KerstinnI

Inhalt: 

Arno Geiger schreibt autobiographisch aus seinem Leben- er berichtet von seinen Beziehungen- zu Frauen, zu seinen Eltern und einigen Wegbegleitern. Dabei nimmt sein irgendwie fragwürdiges Geheimnis viel Raum ein und begleitet ihn durch lange Episoden seines Lebens. Dazu beschreibt er seinen Weg zum erfolgreichen Autor sehr ehrlich und ohne Scham. 

Ich mag den Schreibstil und die Schriftsprache von Arno Geiger sehr. Er beschreibt, umschreibt und findet dabei tolle Wörter und Sätze die es häufig Wert sind, sie mehrfach zu lesen. Ich war oft geneigt dazu, etwas zu markieren oder notieren um es für mich länger in Erinnerung zu halten. 

Der Inhalt an sich konnte mich dagegen nicht so richtig überzeugen. Natürlich ist das Geheimnis interessant und ich stellte mir durchsuch die Frage, wie ich moralisch zu dem stehe, was Arno Geiger jahrelang gemacht hat- jedoch tauchen diese Episoden immer wieder in einer sehr ausführlich auf und waren aus meiner Sicht sehr in die Länge gezogen. Interessant sind die Hintergründe zu den bereits bekannten Romanen- da hätte ich mir hin und wieder etwas mehr Inhalt gewünscht, gerade auch zu der Passage um „der alte König in seinem Exil“. 

Arno Geiger beschreibt ebenfalls seine Liebes- und Sexualbeziehungen- hin und wieder fragte ich mich, ob ich “das“ jetzt wissen wirklich wissen wollte- aber wenn man eine Autobiographie liest, muss man wohl mit allem rechnen- auch mit Dingen, die man nicht wissen wollte. 

Ingesamt betrachtet, glaube ich, das Buch hätte deutlich kürzer ausfallen können und sollen, ab etwas über der Hälfte hatte ich das Gefühl, viele Passagen würden sich wiederholen- gerade die Dinge um das Geheimnis. Vielleicht liegt es daran, dass Arno Geiger noch recht jung ist um sein Leben und seine gesammelten Gedanken aufs Papier zu bringen. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen. Ich fürchte aber, es wird irgendwann zu den Dingen gehören, die ich aussortiere und die dann jemand aus meiner Flohmarkt oder der Papiertonne fischen kann..