch Magistra von Sperberling mit ihrem Fachsimpeleien in Bosporano.Ich als eingefleischter DSA Spieler fühlte mich gleich wohl.
Das was dem Roman allerdings einiges nimmt, ist die Tatsache, dass er inhaltlich meiste nicht stimmig ist. So handeln in einem Kapitel Charaktere ganz offensichtlich, scheinen aber in einem anderen Kapitel gar nichts mehr davon zu wissen. Das behindert einfach den Lesefluss und so mit auch den Lesespaß. Auch die Entwicklung der Geschichte hat mir persönlich nicht gefallen und fäält mit dem viel zu raschen, fulminanten Ende irgendwie enttäuschend aus. Ich hatte das Gefühl der Autor wollte das Buch zum Schluss einfach nur fertig schreiben.
Ich komme zu dem Schluss, dass dieser Roman wirklich nur DSA Fans ans Herz zu legen ist und dann am besten auch nur denen, die auch das Computerspiel ihr Eigen nennen. Die inhaltlichen Holperer hinterlassen einen bitteren Beigeschmack und somit kann ich hier auch nur 2 Sterne geben.

Cover des Buches Die Glasbücher der Traumfresser (ISBN: 9783442372744)

Bewertung zu "Die Glasbücher der Traumfresser" von Gordon Dahlquist

Die Glasbücher der Traumfresser
JimPansevor 14 Jahren
Rezension zu "Die Glasbücher der Traumfresser" von Gordon Dahlquist

Dieses Buch hat mich durch sein Layout in der Buchhandluch einfach angesprochen. Als ich mir dann kurz den Inhalt durchgelesen habe war ich sehr begeistert. Endlich mal eine Abwechselung zum spröden Fantasiegenre, welches sich ja meist dem Zeit des Mittelalters bedient.
Die Geschichte dreht sich um drei Figuren, die zu Beginn der Geschichte noch gar nichts voneinander wissen. Da wäre zum einen die etwas naive Miss Temple zu nennen, die kurzerhand einen Korb von ihrem Verlobten bekommt und nun herausfinden möchte, warum dieser sie plötzlich doch nicht heiraten möchte. Dann wäre da noch der Auftragskiller Chang zu nennen, der sein Mordopfer bereits tot auffindet und sich in seiner Ehre als professioneller Killer gekränkt fühlt und somit rausfinden möchte, was wirklich geschehen ist. Zuletzt ist noch der Arzt Svenson zu nennen, der die Aufgabe bekommen hat den mecklenburgischen Prinzen zu beaufsichtigen, was auch dringend nötig ist bei dessen lasterhaften Zügen. Als dieser dann eines Tages entführt wird, kommt die Geschichte ins Rollen. Mit der Zeit stoßen die drei Chraktere zusammen und merken, dass sie in ihrer jetzigen Situation etwas verbindet. Sie arbeiten zusammen gegen einen Feind, den sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal genau kennen...
Ich finde der viktorianische Stil in dieser Geschichte kommt gut rüber. Man fühlt sich wohl zwischen Zylinder und Revolver. Auch die Chraktere sind gut gezeichnet und ihre Fähigkeiten gut hervorgehoben. Jedoch hätte ich erwartet, dass sie sich im Laufe der bisweilen langen Geschichte weiterentwickeln und vielleicht neu entdecken. Dies ist aber leider nicht der Fall. Stellenweise zieht sich die Handlung und bestimmte Situationen sind einfach unübersichtlich und auch nach mehrmaligen Nachlesen einfach nicht nachvollziehbar. Ich denke das hängt auch mit dem zu sehr detailverliebten Schreibstil zusammen, den Dahlquist hier an den Tag legt. Für mich war das an eingen Stellen einfach zu viel, es fehlte mir manchesmal eine literarische Freistelle, in der man seine eigenen Vorstellungen anbringen konnte. Trotzdem fand ich gerade das Ende fulminant, als sich dann alle Fäden der ganzen Intrige zu einem Ganzen gefügt haben.
Somit bekommt dieser Roman auch 3 gute Sterne von mir und ist somit ein Hinweis für einen interessanten Ausflug in die Fantasy des viktorianischen Zeitalters.

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