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Ka

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Cover des Buches Surferboy (ISBN: 9783866482227)

Bewertung zu "Surferboy" von Kevin McAleer

Surferboy
Kavor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein Roman über die Reise zu sich selbst und gleichzeitig eine Art Sachbuch über die Subkultur der Surfer.
Der Ritt über die Wellen zu sich selbst

Die perfekte Welle ist ein rares Gut, sie zu reiten der Traum eines jeden Surfers. Um so ein Surfer zu werden, gibt Steven in den letzten drei Jahren seiner Collegezeit alles. Der Weg dorthin ist jedoch steinig. Denn die Surfer in Los Angeles leben in einer Art Parallelwelt. Hier gilt das Recht des Stärkeren. Anfänger werden ausgebremst und über den Tisch gezogen, Frauen sind dazu da, um am Strand auf den Autoschlüssel ihres surfenden Freunde auf zu passen. Dass sich dafür nur die Schönsten der Schönen qualifizieren, versteht sich von selbst.

Für die Surfer in Kevin McAleers "Surferboy" bedeutet ihr Sport die ganze Welt. "Ein Surfer ist ein Typ, der surft, und zwar ausschliesslich.", bringt Stevens freund Jim es auf den Punkt. Gemeinsam versuchen die Beiden, die Welt der Wellen zu erobern und in ihr zu bestehen. Doch ihre Freundschaft ist zerbrechlich. Denn getrieben vom Wunsch, dazuzugehören, schämen sich die beiden Anfänger auch immer wieder für einander und verraten sich gegenseitig, um selber besser dazustehen. Denn der Gruppendruck in dieser Welt, in der es eigentlich vor Individualisten nur so strotzt, ist enorm. Den richtigen Musikgeschmack zu haben ist ebenso elementar, wie das richtige Auto zu fahren oder ein Mädchen zu daten, um welches die anderen Jungs einen beneiden.

Zum endgültigen Bruch der Freundschaft zwischen Steven und Jim kommt es gegen Ende von Stevens Surferzeit, als er den Freund in Verdacht hat, ihm während eines Wellenritts absichtlich das Bord in den Rücken gerammt zu haben. Die Monate davor verbrachte Jim auf Hawai, von wo seine Familie stammt. Dort wuchs in ihm die Überzeugung, dass seine Heimat die Wiege des Surfens sei und somit nur echte Hawaianer wirklicht berechtigt seien, zu surfen.

"Nordirland, der Nahe Osten und die Strände Südkaliforniens: drei konfliktgeschüttelte Krisengebiete, in denen gewaltsame Territorialkämpfe loderten."

Die machohaften Kämpfe um die beste Welle mögen lächerlich wirken, doch wenn der Autor beschreibt, wie weit die Wege sind, die seine Protagonisten zurücklegen, um gute Wasserverhältnisse zu finden, nur, um dann auf hunderte von anderen Surfern zu stossen, welche genauso weit gefahren sind, um eine der raren Wellen zu ergattern, versteht man, dass die Natur hier sparsam mit einem heiss begehrten Gut umgeht. Denn es braucht nicht viel Phantasie, um dem Autor zu glauben, wie erhaben er sich fühlt, wenn er sich ein kleines Stück vom Glück ergattert hat.

Aus Steven wird im Laufe des Romans kein richtiger Surfer werden. Drei Jahre lang fährt er morgens vor der Schule an den Strand, um dann zu Surfen, wenn die Anderen noch nicht wach sind. Gelegentlich kämpft er auch mit den Fäusten für sein Recht im Wasser, aber er bleibt einer von denen, die dem Ärger aus dem Weg gehen. Und weil er auch kein Local ist uDnd nicht am Stand lebt, hat er auch da kein Vorrecht auf einen guten Platz. Und so bleibt er einer von denen, die sich mit dem zufrieden geben müssen, was die Anderen übrig lassen.

"Ich wäre gerne wie die Jungs gewesen. Sie erinnerten mich an junge Labradore - übermütige, unverwüstliche Labradore, die allem hinterherjagen, was sich bewegt, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, die auf die Strasse stürzen und fast angefahren werden und dann, nach einer kurzen Schreckseckunde dem Ball weiter nachjagen, unberührt von irgendwelchen traurigen Einsichten und mit derselben, durch stupide animalische Energie gespeiste Lebenskraft wie zuvor."

Kevin McAleers Buch ist mehr als ein Roman übers Surfen. Es ist eine Art Sachbuch, welches sich als Ich-Erzählung tarnt. Der Autor packt ein Wissen über die Surferszene in seine Geschichte, die in den 70er-Jahren spielt, in einer Zeit, in welcher den Jungs keine Handys und keine Online-Windberichte zur Verfügung standen. Und doch ist es ein Entwicklungsroman, in welchem ein unsicherer Junge für sich herausfinden muss, was ihm wichtig ist. Sein Brett verschenkt er am Ende der Geschichte. Jetzt, wo er alt genug wäre, um endlich ans Meer zu ziehen, entscheidet er sich für einen Studienplatz im Landesinnern.

Cover des Buches Baba Jaga (ISBN: 9783455600001)

Bewertung zu "Baba Jaga" von Toby Barlow

Baba Jaga
Kavor 10 Jahren
Kurzmeinung: Baba Jaga ist wie einer dieser Träume, aus denen man aufwacht mit dem Gefühl, etwas Grosses gesehen zu haben, etwas, das einem der Weisheit ...
Ein Buch wie ein Erdbeben

Baba Jaga ist wie einer dieser Träume, aus denen man aufwacht mit dem Gefühl, etwas Grosses gesehen zu haben, etwas, das einem der Weisheit näher bringt, das einem aber kurz nach dem Aufwachen entschlüpft. Am Ende der Geschichte erwacht man und findet keine Worte, um das Gelesene eingermassen nachvollziehbar wiederzugeben. Dem Autor hingegen ist das mühelos gelungen. Stringent und flüssig erzählt er seine Geschichte, beinahe nachlässig beschreibt er die Ungeheurlichkeiten, denen sich die Protagonisten auf über 500 Seiten gegenüberstehen. Nichts scheint dem Leser während der Lektüre logischer, als dass Kommissare in Flöhe verzaubert werden, wenn sie sich mit Hexen einlassen.

Cover des Buches Lola Bensky (ISBN: 9783518464700)

Bewertung zu "Lola Bensky" von Lily Brett

Lola Bensky
Kavor 10 Jahren
Kurzmeinung: Sehr, sehr gern gelesen! Lily Brett schafft es hervorragend, die Figur der Lola Bensky zu beschreiben. Normalereweise mag ich keine Bücher m...
Lola Bensky

Sehr, sehr gern gelesen! Lily Brett schafft es hervorragend, die Figur der Lola Bensky zu beschreiben. Normalereweise mag ich keine Bücher mehr lesen, in denen es um die Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg geht. Geht es hier auch nicht wirklich, aber Lola Bensky ist das Kind Überlebender, was ihre Biografie stark prägt. Ihre Mutter lebt fast ausschliesslich in der Vergangenheit und alles, was sie an der Tochter interessiert ist, dass diese zu dick ist. Und dick sein, ist in der Welt der Mutter unverzeihbar, denn die einzigen, die in den Lagern dick waren, waren die Aufseher. Lola leidet unter der Ignoranz und unter ihrem Übergewicht. Doch genau diese Unsicherheit ist es, die ihr Zutritt zu Welten verschafft, die ihr sonst verborgen geblieben wären. Lola arbeitet in den 60er Jahren für ein australisches Musikmagazin und reist dafür um die Welt um Menschen wie Mick Jagger, Janis Joplin oder Jimmie Hendrix, die kurz vor dem Durchbruch stehen, zu interviewen. Obwohl sie das gar nicht will, schafft es Lola bei ihren Interviews jedes Mal, das Gespräch auf ihr Übergewicht und die eigene Familiengeschichte zu bringen. Dadurch weckt sie das Interesse der angehenden Weltstars und erfährt interessante Details aus deren Leben.

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