Julia_liest
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Julia_liests Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
In ihrem Ratgeber „Bitterstoffe“ widmet sich die Heilpraktikerin Claudia Ritter einem für unseren Körper sehr wichtigem Thema – den Bitterstoffen.
Zunächst erfährt man einiges über Bitterstoffe und ihre Geschichte im Allgemeinen. Ich finde es sehr schade, dass diese aus unseren heutigen Lebensmitteln oft „weggezüchtet“ wurden, denn unser Körper benötigt Bitterstoffe für viele Prozesse und das allgemeine Wohlbefinden.
Im Anschluss stellt die Autorin 24 Bitterpflanzen, zumeist Kräuter, näher vor und gibt interessante Hinweise zur Verwendung. Viele davon kannte ich nicht und war erstaunt über deren Wirkung und was man damit alles behandeln kann. Leider gibt es nicht zu jeder Pflanze ein entsprechendes Foto im Buch. Für diesen Teil habe ich mir am meisten Zeit genommen und mir häppchenweise durchgelesen um am Ende keinen wilden Kräutermix im Kopf zu haben.
Abschließend gibt es sehr viele Rezepte für die alltägliche Ernährung aber vor allem auch zur Behandlung spezieller gesundheitlicher Probleme, was mich persönlich noch einmal sehr interessiert hat. Die Tees und Tinkturen bestehen aus einer Zusammenstellung verschiedener Kräuter, die man im Handel erst einmal bekommen muss. Sehr hilfreich fand ich die Aufstellung von wirkungsgleichen Präparaten, die man in der Apotheke oder Drogerie erhält.
Ich bin mir noch nicht sicher ob ich es schaffe alles, was ich gerne ausprobieren möchte, in meinen Alltag zu integrieren aber ich werde es nach und nach versuchen.
„Bitterstoffe“ von Claudia Ritter kann ich allen, die sich für Gesundheit und Ernährung interessieren, in jedem Fall empfehlen!
Bewertung zu "Ziemlich bunte Zeiten" von Angelika Schwarzhuber
Der gutmütige Ben ist der wichtigste Vertraute der drei Freundinnen Ilona, Anna und Zoe. Er ist immer mit Rat und Tat zur Stelle und hilft, wo er nur kann ohne viel an sich zu denken. Beruflich läuft es in Ilonas Delikatessengeschäft super für den gelernten Koch aber nach seiner letzten Trennung hat Ben kein Glück mehr in der Liebe.
Als er den Auftrag einer schwierigen Kundin annimmt begegnet er dem Astrophysiker Florian, der ihm sofort gefällt. Als ihm alles über den Kopf wächst, braucht der selbstlose Ben alle Unterstützung die er von seinen Freundinnen bekommen kann, um dem Glück auf die Sprünge zu helfen…
„Ziemlich bunte Zeiten“ ist der vierte Roman der Chiemsee-Freundinnen-Reihe von Angelika Schwarzhuber. Dieses Mal steht Ben im Mittelpunkt, der auch schon in den Vorgängerbänden als guter Freund der drei Frauen regelmäßig in Erscheinung tritt.
Ich habe mich sehr über das Wiedersehen mit den mir ans Herz gewachsenen Protagonisten gefreut. Da die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können, wird zunächst viel über die Personen und Geschehnisse aus den vorigen Romanen erzählt, was die eigentliche Handlung für Leser der ersten Stunde leider etwas verschleppt. Der Einstieg für „Neulinge“ gelingt dadurch jedoch mühelos.
Der Schreibstil ist flüssig und problemlos zu lesen, hat sich für mein Gefühl aber etwas von den vorigen Büchern unterschieden – vielleicht weil sich Bens Erzählweise von der der Freundinnen unterscheidet…? Ich habe ihn als Hauptfigur nicht ganz so stark empfunden. Als seine Geschichte jedoch an Fahrt aufnimmt, fliegen die Seiten nur so dahin. Ohne allzu viel Drama möchte man trotzdem unbedingt wissen wie bzw. ob es zwischen ihm und Florian weitergeht (und die anstrengende Kundin auch irgendwann einmal zufrieden ist).
Die Protagonisten werden äußerlich nicht bis ins letzte Detail beschrieben (der Charakter ist ja auch wichtiger und der wurde toll herausgearbeitet), was dem eigenen Vorstellungsvermögen viel Raum lässt. Vor meinem inneren Auge kann ich mir die Figuren super vorstellen, sodass beim Lesen ein richtiger Film abläuft. Der Schauplatz am Chiemsee trägt ebenfalls zum entspannten Lesevergnügen bei und ist sicher eine Reise wert. Wie gern würde ich wirklich einmal bei Ilona ein paar leckere Delikatessen einkaufen… Immerhin gibt es am Ende des Buches wieder ein paar Schmankerl zum Nachkochen.
Obwohl die wesentliche Geschichte relativ kurz vor dem Ende abgeschlossen wird, bleibt viel Potenzial für eine Fortsetzung der Reihe, über die ich mich sehr freuen würde!
Außerdem kann ich die Vorgänger „Ziemliche hitzige Zeiten“, „Ziemliche turbulente Zeiten“ und „Ziemlich runde Zeiten“ jedem wärmstens empfehlen um den tollen Trupp noch besser kennenzulernen.
Bewertung zu "Tante Poldi und die Schwarze Madonna" von Mario Giordano
Bewertung zu "Je größer der Dachschaden, desto besser die Aussicht" von Alexandra Potter
Florence Day glaubt nicht mehr an die Liebe seit sie von ihrem Ex-Freund ausgenutzt und verraten wurde. Dies wirkt sich leider auch auf ihr Berufsleben aus, denn sie ist Ghostwriterin einer bekannten Liebesroman-Autorin und ihr neuer Lektor, Ben Andor, verlangt ein Happy End ihres neuen Buchs – und das sehr zeitnah.
Als jedoch Florences Vater stirbt, bricht sie Hals über Kopf in die alte Heimat auf, aus der sie vor 10 Jahren wegen eines Vorfalls in ihrer Jugend regelrecht geflohen war. Plötzlich taucht dort auch Ben auf – kann er Florence davon überzeugen, dass es die Liebe doch noch gibt?
Zunächst habe ich ganz gut in das Buch hineingefunden. Florence war zwar etwas chaotisch aber trotzdem sympathisch. Relativ bald erfährt sie vom Tod ihres Vaters und macht sich auf den Weg zu ihrer Familie nach Mairmont, einer Kleinstadt in South Carolina. Hier kamen mir mit einem Schlag zu viele Charaktere ins Spiel, die ich als Leser zunächst nur schwer „zuordnen“ konnte.
Von da an steht der Tod des Vaters eigentlich immer im Mittelpunkt. Das hatte ich in dem Ausmaß nicht erwartet weil ich mit der Liebesgeschichte im Vordergrund gerechnet habe. Die Autorin schreibt sehr einfühlsam darüber, was wirklich gelungen ist aber ein „Lesevergnügen“ wollte sich bei mir nicht einstellen, da mich das Thema Tod sehr betroffen gemacht und mich bedrückt hat.
Es hat mir jedoch sehr gefallen, wie sich das angespannte Verhältnis von Florence gegenüber der Familie und ihres Heimatortes gelöst hat, weil sie sich im Verlauf der Geschichte persönlich toll weiterentwickelt und Ben zeigt Qualitäten als Traummann.
Das Buch hat mir kurz vor dem Ende am besten gefallen. Hier konnte es mich zeitweise fesseln, ansonsten hat mir die Spannung gefehlt. Der Schluss war mir leider zu überhastet und übertrieben – auch der Schreibstil lässt hier spürbar nach.
Ich muss etwas aufrunden, dann schafft es das Buch auf vier Sterne.
Bewertung zu "The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman" von Lyssa Kay Adams
Bewertung zu "Der Tote von Wiltshire - Lockyer & Broad ermitteln" von Katherine Webb
Nach 14 Jahren bekommt Inspector Lockyer einen Anruf mit einer neuen Information zu einem alten Fall - und das ausgerechnet von der damals wegen Mordes verurteilten Hedy Lambert. Die Haushälterin stand blutverschmiert neben der Leiche auf dem Anwesen der Familie Ferris, an der Tatwaffe, einem Küchenmesser, ihre Fingerabdrücke. Der Fall schien eindeutig - aber Hedy beteuert ihre Unschuld. Inspector Lockyer und Constable Gemma Broad rollen die Geschehnisse noch einmal neu auf aber der vornehmen Familie Ferris lässt sich kaum etwas entlocken.
"Der Tote von Wiltshire" ist der erste Krimi von Katherine Webb. Gleich zu Beginn wird durch eine bildhafte und achtsame Beschreibung der Gegebenheiten und Protagonisten die richtige Atmosphäre geschaffen. Passend zu einem Mordfall und den persönlichen Problemen des Inspectors ist diese eher gedrückt. Einen erfrischenden Gegenpart stellt die Kollegin Broad dar, die mir sofort sympathisch war. Die Ermittlungsarbeit der beiden steht eindeutig im Vordergrund und man kann als Leser sehr gut nachvollziehen wie schwierig und mühsam es ist, neue Aspekte in einem alten Fall zu finden - zumal die Familie Ferris und andere Beteiligte von damals sich nicht gerade erfreut, geschweige denn kooperativ zeigen. Hier gab es einige Längen, was auf mich aber sehr realistisch gewirkt hat, denn im echten Leben ist es kaum anders.
Nach und nach fügen sich gewisse Ereignisse von damals zu einem wahnsinnig gut konstruierten Ende zusammen, das völlig nachvollziehbar ist und nicht an den Haaren herbeigezogen wirkt. Mit dem Hergang hätte ich nie gerechnet, sodass ich gleichermaßen überrascht und begeistert war.
Zum Ende hin bleiben einige Punkte offen, zudem gibt es noch viel über Lockyer und Broad als Privatperson zu erfahren. Richtig neugierig hat mich aber der Besuch der alten Nachbarin des Inspectors gemacht, die ihm unbedingt etwas mitteilen muss weil er schließlich Polizist ist...
Toll fand ich das Interview mit Katherine Webb am Ende des Buches und ihre Ankündigung eines Folge-Bands. Ich freue mich jetzt schon riesig darauf!