-Books – bei vielen ein unbeliebtes Medium, aber immer mehr im Kommen.
Gerade für Selfpublisher_innen der einzige Weg ihre Geschichten und damit diese Bücher zu „verlegen“ und in die virtuellen Regale der lesenden Menschen zu bringen.
Grundsätzlich mag ich Bücher in allen Varianten. Print, Hörbuch, E-Book – wichtig ist mir einfach dass der Inhalt stimmt.
So komme ich dann auch gleich zu „Nullpol“. Das Genre ist Urban Fantasy – Geschehnisse in der realen Welt, mit dem ein oder anderen Fantasy-Element, Ausflüge in Science Ficiton, Magisches und/oder von allem etwas. Mittlerweile traue ich mich auch an dieses Genre, da es mich richtiggehend überrascht wie die schreibenden Menschen all dieses miteinander verknüpfen und solche abgefahrenen, schrägen und lesenswerten Geschichten dabei herumkommen.
Schräge wurde es auch dank #bookopoly, da hüpfe ich, als Maggie von den Simpsons, so über das Bookopoly-Brett und siehe da – ich soll/muss/darf ein E-Book lesen.
Traf sich hervorragend und zeitlich passend, da „Nullpol“ ganz weit oben auf der Leseliste stand und schon überfällig war.
„Nullpol“ ist von der Aufteilung her schon besonders. Alles beginnt mit Kapitel 0, das echte Kapitel 0 folgt darauf und es geht weiter bis zur Nummer 61, ach nein, Kapitel 1 kommt nochmal und wirft alles bis dahin gelesene….ups, darf ich ja gar nicht verraten. Auf jeden Fall erscheint zwischen den einzelnen Kapitel noch das ein oder, nun ja, andere eben.
Die Autorin hat einen herrlichen Humor, manchmal bissig aber nie verletzend. Gerne sarkastisch und oft genug mit einem Hauch Ironie gespickt. Sie setzt dieses auch in den Überschriften, ihrer Erzählweise und den Erlebnissen von Viktor ein. Der arme Tropf weiß gar nicht wie und was ihm geschieht, aber die Autorin hat immer ein Auge auf ihn.
"Ein durchaus liebenswerter Charakter mit vertretbaren Macken, den wir aktuell nicht zu seiner besten Stunde erwischen."
irgendwo bei 3 % herum
Bei Büchertreff.de hat Cidney Cage einen Steckbrief für“Nullpol“ erstellt und diesen fand ich so treffend, dass ich ihn hier zeigen muss:
Genre: Urban Fantasy Roman mit einem ordentlichen Schuss Humor
Handlung: wahnsinnig (wahn)witzige Weltuntergangsstory
Charaktere: skurril bis verrückt
Anwendungsgebiete: Abschalten vom Alltag, Gesichtsmuskeltraining, wirksam gegen drei von vier philosophischen Lebenskrisen
Verträglichkeit: unbedenklich, auch für Leser ohne spezielles Faible für Fantasy gut verdaulich
Allergiehinweise: zu einhundert Prozent frei von Schadstoffen, Vampiren, Werwölfen und Gestaltwandlern, kann Spuren von Science Fiction und anderen Genres enthalten
Format: vorerst als eBook erhältlich
Viktor hat es übel erwischt, erst ein Auto, dann eine Kugel und Gift war auch irgendwie im Spiel. All dies sorgt dafür, dass er in der Welt Paradigma landet. Mit dabei sein neuer bester Kumpel Nick No, der Cowboy, der ihm erst einmal einiges erklären muss.
Woher sollte Viktor auch wissen, dass ausgerechnet er der Auserwählte ist oder zumindest dafür gehalten wurde. Auf jeden Fall ist seine Aufgabe, die Welt vor dem Untergang zu retten, nicht alleine zu schaffen. Der Zerstörer, der Antagonist in der Geschichte und mit bürgerlichem Namen als Cyril No benannt, hat was vor und auch wenn Viktor so überhaupt nicht weiß wie er etwas dagegen ausrichten kann, so versucht er es zumindest.
"Dieser Ort ist eine lebendig gewordene Grauzone. Ein Asyl für Widersprüchlichkeiten. Eine Auffangstation für Ausrangiertes."
hier sind wir schon bei 13 % des Buches
Paradigma ist eine Welt in der sich alles tummelt was Rang und Namen hat. Die Autorin Cidney Cage bringt diese in feste Rollen, als Nebencharaktere oder einfach so, weil es passt und nebenbei Spaß bringt. Zarte Elfen, die richtig böse werden können, Drachen und Orakel sind dabei und selbst Zyklonen sind anzutreffen.
Es hat dabei aber nie einen überdrehten Stil, sondern passt hervorragend zu den Situationen.
Richtig genial empfand ich die Situationskomik, wobei dies keine plumpen Schenkelklopfer sind, sondern wunderbar unterhalten. Auch die Dialoge treffen immer den richtigen Ton.
Viktor und Nick No sind zwar in etlichen gefährlichen Situationen, bringen diese aber mit einer gehörigen Portion Humor und diesem gemeinsamen Kampf gegen den Bösewicht irgendwie immer zum Guten. Und die Liebe fehlt auch nicht.
Den Stil von Cidney Cage mochte ich ungemein. Ihre Zwischenrufe, kurze Erklärungen und Wort Kreationen haben für entspannte und humorige Lesestunden gesorgt.
"Dummerweise ist es in einem Bad mit sechs Personen schwierig, sich an jemanden heranzuschleichen."
Ey, kurz vorm Ende schon – 83 %
Letztendlich ist „Nullpol“ eine so gelungene Mischung, die ich vorbehaltlos allen empfehlen kann, die Abenteuer suchen, fremden Welten positiv gegenüberstehen und ihrer Fantasie gerne freien Lauf lassen.
Einige Male dachte ich, dass diese Geschichte als Hörbuch nur von einem gesprochen werden sollte – Christoph Maria Herbst. Er wäre perfekt als Erzählstimme und ich kann es förmlich hören.
Missy muss ich übrigens recht geben, auch wenn sie für einen Schurken arbeitet, Pinguine sind süß! Baumwollschafe übrigens auch!
Rezension verfasst von © Kerstin