Bewertung zu "Die drei ??? und der Nebelberg" von André Marx
Die drei ??? Folge Nummer 105 gehört leider zu den schwächsten Folgen seit die Nummer 100 überschritten wurde. Man hat hier einen eigenen Stil versucht, der jedoch auch der größte Schwachpunkt der Folge ist. Die Konzeptidee ist eigentlich nicht schlecht und es ist immer sehr lobenswert, wenn die Macher neue Ideen ausprobieren. Allerdings beißt sich das experimentelle Konzept mit der konventionellen Erzählweise und dadurch wirkt das Ganze wie ein Fremdkörper. Auch die Story ist nicht sonderlich spannend und kommt nur schwerfällig in die Gänge. Dafür funktioniert wieder der ganze handwerkliche Aspekt, das Szenario ist originell und ein wenig gruselig ist das Ganze auch.
Justus, Peter und Bob machen einen Wander-Trip in die Berge. Als sie unfreiwillig in ihrem Zelt wach werden, hören sie ein lautes Geräusch in den Bergen. Am nächsten Morgen laufen sie durch den mit Nebel übersäten Berg und treffen dort auf eine unheimliche Erscheinung. Scheinbar treibst ein Geist in den Bergen sein Unwesen. Justus, Peter und Bob rennen voller Furcht davon und landen vor einer Hütte. Dort finden sie glücklicherweise eine Bleibe und treffen u.a. auf Mr. Falkner, der viel über die Legende des Phantoms berichtet. Doch in dieser Nacht geschieht etwas furchtbares. Als ein, scheinbar, ungebetener Gast herum poltert, will Mr. Falkner ihn gegenüber treten. Als er in den dichten Nebel geht, wird er jedoch niedergeschlagen und verschleppt.
Diese Folge ist dadurch bekannt, dass man immer wieder Tagebucheinträge von Bob hört, der die Geschehnisse zusammenfasst. Auch wenn die Idee nett ist, sorgen diese Phasen immer wieder für unangenehme Längen. Zudem hätte man dann auch auf einen Erzähler verzichten können, doch Thomas Fritsch erzählt munter weiter und diese beiden Element passen irgendwie nicht zusammen. Die Story ist leider sehr träge erzählt, auch wenn das Berg-Szenario eigentlich sehr atmosphärisch ist. Der gesamte Fall ist relativ unspektakulär und auch das Finale ist ziemlich unspannend.
Bei Justus, Peter und Bob funktioniert eigentlich alles wie immer. Sie harmonieren hervorragend und sind mit guten Dialogen ausgestattet. Es ist jedoch ein wenig seltsam, dass Bob die Tagebuch-Phasen bekommen hat. Klar, er ist für Recherchen und Archiv zuständig, aber dann hätte man ihm auch die Story um ihn herum relevanter machen können. Justus ist wie immer ein kluges Köpfchen und löst den Fall und Peter zeigt hier sogar erstaunlich viel Mut. Alle anderen Figuren sind leider genauso blass wie der storyrelevante Nebel. Teilweise sind hier sogar Figuren dabei, die so unnötig wirken, dass man sie komplett hätte heraus streichen können, ohne das die Story in Mitleidenschaft gezogen wird. Man interessiert sich auch nicht wirklich, wer nun hinter dem Phantom steckt, was dazu führt, dass die Auflösung ohne Überraschung daherkommt.
Fazit : Blass, unspannend und zu gewollt experimentell. Der Nebelberg ist eine wirklich schwache, wenn auch nicht wirklich schlechte, drei Fragezeichen Folge. Spannung kommt hier nur selten vor, die Tagebuch Phasen sind furchtbar nervig und es gibt keine erwähnenswerten Momente. Ja, das Szenario ist erstklassig, die Sprecher leisten gute Arbeit und das Phantom ist relativ gruselig. Aber es bleibt alles total auf Sparflamme und es gibt kaum Gründe, diese Folge mehr als 1x zu hören. Schade eigentlich, denn die Nebel Atmosphäre erinnert ein wenig an Silent Hill.
6/10
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