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JoJansen

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Cover des Buches Die dunkle Spur (ISBN: 9783404189953)

Bewertung zu "Die dunkle Spur" von Jenny Blackhurst

Die dunkle Spur
JoJansenvor 6 Monaten
Kurzmeinung: Spannend und überraschend vom Anfang bis zum Ende.
Paradies mit dunklen Geheimnissen

Nach dem Tod ihrer Mutter gehen die Schwestern Holly und Claire ganz unterschiedlich mit ihrer Trauer um. Während Holly einen Ferienjob auf Martha’s Vineyard annimmt, findet Clair vermeintlichen Trost im Alkohol. So reagiert sie auch nicht verwundert, als Holly sich mehrere Tage nicht meldet und muss erst von ihrer Freundin Jess auf die merkwürdige letzte Nachricht Hollys aufmerksam gemacht werden. Hin und her gerissen zwischen Wut auf Holly, weil sie einfach so davon gereist ist und auf sich selbst, weil sie sich als „schlechte Schwester“ fühlt, fliegt Claire spontan nach Martha’s Vineyard, um Holly zu suchen. 

Mir gefällt, wie hier durch zwei Erzählebenen geschickt Spannung aufgebaut wird. Zum Einen begleiten wir Claire bei ihrer Suche nach Holly, zum Anderen erfahren wir in Rückblenden, was Holly auf Martha’s Vineyard erlebt hat. Wie sie schnell Freundinnen fand und Kontakt zu den „reichen Jungs“ bekam. Dass die Polizei Claires Suche nicht ernst nimmt und alle ein wenig zu oft betonen, dass es auf der Insel sicher sei, kommt Claire merkwürdig vor. Erst recht, als sie erfährt, dass vor ein paar Jahren schon einmal eine junge Frau spurlos verschwand und später tot aufgefunden wurde. 

Der Gegensatz zwischen scheinbarer Idylle und lauernder Gefahr wird sehr schön dargestellt. Auch Hollys Hin- und Hergerissenheit im Umgang mit Slayton-Brüdern wirkt äußerst glaubhaft aus der Sicht einer 22-Jährigen. Die Autorin beschreibt die Insel und die Menschen, die dort leben, sehr gut, lockert das Geschehen durch viele Dialoge auf, sodass sich das Buch gut und flüssig liest. Wir verfolgen mit Claire verschiedene Fährten und haben doch die ganze Zeit den Verdacht, dass die Slayton-Brüder mit Hollys Verschwinden zu tun haben. Im letzten Drittel der Geschichte gibt es ein paar überraschende Wendungen, und zum Schluss werden (fast) alle Fragen beantwortet. 

Fazit: Für mich ein spannender Ausflug nach Martha’s Vineyard, gleichzeitig bin ich nun neugierig auf andere Bücher der Autorin. 5*****

Cover des Buches Sturzwasser (ISBN: 9783710403200)

Bewertung zu "Sturzwasser" von Karina Ewald

Sturzwasser
JoJansenvor 6 Monaten
Kurzmeinung: Kriminell, romantisch, hoffnungsvoll und zunehmend ehrlich. Denn am Ende kommt die Wahrheit ans Licht.
Bibliothekarin mit Spürsinn

„Sturzwasser“ ist nach „Bitterwasser“ der zweite Bad Gastein-Krimi von Karina Ewald. Carolin Halbach, die Bibliothekarin des örtlichen Kulturzentrums, wandert gemeinsam mit einem Freund zur malerischen Wiesneralm. Statt des erfrischenden Almdudlers finden sie im Jausenbrunnen die Leiche eines reichen Russen, der die Wieneralm kaufen und ein kitschiges Feriendorf für reiche Leute draufsetzen wollte. Carolin findet sich nicht nur zwischen zwei bis drei interessanten Männern wieder, sondern stolpert auch ständig über neue Indizien und Spuren, die den Mordverdacht in immer neue Richtungen lenken. Wie gut, dass neben Carolin weitere vertraute Figuren aus „Bitterwasser“ auch in „Sturzwasser“ auftauchen. Rosi, Carolins Zimmerwirtin, die alles weiß und jeden kennt, Paul, Carolins Bruder, und der Revierinspektor Herzinger, der Carolin zunehmend respektvoll und nicht mehr spöttisch als Miss Marple betitelt. 


Mir hat dieser Cosie-Krimi wegen seiner angenehmen Erzählart, Lebendigkeit und Spannung sehr gut gefallen. Es wird viel geredet, die Dialoge sind oft im für uns Deutsche gemütlichen österreichischen Dialekt. Einige Klischees werden bedient, andere gebrochen. Insgesamt bekam ich wie beim ersten Teil schon, große Lust, selbst nach Bad Gastein zu reisen, wo ich bisher noch nicht war. Karina Ewalds Bücher sind der beste Beweis dafür, dass ein Krimi unterhaltsam und spannend sein kann, ohne immer neue und grausamere Mordmethoden ist ins letzte Detail zu beschreiben. Dadurch bleibt der Focus des Lesers bei den Figuren, der wunderschönen Gebirgslandschaft und den Geschichten, die sich dort abspielen – kriminell, romantisch, hoffnungsvoll und zunehmend ehrlich. Denn am Ende kommt die Wahrheit ans Licht. 


Vielen Dank für die gute und spannende Unterhaltung. Ich vergebe gern 5***** und hoffe, es wird bald einen nächsten Bad Gasteiner „...Wasser“-Krimi geben. 

Cover des Buches Kompass Männergesundheit (ISBN: 9783777632599)

Bewertung zu "Kompass Männergesundheit" von André Reitz

Kompass Männergesundheit
JoJansenvor 8 Monaten
Kurzmeinung: Ein wundervolles, wichtiges Buch, das sicherlich unzählige Männer gesünder, fitter und potenter altern lässt.
Ein wunderbares, wichtiges Buch, das Männer und ihre Partnerinnen lesen sollten

„Gesund, fit und potent in jedem Alter“, so lautet der Untertitel dieses Sachbuches. Ein verlockendes Angebot, denn wer würde nicht gern so leben? Prof. Dr. André Reitz findet Worte, die auch medizinische Laien verstehen. Durch eine geschickte Kombination von Fakten, belegt an Fallbeispielen, und daraus resultierenden Schlussfolgerungen, wird das Lesen zum sowohl informativen als auch unterhaltsamen Vergnügen. Man und auch frau mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es entsteht das Bedürfnis, all das Wissen aufzusaugen und umzusetzen, um oben genanntes Ziel zu erreichen. Dabei scheint es zunächst fast egal, ob zuerst der Mann selbst oder seine, es mit ihm gut meinende, Partnerin das Buch liest. 

Im Hauptteil bis Seite 189 dreht sich alles um Penis, Hoden, Prostata, Fruchtbarkeit und sexuell übertragbare Krankheiten. Frühere Generationen umschrieben diese Begriffe schamvoll mit „da unten“, sprachen nur ungern darüber und manifestierten so die heute noch stark ausgeprägte Unwissenheit. Um so wichtiger scheint mir, dass dieses Buch von Männern und Frauen gelesen wird, um beide Geschlechter auf dasselbe Wissensniveau zu heben. 

Sehr praktisch sind die beiden Zeittafeln „Vorsorge- und Früherkennungskompass für Männer“ und „Präventionskompass für Männer“. Erster gibt einen Überblick über die medizinischen Vorsorgeuntersuchungen, sowie in / ab welchem Alter sie in Anspruch genommen werden sollten. Der zweite enthält allgemeine Ratschläge, wie man in Abhängigkeit vom Lebensalter, selbst aktiv etwas für seine Gesundheit tun kann. Diese Prävention scheint mir gar nicht so männerspezifisch, sondern kann im Prinzip auch von Frauen übernommen werden.

Die letzten rund 60 Seiten des Buches sprechen speziell Männer ab 50 an. Das ist das Alter, in dem die meisten Männer erst wirklich realisieren, dass sie älter werden, weil gesundheitliche Probleme oder zumindest „Wehwechen“ beginnen, verstärkt aufzutreten. Umso wichtiger ist es, diese richtig einzuordnen und entsprechend zu reagieren. Das Wort „Wechseljahre“ wird auch heute noch fast nur mit Frauen in Verbindung gebracht. Dabei gibt es auch beim Mann hormonelle Veränderungen und deren Auswirkungen auf den Allgemeinzustand. Dies betrifft in erster Linie Sexualität und Fruchtbarkeit. Zusammen mit den nachlassenden Fähigkeiten der Sinnesorgane und des Bewegungsapparates haben diese mehr oder weniger starken Einfluss auf die seelische Verfassung des Mannes. Gerade diesen Teil finde ich für die Partnerinnen der 50+Männer wichtig, damit sie physische und psychische Veränderungen ihres Ehemannes oder Lebensgefährten verstehen. 

Abschließend werden die wichtigsten Warnsignale des Körpers erklärt. Der Autor zeigt auf, dass diese relativ harmlose, aber auch schwerwiegende Gründe haben können, und empfiehlt, immer einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abklären zu lassen. In seinem Resümee fordert Prof. Dr. Reitz die Männer auf, Verantwortung für ihren eigenen Körper zu übernehmen. Ein Glossar der (sparsam verwendeten) medizinischen Fachbegriffe sowie ein alphabetisch geordnetes Stichwortverzeichnis  runden das Sachbuch ab und garantieren Benutzerfreundlichkeit bis auf die letzte Seite. Dass ich weiterführende Literaturempfehlungen vermisst habe, ist "Jammen auf hohem Niveau" und wahrscheinlich dem breiten Spektrum persönlicher Situationen geschuldet. 

Meiner Meinung nach kann dieses Buch dazu dienen, offener mit dem Thema Männergesundheit, nicht nur „da unten“ umzugehen. Es ermutigt, sich gemeinsam mit dem Partner bzw. der Partnerin zu informieren, auszutauschen und die Empfehlungen des Autors umzusetzen.

Fazit: Ein wunderbares, wichtiges Buch, das sicherlich unzählige Männer gesünder, fitter und potenter altern lässt. 5*****

Cover des Buches Lavendel-Zorn (ISBN: 9783426529744)

Bewertung zu "Lavendel-Zorn" von Carine Bernard

Lavendel-Zorn
JoJansenvor 10 Monaten
Kurzmeinung: Dieser Cosykrimi ist ein bisschen wie Urlaub in der Provence.
Ein bisschen wie Urlaub in der Provence

Mit Teil 5 ihrer Lavendel-Krimis knüpft die Autorin an die vorangegangenen vier Fälle an. Wir erfahren, wie es Lilou nach ihrer Ausbildung geht und auch das Restaurant ihres Lebensgefährten Simon spielt nicht nur in kulinarischer Hinsicht eine wichtige Rolle in diesem Fall. Es beginnt ganz beschaulich – Lilou und Simon finden Zeit, um gemeinsam ein einsames Plätzchen am Stausee zu besuchen. Bei herrlichem Spätsommerwetter lockt das kühle Nass, doch dann entdeckt Lilou eine tot im Wasser treibende junge Frau. Ich finde es übrigens gut, wie die Autorin auch jedem Mordopfer eine Persönlichkeit gibt. Es ist nicht einfach nur eine Leiche, sondern ein Mensch, der ein Leben hatte, das er gern weitergelebt hätte. So empfinde ich beim Lesen immer selbst ein bisschen Trauer, wenn eine (fiktive) Figur aus diesem ihrem Leben gerissen wird.

Weil zunächst alles nach einem Badeunfall aussieht, wird Lilou wenig später zu einem anderen Einsatz geschickt – Ein Notar hat sich in seinem Büro eingeschlossen und erschossen. Als Lilou erfährt, dass die erste Tote bei ihm angestellt war, wird sie misstrauisch. Sollten beide Todesfälle zusammenhängen und von jemandem bewusst herbeigeführt worden sein? So beginnt Lilou ihre erste Mordermittlung als fertig ausgebildete Commissaire. Gleich mehrfach setzt sie durch, dass bestimmten Spuren genauer nachgegangen wird und weiß dabei einen hilfreichen, zu Überstunden bereiten Kriminaltechniker an ihrer Seite.

Wie in der Lavendelkrimi-Reihe üblich, gibt es wieder Einblicke in Lilous und Simons Privatleben, Ausblicke auf die die schöne provenzalische Landschaft und Anblicke (Kopfkino!) südfranzösischer kulinarischer Genüsse. Wenn man Carine Bernards Bücher liest, sollte man sich darauf einstellen, irgendwann vor der Entscheidung zu stehen: „weiterlesen, weil gerade so spannend, oder kochen, weil gerade so appetitlich?“

Die Geschichte ist locker und flüssig zu lesen. Der unblutige Cosykrimi bringt viel von der sommerlich leichten Lebensart mit, die ich mit Urlaub in Südfrankreich verbinde. Auch wenn der Täter für mich aus bestimmten Gründen schon recht früh feststand, war es spannend, den Ermittlungen zu folgen und hinter das Motiv zu kommen. 

Vielen Dank für dieses sommerliche Lesevergnügen, das Lust macht auf den nächsten Urlaub in Südfrankreich. 5*****

Cover des Buches Faul! (ISBN: 9783777630397)

Bewertung zu "Faul!" von Bernd Imgrund

Faul!
JoJansenvor einem Jahr
Kurzmeinung: Kurzweilige Unterhaltung für ein paar faule Stunden.
Liebenswerte Todsünde

Der Hirzl-Verlag hat sich der sieben Todsünden angenommen. In diesem Buch von Bernd Imgrund geht es um die fünfte, die Faulheit. Der Autor lässt uns zunächst zurückblicken in der Geschichte der Menschheit. Bei den antiken Griechen galt Arbeit als unfein. Wir erfahren, dass Faulheit = Nichtstun = keine Erbringung produktiver Arbeit auch als Privileg und Grundvoraussetzung der künstlerischen Entfaltung gesehen wurde.

"Arbeiten um zu leben oder leben um zu arbeiten?" scheint eine Grundsatzfrage zu sein ,die auch heute die Gesellschaft spaltet. Jemand, der für seine Ziele hart arbeitet, neidvoll anerkennend "Worcaholic" genannt wird, während der Arbeitslose der Gesellschaft "auf der Tasche" liegt.

Wir lesen von Kunst und Künstlern, der Bogen spannt sich von Luther bis zum Punkrock, von den Bettelorden des 13. Jahrhunderts bis zu Salman Rushdie. Und auch das Faultier im zoologischen Sinne hat es in dieses Büchlein geschafft. "Faul" ist eine leicht zu lesende, unterhaltsame Lektüre mit vielen interessanten Fakten. Diese werden gekonnt Aufmerksamkeit heischend formuliert, wie beispielsweise "Faulheit rettet Leben". So überraschend und neu diese These zunächst klingt, fasst sie nur bereits Bekanntes zusammen. Nämlich, dass der Mensch Ruhe, Schlaf und Erholung braucht, um gesund und am Leben zu bleiben.

Und so bleibt für mich als Grundaussage des Büchleins, dass Faulsein im Sinne von "nicht produktiv arbeiten" zum Leben dazugehört. Ob dem Autor beim Waldspaziergang eine geniale Idee fürs nächste Kapitel einfällt oder der Fabrikarbeiter auf der Wiese im Freibad seine schmerzenden Muskeln entspannt, Tun und Nichtstun gehören zusammen wie Licht und Schatten, Yin und Yang. Eins ohne das Andere kann es nicht geben und darum sollten wir uns nicht schämen, wenn wir uns "faule" Auszeiten nehmen.

Fazit: 4 Sterne und herzlichen Dank für ein paar vergnüglich faule Stunden.

Cover des Buches Lavendel-Grab (ISBN: 9783426528297)

Bewertung zu "Lavendel-Grab" von Carine Bernard

Lavendel-Grab
JoJansenvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ein Krimi wie Urlaub in der Provence
Ein Krimi wie Urlaub in der Provence

In „Lavendelgrab“ von Carine Bernard begegnen wir den bereits bekannten Protagonisten aus den drei vorangegangen Lavendel-Krimis wieder – „Lavendel-Tod“, „Lavendel-Gift“ und „Lavendel-Fluch“. Man kann diese atmosphärischen Cosy-Krimis, die uns in die Provence entführen, einzeln lesen, verpasste dann allerdings den Fortgang der privaten Geschichte im Hintergrund.

Lilou Braque, Kommissarsanwärterin, hätte ihr Praktikum zu gern im pulsierenden Paris verbracht. Stattdessen schickte man sie in das beschauliche Provence-Städtchen Carpentras. Hier wurde sie bereits in mehrere Mordermittlungen hineingezogen, verliebte sich in Simon, der inzwischen kurz vor der Eröffnung seines Restaurants steht, und gewann das Städtchen und seine Bewohner lieb. So bedauert Lilou, dass der aktuelle Vermisstenfall wohl ihr letzter sein wird. Denn nach Beendigung des Praktikums ist für sie endlich die einst gewünschte Stelle in Paris frei. 

Doch zunächst konzentriert sich die junge Ermittlerin auf die Suche nach einem Bibliothekar, der von seiner Kollegin als vermisst gemeldet wurde, weil er nach seinem vierwöchigen Urlaub nicht wieder bei der Arbeit erschien. Dieses Verhalten passt nicht zu dem sonst pflichtbewussten jungen Mann. Auch wenn die Polizei den Fall zunächst nicht sonderlich ernst nimmt, stößt Lilou auf weitere Ungereimtheiten. Und dann ist da noch dieses in Geheimschrift verfasste mittelalterliche Buch, an dessen Übersetzung der Bibliothekar gearbeitet hat. Es führt Lilou zur Ruine eines Hauses, auf dem ein Fluch liegen soll ...

Wie bei den anderen Krimis von Carine Bernard gefällt mir auch hier die Leichtigkeit der Erzählung. Es ist zwar ein Krimi, aber er fühlt sich an wie Urlaub in der Provence. Wieder lockt die Autorin mit kulinarischen Genüssen und dem passenden Wein zum Essen. Die Figuren sind allesamt interessant und unverwechselbar, selbst die Nebendarsteller. Auch die Hauptprotagonisten haben ihre hellen und dunklen Seiten, z.B. kracht es einmal so richtig zwischen Lilou und Simon, obwohl der Anlass banal ist. Umso spannender bleibt die Frage, wie es mit den beiden weitergehen wird, wenn Lilous Praktikum beendet sein wird. Das erfahren wir, wie die Auflösung des Falles, am Ende des Buchs.

Vielen Dank für diese angenehme und spannende Unterhaltung. Ich freue mich jetzt schon auf Lilous nächsten Fall. 5*****

Cover des Buches Bitterwasser (ISBN: 9783710403101)

Bewertung zu "Bitterwasser" von Karina Ewald

Bitterwasser
JoJansenvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Gelungener Auftakt einer Bad Gasteiner Krimireihe
Gelungener Auftakt einer Bad Gasteiner Krimireihe

Bereits der Anfang des Buches zieht den Leser in seinen Bann – Carolin Halbach, die neue Bibliotheksleiterin von Bad Gastein, kommt in diesem besonderen Ort an und wir dürfen an ihren Eindrücken teilhaben. Dadurch lernen wir schnell sowohl Hauptakteurin als auch Schauplatz und Nebenfiguren kennen. Eine gelungene Ouvertüre vor einer beeindruckenden Kulisse. Da es sich bei Bitterwasser um einen Krimi handelt, gibt es bald ein Opfer, und das ausgerechnet bei der Eröffnung des neuen Kulturzentrums mit Bibliothek. Da Carolin Halbach nebenbei auch noch Krimifan ist, zieht sie schnell ihre eigenen Schlüsse und geht diesen auf ihre Weise nach. 

Geschickt präsentiert die Autorin mehrere Verdächtige und Motive und fügt auch Nebenhandlungen wie die Fertigstellung des Theatersaales oder Carolins Fahrten mit dem neuen E-Bike spannend in die Geschichte ein. Die Figuren sind – wie von der Autorin gewohnt – entweder liebenswert und schnell vertraut oder von Anfang an unsympathisch. Aus welchem der beiden Lager die Mordanschläge kommen, sollte jeder Leser selbst herausfinden. Der Weg dahin führt durch einen vergnüglichen, spannenden und dennoch fast unblutigen Krimi, wenn man Platz- und Schürfwunden nicht mitzählt. 

Zwei Dinge bedauerte ich am Ende des Buches: 1. Dass ich noch nie in Bad Gastein war. Der Ort muss wirklich schön und außergewöhnlich sein. 2. Dass es das Kulturzentrum nur in der Fantasie der Autorin gibt. In der realen Welt steht das Bad Gasteiner Kongresshaus seit Jahren ungenutzt leer. 

Mir hat dieser Auftakt einer neuen Krimireihe um die Bibliothekarin Carolin Halbach sehr gut gefallen. Auch die Entwicklung der Hauptakteurin von mutig, aufgeregt, gespannt am Anfang über neugierig, entdeckerfreudig bis zu angekommen, vertraut mit Menschen und Umgebung erinnert mich an eigene Ortswechsel. Ich freue mich auf den nächsten Bad Gastein Krimi von Karina Ewald.

Fazit: Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe. 5*****

Cover des Buches Lavendel-Fluch (ISBN: 9783426526675)

Bewertung zu "Lavendel-Fluch" von Carine Bernard

Lavendel-Fluch
JoJansenvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Dieses Buch zu lesen, war wie ein kleiner spannender Urlaub in Südfrankreich.
Spannender Krimi-Urlaub in Südfrankreich

„Lavendel-Fluch“ von Carine Bernard ist der dritte Teil der Cosy-Crimi-Reihe um die angehende Kriminalkommissarin Lilou Braque. Gegen ihren Wunsch absolviert Lilou ihr letztes großes Praktikum nicht in Paris, sondern in der südfranzösischen Kleinstadt Carpentras. In den ersten beiden Teilen wurde Lilou bereits mit Mordfällen konfrontiert und erwarb sich bei deren Aufklärung den Respekt ihres Vorgesetzten Demoireau. Jetzt liegt ein Mann in einem Weinberg, der mit einer Schrotflinte erschossen wurde, und Lilous Nachbarin und Freundin findet in einem alten Schreibtisch einen Kaufvertrag von 1933 für ein Chateau, das es unter diesem Namen gar nicht gibt. Es dauert nicht lange, und Lilou ahnt einen Zusammenhang ...

Wie schon in den vorangegangen Lavendelkrimis, nimmt uns die Autorin mit auf die Reise nach Südfrankreich. Sie beschreibt die Atmosphäre so anschaulich, dass man selbst glaubt, die Zikaden zu hören, die Pinien zu riechen und die heiße Mittagssonne auf der Haut zu spüren. Kleiner Tipp: Carine Bernards Bücher sollte man niemals hungrig lesen, denn es wird regelmäßig sehr lecker gekocht und gegessen. 

Bei diesem Buch gefiel mir besonders, dass ein dunkles Kapitel der Vergangenheit geschickt mit eingebaut wurde. Wir sehen, welch weitreichende Folgen die Ereignisse von damals hatten, und dass selbst Menschen, die damals noch Kinder waren, sich ihr Leben lang schuldig fühlten. 

Das Buch ist gut verständlich in wohlformulierten Sätzen geschrieben. Es wird viel agiert und geredet, und dadurch wirken die Figuren lebendig. Die Charaktere sind wieder sehr klar gezeichnet. Es gibt die Einen, die man auf Anhieb mag und die Anderen, für die sich immer mehr Gründe finden, sie nicht zu mögen. Aber nicht jeder Unsympath ist ein Mörder ...

Lilous Privatleben befindet sich an einem spannenden Punkt, da sie auf die Mitteilung wartet, wo sie nach Ende ihres Praktikums als Commissaire der Police national eingesetzt werden wird. Aus ihrem ursprünglichen Wunschort Paris ist längst Carpentras geworden.


Alles in allem habe ich mich wieder bestens unterhalten gefühlt. Dieses Buch zu lesen, war wie ein kleiner Urlaub in Südfrankreich. Danke dafür, Carine Bernard! 


Fazit: Ein unblutiger, spannender Krimi-Urlaub in Südfrankreich. 5*****

Cover des Buches Die Republik (ISBN: 9783492070713)

Bewertung zu "Die Republik" von Maxim Voland

Die Republik
JoJansenvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Wir wurden nicht warm miteinander, ich habe das Buch abgebrochen.
Nicht meins

Klappentext und Leseprobe reizten mich, vor allem wegen der „was-wäre-wenn-Idee“, dass nämlich die 1949 gegründete DDR das gesamte deutsche Staatsgebiet umfasst, mit Ausnahme von Westberlin, und sich bis in die Gegenwart zu einem wirtschaftlich und politisch starken Staat entwickelt hat. Das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) ist allgegenwärtig, ausländische Agenten agieren im Geheimen und das alles vor einer „Ostalgie“ Kulisse mit Goldbroiler, sich drehendem Fernsehturm-Café und Palast der Republik. Das Cover verstärkte den positiven Eindruck, den Klappentext und Leseprobe hinterließen.

Hatte ich wegen dieser Konstellation zu hohe Erwartungen an das Buch? Die Charaktere blieben für mich blass, von der Ostalgie der ersten Seiten war bald nichts mehr zu spüren. Was blieb, war ein wirres Hin und Her aus Agentenaktivitäten und den Gedanken eines alternden Stasioffiziers. Nein, mit dieser Republik wurde ich nicht warm. Nachdem ich mich durch die ersten hundert von über 500 Seiten mehr gequält als gelesen hatte, gab ich es auf. Viele Leser mögen dieses Buch, wie die überwiegend guten Rezensionen beweisen. Ich hätte mich über mehr Emotionen weckende Kleinigkeiten gefreut, bekam aber nur emotionsloses Agieren unnahbarer Personen. Vielleicht gibt es auf den mir fehlenden 400 Seiten ja noch einen Einblick in das Leben der „westdeutschen“ DDR. Gibt es z.B. im „DDR-Köln“ auch viele Regenbogenflaggen und eine fröhlich bunte LGBT-Szene? Wie sieht das DDR-St. Pauli aus, und wer führt in der DDR-Fußball-/(Ober-Bundes-)Liga? BFC Dynamo oder Bayern München? Wenn schon spinnen, dann richtig, aber genau das habe ich vermisst. Ein trockener Agententhriller wird nicht weniger trocken, wenn man den Schauplatz umbenennt. Die real existierende DDR bestand nur zu einem Bruchteil aus Stasi-Agenten, warum will der Autor in der „Republik“ einen ganz anderen Eindruck erwecken? 

Hinter dem Pseudonym Maxim Voland verbirgt sich der Autor Markus Heitz. Um diesen Fakt wurde vom Verlag so lange ein Geheimnis gemacht, bis ich das Buch längst besaß. Schade, denn eigentlich hätte ich mir denken können, dass jemand ohne „DDR-Erfahrung“ zwar sehr gute Fantasy und Science Fiction schreiben kann, aber eben kein Buch, das die „Republik“ lebendig werden lässt. 

Fazit: Wir wurden nicht warm miteinander, ich habe das Buch abgebrochen. 1*


Cover des Buches Bloody Qindie präsentiert: Dorfidyll: Halloween Special (ISBN: B08KDJHL53)

Bewertung zu "Bloody Qindie präsentiert: Dorfidyll: Halloween Special" von Katharina Gerlach

Bloody Qindie präsentiert: Dorfidyll: Halloween Special
JoJansenvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Gruselig und spannend. Und wir erfahren, in welche Dörfer man besser nicht reisen sollte.
KEIN Reiseführer

Die Geschichten dieser Anthologie haben viele Gemeinsamkeiten: Sie spielen in mehr oder weniger idyllischen Dörfern - zumindest, bevor der Leser einen Blick hinter die Kulissen werfen darf. Denn dort lauert das Grauen, mal direkt als todbringendes Monster, mal eher subtil, wir erfahren nur durch Andeutungen, was den Dorfbewohnern Angst einjagt, und sind in beiden Fällen froh, nicht in diese Dörfer gereist zu sein. Außerdem wurde „Dorfidyll“ herausgegeben von QINDIE, einem Zusammenschluss von Selfpublishern, der für gute Bücher spricht. Das merkt man diesen Geschichten an. Sie sind durchweg von hoher Qualität, haben ein professionelles Lektorat und Korrektorat durchlaufen. Jeder der Autoren setzt auf eine andere Art von Gruseleffekt. Nicht alle zogen mich gleichermaßen in ihren Bann, aber einige bescherten mir unruhige Nächte. Eine belebte sogar einen fast vergessenen Albtraum meiner Kindheit wieder. Wer zartbesaitet ist, sollte das Buch nicht unbedingt vor dem Schlafengehen lesen. 

Lobend erwähnen möchte ich ebenfalls das Cover des Buches. Es passt perfekt zum Titel - wirkt auf den ersten Blick idyllisch, bei genauerem Hinsehen aber unheilvoll. Genauso wie diesen Mann habe ich mir den Reisenden vorgestellt, der in der Ichform erzählend mit seinen Zwischenspielen jeweils den Bogen von einer zur nächsten Geschichte schlägt und seine Identität erst am Ende der Anthologie offenbart. Um die Beiträge dieses geheimnisvollen Mannes einordnen zu können, sollte man die Geschichten in der vorgegebenen Reihenfolge lesen. Also dann - gute Reise, wenn Ihr Euch traut! 

Fazit: Gruselig und spannend. Wir erfahren, in welche Dörfer man besser nicht reisen sollte. 5*****


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