Kicherjulchen
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Kicherjulchens Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Nächte, in denen Sturm aufzieht" von Jojo Moyes
Bewertung zu "Was wir aus Liebe tun" von Kristin Hannah
Bewertung zu "Die sieben Schwestern" von Lucinda Riley
Bewertung zu "Der Sohn der Schatten" von Juliet Marillier
Ich erhielt das Buch als Rezensionsexemplar und bedanke mich dafür vorab bei dem Verlag ganz herzlich.
Mit großen Erwartungen und jeder Menge Neugier habe ich mich sehr auf die Lektüre gefreut. Die Leseprobe sagte mir zu und ich war gespannt, eine neue, mir bis dahin unbekannte Autorin kennenzulernen. Ellen Sandberg ist ein Pseudonym der bekannten Krimiautorin Inge Löhnig (in der Regel lese ich keine Krimis J).
Worum geht es/ Klappentext:
1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.
2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat ...
Leseeindruck:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover sehr gelungen finde. Es passt wunderbar zur erzählten Geschichte. Ich mag den Schreibstil der Autorin gern, das Buch lässt sich flüssig lesen und bleibt dabei sprachlich facettenreich und gewandt.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Vera und Manolis und in Rückblicken aus den Erinnerungen Kathrins. Die einzelnen Charaktere wurden gut ausgearbeitet und agieren nachvollziehbar, wobei mir die Spiegelungen zwischen Vergangenheitsbewältigung und prägenden Kindheitserinnerungen und auf der anderen Seite aktuellem Lebensstil und Beruf dann doch stellenweise für mein persönliches Empfinden einfach zu viel waren. An dieser Stelle hätten dem vorliegenden Roman einige Kürzungen durchaus gut getan. Ja, ich bin sogar der Meinung, dies hätte Vera und Manolis glaubhafter und irgendwie lebendiger gemacht. Aber das mag Geschmackssache sein.
Es entwickelt sich im Laufe der Geschichte ein guter Spannungsbogen, der Handlungsverlauf fesselt den Leser und nimmt ihn mit. Macht nachdenklich und wütend und bedrückt. Man merkt der Geschichte an, dass die Autorin hier mit viel Herzblut bei der Sache war und akribisch recherchiert hat.
Fazit:
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, wobei der letzte Funke doch nicht überspringen wollte. Dies lag sicher zum großen Teil an den beiden Hauptprotagonisten, mit welchen ich, trotz der ausführlichen Schilderung derer Seelenleben, nicht richtig warm werden konnte. Trotzdem wird hier ein Stück Geschichte aufgearbeitet, welches wohl keinen Leser unberührt zurücklässt. Selbstredend erzählt bereits der Titel seine eigene Geschichte und ich muss sagen, dass gerade angesichts der hier beschriebenen Schicksale die Aufarbeitung der Thematik für uns, die wir Kriegsschilderungen nur noch von unseren Großeltern, Urgroßeltern oder Eltern kennen, noch nicht beendet ist. Niemals dürfen wir vergessen, zu welchen Gräueltätern der Krieg die Menschen machen kann und wie erschreckend sich dadurch der Blickwinkel auf solche Verbrechen ändert.
Über mich
- weiblich
- 23.10.1973