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Julita_Turek

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Nadja Benaissa (ISBN: 9783941378759)

Bewertung zu "Nadja Benaissa" von Tinka Dippel

Nadja Benaissa
Julita_Turekvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Die Biografie ist sehr schön mit vielen Fotos aus verschiedenen Lebensabschnitten, Zitaten und Songtexten gestaltet.
Tinka Dippel – „Nadja Benaissa: Alles wird gut“ (Edel: Vita)

Ein Medien-Tsunami flutet im Jahre 2009 Nadja Benaissa. Zig Schlagzeilen; so gut wie alle TV-Sender, auch die im Ausland berichten über den Haftbefehl, das Justizverfahren und die Anschuldigungen gegen die damals 27-jährige. Seitdem weiß die Welt, dass Nadja HIV-positiv ist.

Auch die Journalistin und freie Autorin Tinka Dippel meldet sich zu diesem Zeitpunkt bei Nadja und lässt sie ihre Geschichte erzählen, die sie zu einer Biografie verfasst.  Eine Biografie einer so jungen Person. Schon als Kind eine begabte Musikerin, cracksüchtig mit 14, schwanger mit 16 und die Diagnose: HIV-positiv, mit 18 wird sie über Nacht als Teil der erfolgreichsten deutschen Popstars-Band No Angels berühmt, mit 27 angeklagt und festgenommen, mit 28 verurteilt zu zwei Jahren auf Bewährung und 300 Sozialstunden. Ihre Infektion konnte sie bis dahin geheim halten, obwohl einige Reporter schon zu Beginn Ihrer Karriere davon wussten. Der ganze Wirbel um Nadja geschah damals auch zu einer sehr ungünstigen Zeit.  Nach der Eurovision Song Contest – Niederlage mit dem Song „Disappear“ 2008, haben die No Angels 2009 Ihr Management gewechselt und ein neues Album „Welcome To The Dance“ in L.A., New Jersey, New York, Oldenburg und in Berlin mit neuen Produzenten aufgenommen. Die neue Single „One Life“ ist die coolste, entschiedenste und Ohrwurm-geeignetste seit der Rückkehr der No Angels. Bis heute sagen viele, dass das eins der besten Alben ist und musikalisch seiner Zeit sehr voraus war. Doch leider überschattet von vielen parallellaufenden skandalträchtigen Schlagzeilen hatte keiner mehr Interesse mit den Mädels zusammen zu arbeiten. Und so ist sowohl das Album als auch die erste und einzige Single „One Life“ im Sand verlaufen. Und so wurde es still um die Band, aber nicht um Nadja. Außer der ganzen negativen Berichterstattung aufgrund des Strafverfahrens und des unfreiwilligen Outings, hatte es im Nachhinein auch etwas Positives mit sich gebracht. Sie ist seitdem nicht nur eines der prominentesten Popstargesichter, sondern auch eine Frau mit einer klaren Botschaft zum Thema HIV/AIDS: dass es sich mit dieser Infektion fast normal leben lässt. Bei verschiedenen Aids-Stiftungsveranstaltungen und Galas wird Nadja eingeladen und hält dort eine Rede über Ihre Erfahrungen, gibt den betroffenen Mut und bringt die Aufklärungsarbeit dadurch ein Stück weiter nach vorne. Die Biografie ist sehr schön mit vielen Fotos aus verschiedenen Lebensabschnitten, Zitaten und Songtexten gestaltet. Außerdem gewinnt man mit ihr viel Hintergrundwissen über Nadjas Kindheit, Jugend, Karriere, die Schattenseiten des Erfolgs und erfährt die Details rund um die Verhaftung, das Justizverfahren und ihre HIV-Infektion. Reflektierend erzählt sie ihre bewegende Geschichte über ihr bis dato sehr junges Leben, indem bereits so viel passiert ist.  Aus meiner Sicht sehr informativ, mitreißend und fesselnd. Ich bin zwar ein No Angels – Fan der ersten Stunde, denke aber, diese tiefgründige Biografie wird auch alle anderen Leser beeindrucken, und ich kann sie jedem weiterempfehlen. An dieser Stelle muss ich noch erwähnen, ich habe nie die Hoffnung verloren, dass die No Angels zurückkommen. 2010 als Nadja aus der Öffentlichkeit verschwand und die No Angels sich später trennten, sagte ich: Lass uns abwarten, bis der Schatten um sie verschwindet und wie der Song „Someday“ besagt, eines Tages mit einer noch stärkeren Flamme werden sie es besser machen und der Traum ging 2020 mit der Rückkehr und 2022 mit den Konzerten in Erfüllung.

Cover des Buches Verbales Judo (ISBN: 9783868829259)

Bewertung zu "Verbales Judo" von George J. Thompson

Verbales Judo
Julita_Turekvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Mit verbalem Judo - der sanften Kunst der Überzeugung gewinnen Sie vielmehr als mit verbalem Karate.
George J. Thompson und Jerry B. Jenkins – “Verbales Judo. Die sanfte Kunst der Überzeugung“ (mvgverlag)

Mit verbalem Judo - der sanften Kunst der Überzeugung gewinnen Sie vielmehr als mit verbalem Karate. Einfühlsam die negative Energie des Kontrahenten in eine positive Richtung lenken. Das nennt man verbales Judo, eine sanfte Methode zur Selbstverteidigung. Das verbale Karate hingegen ist ein destruktiver Angriff mit einfachen Worten, die Ihnen persönlich auf der Zunge liegen, wodurch Stress und Konflikte entstehen und am Ziel vorbeigeschossen wird.

Wollen Sie auch durch gezielte Wortwahl und neue Denkgewohnheiten mit weniger Auseinandersetzungen durchs Leben kommen? Dann haben Sie mit diesem Buch die richtige Wahl getroffen.

Als Geisteswissenschaftler mit Erfahrung in der Polizeiarbeit entwickelte der Autor George Thompson die Philosophie des verbalen Judo. Die richtige und praktische Kommunikation hat er nicht im Studium, sondern erst bei seinen Einsätzen als Polizist gelernt. Somit besteht das Buch nicht nur aus theoretischen Ratschlägen, sondern auch aus echten und beispielhaften Geschichten aus dem Polizeialltag, in denen er schwierige Menschen zu freiwilliger Kooperation motiviert hat.

Unter anderem lehrt uns der Autor einfühlsamer und anpassungsfähiger zu sein, denn nicht bei jedem Menschen spielen wir dieselbe Rolle. Als Polizist, Lehrer oder Elternteil – in all diesen Alltagsrollen müssen wir uns als Darsteller auf der Bühne betrachten und unsere Zielgruppe (Frau, Kinder, Bürger, Kunden) vorher gut analysieren, um etwas Bestimmtes zu bewirken. Das hat Aristoteles als Erster erkannt – jeder schafft sich sein Publikum selbst. Und wenn am Ende das Publikum sagt, Sie haben keine Ahnung von dem Thema, dann ist das die Realität, weil Sie ihre „Darstellung“ an Ihr eigenes Ego anstatt an die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe angepasst haben.

Der Autor betont, dass viele Empathie mit Sympathie verwechseln, was natürlich falsch ist. Denn die Worte und das Tun der anderen müssen wir nicht billigen, sondern herausfinden, mit welcher Vorgehensweise wir den Stress einvernehmlich abwehren können.

Wir leben in einer Welt mit vielen interkulturellen Spielregeln und Tabus. Doch wenn wir nur im Kopf behalten, dass es drei verschiedene Persönlichkeitstypen gibt, die Netten, die Schwierigen und die Schlappschwänze, die unterschiedlich behandelt werden müssen, fällt uns der Umgang mit den Menschen viel einfacher.

Was genauer hinter den drei Persönlichkeiten steckt und wie man mit denen am besten kommuniziert, erfahren Sie in diesem Buch.

Es hat mir persönlich gefallen, von solchen praktischen Tipps aus dem Alltag zu lesen, welche wir überall, ob privat oder geschäftlich anwenden können. Meiner Meinung nach reduzieren wir tatsächlich unseren Stresslevel, verbessern Beziehungen zu Familie und Freunden, und zeigen beruflich vor allem gegenüber schwierigen Menschen unser professionelles, anstatt persönliches Gesicht, wenn wir uns die Ratschläge des Autors zu Herzen nehmen. Nach dieser Lektüre kann ich mich besser auf das Wesentliche konzentrieren, was ich mit jedem Gespräch erreichen möchte. Auch das aktive Zuhören praktiziere ich jetzt bewusster und es fällt mir einfacher mit anderen in ihrer Sprache zu kommunizieren. Denn jeder Mensch hat ein anderes Wahrnehmungsvermögen, und trotzdem möchte dasselbe, nämlich mit Würde und Respekt behandelt werden und eine Wahlmöglichkeit statt Drohungen erhalten, damit freiwillige Kooperation ohne jeglichen Gesichtsverlust funktionieren kann.

 Ich liebe dieses Buch und verpasse dem 5 goldene Sterne!

Cover des Buches Postscript - Was ich dir noch sagen möchte (ISBN: 9783596296835)

Bewertung zu "Postscript - Was ich dir noch sagen möchte" von Cecelia Ahern

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
Julita_Turekvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Falls ihr euch für dieses Buch entscheidet, vergesst nicht die Taschentücher und denkt daran, Tränen tun manchmal auch gut.
Cecelia Ahern – „Postscript – was ich dir noch sagen möchte“ (Fischer Taschenbuch)

Ohne jetzt übermäßig kitschig zu werden, fühlte sich das Taschenbuch schon allein in der Hand sehr angenehm an, und es roch frisch nach Papier. Das Thema „Tod“, „Trauer“, „Abschiednehmen“ ist nicht jedermanns Sache, was mich anfangs auch davon abgehalten hat, das Buch zu kaufen. Doch nach einer kurzen Überlegung entschied ich mich dafür, weil ich den Schreibstil aus früheren Büchern der Autorin liebe und weil „Tod“ letztendlich leider zu unserem Leben dazugehört. Vom Aufbau her besteht das Buch am Anfang aus einem klassischen Prolog und am Ende aus einem Epilog. In der Mitte ist es in Kapitel mit einigen Zeitsprüngen unterteilt. Der Roman ist eine Fortsetzung Cecilia Aherns erfolgreichen Debütromans „P.S. Ich liebe dich“, aber auch unabhängig davon zu lesen.

Ein paar Jahre nach Gerrys Tod und seinen hinterlassenen Briefen, die seine Frau Holly durch die Trauer und in ein neues Lebenskapitel begleitet haben, hat die Ich-Erzählerin Holly inzwischen einen neuen Freund Gabriel und hilft ihrer selbstständigen Schwester Ciara in ihrem Secondhand-Laden aus. Ciara beschließt eine Reihe von Podcasts zum Thema „wie sprechen wir über…“ in ihrem Laden im Schaufenster zu organisieren. In einer Folge ihres Podcasts mit dem Titel „Wie können wir über den Tod sprechen“ überredet sie Holly als Gast mitzumachen und über Ihren jung verstorbenen Mann und seine Briefe zu sprechen. Vor erwartungsvollen, neugierigen Gesichtern spricht Holly über ihre Geschichte und berührt sie damit zutiefst. Seit diesem Podcast wollen die Menschen noch öfters mit Holly darüber sprechen und so gründet sie einen „P.S. ich liebe dich“-Club, bei dem sie todkranken Menschen hilft, für Ihre Liebsten selbst Nachrichten zu schreiben. Durch dieses Projekt der Fortsetzung von Gerrys Idee fühlt sie sich noch mehr mit ihm verbunden.

Seite für Seite lernte ich die einzigartigen Menschen dieses Clubs kennen und lieben und vergoss Tränchen, als sie sterben mussten.  

Der Roman bietet eine bunte Vielfalt an abenteuerlichen Schicksalen der Club-Mitglieder. Er zeigt eine starke alte Liebe, die nie rostet und eine neue Liebe, die den Leser verunsichert. Gekrönt wird die Story mit einem mysteriösen Ende, welches meiner Meinung nach dem Leser viel Interpretationsspielraum lässt. Falls ihr euch für dieses Buch entscheidet, vergesst nicht die Taschentücher und denkt daran, Tränen tun manchmal auch gut.

Cover des Buches Meisterkurs Rhetorik: Der Weg zum Kommunikationsprofi (ISBN: 9783868817614)

Bewertung zu "Meisterkurs Rhetorik: Der Weg zum Kommunikationsprofi" von Benedikt Held

Meisterkurs Rhetorik: Der Weg zum Kommunikationsprofi
Julita_Turekvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Nur Übung macht den Meister!
Benedikt Held – „Meisterkurs Rhetorik: Der Weg zum Kommunikationsprofi“ (Redline Verlag)

Der Autor schreibt mit einer lockeren, flüssigen und verständlichen Sprache. Die Wortwahl erinnert an Videos aus seinem Youtube-Channel. Somit wirkt jedes Kapitel sehr erfrischend und motivierend. Die Struktur ist meines Erachtens wunderbar aufgebaut, sodass man das Werk chronologisch von Anfang bis zum Ende durchlesen oder es als Nachschlagewerk benutzen kann. Sowohl auf der kommunikativen als auch auf der psychologischen Ebene erhält der Leser wertvolle Tipps wie er als Redner, guter Rhetoriker, oder besser gesagt, als Diener der Zuhörer sein Publikum begeistern und für sich überzeugen kann.

Denn einen guten Rhetoriker erkennt man nicht nur an seiner Redegewandtheit, sondern auch an der großen Empathie für sein Publikum; nämlich an der Fähigkeit, sich in seine Zuhörer hineinzuversetzen. Mit dem Sachbuch erinnern wir uns an die Grundlagen der Kommunikation und der Überzeugungspsychologie, und gewinnen Einblicke in die erfolgreiche Vorbereitung und Durchführung eines Vortrags. Außerdem werden uns die wichtigsten Werkzeuge eines Rhetorikers nähergebracht. Ob privat oder geschäftlich, jeder, der erfolgreich und charismatisch kommunizieren kann, hält den Schlüssel zum Erfolg in seinen Händen. Weil das Buch „Meisterkurs Rhetorik“ in meinen Augen auch wirklich im wahrsten Sinne des Wortes ein Meisterkurs ist, indem alles zum Thema „Kommunikation“ auf den Punkt gebracht wird und weil die Praxisratschläge mir persönlich aus dem Herzen sprechen, gebe ich dafür fünf Sterne; und empfehle es jedem sehr gerne.

Cover des Buches Das Beste, was wir tun können, ist nichts (ISBN: 9783596522118)

Bewertung zu "Das Beste, was wir tun können, ist nichts" von Björn Kern

Das Beste, was wir tun können, ist nichts
Julita_Turekvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Auf einer Bank unter einem Birnbaum lässt sich das Leben genießen.
Björn Kern – „Das Beste, was wir tun können, ist nichts“ (Fischer Taschenbuch)

Auf einer Bank unter einem Birnbaum lässt sich das Leben genießen. Wenn man aufhört, auf die anderen zu hören, bemerkt man plötzlich, dass es noch eigene Bedürfnisse gibt, die alles andere verlangen, als zur Arbeit zu fahren und im Stau zu stehen.

Das weite Kornfeld leuchtet gelb, eine Hummel hüpft summend von einer Pflanze auf die nächste, vom Acker ragende Halme schwenken hin und her – das alles kann man kostenlos und ganz umweltfreundlich erleben, wenn man nichts tuend auf einer Bank sitzt.

Björn Kern hat das am eigenen Leib erfahren und teilt seine Erlebnisse den Lesern mit. So ganz einfach ist das Nichtstun aber nicht, es bedarf einer geschickten Übung. Denn sobald man damit anfängt, gerät man in Rechtfertigungsnot und in den Gesellschaftsdruck. Außerdem wird man ständig und fast überall mit Werbung konfrontiert, die einen dazu bringen kann, unnützen Kram zu kaufen, oder sinnlose Abo-Verträge abzuschließen. All die Neuanschaffungen bringen dann Folgekäufe in Form einer Reparatur oder eines Updates mit sich mit, und die neu abgeschlossenen Verträge sind dann nur mit viel Aufwand und langer Wartezeit kündbar, was einen um eine Menge kostbarer Zeit an Nichtstun bringen kann.

Bevor der Autor im landschaftlich schönen Oderbruch nur noch so viel arbeiten konnte, wie nötig und so wenig wie möglich, arbeitete er in einer Textagentur im hektischen Berlin, hatte ein Auto und ein Superhandy. Doch Schrittchen für Schrittchen dank seinen philosophischen Reflexionen und seinem Praktikum auf dem Bauernhof in Frankreich ist er zu einer neuen Lebenserkenntnis gekommen und hat sich langsam, aber sicher von seinem Vermögen entfernt und somit mehr Zeit für das wertvolle Nichtstun gewonnen.

Das Buch besteht aus Kapiteln mit lustigen Anekdoten des Autors ohne zeitliche Reihenfolge. Wer nach Unterhaltung sucht, wird bei der Lektüre zum Lachen gebracht. Als Ratgeber würde ich das Buch nicht wirklich bezeichnen. Zwar kann man etwas Allgemeines lernen, wie z.B. die Achtsamkeit im Leben, auf die Umwelt zu achten und vor jedem Kauf erst einmal überlegen, ob wir die Produkte wirklich brauchen oder ob sie uns nur gefallen, aber im Großen und Ganzen sind es zu wenig Tipps und es ist eher subjektiv und märchenhaft verfasst. Für Minimalisten oder solche, die es werden möchten, ist es sehr empfehlenswert, zu lesen, wie Herr Kern sein Minimalisten-Leben auf die Reihe bekommen hat und sich eventuell bei dem einen oder anderen Kapitel inspirieren zu lassen.

Für die originell amüsante Erzählweise, die bildhafte Beschreibungen der Natur, den reduzierten ökologischen Fußabdruck und weil ich persönlich das Thema „Zeit ist kostbarer als Geld“ liebe, bekommt das Werk von mir 4 Sterne. 

Cover des Buches Weil mein Herz dich ruft (ISBN: 9783958184473)

Bewertung zu "Weil mein Herz dich ruft" von Jennifer Waschke

Weil mein Herz dich ruft
Julita_Turekvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein wunderschöner Jugendroman über Freundschaft und gleichgeschlechtliche Liebe als Hauptthema; und Familienkonflikt als Nebenthema.
Jennifer Waschke – „Weil mein Herz dich ruft“ (Forever)

Zwei beste Freundinnen: Johanna, alias Jo, die Ich-Erzählerin und Bea. Beide verbindet vor allem die Vorliebe zum Tanzen. Sie gehen gemeinsam zum Ballettunterricht, tanzen aber auch hobbymäßig Modern Dance wie Hip-Hop zusammen. Um Höchstleistung beim Tanzen zu erzielen, setzt sich Bea sehr unter Druck, wohingegen Jo das Vortanzen sehr locker nimmt. Genauso bei der Ernährung achtet Bea eher auf gesundes Essen, wobei Jo lieber zu Pommes und Burger greift. So unterschiedlich die beiden sind, so perfekt ergänzen sie sich auch und sind einfach unzertrennlich. Doch als es dann zum ersten leidenschaftlichen Kuss der beiden in Beas Bett kommt, steht die Welt auf einmal Kopf und nichts ist mehr, wie es einmal war.

Wo sich die Mädels früher oft umarmt oder zusammen Händchen gehalten haben, wird dies jetzt mit Vorsicht und Anspannung vermieden. Als Leser erlebt man wie die Freundschaft langsam daran kaputtgeht und hofft nur noch auf ein Happy End.

Ein wunderschöner Jugendroman über Freundschaft und gleichgeschlechtliche Liebe als Hauptthema auf der einen Seite; und Familienkonflikt und Traumverwirklichung als Nebenthema auf der anderen Seite. Die Geschichte ist spannend beschrieben und die einzelnen Motive im Roman sind gut verschleiert, sodass ich den Roman gefesselt und schnell innerhalb kurzer Zeit zu Ende gelesen habe; und die Endauflösung mich mit einem großen Aha-Effekt und dem Verständnis für die einzelnen Szenen am Anfang und in der Mitte des Romans überrascht hat. Deswegen gebe ich 5 Sterne für dieses Buch.

Cover des Buches Leben, schreiben, atmen (ISBN: 9783257070699)

Bewertung zu "Leben, schreiben, atmen" von Doris Dörrie

Leben, schreiben, atmen
Julita_Turekvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Wir sind alle Geschichtenerzähler!
Doris Dörrie – „Leben, Schreiben, Atmen. Eine Einladung zum Schreiben“ (Diogenes)

Die inspirierende Einladung zum Schreiben von Doris Dörrie hat bei mir ihre Wirkung gezeigt. Bereits nach den ersten gelesenen Seiten, war ich so motiviert, dass ich selbst das unregelmäßige Schreiben konsequent ins Regelmäßige umgewandelt habe. Seitdem schreibe ich jeden Tag handschriftlich in meinem Notizbuch, reflektiere über mein Leben und kriege so meinen Kopf frei.

Am Anfang beschreibt die Autorin wie wunderschön das Schreiben ist, wie gut es uns tut und wie jeder es schaffen kann. Die goldene Regel dabei lautet: das Denken ausschalten, die Hindernisse namens Rechtschreibung und Grammatik ignorieren und einfach ohne Pause mindestens 10 Minuten lang drauflosschreiben. So kommt man in den richtigen Schreibfluss und geht bewusster durchs Leben. Schließlich hat jeder von uns einen Schreibmuskel, der trainiert werden muss. Dann legt Doris einfach selbst los, unterteilt das Buch in Themenkapitel aus Ihrem Leben und schreibt über Ihre Erlebnisse und Gefühle. Am Ende jedes Kapitels stellt sie ihren Lesern eine Aufgabe zur Übung, damit sie zu dem jeweiligen Thema auch etwas aus ihrem Leben erzählen können.

Das Buch erfüllt seinen Zweck. Es motiviert und lädt zum Schreiben ein. Es geht hier nicht um das Erlernen eines kreativen Schreibhandwerks. Vielmehr will die Autorin bei der Überwindung von Schreibblockaden helfen, wofür ich ihr sehr dankbar bin.

Cover des Buches Feierabend! - Warum man für seinen Job nicht brennen muss (ISBN: 9783596297962)

Bewertung zu "Feierabend! - Warum man für seinen Job nicht brennen muss" von Volker Kitz

Feierabend! - Warum man für seinen Job nicht brennen muss
Julita_Turekvor 4 Jahren
Volker Kitz – „Feierabend! Warum man für seinen Job nicht brennen muss!

Nicht die Arbeit macht uns unglücklich, sondern die Lügen, die wir uns darüber erzählen. Mit dieser Streitschrift appelliert der Autor an die Masse der Menschen, den Zustand der Zufriedenheit in sich wiederzuentdecken.

Das aktuelle Arbeitskonzept gibt es noch nicht so lange. Erst im 16 Jahrhundert, vor ca. 500 Jahren kam Martin Luther und nannte die Arbeit >>Beruf<< und erklärte sie >>zur Bestimmung des Menschen vor Gott<<.  Das nimmt nur 0,008 Prozent der Menschheitsgeschichte ein. Davor sah man die Arbeit als Last oder Strafe an. Man verbrachte die Zeit lieber mit Philosophieren und überließ das Arbeiten den Sklaven und dem gemeinen Volk.

Heutzutage verspricht uns die Arbeit, beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt, folgende Vorteile: Erfüllung, Selbstverwirklichung, Leidenschaft, Herausforderung, gewaltigen Gestaltungsspielraum mit vielen Möglichkeiten und täglich nur nette Menschen zu treffen. Überall hören wir >>wer seinen Traum noch nicht zum Beruf gemacht hat und keine Leidenschaft bei der Arbeit spürt, der hat im Leben noch nicht das Richtige gefunden und muss deswegen weitersuchen<<. Doch in Wirklichkeit gibt es laut Studien nur ca. 15 Prozent der Beschäftigten, die so für ihre Arbeit brennen. Der Rest ist zufrieden und macht einfach gute Arbeit. Leider wird denjenigen permanent eingeredet, etwas sei nicht in Ordnung.

Um diese Menschen mit der Wahrheit zu motivieren, zerstört Volker Kitz mit jedem Argument, Beispiel und jeder rhetorischen Frage die falschen Ideologien des heutigen Arbeitslebens; und bringt es so richtig Seite für Seite auf den Punkt.

Nein, Leidenschaft ist nicht das Wichtigste bei der Arbeit. Das beweist uns zum Beispiel die Fernsehsendung „Deutschland sucht den Superstar“. Da sehen wir, dass man auch mit Leidenschaft frei von Können sein kann. Die guten Sänger brauchen auch eine nüchterne Distanz zum Singen als Beruf. Und nein, wir möchten sicherlich nicht mit einem Piloten fliegen, für den der Flug eine Herausforderung ist, sondern für den es Alltagsroutine ist. Und was machen die Mitarbeiter falsch, die >>Dienst nach Vorschrift<< machen? Sollen diese besser >>Dienst gegen Vorschrift<< leisten?

Die Aussage des Buches ist, dass diejenigen, die einfach mit ihrem Job zufrieden sind, aber die Arbeit nicht als große Lebensliebe betrachten, hier nichts falsch machen und gerne so weiter machen können. Das sind fast alle Arbeitenden in Deutschland. Dank denen dreht sich das Rad der Wirtschaft. Nicht ein paar Querdenker, die das Produkt >>neu denken<< schultern unsere Gesellschaft, sondern die Masse der Menschen, die das Produkt bauen und jeden Tag geradeaus denken und einfach handeln. Deswegen sollen diese Menschen nicht für ihre >>nine to five<< - Arbeit verspottet werden. Sie erledigen ihre Arbeit sorgfältig, zuverlässig und effizient in der vorgesehenen Zeit; und brechen dann pünktlich in den Feierabend auf. Sie sind glücklich und haben vor allem eins; ein Leben. >>Jeder darf für seine Arbeit brennen. Doch nur wer es nicht muss, kann wahrhaft zufrieden werden, produktiv und gesund<<.  Die wahre Herausforderung im Leben besteht darin, mit Menschen zurechtzukommen, mit edlen wie elenden. Und hier macht das Leben vor der Arbeit nicht halt, hier müssen wir alle oder die meisten durch.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen und mich begeistert. Einmal das Buch zur Hand genommen und schon konnte ich es nicht mehr weglegen, bis ich es ausgelesen hatte. Schließlich sind es nur 93 Seiten und dazu noch kurzweilig geschrieben. Ich empfehle das Buch gerne jedem und vor allem denen, die keine Leidenschaft für die Arbeit haben. 

Cover des Buches Alles im Griff (ISBN: 9783257243420)

Bewertung zu "Alles im Griff" von Martin Suter

Alles im Griff
Julita_Turekvor 4 Jahren
Martin Suter – „Alles im Griff“ (Diogenes Verlag)

In der 120-seitigen Business Soap mit kurzen lustigen Geschichten und gleichbleibendem Personal befördert Martin Suter uns in die Welt der täglichen Bemühung um Anerkennung und Aufstieg.

Herr Tobler hat die Firma TYLCO verlassen, um bei der Konkurrenz, der Firma CRONSA so richtig durchzustarten. Bei der neuen Firma erhofft er sich bessere Weiterentwicklungsmöglichkeiten; schließlich ist die CRONSA dafür ja bekannt. Leider wird ihm schnell klar, dass er auch dort mit demselben Problem zu kämpfen hat. Auch der neue Arbeitgeber ist mit miesen Ellbogenmenschen und deren komplizierten Strategien überfüllt; und die finanzielle Lage scheint nicht sicher zu sein.

Die kurzen Kapitel sind grotesk, satirisch und unterhaltsam geschrieben. Es ist eine Art Business-Telenovela oder Business-Komödie zum Schmunzeln. Meines Erachtens ist das Buch vor allem für die sehr empfehlenswert, die die Karriereleiter weiter nach oben steigen möchten. Denn in dem Werk erfahren sie welche Hindernisse, Katastrophen und Intrigen sich auf diesem Weg befinden. Es kann aber auch einfach eine passende Lektüre für unterwegs während einer Geschäftsreise sein. Für mich persönlich war es leider nicht mein Humor. Anscheinend bin ich nicht die richtige Zielgruppe, die dieses Buch ansprechen soll. Ich denke aber, den Karrieremachern wird es bestimmt gefallen und deren Humor treffen.

Cover des Buches Du und ich gegen den Rest der Welt (ISBN: 9783958183162)

Bewertung zu "Du und ich gegen den Rest der Welt" von Jennifer Waschke

Du und ich gegen den Rest der Welt
Julita_Turekvor 4 Jahren
Jennifer Waschke – „Du und ich gegen den Rest der Welt“ (Forever)

Bei dem Buch handelt es sich um einen Jugendroman, in dem man die Hauptprotagonistin Lina in ihrer schweren und misslichen Lage begleitet. Lina lebt mit ihrem alleinerziehenden und alkoholsüchtigen Vater zusammen. Obwohl sie nur ein Teenager ist, fühlt sie sich neben ihren schulischen Verpflichtungen auch für Ihren Vater verantwortlich. Sie kümmert sich um den Haushalt und sieht zu, dass sie mit dem wenigen Hartz IV – Geld jeden Monat über die Runden kommen. Neben all den Komplikationen schöpft Lina Ihre Kräfte bei Ihrer besten Freundin Maya, mit der sie über alles reden kann. Doch nachdem ihre beste Freundin nach Stuttgart umziehen muss, fällt Lina in ein noch tieferes und einsames Loch, aus dem sie ihr neuer Freund Micky herauszieht. Micky ist ein cooler Typ, der in einer Band Schlagzeug spielt. Er und Lina sind auf der gleichen Wellenlänge, hören die gleiche Musik, gehen gerne in den gleichen Club und sind einfach glücklich zusammen. Während Lina sich nach der elterlichen Liebe und Fürsorge sehnt, hat Micky es satt, ständig im Visier seiner Eltern zu sein und immer den Weg gehen zu müssen, den seine Eltern für ihn aussuchen. Als eines Tages die Mitarbeiterinnen des Jugendamtes vor Linas Haustür stehen, wird es richtig spannend! 

Das Buch konnte ich nicht mehr weglegen. Es hat meine Vorstellungskraft geweckt, sodass ich in die einzelnen Szenen eintauchen konnte und diese sich in meinem Kopf wie eine spannende Serie oder ein Film abgespielt haben. Die Geschichte ist aus Linas Sicht in der Sie-Form verfasst, beinhaltet aber auch Dialoge. Alkohol macht alles kaputt und die Liebe blind, was in dem Roman gut veranschaulicht wird. Die Konflikte sind sehr gut beschrieben, die Spannung wird gehalten, ich als Leser war gut unterhalten und es gibt auch ein paar Überraschungen. Deswegen kriegt das Buch von mir 5 Sterne und ein Daumen hoch. 

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  • 30.06.1987

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