Karr
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Bewertung zu "Mord nach Rezept - Band 6: In zwei Dutzend Kurzkrimis quer durch Deutschland" von H. P. Karr
Husum, 1843. Der Schreiber Peter Söt tritt seinen Posten bei dem jungen Anwalt Theodor Storm an, der sich – noch gemeinsam mit seinem Vater - um die Rechtsgeschäfte der Husumer kümmert. Aufregung gibt es, als in einem Lager von Storms Vater eine "Leiche" in einem Kartoffelfass gefunden wird – die sich dann allerdings als lebensechte, Storm sneior nachempfundene Wachspuppe entpuppt. Doch was bedueten die Namen, die an der Wand des Lagers geschrieben wurden? Kurz darauf wird ein wohlhabender Husumer beim familiären Picknickausfug ermordet und es scheint klar, dass die Vorfälle etwas mit dem Schiffbruch der "Hesperus" zu tun haben, ein Unglück an, das man sich besonders in der Kaufmannsschaft von Husum und Umgebung gut erinnert: Die Fahrt des Handelsschiffs war von den Kaufleuten seinerzeit gemeinsam finanziert worden – es sind genau diejenigen, deren Namen bei der Wachspuppe hinterlassen wurden. Hat etwa einer der Besatzung oder der illegalen Passagiere der Hesperus das Unglück überlebt?
Tilmann Spreckelsen hat sich intensiv mit Husum, der Geschichte der Stadt und natürlich mit dem Leben von Theodor Storm (1817-1888) beschäftigt und verwebt alle diese Kenntnisse mit einer Kriminalgeschichte, die angenehm unkonventionell abseits der aktuellen Krimipfade daherkommt. Sozusagen Theodor Storm-like zurückhaltend und mit viel norddeutscher Atmospähre aufgeladen.Dass Spreckelsen dazu sogar einige originale Storm-Passagen in seinem Krimi-Text verwendet und sie sich absolut perfekt einfügen, spricht nur für die Qualität dieses unkonventionellen Historien-Krimis.Bewertung zu "Mord nach Rezept : Kriminalroman = Murder by the book. [Aus d. Amerikan. übertr. von Wulf Bergner], Goldmann-Taschen-Krimi ; 4116" von F. R. Lockridge
Bewertung zu "Mord nach Rezept - Band 4: Zwei Dutzend kleine Killer" von H. P. Karr
Bewertung zu "Mord nach Rezept - Band 3: Zwei Dutzend clevere Kurzkrimis" von H. P. Karr
Bewertung zu "Mord nach Rezept - Band 5: Zwei Dutzend spannende Kurzkrimis" von H. P. Karr
Vor dem Hexenturm in Rheinbach wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Seltsam, dass die Tote keine eigenen Haare auf dem Kopf hat – und stattdessen eine billige Karnevalsperücke trägt. Noch seltsamer, dass man bei der Obduktion in ihrem Magen ein Bündel menschlicher Haare findet. Einfache Erklärung: Die Tote litt an dem sogenannten Rapunzelsyndrom – bei dem Menschen sich zwanghaft eigenes Haar ausreißen und verschlucken.
Die Ermittlungen der Polizei führen schnell zu einem Autorenzirkel, dem die Tote angehörte und den Besuchern einer Autorenlesung, die im Hexenturm stattgefunden hat. Kannte die Tote den Starautor der dort mit seinem Roman "Rapunzeltod" auftrat? Was haben die etwas schrägen Mitglieder des Rheinischen Autorenkreises mit dem Mord an ihrem jungen Mitglied zu tun?
Judith Merchant schickt im "Rapunzelgrab" ihren rheinischen Kommissar Jan Seidel und sein Team zum dritten Mal ins Rennen. Die Ermittlungen bei den Hobby- und Möchtegernautoren, dem Science Fiction-Vielschreiber, einem smarten Literaturagenten, dem Starautor, Verlagsleuten und Journalistinnen lassen den Kommissar ganz neue Einblicke in die Literaturszene gewinnen.
Judith Merchant portraitiert die Branche der Buchmacher und Buchleser mit liebevollem Sarkasmus und zeichnet ihre Protagonisten als schräge, aber liebenswerte Zeitgenossen. Wenn es da nicht einen Mörder unter ihnen gäbe.
Am überraschendsten ist, dass Manfred "Manni" Breuckmann, Fußballreporter-Legende und WDR-Urgestein, keinen Roman über Fußball geschrieben hat. Sein Krimi "Schnee am Ballermann" führt uns nach Mallorca, das Mallorca der Residenten, der Dagebliebenen, der Herumhänger, der Abenteurer, Geschäftemacher, Gastronomen und Gelangweilten. Eine Szene, die Breuckmann offenbar sehr gut kennt, denn er portraitiert seine Protagonisten mit treffenden Strichen, erzählt von ihren gescheiterten Lebensträumen und ihrem letzten Wusnch nach ein bisschen Glück im Leben. Frank Husniak zum Beispiel, aus Gelsenkirchen, der sich mit Poolreinigen und Hausmeisterdiensten und Drogenhandel durchbringt. Oder Tom Kratzer, der ein gutgehendes Tonstudio und eine Kneipe und einen Porsche Cayenne hat, der eines Abends explodiert. - Handgranate.
Die Clique um Tom und Frank fragt sich natürlich, wer dahintersteckt: die örtliche Mafia, die ein ganzes Stadtviertel am Flughafen beherrscht, oder die Crocodiles, die Rocker, die überall ihre Türsteherdienste aufdrängen.
Es ist keine komplizierte Kriminalgeschichte, die sich bei der Suche nach den Leuten entwickelt, die Frank, Tom und Co bedrohen, aber es ist eine tolle Milieustudie über diese mallorquiner Halbwelt, von der man nicht so viel weiß.
Pflichtkrimi für jeden Mallorca-Urlaub. Gehört in jede Standtasche.
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