Bewertung zu "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson
Allan Karlsson wird 100 Jahre alt und flüchtet genau an dem Tag aus dem Altenheim, in dem er lebt. Durch Zufall gelangt er an einen Koffer, der, ohne dass Allan es weiß, 50 Millionen Kronen enthält und einer Verbrecherbande gehört. Auf seiner Reise trifft er nach und nach Julius Jonsson, Benny Ljungberg und Gunilla Björklung sowie einen Schäferhund und einen Elefanten. Die Bande verfolgt Allan, denn die Männer wollen selbstredend ihr Geld zurück. Die Geschichte ist so witzig-schräg und unrealistisch, dass man sich sehr darauf einlassen muss, um das Buch, das im Jahr 2005 in Schweden spielt, zu mögen.
In einem zweiten Erzählstrang wird Allans Leben seit dem Jahr 1905 geschildert. Auch hier ist die Geschichte skurril, denn man erfährt, dass Allan viele berühmte Politiker in seinem Leben getroffen hat und dass er die politischen Geschehnisse der letzten Jahrzehnte unverhofft entscheidend beeinflusst hat - vieles erinnert an Forrest Gump. Dieser Teil des Buches gerät manchmal ein wenig zu langatmig, ich war neugieriger auf den Fortgang von Allans Geschichte mit der ungewöhnlichen Reisegruppe und dem gestohlenen Koffer. Die historischen Kapitel unterbrechen immer wieder den Fluss des anderen Handlungsstrangs, das hat mich gestört.
Witzig ist dagegen, wie Allan und seine Zufallsfreunde einen Kommissar, einen Staatsanwalt, die Polizei und die Journalisten ziemlich durcheinander bringen, denn auf ihrem Weg mehren sich die Leichen. Am Ende erklärt der Allan-Trupp die Geschehnisse mit einer weiteren langen Lügengeschichte. Das Buch von Jonas Jonasson ist vor allem etwas für Fans des schrägen Humors. Ein wenig historisch interessiert sollte man auch sein.