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JochenBender

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Cover des Buches Falsches Spiel in Valencia (ISBN: 9783839205877)

Bewertung zu "Falsches Spiel in Valencia" von Daniel Izquierdo-Hänni

Falsches Spiel in Valencia
JochenBendervor einem Monat
Kurzmeinung: macht Lust auf eine Reise nach Valencia
Unterhaltsam und mit leichter Hand geschrieben

Der Krimi verfügt über alle Zutaten eines gelungenen Regionalkrimis: ein spannender Kriminalfall, sympathische Figuren und Liebe zu Valencia samt seiner Umgebung. Unterhaltsam und mit leichter Hand geschrieben, folgte ich Alapont gerne durch seine Ermittlungen, genoss mit ihm die Stadt, die Küste und das gute Essen. Schön fand ich auch, dass der bereits im ersten Band beschriebene Entführungsfall hier noch eine Auflösung erhielt. Es machte Spaß, nebenbei Land und Leute kennenzulernen. Der Krimi verlangt nach mehr. Ich danke dem Autor für die gute Unterhaltung.

Cover des Buches Das Hochzeitszimmer: Eine Familiensaga Trilogie - Koloniale Schicksale (ISBN: 9798876594242)

Bewertung zu "Das Hochzeitszimmer: Eine Familiensaga Trilogie - Koloniale Schicksale" von Rüdiger und Sonja Lehmann

Das Hochzeitszimmer: Eine Familiensaga Trilogie - Koloniale Schicksale
JochenBendervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ein komplexer und außergewöhnlicher Roman
hohe Dichte und Lebendigkeit

Ein komplexer und außergewöhnlicher Roman, der sich mit der Geschichte Namibias befasst. Die Journalistin Sally Wheeler gibt vor eine Reportage über eine Familie mit langer Tradition im Diamantenhandel und Hotelgeschäft schreiben zu wollen. Nach und nach kommt ihre eigene familiäre Verwicklung mit der anderen Familie ans Licht. Über längere Passagen besitzt der Roman eine hohe Dichte und Lebendigkeit, war ich als Leser mitten im Geschehen. Auch viele historische Aspekte las ich mit Interesse. Leider gab es auch immer wieder weniger spannende Stellen, wo zu sehr die Botschaft im Vordergrund stand oder der Erzählstrang verloren ging. Unterm Strich gebe ich eine klare Leseempfehlung.

Cover des Buches Serotonin (ISBN: 9783832165482)

Bewertung zu "Serotonin" von Michel Houellebecq

Serotonin
JochenBendervor 3 Monaten
Kurzmeinung: weise, ordinär und angenehm politisch inkorrekt
unbequeme Anregung

Houellebecq schreibt äußerst derbe, teils kaum erträglich über Frauen und Sexualtität. Aber letztendlich geht es dabei keineswegs um die Frauen, sondern charakterisieren diese Sprache und dieses Denken seinen misogynen Helden, der im Leben und in der Liebe gescheitert ist. Unwillkürlich fragte ich mich beim Lesen immer wieder, wie sehr dieses Scheitern individuell und zu welchen Teilen gesellschaftlich verursacht ist. Und genau hierin, zu dieser Frage auf unbequeme Weise anzuregen liegt für mich die Qualität des Romans. Danke.

Cover des Buches Verhängnisvolles Calès (ISBN: 9783832165536)

Bewertung zu "Verhängnisvolles Calès" von Cay Rademacher

Verhängnisvolles Calès
JochenBendervor 4 Monaten
Kurzmeinung: Provence Feeling
ein überdurchschnittliches Lesevergnügen

Es handelt sich um den zweiten Krimi, den ich von dem Autor las. Er bringt toll ein Provence-Feeling rüber, ermöglicht mir so eine mentale Urlaubsreise. Auch seine Figuren sind gut getroffen und sympathisch. Er schreibt flüssig und unterhaltsam, wenngleich mir der Plot insgesamt zu konstruiert und überdehnt ist. Unter dem Strich bietet der Krimi ein überdurchschnittliches Lesevergnügen.

Cover des Buches Totwasser (ISBN: 9783751716697)

Bewertung zu "Totwasser" von Julia Hofelich

Totwasser
JochenBendervor einem Jahr
Kurzmeinung: Cornwall, wie die Deutschen es lieben
flüssig geschrieben und liest sich angenehm

Rechtsanwältin Linn Geller ist eine taffe Frau, die niemals aufgibt. Sie hat in dem Krimi aber auch wirklich viele Päckchen zu tragen. So wird gleich deutlich, dass die Hauptfigur auf mehrere Bände ausgelegt ist. Linn stand kurz davor Partnerin in einer Großkanzlei zu werden, als ein Auto sie als Fußgängerin anfuhr und schwer verletzte. Anschließend steigerte sie sich solange in die Vorstellung hinein, es sei nicht einfach bloß ein banaler Unfall gewesen, bis sie ihren Job verlor. Ich würde wetten, dass in den späteren Bänden herauskommt, dass es tatsächlich nicht einfach nur ein Unfall war.
In Linn Gellers ersten Fall dreht sich viel um Cornwall und zwar so, wie die Deutschen es lieben: Als Drehort einer romantischen Serie und mystisch-keltisch. Der Roman ist flüssig geschrieben und liest sich angenehm. Die Figuren sind sympathisch und machen Lust auf mehr. Teilweise hat der erste Band leichte Längen und ich hätte mir etwas weniger Drama rund um Linn gewünscht. Daher von mit "nur" vier Sterne, aber Potential zu mehr ist klar vorhanden. Danke für die gute Unterhaltung.

Cover des Buches Auszeit (ISBN: 9783869131696)

Bewertung zu "Auszeit" von Tommie Goerz

Auszeit
JochenBendervor einem Jahr
Kurzmeinung: gewaltige Sprache
Man möchte am liebsten...

Das Buch besitzt, was gute Literatur ausmacht:Sprachgewalt, die einen förmlich in die Geschichte hineinzieht. Tommie Goerz erzählt gekonnt von einem Urlaub in der Bretagne und einer alten Geschichte, die in der Gegenwart blutige Folgen entwickelt. Man nöchte am liebsten gleich selbst nach Franken, um in entzückender Lanschaft ein köstliches Bier zu trinken oder die wunderbare Landschaft in der Bretagne erwandern. Kommissar Behütuns ist ein recht eigenwilliger Kauz, aber nicht unsympathisch.

Der Fall ist clever und komplex, aber auch ein bisserl arg kompliziert und nicht so richtig glaubwürdig. Manche weltanschaulichen Exegesen und Längen stehen einem fünften Stern im Weg. Aber ich danke Herrn Goerz für die gute Unterhaltung.

Cover des Buches Meier (ISBN: 9783747201114)

Bewertung zu "Meier" von Tommie Goerz

Meier
JochenBendervor einem Jahr
Kurzmeinung: klar und gut durchdacht
Wildwest in Franken

Meier sitzt unschuldig, wegen Mordes. Er nutzt den Knast als Akademie, um das Verbrechen zu studieren. Schließlich hat er was gut, erwischen lassen will er sich aber auf keinem Fall. Goerz beschreibt die Welt der Knastbrüder ziemlich ambivalent. Einerseits gnadenlos brutal, dann wieder voller Solidarität. Mir ist diese Welt fremd. Deren Perspektive faszinierte mich und widerte mich an. Dann begriff ich, dass es im Kern um etwas ganz anderes, sehr viel wichtigeres geht: Die Überschätzung sogenannter "technischer Beweise" wie DNA-Spuren, ... Clever gemacht und gut durchdacht. Dazu noch das Wildwest-Feeling im ländlichen Franken. Ein überdurchschnittlicher Krimi.

Was mich störte: Die Unsitte, wörtliche Rede nicht mehr als solche zu kennzeichnen. Soll der Leser doch selbst herausfinden, wo die Erzählerstimme aufhört und die wörtliche Rede beginnt. Diese Mode darf wegen mir gerne wieder in der Versenkung verschwinden, wo sie hingehört.

Cover des Buches Auf glühendem Eis (ISBN: 9783954517800)

Bewertung zu "Auf glühendem Eis" von Mike Mateescu

Auf glühendem Eis
JochenBendervor einem Jahr
Kurzmeinung: sehr originell mit eigenwilliger Sprache
Mir gefällt es

Krimi ist weites Feld. Mike Mateescu nimmt ihn als Medium, um etwas über Großstädter in ihren Zwanzigern zu erzählen, wobei es da eher auf das gefühlte als das reale Alter ankommt. Jedenfalls solche, die möglichst viel Party und Individualismus zelebrieren, und die gleichzeitig das Feindbild Vorstädte, Arbeit im Büro oder einem Konzern zelebrieren. Nur wer es schafft als Kreativer erfolgreich zu sein, entkommt dieser Hölle.
Die Heldin Enitta zelebriert ihren Individualismus bspw. indem sie bei Eiseskälte mit einer Melone auf dem Kopf mit ihrem Hollandrad durch die Stadt radelt. Sie begibt sich auf die Suche nach der Zorilla-Rose, einem Symbol für die ungerechte Behandlung der Künstler durch die geldgierigen Züricher Bürger.
Es ist ziemlich schräg und sehr kreativ, was der Autor sich an Plot überlegt hat. Seine Sprache ist äußerst eigenwillig. Mir gefällt es.

Cover des Buches Kant und der Schachspieler (ISBN: 9783453427013)

Bewertung zu "Kant und der Schachspieler" von Marcel Häußler

Kant und der Schachspieler
JochenBendervor einem Jahr
Kurzmeinung: komplexer Krimi, gekonnt erzählt
deutlich intelligenter und komplexer als der Durchschnitt

Marcel Häußler hat erneut einen komplexen, differenzierten und glaubwürdigen Plot ersonnen. Beim Abriss einer alten Fabrik wird eine Leiche gefunden. Ihre Identität bleibt lange unklar, genauso wie die Frage, wie lange sie schon dort lag. Irgendwie steht der Mord im Zusammenhang mit krummen Immobiliengeschäften. Kennt man, bereits tausendmal in Krimis gelesen? Schon, aber hier ist der Plot doch deutlich intelligenter und komplexer, als der Durchschnitt, besonders ab dem Zeitpunkt, wo entsprechend des Titels ernsthaft Schach ins Spiel kommt.

Der Autor beherrscht die Erzählkunst, auch wenn ich mir im zweiten Viertel noch ein bisschen mehr Tempo wünschen würde. Seine Figuren überzeugen weitgehend, besonders das Duo Dörfner / Lammert sowie Kant mit seiner Tochter haben es mir angetan.

Ich danke für die gute Unterhaltung und wünsche weiter viel Erfolg.


Cover des Buches Algarve-Rache (ISBN: 9783740800710)

Bewertung zu "Algarve-Rache" von Rolf Osang

Algarve-Rache
JochenBendervor 2 Jahren
Kurzmeinung: eine Liebeserklärung an Portugal
zeugt von psychologischem Verständnis und Erzählkunst

Das Buch macht richtig Laune und weckt den Wunsch, mit ihm in der Hand durch Portugal zu streifen, um schließlich kopfüber ins Becken zu springen, in dem Lisa und Moa badeten. So wundert es mich nicht, dass der Autor nur zwei Krimis, aber etliche Reiseführer über Portugal geschrieben hat.
Auch der Krimi Plot ist originell und stimmig, zeugt von psychologischem Verständnis und Erzählkunst. Man nimmt es Herrn Osang ab, dass es eine Frau wie Diana geben könnte, die auf ganz feinsinnige und künstlerische Weise ihre ganz persönliche Rache nimmt. An Lisa, ihrer Halbschwester Moa und ihrem Freund Pablo zeigen sich die Vorzüge von Privatermittlern in einem Krimi, beispielsweise, dass sie sich nicht an die Regeln halten müssen ebenso wie die Nachteile, dass ihnen bestimmte Möglichkeiten versagt sind. Wie üblich versucht der Autor Letzteres durch einen extrem unkorrekt mit dem Trio kooperierten Polizisten zu kompensieren, wodurch der Krimi seine Glaubwürdigkeit verliert. Schade. Auch das Finale ist für meinen Geschmack ein bisschen zu dick aufgetragen, voller überflüssiger und unglaubwürdiger Dramatik. Aber insgesamt bietet der Roman überdurchschnittlichen Lesegenuss.

Über mich

  • 01.01.1911

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Historische Romane, Literatur, Unterhaltung

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