Bewertung zu "Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)" von Kristine Getz
Mir wurde dieses Buch ihm Rahmen einer Leserunde zugeschickt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Das im Thriller behandelte Thema der Darstellung von Kindern und Monetarisierung dieses Contents ist momentan aktueller denn je. Da ich selbst in meinem Job viel mit Social Media arbeite und mich sehr mit den Gefahren dieser Seiten auseinandersetze, habe ich mich schon sehr auf dieses Buch gefreut und war gespannt, wie dieses Thema umgesetzt wird.
Da sind wir allerdings schon bei einem meiner größten Kritikpunkte. Ich finde, dass das Thema Social Media im Buch viel zu wenig angesprochen wurde, obwohl es vorher so geklungen hat, als wäre das ein wichtiger Handlungsstrang im Buch. Tatsächlich hatte die ganze Handlung aber sogar am Ende kaum etwas mit dem Fakt zu tun, dass das Kind eine Social Media Präsenz hatte. Mir wäre es persönlich wichtig gewesen noch einmal klar und deutlich darüber zu sprechen, dass die Veröffentlichung von Bildern und Videos von Kindern ohne deren Zustimmung absolut nicht in Ordnung ist.
Persönlich hat mir in diesem Thriller auch ein wenig die Spannung gefehlt. Der erste und letzte Teil enthielt sehr viele Informationen und machte es deshalb spannend, diese Teile zu lesen, der Rest zog sich allerdings sehr in die Länge. In der Mitte ging es eigentlich nur um Familiendrama und es wurden zwar immer wieder neue Informationen offenbart, viele davon hatten aber am Ende nicht einmal mit der Aufklärung zu tun, was ich dann wieder etwas komisch fand. Außerdem wurden mehrere Handlungsstränge und Personen vorgestellt, die nie zu Ende geführt wurden, was ich etwas schade fand.
Im Großen und Ganzen fand ich das Buch eigentlich gut, es war teilweise spannend und ich fand das Ende sehr gut. Ich kann mir vorstellen, dass ich auch dem nächsten Teil in der Reihe eine Chance geben werde.