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Juliliest

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Cover des Buches Puppen sind doch nichts für Jungen! (ISBN: 9783854521976)

Bewertung zu "Puppen sind doch nichts für Jungen!" von Ludovic Flamant

Puppen sind doch nichts für Jungen!
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Puppen sind doch nichts für Jungen! gehört für mich in jeden Kindergarten, es ist witzig und lässt uns über Geschlechterklischees nachdenken
(Vor-) Lesespaß über Geschlechterstereotype

Eine Puppe zum Geburtstag? Für einen Jungen? So ein Geschenk kann ja nur von der schrulligen Tante kommen, deren Schrulligkeit man zum Beispiel gut daran erkennen kann, dass sie immer eine Mütze auf dem Kopf hat – auch in der Wohnung!

Nico, sein großer Bruder und ihre Eltern sind jedenfalls nicht wenig überrascht, als Nico eine selbstgenähte Puppe von ihr bekommt. Noch mehr überrascht allerdings alle, dass Nico sich richtig über diese Puppe freut, sie Mimi nennt und abends mit ins Bett nehmen will. Und am nächsten Morgen zur Schule.

Das wird Papa dann ein wenig zu viel, erst regt er sich bei seiner Frau über deren verrückte Schwester auf und dann geht er mit seinen Söhnen ins Kaufhaus um „ein echtes Jungenspielzeug“ zu kaufen und Nico damit die vermeintlichen Flausen auszutreiben. Doch was sucht Nico sich aus? Ein Schwert? Einen Feuerwehrhelm? Ein Rennauto?

Nein. Einen Puppenwagen für Mimi.

Bis Nico letztendlich doch noch zu seinem Recht auf eine Puppe im Puppenwagen kommt, bedarf es einiger Zeit und vieler witziger Dialoge – vor allem zwischen den Eltern. In bester Der kleine Nick-Marnier wird da gestritten, diskutiert und sich wieder vertragen und geküsst, damit die beiden Söhne auch ja glauben, dass man sich nicht scheiden lässt.

Ich finde das gut. Erstens – und das fällt mir besonders bei französischer Kinderliteratur auf (Puppen sind doch nichts für Jungen! ist allerdings aus belgischer Feder) – mag ich es, wenn sich Eltern in Kinderbüchern auch mal uneinig sind und sich die Meinung sagen oder einfach unperfekt sind (Großartig, doch leider vergriffen: Ein Schäfchen, zwei Schäfchen, drei Schäfchen). Wie sollen Kinder denn sonst ihr Weltbild abgleichen, wenn die eigenen Eltern (selbstverständlich) ab und zu streiten, in ihren Büchern jedoch nur Heideidei und Mutter-Vater-Kind-Getue à la Conni und Bobo Siebenschläfer vorkommt?

Zweitens ist es – ja, ich weiß, wir haben 2017 – für viele noch eine große Sache, wenn ein Junge mit Puppen spielt. Da kann man sich drüber aufregen und das engstirnig finden, doch dass es ein Thema ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Und dass Nicos Eltern darüber streiten („Warum soll sich dein Sohn nicht um ein Baby kümmern, das hast du ja auch getan!“ „Das ist kein Baby, das ist eine PUPPE!“), ist durchaus realistisch. Diskutieren, streiten, versöhnen – was eine selbstgenähte Puppe aus Stoffresten nicht alles vermag!

Puppen sind doch nichts für Jungen! gehört für mich in jeden Kindergarten, es ist wichtig, witzig und lässt uns alle über die Geschlechterklischees in unseren Köpfen nachdenken – wieviel wollen wir davon an unsere Kinder weitergeben und wissen diese nicht manchmal viel schneller, was gut für sie ist? ;-)

Cover des Buches Wolkendämmerung (ISBN: 9783958692909)

Bewertung zu "Wolkendämmerung" von Julia Dibbern

Wolkendämmerung
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wolkendämmerung ist intelligent, spannend und hochaktuell und ich wünsche mir sehr, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene es lesen.
Jugendbuch, Near Future Roman, Ökothriller – das sind ja drei Dinge auf einmal!

Waaahh! Wolkendämmerung! Wahnsinn! Wo fange ich an, wo höre ich auf? Kennt Ihr das, wenn Ihr von etwas total begeistert seid und nicht wisst, wie Ihr das in Worte fassen sollt, damit die Menschen Euch glauben? (Irgendwo schüttelt jetzt ein Feuil­le­to­nist den Kopf, dreht an seinem Mont Blanc und seufzt über diese Buchblogger und ihre Begeisterungsstürme.)

Gehen wir also strukturiert vor und beginnen mit dem Inhalt: Der siebzehnjährige Nicholas lebt mit seinem Vater am Strand von Kalifornien, die Mutter hat die beiden vor einigen Jahren verlassen, ist aber immerhin so großzügig, sie in ihrem Strandhaus weiter wohnen zu lassen. Und das ist auch gut, den Nicholas‘ Vater ist durch die Trennung häufig depressiv, was sich auch negativ auf seine Arbeit als Drehbuchautor auswirkt. Dadurch wurde Nicholas schnell sehr selbstständig und er nimmt immer wieder Jobs an, um die kleine Familie über Wasser zu halten.

Doch Nicholas‘ Jugend ist nicht nur durch die abwesende Mutter und den depressiven Vater geprägt, er weiß das Leben unter der Kalifornischen Sonne durchaus zu schätzen, er surft, macht Parcours, fotografiert und genießt das Leben mit seinem Freund Zac, in dessen Familie er ein und ausgeht und wie ein Familienmitglied behandelt wird.

Eines Tages ergibt es sich – Nicholas hat durch die große Dürre, die in diesem Sommer herrscht, gerade zwei Jobs verloren -, dass er als Fotograf auf einem Forschungsschiff angeheuert wird. Für den Siebzehnjährigen bedeutet so ein Job natürlich nicht nur sehr viel Geld, das er und sein Vater gut gebrauchen können, sondern auch eine riesengroße Chance, auch in Zukunft mit seinen Fotos groß rauszukommen. Selbstverständlich nimmt Nicholas den Job an, doch ab diesem Zeitpunkt geschehen plötzlich merkwürdige Dinge in seinem Umfeld: Nicholas wird verfolgt, seine Freunde werden beschattet und ein Journalist taucht auf und bietet ihm viel Geld für Informationen rund um die Forschungsmission, deren neueste Klimareperaturtechnik doch eigentlich die Erde retten soll.

Stück für Stück setzen Nicholas, Zac und Austauschschülerin Elin die Puzzleteile zusammen und geraten am Ende in tödliche Gefahr, denn „Wir sind die Guten!“ stimmt selbst bei Klimaschützern nicht immer…

So viel vielleicht erst einmal zum Inhalt, ich hoffe, ich habe nicht schon zu viel verraten. Nun zu allem anderen. Was gefällt mir so gut an Wolkendämmerung? Zu allererst die logischen Zusammenhänge. Alles greift logisch ineinander, die Story, die Protagonisten, das Setting, die Sprache. Julia Dibbern lässt vor meinem geistigen Auge das Kalifornien aufleben, das wir aus amerikanischen Filmen und Serien kennen, das aber gleichzeitig auch seit Jahren unter großen Dürren leidet. California Dreaming und Wasserrecycling, passt das zusammen?

Es muss. Julia Dibbern hat gut recherchiert über Climate Engineering, die Technologie in Wolkendämmerung gibt es zwar noch nicht, ist aber angelehnt an bereits auf dem Papier vorhandene Projekte. Mittlerweile gehen viele Forscher davon aus, das man den Klimawandel nur aufhalten kann, indem man in das Klima eingreift, denn offensichtlich ist ja niemand bereit, den CO2-Ausstoß nachhaltig zu verringern (übrigens schön zu sehen an Zacs Vater, der als Biologe Whale Watching Touren organisiert und seinem Sohn dennoch zum 18. Geburtstag selbstverständlich ein Auto schenkt). Doch was passiert, wenn diese Technologie in falsche Hände gerät? (Ich denke nur an die Bienen in Black Mirror…)

Wolkendämmerung ist intelligent, spannend und hochaktuell und ich wünsche mir sehr, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene es lesen. Gäbe es bei Juli liest eine Sterne-Vergabe: 5 von 5 Sternen!

Cover des Buches Herr Eisbär will nach Hause (ISBN: 9783943390605)

Bewertung zu "Herr Eisbär will nach Hause" von Rhonojoy Ghosh

Herr Eisbär will nach Hause
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, was mir der Autor sagen will.
No place like home?

Wir scheinen den Sommer der schlecht gelaunten (Ant-) Arktisbewohner zu haben, ich denke da an Paule Pinguin allein am Pol und halte jetzt Herr Eisbär will nach Hause in den Händen. Und bin etwas verwirrt, vielleicht könnt Ihr mir helfen.

Herr Eisbär ist ein sehr grimmiger Eisbär, er lächelt nie und hat immer schlechte Laune. Nichts kann er leiden, am wenigsten sein Haus, das einfach viel zu klein für ihn ist. Was ihn außerdem noch nervt: das Wetter, die Lautstärke, die Enge, die Stadt. Herr Eisbär weiß, dass die Stadt nicht sein Zuhause ist, also begibt er sich auf eine Reise, um sein Zuhause zu suchen.

Und so beginnt eine abenteuerliche Reise, auf der vieles nicht das Richtige ist. Der Dschungel ist zu unbequem, das Gebirge zu hoch, die Wüste zu heiß, das Meer zu bewegt.

Doch dann kommt Herr Eisbär zum Nordpol:

„Er lächelte plötzlich und war auf einmal überhaupt nicht mehr grimmig. Nach seiner langen Reise war er sich jetzt ganz sicher: Hier war sein Zuhause, hier wollte er bleiben.“

Äh. Ja.

Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber ich finde die Botschaft irgendwie schwierig. Ich denke an meine Aktion #weltkulturstattleitkultur und ich denke an #liesdasafd von Rike Drust und vielleicht bin ich dadurch ein wenig beeinflusst, aber: Soll das die Aussage des Buches sein? Wenn ich nicht in meinem Heimatland bin, bin ich grummelig und kann nicht lächeln, also muss ich zurück?

Okay, die Großstadt, in der Herr Eisbär lebt, ist laut und eng und sein Haus ist zu klein (Wohlgemerkt: Es ist kein Zoo!). Aber hätte es nicht sein können, dass er eine nette Braunbärin kennenlernt, mit ihr aufs Land zieht und zuckersüße karamellfarbene kleine Bären macht? Und sich dadurch Zuhause fühlt, obwohl er nicht zum Nordpol zurückkehrt?

Der Titel der englischen Originalausgabe ist No place like home und da hat der Autor natürlich recht – aber was ist mit home is where the heart is, ist home nur dort, wo man geboren wurde? Wie gesagt: Ich finde die Botschaft schwierig. Oder bin ich da etwas engstirnig und dramatisiere dieses wirklich hübsche Bilderbuch ein wenig? Was meint Ihr?

Cover des Buches Ich bin hier bloß das Kind (ISBN: 9783446253087)

Bewertung zu "Ich bin hier bloß das Kind" von Jutta Richter

Ich bin hier bloß das Kind
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wer sich für die Innenansicht einer Achtjährigen interessiert und beim Vorlesen ordentlich lachen will, liegt mit diesem Buch genau richtig.
Die Welt aus den Augen einer Achtjährigen


Cover des Buches Der Herr der Ringe (ISBN: 9783844524765)

Bewertung zu "Der Herr der Ringe" von J. R. R.Tolkien

Der Herr der Ringe
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Ein Ring sie zu knechten... Den Fantasy-Klassiker 'Der Herr der Ringe' gibt es als Hörspiel mit namenhaften Schauspielern wie Rufus Beck.
Meiiin Schaaaatz [Gollum-Stimme einfügen]


Cover des Buches Last-Minute-Geschenke für Frauen (ISBN: 9783863555535)

Bewertung zu "Last-Minute-Geschenke für Frauen" von Johanna Rundel

Last-Minute-Geschenke für Frauen
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wer auf der Suche nach kreativen DIY-Ideen für Weihnachten ist, wird hier fündig.
Für alle, die lieber selber machen statt kaufen.

Dies geht raus an alle unter Euch, die eine kreative Ader haben und vielleicht noch ein paar Inspirationen benötigen, womit sie ihren Lieben in diesem Jahr zu Weihnachten eine Freude machen können. Weiterlesen

Cover des Buches Papierkram (ISBN: 9783258601502)

Bewertung zu "Papierkram" von Claudia Huboi

Papierkram
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Im Herbst kann man sich die Nachmittage gut mit Basteln vertreiben. Im Bastelbuch 'Papierkram' gibt es einfache und kostengünstige Tipps ...
Eine Hampel-Krake für das Kinderzimmer.

Die Tage werden kürzer, das Wetter grauer - und wir haben wieder Zeit zum Basteln! Zum Beispiel Papierkram aus dem gleichnamigen Bastelbuch von Claudia Huboi, das den Untertitel Das Werkstattbuch für Kinder trägt, was ich für dieses schöne Buch sehr treffend finde. Weiterlesen

Cover des Buches Werkstatt Papierflieger (ISBN: 9783038007975)

Bewertung zu "Werkstatt Papierflieger" von Bruno Gerber

Werkstatt Papierflieger
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wie baue ich einen perfekten Papierflieger? Bruno Gerber weiß es und stellt 44 Modelle vor.
Mama, baust du mir einen Papierflieger? – Ja, na klar!

Ich weiß ja nicht wie es Euch geht, ich war bisher leicht überfordert wenn die Monsieurs Zuhause solche Papierflieger haben wollten wie sie der Erzieher im Kindergarten macht. Weiterlesen

Cover des Buches Eine Maus in meiner Hand (ISBN: 9783836957359)

Bewertung zu "Eine Maus in meiner Hand" von Lucie Albon

Eine Maus in meiner Hand
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Kleine Mäuse werden mit Hilfe der Fingerdruck-Technik aufs Papier gezaubert - mit praktischen Tipps und Anleitungen.
Zuckersüße Mäuse und Fingerdruck-Werkstatt in einem.

Zwei Mäuse freunden sich an, ernten Gemüse im Garten oder lassen Drachen steigen – seht Ihr, dass die kleinen Mäuse wie alles andere auch per Fingerdruck aufs Papier gezaubert wurden? Hier könnt Ihr Euch das Ganze noch etwas genauer anschauen. Weiterlesen

Cover des Buches Farben und Formen (ISBN: 9783830312239)

Bewertung zu "Farben und Formen" von Eva Heller

Farben und Formen
Juliliestvor 7 Jahren
Kurzmeinung: "Die wahre Geschichte von allen Farben" und "Ich bin Künstler, ich kann alles malen" in einem Band!
Erst eine kleine Geschichte über Farben lesen, dann selbst kreativ werden.

„Jede Farbe ist anders. Manche sind miteinander befreundet, andere vertragen sich nicht. Wenn sie sich mischen, geschehen seltsame Dinge – Farben verschwinden, neue Farben entstehen.“
Weiterlesen

Über mich

Literaturwissenschaftlerin, Mutter von drei Kindern, Norddeutsche. Subjektiv und unabhängig.

Lieblingsgenres

Jugendbücher, Kinderbücher, Comics, Sachbücher, Literatur

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