Bewertung zu "Liebe geht durch den Garten" von Ulrike Hartmann
So gerne würde Anna mal die Seele baumeln lassen. Sie fühlt sich gestresst: alleinerziehend mit zwei Söhnen, freiberufliche Illustratorin im Inspirationsloch und dann kündigt ihre selbstgefällige Vermieterin in dem ihr eigenen Ton von oben herab („Kindchen, …“) auch noch Renovierungsarbeiten an, die Krach, Einschränkungen und sehr viel Dreck versprechen. Da kommt es wie ein Wink des Schicksals, dass Anna plötzlich überall auf das Thema Kleingarten gestoßen wird. Sie träumt von befreiendem Wühlen in der Erde, Gartenfrieden, Blumenpracht und selbstgezogenem Gemüse. Kurzentschlossen pachtet sie einen entzückenden Kleingarten.
Natürlich bedeutet die verwilderte Pracht viel und auch schwere Arbeit, aber für so etwas gibt es ja hilfsbereite Nachbarn, allen voran den netten und attraktiven Paul. Leider gibt es auch weniger erfreuliche Gestalten in der Nachbarschaft, nämlich Sabine von gegenüber, die offenbar ein Auge auf Paul geworfen hat und ihn heftig umgarnt. Anna stellt fest, dass ihr das so gar nicht gefällt, nur leider weiß sie nicht, was sie dem entgegensetzen soll ...
Dieses Buch macht Spaß – ein Unterhaltungsroman im besten Sinne! Anna war mir sofort sympathisch. Will alles richtig machen, und es geht doch so oft daneben. Das gibt viele lustige Situationen, über die ich mich sehr amüsiert habe. Ulrike Hartmann schreibt locker und ausgesprochen treffsicher. Sie serviert die Komik perfekt auf den Punkt und zeichnet die verschiedenen Menschen und Typen so, dass man sofort eine genaue Vorstellung hat. (Wobei man diese Vorstellung im Verlauf des Buches aber hier und dort revidieren muss.) Eine besondere Freude waren mir – als ehemaliger Fußballspielerin – übrigens die beiden fußballbegeisterten Mädchen, so muss das!