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Kellerkatze

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Cover des Buches Der Weg der verlorenen Träume (ISBN: 9783958131347)

Bewertung zu "Der Weg der verlorenen Träume" von Rebecca Michéle

Der Weg der verlorenen Träume
Kellerkatzevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Autobiographische, sehr realitätsnahe Schilderung zweier Frauenschicksale zur Zeit des 2. Weltkrieges und deren Vertreibung aus Ostpreußen.
Niemals die Hoffnung aufgeben

Rebecca Michéle schildert in ihrem autobiographischen Roman sehr realitätsnah das Schicksal ihrer Mutter Grete und Großmutter Hedwig zur Zeit des 2. Weltkrieges und deren Überlebenskampf nach der Vertreibung aus ihrer ostpreußischen Heimat in den Nachkriegsjahren.

Hedwig erlebt trotz mancher Entbehrungen schöne Jugendjahre in Masuren/Ostpreußen nach Ende des ersten Weltkrieges.  Um ihre kranke Mutter zu unterstützen, kümmert sie sich neben ihrer Schneiderlehre wie selbstverständlich um Haushalt und Geschwister. 


Es folgt die erste Liebe zu dem aufstrebenden Musiker Albert, als Hedwig schwanger wird, wird schnell geheiratet. Doch das ersehnte Familienglück stellt sich nicht ein. Der leichtlebige Albert hält nicht viel vom Familienleben, lässt Hedwig bei den Schwiegereltern meist alleine und genießt das Musikerleben bei seinen zahlreichen Engagements in weiter Ferne. Die Schwiegereltern lassen Hedwig immer mehr spüren, dass sie nicht willkommen ist. Als die Schikanen unerträglich werden, beschließt Hedwig, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. 


Mühsam baut sie sich eine eigene Schneiderwerkstatt auf, doch gerade als es endlich langsam aufwärts geht, wird die kleine Familie von den Folgen des 2. Weltkrieges eingeholt und muss Hals über Kopf fliehen….

 

*** Meine Meinung: ***

Fesselnd, stimmig, historisch sehr interessant und schauderhaft realistisch wirkte diese Erzählung auf mich. Ich habe das Buch mit großer, atemloser Spannung in kurzer Zeit quasi „verschlungen“, habe mit der Protagonistin gelebt, geliebt, gelitten, gelacht und geweint.

Man mag sich kaum vorstellen, was die Menschen damals mitgemacht haben, und wie sie es geschafft haben, trotz all der Hindernisse und Rückschläge immer wieder aufzustehen, für ihre Lieben zu kämpfen und den Mut und die Hoffnung nicht zu verlieren. 


Rebecca Michéle macht mit ihrem Roman für den Leser/die Leserin die Vergangenheit wieder lebendig und eröffnet auch einen sehr persönlichen Einblick in ihre Familiengeschichte, wofür ich ihr ganz herzlich danke und wirklich gerne meine beste Empfehlung abgebe.


Cover des Buches Goldfields (ISBN: 9782919803682)

Bewertung zu "Goldfields" von Izabelle Jardin

Goldfields
Kellerkatzevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Spannende Geschichte um den Kampf um Gleichberechtigung einer jungen Frau im 19. Jahrhundert.
Der Kampf um Gleichberechtigung

Izabelle Jardin hat die Gabe mich mit ihren Geschichten zu verzaubern, abtauchen zu lassen, um mich nach Vollendung schon beinahe traurig, aber in freudiger Erwartung ihres nächsten Romans wieder in die Realität zurück zu befördern.

So erging es mir mit „Funkenflug“ und nun auch wieder mit dieser Fortsetzung der Geschichte. Doch keine Angst, „Goldfields“ ist ein eigenständiger Roman, in dem sich jedoch Handlungsstränge und Charaktere aus „Funkenflug“ wiederfinden. Es ist somit kein Muss, die Vorgeschichte zu kennen, diejenigen, die sie jedoch gelesen haben, werden sich freuen, „alte Bekannte“ wieder zu treffen und zu erfahren, wie deren Geschichte weiter verläuft.

 

Izabelle Jardin verknüpft in „Goldfields“ zwei Handlungsstränge – Gegenwart und Vergangenheit – miteinander. In beiden Handlungen kämpfen Frauen gegen berufliche Benachteiligung an, wobei mich das Schicksal von Beatrice, einer sehr liberal eingestellten jungen Dame aus der britischen Oberschicht des 19. Jahrhunderts, besonders mitgerissen hat.

Wenn es um Frauenwahlrecht und soziale Reformen geht nimmt Beatrice kein Blatt vor den Mund. Sie macht sich mit ihren engagierten Reden jedoch nicht nur Freunde und wird schlussendlich von ihrem Bruder und Vormund quasi aus dem „Verkehr“ gezogen und auf die Reise nach Australien geschickt. Dort erwartet die junge Frau ein schwieriger Weg, den sie trotz zahlreicher Hindernisse und Rückschläge bewältigt und sich in der rauen Männerwelt der Goldgräber Respekt und Anerkennung erkämpft. Begleitet wird Beatrices Weg von einer wehmütigen Liebesgeschichte, wo beide zunächst sehr unterschiedliche Wege gehen, und sich erst sehr viel später wieder begegnen….

Beatrice steht beispielhaft für all die Frauen, die für die Gleichberechtigung, welche für uns heute oft schon selbstverständlich erscheint, gekämpft und gelitten haben. Und sie soll all jenen Mut machen, für die auch noch in der heutigen Zeit Gleichberechtigung kein Selbstverständnis ist, weiter für ihre Rechte und ihre Freiheit einzutreten.

 

*** Meine Meinung: ***

Wie auch in den anderen Romanen von Izabelle Jardin erwartet den Leser/die Leserin hier eine fesselnde, berührende Geschichte mit spannenden Charakteren, die – wenn auch manchmal etwas unrealistisch – zum Träumen einlädt und man nur schwer zur Seite legen kann. „Goldfields“ ist die optimale Urlaubs- und Entspannungslektüre, dank des unverkennbaren Stils der Autorin leicht und schnell zu lesen, aber - aufgrund des ernsten und immer noch aktuellen Hintergrundes – ohne allzu „platt“ zu wirken.


Cover des Buches Tage der Hoffnung (ISBN: 9782919800940)

Bewertung zu "Tage der Hoffnung" von Catherine Ryan Hyde

Tage der Hoffnung
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Gefühlvolles, spannendes Roadmovie mit zwei Frauen aus unterschiedlichen Generationen
Gefühlvolles Roadmovie

Bea ist Witwe, bereits über 70, als sie Opfer eines Betruges wird und ihr ganzes Geld verliert. Aber Bea gibt nicht auf. Sie packt ihre wenige Habe mitsamt ihrer Katze in den alten Lieferwagen ihres verstorbenen Mannes und macht sich auf die Suche nach einem besseren Platz zum Leben…

Auch das Leben der 15jährigen, aus wohlhabenden Verhältnissen stammenden, Ally gerät plötzlich aus den Fugen: beide Eltern werden verhaftet und das Mädchen noch in derselben Nacht in eine überfüllte Jugendunterkunft gebracht. Als sie dort von einem anderen Mädchen massiv bedroht wird, wagt sie die Flucht und trifft auf Bea, die sie – wenn auch widerwillig – mitnimmt.

Im Laufe ihrer gemeinsamen, abenteuerlichen und oftmals schwierigen Reise merken die beiden Frauen, dass sie sich gerade auch durch ihre unterschiedlichen Ansichten immer besser ergänzen und trotz des Altersunterschieds jede von der anderen viel lernen kann.  So entsteht aus der anfänglichen Abneigung eine wunderbare, tiefe Freundschaft, die den beiden viel Kraft gibt, immer weiter für ihr Glück zu kämpfen.

 

*** Meine Meinung: ***

Wunderbar, fesselnd, spannend, berührend und mit viel Tiefgang – das sind die Worte, die mir zu „Tage der Hoffnung“ spontan einfallen. Protagonistinnen, die man mit all ihren sehr realistisch wirkenden „Schrulligkeiten“ einfach lieb haben muss, ein tolles, mitreißendes Roadmovie, schnell und leicht zu lesen. Eines dieser Bücher, die man gar nicht aus der Hand legen möchte,  absolut perfekt zum Entspannen und Träumen!


Cover des Buches Wie heiß ist das denn? (ISBN: 9783746634074)

Bewertung zu "Wie heiß ist das denn?" von Ellen Berg

Wie heiß ist das denn?
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Witzig, intelligent und voller überraschender Wendungen - lockerer Lesespaß besonders für Frauen - über aber auch unter 40.
Mit Charme, Humor und Überraschungen

Bea ist Mitte 40, ein Alter, wo man glauben sollte, dass alles in geregelten Bahnen verläuft, als plötzlich eine Reihe unvermuteter Ereignisse Beas heile Welt gehörig auf den Kopf stellen.

Sie wird von Hitzewallungen gequält, ihr Laden „Wohnträume“, wo sie außergewöhnliche Möbelstücke anbietet, läuft mehr schlecht als recht und ihr langjähriger Freund verlässt wie wegen einer Jüngeren. An ihrem Geburtstag tauchen dann auch noch ihre Mutter und Tochter mit neuen, altersmäßig völlig unpassenden Liebhabern auf.  Jetzt reicht es Bea endgültig und sie und beschließt, die nächsten zwei Jahre auf Männer zu verzichten und ihr Leben endlich in Ordnung zu bringen. Doch so einfach ist das alles nicht, denn gerade dann, wenn man sie nicht braucht, entwickeln einige potentielle Kandidaten ein großes Interesse an Bea und machen ihr es schwer, ihren Vorsätzen treu zu bleiben.

 

*** Meine Meinung: ***

„Wie heiß ist dass denn?“ Ist mein erster Roman von Ellen Berg – und wird garantiert nicht der letzte sein!

Als LeserIn stolpert man sofort mitten in die lebendige, spannende Handlung, wird vom Gefühlschaos der sympathischen Protagonistin mitgerissen, leidet und freut sich mit ihr und wird immer wieder von neuen Wendungen überrascht, sodass man den Roman fast nicht mehr aus der Hand legen kann. Die beschriebenen Charaktere wirken auf mich sehr realistisch und sympathisch mir all ihren oft auch etwas schrulligen Eigenheiten, welchen die Autorin auf ihre wunderbare, humorvolle Art Lebendigkeit verleiht. Ellen Berg fasziniert durch ihren witzigen, leicht leserlichen Schreibstil und eine spannende, intelligent erzählte, außer-gewöhnliche und unterhaltsame Geschichte.

Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung - besonders für weibliche Leseratten jeden Alters – Frau muss nicht unbedingt jenseits der 40 sein, um diese Geschichte zu mögen!


Cover des Buches Das Flüstern des Mondfalters (ISBN: 9782919800193)

Bewertung zu "Das Flüstern des Mondfalters" von Lindsay Jayne Ashford

Das Flüstern des Mondfalters
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Um 1930 - Autobiographischer Roman über die englisch-indische Schauspielerin Merle Oberon, deren Lebensweg von Kalkutta bis Hollywood.
Hollywood – Ein Blick hinter die Fassade

Kalkutta, Indien, 1931 – die 19jährige Estelle Thompson, Tochter eines Engländers und einer Halbinderin, wird von ihrer Mutter nach strengem, englischen Vorbild erzogen. Trotzdem gilt sie in der kolonialen Gesellschaftsordnung als Mischlingskind, lebt zwischen zwei völlig konträren Welten und gehört nirgends wirklich dazu. Um der Realität ein wenig zu entfliehen besucht Estelle leidenschaftlich gerne Kinovorstellungen, träumt davon, einmal selbst Schauspielerin zu werden.  

Bei einer Party lernt Estelle einen Amerikaner mit Verbindungen zu einem englischen Regisseur kennen, auf eine leidenschaftliche Liaison folgt eine Einladung nach London. Die junge Frau ergreift ihre Chance, doch die englische Filmwelt stellt sich schon bald als hart und unbarmherzig heraus.

Um bestehen zu können und weiter zu kommen sind nicht nur ein klingender Name, sondern auch eine gute, rein englische Herkunft nötig. Aus Estelle wird „Merle Oberon“ mit einer neuen, blütenweißen Identität, die sich mit viel Fleiß und Ausdauer langsam zu einem gefeierten Star empor arbeitet und schließlich auch den Sprung in den Filmzenit – nach Hollywood – schafft. Ein Leben in einer glitzernden Traumwelt, jedoch immer die Angst vor der Entdeckung ihrer wahren Herkunft im Nacken…

 

 

**** Meine Meinung: ****

Lindsay Ashford schildert die spannende Geschichte der aus Indien stammenden Schauspielerin Merle Oberon, die in den über fünf Jahrzehnten ihrer Karriere in mehr als fünfzig Filmen mitgewirkt hat.

Sehr einfühlsam und nachvollziehbar werden die gesellschaftlichen Probleme und unbegreiflich erscheinenden Hürden, vor denen die damaligen Mischlingskinder standen, beschrieben.

Aber auch die heile, schillernde Filmwelt der 30er Jahre war nicht so, wie es den Leuten vorgegaukelt wurde. Die Beschreibung der dahinter verborgenen Schicksale, der oft enttäuschende, sehr harte Weg nach oben, die vielen Intrigen, Täuschungen und Falschheit, eröffnet einen ganz neuen, äußerst interessanten Einblick auf das damalige – und heute vermutlich nicht viel bessere – wahre, ungeschönte Hollywood.

„Das Flüstern des Mondfalters“ ist ein historischer Roman, in dem die Autorin auf wunderbar fesselnde Weise reale und fiktive Elemente miteinander verwoben hat.

Der schöne, flüssige Schreibstil, die sehr gut herausgearbeiteten, realistisch wirkenden Charaktere in Kombination mit dieser einmaligen und faszinierenden Geschichte lassen den Leser wunderbar in die Welt der 30er Jahre abtauchen. Sie machen das Buch zu einem wirklichen Leseerlebnis – nicht nur, aber ganz besonders all jenen, die gut recherchierte, historische Romane fernab von banalem Kitsch suchen, möchte ich „Das Flüstern des Mondfalters“ wärmstens ans Herz legen.

Cover des Buches Die Ladenhüterin: Roman (ISBN: 9783841214805)

Bewertung zu "Die Ladenhüterin: Roman" von Sayaka Murata

Die Ladenhüterin: Roman
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Der Kampf um Anerkennung als Außenseiterin in der strengen, genormten Gesellschaft Japans - ein außergewöhnliches, aufrüttelndes Buch.
Anpassung - um jeden Preis?

Keiko Furukura passt nicht in die strenge, genormte japanische Gesellschaft. Bereits als Kind fällt sie durch merkwürdig erscheinende Verhaltensweisen auf. Ihr Unvermögen, Empathie gegenüber anderen Menschen zu empfinden, ihr strikt rationales Verhalten, bringen schon während ihrer Schulzeit ungewollt auch ihre Eltern in Erklärungsnotstand.

Als Erwachsene lebt Keiko sehr zurückgezogen und bekommt trotz eines abgeschlossenen Studiums keine passende Arbeit. Schließlich findet sie einen Job als Aushilfe in einem der in Japan sehr zahlreichen Convinience-Stores, einem „Konbini“.

Im Konbini sind alle Arbeitsabläufe normiert. Die ewig gleichen Höflichkeitsfloskeln für den Umgang mit der Kundschaft werden täglich trainiert – wie bei einem Schauspiel, in dem die Verkäuferinnen als Darstellerinnen agieren. Keiko jedoch findet gerade in dieser Routine die so dringend benötigte Sicherheit und mit den antrainierten Verhaltensweisen – zumindest vorübergehend – auch die ersehnte Akzeptanz ihrer Mitmenschen. Um sich immer besser anzupassen, beginnt sie ihre Kolleginnen zu kopieren, eignet sich deren Meinungen, deren Kleidungsstil und sogar deren Aussprache an.

Doch bald genügt das nicht mehr - um in der Japanischen Gesellschaft auf Dauer zu bestehen und Anerkennung zu bekommen braucht man eine richtige, fixe Anstellung, macht Karriere oder …. heiratet und bekommt Kinder.

Als eines Tages der junge, sehr unangepasste Shiraha als Aushilfe in Konbini beginnt, glaubt die rational denkende Keiko eine Lösung für ihre Probleme gefunden zu haben. Und dann gerät ihre Welt komplett aus den Fugen…

 

**** Meine Meinung: ****

„Die Ladenhüterin“ ist ein kurzes, jedoch außergewöhnliches Buch, das sicher nicht nur die japanischen Leser begeistern wird.

Mit ihrem knappen, prägnanten Stil nimmt uns die Autorin auf eine faszinierende, spannende Reise in die marionettenhaft anmutende, japanische Gesellschaft mit, die nur wenig Spielraum für Menschen wie Keiko bietet. „Die Ladenhüterin“ ist ein sehr gesellschaftskritisches Buch, ein Appell an Toleranz und mehr Offenheit.

Außenseiter haben es in jeder Gesellschaft schwer - in Japan sicher besonders-, aber auch bei uns hat Toleranz oft den bitteren Nachgeschmack einer gesellschaftlichen Scheinheiligkeit. Man präsentiert sicher gerne offen, jedoch nur solange die persönliche Komfortzone nicht gestört wird. In Wahrheit steht auch bei uns ein Außenseiter immer am Rande, sofern er sich nicht in einem gewissen Grad anzupassen bereit ist.

Doch - wie weit kann und darf die Anpassung gehen – wo sind die eigenen Grenzen und wo stößt eine Gesellschaft an ihre Grenzen?

Vielleicht findet ihr die Antwort in diesem wunderbaren, klugen Buch. Egal ob ihr gerne etwas mehr über die Japanische Gesellschaft erfahren wollt oder ob euch die Thematik anspricht, ihr werdet dieses Buch sicher genauso lieben und genießen wie ich.

 

Cover des Buches Sag niemals stirb (ISBN: 9783959671842)

Bewertung zu "Sag niemals stirb" von Tess Gerritsen

Sag niemals stirb
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Professionell geschriebener, spannender Krimi vor der exotischen Kulisse des vietnamesischen Dschungels
Spannender Wettlauf gegen die Zeit

 Auf Wunsch ihrer schwer krebskranken Mutter macht sich Wilone Maitland auf die Suche nach ihrem vor 20 Jahren während des Vietnamkrieges verschollenen Vaters.

Der legendäre Pilot „Wild Bill“ Maitland wurde, als sein Flugzeug nach dem Absturz im undurchdringlichen Dschungel Vietnams nicht mehr aufgefunden werden konnte, für Tod erklärt. Der Bericht eines viel später aufgetauchten Überlebenden wirft jedoch Fragen auf.

Bei ihrer verzweifelten Suche trifft Willy auf Guy Barnard, der als Paläontologe im Auftrag der US-Army auf der Suche nach den Überresten amerikanischer Soldaten ist. Da er sowohl die Kriegsschauplätze Vietnams kennt als auch im Umgang mit den wenig hilfreichen, vietnamesischen Behörden erfahren ist, bietet er Willy Hilfe an.

Zunächst verfolgt Guy mit diesem Angebot hauptsächlich seine eigenen Zwecke, im Laufe der abenteuerlichen Recherche kommen sich die beiden jedoch näher – eine Liebesgeschichte, die jedoch aussichtslos erscheint….

 

**** Meine Meinung: ****

Tess Gerritsen beherrscht ihr Handwerk als Krimiautorin professionell, und so erfüllt auch ihr neuer Roman „Sag niemals stirb“ die Erwartungen für eine spannende, kurzweilige Unterhaltung.

Wer, so wie ich, bereits mit Begeisterung einige Bücher aus der „Rizzoli & Isles“-Reihe gelesen hat, kann sich in diesem Krimi auf neue, interessante und sympathische Protagonisten, eine verstrickte Spionagegeschichte, gewürzt mit etwas Liebe und Erotik vor exotischem Hintergrund freuen. Überraschende Wendungen, immer neue Rätsel und Ungereimtheiten lassen die Spannung gekonnt bis zum Ende nicht abreißen.

Eigentlich hat „Sag niemals stirb“ somit alles, was sich der/die Leser/-in von einem Krimi erwartet erfüllt. Besonders fasziniert hat mich die exotische Kulisse des vietnamesischen Dschungels und die historischen Einblicke in den Vietnamkrieg, weshalb ich hier auch gerne eine durchaus positive Empfehlung abgebe. Aber - irgendetwas fehlte mir trotzdem– das gewisse „Etwas“ vielleicht, das ein Buch unvergesslich macht, das, was über Professionalität hinaus geht und einen durchaus guten Krimi, zu einem sehr guten macht.  

Cover des Buches Die Liebenden von Siena (ISBN: 9783471351581)

Bewertung zu "Die Liebenden von Siena" von Melodie Rose Winawer

Die Liebenden von Siena
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch, dass nicht nur Fans von historischen Romanen begeistern wird – eine tolle Mischung aus Lovestory, Geschichte und Fantasy!
Hochspannende Zeitreise ins Mittelalter

 

Schon lange verspricht Beatrice Trovato, erfolgreiche Neurochirurgin in New York City, ihrem Bruder Ben, ihn endlich zu besuchen. Ben, der seine um viele Jahre jüngere Schwester nach dem Tod ihrer Mutter wie eine Tochter aufgezogen hat, lebt und arbeitet in der italienischen Stadt Siena. Dort widmet er sich als Historiker und Mikrobiologe der Erforschung der Geschichte der Pest im Mittelalterlichen Siena.

Doch leider kommt alles anders: Ben stirbt, noch bevor sich die beiden wiedersehen können, an Herzversagen und Beatrice reist nach Siena, um sich um seinen Nachlass zu kümmern.

Beim Durchsehen seiner Forschungsunterlagen stößt Beatrice auf Ungereimtheiten. Im 14. Jahrhundert kam es in Siena zu einem auffällig schnellen und dramatischen Anstieg der Pesterkrankungen, einige alte Briefe deuten auf eine Verwicklung der Familie Medici hin.

Neugierig geworden beginnt Beatrice Nachforschungen anzustellen. Ein altes Tagebuch aus dem 14. Jahrhundert, das dem Maler Gabriele Accorsi gehört hat, zieht sie in seinen Bann, der Inhalt erscheint ihr merkwürdig vertraut. Nur wenige Werke des Malers haben die Jahrhunderte überdauert. Beatrice stößt nach längerer Suche auf ein erhalten gebliebenes Kirchenfresko. Auf dem Bildnis entdeckt sie ein rätselhaftes Abbild von sich selbst und plötzlich gerät ihre Welt aus den Fugen.

Als sie am nächsten Tag erwacht, findet sich in einer anderen Zeit– im Mittelalter des 14. Jahrhunderts wieder. Da sie keine Alternative hat, beginnt sie sich langsam in dem ihr oft fremdartig erscheinenden Zeitalter zurecht zu finden und begegnet schließlich dem Maler Accorsi. Die beiden verlieben sich ineinander, eine Beziehung erscheint aufgrund der Umstände jedoch zunächst aussichtslos. Während der Leser immer mehr über die Hintergründe und Verwicklungen mit den Medicis erfährt, nähert sich die Pest unaufhaltsam. Schließlich erkranken auch zuerst Gabriele und kurz darauf Beatrice, die eine nun folgenschwere Entscheidung treffen muss…

 

**** Meine Meinung: ****

Ein grandioses, äußerst gelungenes Debut von Melodie Rose Winawer!

Die Autorin schildert in ihrem ersten Roman mit einem leicht leserlichen, flüssigen Schreibstil die zusammenhängenden Schicksale von Beatrice, Gabriele und der Familie Medici vor dem historisch äußerst interessanten, mittelalterlichen Hintergrund des italienischen Siena. Nach und nach entwirren sich die Ereignisse, sodass die Spannung immer bleibt und den Leser nicht loslässt. Selten habe ich 528 Seiten so schnell „verschlungen“!

Besonders interessant waren für mich die Beschreibung der sehr gut recherchierten Lebensumstände und insbesondere auch damaligen medizinischen Behandlungsmethoden. Schon allein die Vorstellung als „moderner Mensch“ in diese Zeit rückversetzt zu werden, die Probleme, mit denen man dann plötzlich zu kämpfen hat, aber auch die schönen Seiten jener Zeit üben eine große Faszination aus und wurden sehr nachvollziehbar und eindrucksvoll beleuchtet.

Fazit:

Ein Buch, dass nicht nur Fans von historischen Romanen begeistern wird – eine tolle Mischung aus Lovestory, Geschichte und Fantasy!

 

Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Verlag: List Verlag

Erscheinungsdatum: 9. März 2018
Sprache: Deutsch (übersetzt aus dem Englischen von Marion Balkenhol)

Preis: 16,00 € (Taschenbuch)

Kindle-Edition: 13,99 €

ISBN: 9783471351581

Cover des Buches Kränkungen (Fachratgeber Klett-Cotta) (ISBN: 9783608945850)

Bewertung zu "Kränkungen (Fachratgeber Klett-Cotta)" von Frank-M. Staemmler

Kränkungen (Fachratgeber Klett-Cotta)
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein wichtiges Buch über ein Thema, dass jeden angeht. Für ein besseres Verständnis und weniger Leid in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Kränkungen .... gehen uns alle an!

Von Kränkungen sind wir alle betroffen, manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal als Täter und manchmal als Opfer.

Der Psychotherapeut Frank Staemmler beleuchtet in seinem Buch die Sichtweisen beider Seiten. Im ersten Teil des Buches befasst er sich mit den Hintergründen, die oft weit in die Vergangenheit zurückreichen und manchmal auch mit dem auslösenden Ereignis gar nichts zu tun haben. Vielfach handelt es sich einfach nur um Missverständnisse, wobei sich die mutmaßlichen Täter auch häufig als die eigentlichen Opfer herausstellen.

Der Autor erklärt auf einfühlsame, verständnisvolle Weise warum und in welchen Situationen wir besonders verletzlich sind, wie unsere (oft unausgesprochenen) Erwartungen und unterschiedlichen Bedürfnisse zwischen uns und unseren Mitmenschen stehen. Anhand von praktischen Beispielen erklärt Frank Staemmler die Mechanismen auch für den Laien verständlich.

Der zweite Teil von „Kränkungen“ befasst sich damit, was man präventiv tun kann, um Leid und Kränkungen zu verhindern, auf was man im Umgang mit dem anderen achten sollte und wie man den erlittenen Schaden nach einer erfolgten Kränkung möglichst in Grenzen halten kann.

Das Buch ist in kurze Abschnitte unterteilt, anhand von Merkboxen werden wichtige Anmerkungen und Zitate aus Literaturquellen hervorgehoben. Dies erleichtert den Überblick und das rasche Wiederfinden wichtiger Passagen.

 

*** Meine Meinung ***
Frank Staemmler hat mit „Kränkungen“ ein wirklich wichtiges Buch geschrieben, das mir persönlich in vielen Dingen die Augen geöffnet hat und für mein Verständnis und meinen Umgang mit der Thematik eine große Bereicherung darstellt. „Kränkungen“ ist ein nachhaltiges Werk, das ich sicher noch oft zur Hand nehmen werde, um mir für schwierige Situationen Ratschläge zu holen.

Als einzigen, kleinen Kritikpunkt möchte ich jedoch anmerken, dass das Buch mir – als psychotherapeutischen Laien - manchmal etwas zu wissenschaftlich in seinen Erklärungen war und ich so manche Passagen mehrmals lesen musste, um den Sinn richtig zu erfassen. Hier wären zum leichteren Verständnis und für einen besseren Lesefluss noch mehr praktische Beispiele hilfreich gewesen.

Insgesamt jedoch kann ich allen an Persönlichkeitsbildung interessierten Menschen dieses Buch nur wärmstens empfehlen und bin mir sicher, dass alle Leserinnen und Leser noch lange und nachhaltig davon profitieren werden.

 

 

Gebundene Ausgabe: 203 Seiten
Verlag: Klett-Cotta

Erscheinungsdatum: 18. November 2016 (2. Druckauflage)
Sprache: Deutsch

Preis: 19,95 € (Taschenbuch)

Kindle-Edition: 15,99 €

ISBN: 9783608945850

Cover des Buches Bis wir uns wieder begegnen (ISBN: 9781503949836)

Bewertung zu "Bis wir uns wieder begegnen" von Catherine Ryan Hyde

Bis wir uns wieder begegnen
Kellerkatzevor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch das Hoffnung macht - Über den unerschütterlichen Glauben an die Freundschaft und die Liebe, für die es sich zu kämpfen lohnt.
Freundschaft und Liebe versus Vorurteile


Die Geschichte beginnt im Texas der 50er Jahre, in einer Zeit, in der noch starre Moralvorstellungen herrschten.


Die selbstbewusste Allgemeinmedizinerin Dr. Lucy Armstrong findet als alleinstehende Frau bei der Dorfbevölkerung keine Akzeptanz und lebt zurückgezogen auf ihrer entlegenen Farm. Dort kümmert sie sich aufopfernd um in Not geratene Tiere und beschränkt den Kontakt zur Außenwelt nur auf das Notwendigste.


Eines Tages taucht vor ihrer Tür der 12jährige Pete mit einem verletzten, halb wilden Wolfshund auf, den er mit Unterstützung des farbigen Jungen Justin mühsam den langen Weg zu der Farm transportiert hat.


Trotz des Verbotes von Petes brutalem Vater entsteht zwischen den beiden Jungen eine heimliche Freundschaft. Diese bleibt jedoch im Dorf nicht unbeobachtet und rächt sich bald auf grausame Weise.


Durch die tragischen Ereignisse begegnen sich Justins Vater Calvin und Dr. Lucy. Nach und nach erkennen die beiden ihre Gefühle füreinander, aber eine Beziehung zwischen Schwarz und Weiß ist in der damaligen Zeit gesetzlich verboten und erscheint aussichtslos.
Was bleibt ist der Glaube an die Liebe und die Hoffnung – bis sie sich wieder begegnen…




*** Meine Meinung: ***


Ein wunderbares Buch, eines von denen, die ich fast in einem durch verschlungen habe, nicht mehr weglegen wollte und auch nachher nicht aus meinen Gedanken bekomme. Ein Buch, das sich erfreulich aus der Masse hervorhebt, von wahrer Freundschaft, inniger Liebe, verbunden mit viel Mut, Geduld und Zusammenhalt erzählt – Dinge, die das Leben ausmachen und ihm einen Sinn geben. 


Die Autorin schreibt in ihrem unvergleichlichen, leicht leserlichen Stil mit viel Einfühlungsvermögen und Feingefühl abwechselnde Kapitel jeweils aus der Sicht von Dr. Lucy und dem Jungen Pete. Mit diesen beiden Hauptprotagonisten hat sie beinahe real erscheinende Charaktere geschaffen, die ich im Laufe der Geschichte immer mehr liebgewonnen habe.


„Bis wir und wieder begegnen“ ist ein Buch, das man nicht so schnell wieder vergisst, das nachdenklich macht, mehr als nur Unterhaltung und Zeitvertreib ist. Es ist ein Buch, das ich ohne zu zögern besonderen Menschen, die es zu schätzen wissen, schenken würde und das ich allen, die etwas Besonderes suchen, wärmstens empfehlen möchte.

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