KarinaReiss
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Mit seinem Thriller »Rissiges Eis« begibt sich Axel Hollmann erstmals ins Psychothriller-Genre, was ihm meiner Meinung nach ausgezeichnet gelungen ist.
Die Hauptfigur Lea Kopp wird mitten in einer kalten Winternacht aus der eisigen Spree gefischt und gerade noch rechtzeitig in die Notaufnahme gebracht. Als sie später in der Klinik aufwacht, kann sie sich jedoch an die Ereignisse der letzten Wochen nicht mehr erinnern. Der Psychologe Dr. Buchholz geht davon aus, dass Lea sich das Leben nehmen wollte, und möchte sie deshalb gern länger in der Klinik behalten. Doch Lea fühlt sich überhaupt nicht wohl in dem Krankenhaus und sie stellt sich immer wieder die Frage, warum sie Selbstmord begehen wollte. Zu allem Überfluss ist der grobe Kriminalkommissar Wegner hinter ihr her in der festen Überzeugung, Lea hat etwas mit dem Verschwinden ihrer besten Freundin Isabelle zu tun. Hat er womöglich Recht und sie hat ihrer Freundin etwas Schreckliches angetan und wollte sich deshalb das Leben nehmen. Und wer ist der fremde Mann, der sich Lea als Vince vorstellt und sie zu kennen scheint?
Nachdem Lea unheimliche Anrufe bekommt und sogar glaubt, die Stimme ihrer Freundin Isabelle gehört zu haben, ist sie davon überzeugt, dass ihre Freundin noch lebt. In ihrer Wohnung findet Lea Zeitungsartikel über vergangene Verbrechen. Sie weiß zwar nicht mehr, warum sie diese aufgehoben hat, ist sich aber sicher, dass diese etwas mit dem Verschwinden ihrer Freundin zu tun haben. Isabelle befindet sich in den Fängen eines Serienmörders: dem Schlachter. Ein mörderisches Spiel beginnt.
Kurze Kapitel und eine klare, einfache Sprache sorgen für einen schnellen Lesefluss. Axel schafft es durch geschickt gewählte Kapitelübergänge eine Sogwirkung zu erzeugen, die verhindert, dass man das Buch wieder aus der Hand legt.
»Rissiges Eis« hat nur einen Handlungsstrang, der jedoch sehr spannend ausgearbeitet wurde. Die Handlung ist geradlinig aufgebaut und in sich stimmig, der Spannungsbogen konstant hoch.
Die Handlung, die ausschließlich in Berlin spielt, kommt außerdem mit relativ wenig Figuren aus, die authentisch rüberkommen und nachvollziehbar handeln. Allerdings bleiben alle Figuren ziemlich oberflächlich, was für einen handlungsbasierten Thriller nicht schlimm ist. Trotz allem kann man bei der Protagonistin Lea eine Entwicklung während des Romans feststellen. Anfänglich naiv und ängstlich, entwickelt sie im Laufe der Handlung immer mehr Selbstbewusstsein und wird mutiger.
Die Figur des Kriminalkommissars Jan Wegner hat mir besonders gut gefallen. Zu Beginn des Romans lernen wir ihn kennen als einen arroganten und grobgehobelten Fiesling und man fragt sich unweigerlich, was es mit diesem Typ auf sich hat. Ich habe stellenweise sogar daran gezweifelt, dass er wirklich für die Polizei arbeitet, so unmöglich war sein Verhalten und seine Verbissenheit Lea gegenüber. Später erfährt der Leser dann, dass Wegner ein Trinker ist und regelmäßig sein eigenes Ding durchzieht, dadurch auch bereits oft Ärger mit seinem Vorgesetzten hatte und sein Job auf dem Spiel steht. Hier hätte ich mir etwas mehr zu seinem biografischen Hintergrund gewünscht, um sein riskantes Verhalten noch besser verstehen zu können.
Fazit: Auch wenn ich bereits nach etwa der Hälfte des Buches wusste, wer der Täter ist, konnte ich »Rissiges Eis« mit Genuss zu Ende lesen. Axel Hollmann hat einen überaus spannenden, von der Handlung vorangetriebenen Thriller geschrieben, der sich mit den Großen dieses Genre messen kann. Ein Pageturner, den ich euch mit gutem Gewissen weiterempfehle.
Ich habe dieses Buch bei einem Gewinnspiel gewonnen und obwohl Frauenromane nicht wirklich zu meinem bevorzugtem Genre gehören, hatte ich viel Spaß bei der Lektüre von Elke Beckers Roman.
Ihr amüsanter und lockerer Schreibstil haben das Lesen zu einem entspannenden Genuss gemacht.
Die vier Frauen Romana, Damaris, Hanna und Adelheid nehmen sich aus ihrem bisherigen Leben eine Auszeit. Gemeinsam fahren sie in einem alten VW-Bus die Route 66 entlang und erleben ein abwechslungsreiches Road-Abenteuer. Nach und nach erfahren wir auch mehr über die einzelnen Frauen und deren Beweggründe für diese Reise. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die Charaktereigenschaften der Figuren fast beiläufig in die Handlung einzustreuen, sodass sich nach und nach ein klares Bild ergeben hat.
Außerdem hat Elke Becker sehr gut recherchiert und die Landschaft entlang der Route 66 so authentisch beschrieben, dass beim Lesen das Gefühl aufkommt, selbst auf der legendären Straße unterwegs zu sein.
Fazit: Obwohl nicht mein Lieblingsgenre, hat mich das Buch fantastisch unterhalten. Die perfekte Urlaubslektüre oder Lesestoff zum Entspannen für zwischendurch. Besonders gut hat mir gefallen, dass "Hotdogs zum Frühstück" kein typisch klischeehaftes Frauenroman-Happy-End hat. Irgendwie bleibt man etwas wehmütig und nachdenklich zurück und stellt sich die Frage, ob man nicht einfach mal genau das Gleiche wie die vier Mädels machen sollte.
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