Bewertung zu "Mein Freund Pax – Die Heimkehr" von Sara Pennypacker
"Was heißt 'zähmen'?", fragte der kleine Prinz. "Das ist eine in Vergessenheit geratene Sache", sagte der Fuchs. "Es bedeutet: sich 'vertraut machen'." - "Vertraut machen?" - "Gewiß", sagte der Fuchs. "Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe, der hunderttausend Knaben völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt . . ."
Antoine de Saint-Exupéry "Der kleine Prinz"
Die Freundschaft von Pax und Peter lassen mich sehr an den kleinen Prinzen denken. Du bist zeitlebens dafür verantwortlich, was zu zähmst...
Wieder wird die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite geht es um Pax, dem kleinen Fuchs, den Peter im ersten Teil aufgezogen hatte und der mittlerweile seine eigene Familie gegründet hatte und nun für sie und ihr überleben verantwortlich ist. Auf der anderen Seite ist da ein Junge, grade mal 13 Jahre alt, und dem so viel genommen wurde, der so viele Verluste erlebt hatte, dass er sich wünscht, einfach nur ein Leben in Einsamkeit zu führen. Denn nur, wenn man niemanden an sich ran lässt, kann man auch nicht mehr verletzt werden.
Doch so einfach lassen sich die Pläne der beiden nicht erfüllen. Pax der plötzlich eine neue Heimat für sich und seine Familie finden muss, gerät mit seiner Tochter in Gefahr und Peter, der sich auf den Weg zurück nach Hause macht, muss feststellen, das es immer noch Mensch und Tiere auf dieser Welt gibt, die seine Entschlüsse ins wanken bringen....
Eine berührende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Die sehr flüssig und bildreich erzählt wird. Die melancholische Stimmung ist zum Greifen nahe und lässt einen mit beiden mit fiebern, in der Hoffnung, die beiden mögen sich wieder finden und ihre Geschichte in ein glückliches Ende steuern.
Ich hatte nie Angst, dass mein Junge mir etwas antun würde. Aber nachdem ich angefangen hatte, ihn zu lieben, da hatte ich oft Angst, ihm könnte etwas zustoßen und ich würde ihn verlieren.
Man kann einen Menschen lieben?
Ja.
Und das macht Angst?
Ja. Wer liebt, hat Angst, bestätigte Pax. Wie bei Füchsen.
Mein Freund Pax die Heimkehr S. 189