Paris 1873: Vaudeline D’Allaire ist weithin bekannt als Wahrsagerin und Medium. Im Gegensatz zu ihren Kollegen nutzt sie ihr Talent um Verbrechen und Morde aufzuklären, dazu hält sie Seancen ab, die den Geist der Ermordeten sprechen lassen.
Lenna Wickes ist eine ihre Schülerinnen und nach Paris gekommen um die Kunst der Geisterbeschwörung zu erlernen. Das tut sie nicht, weil sie es zur Profession machen möchten. Sie möchte eine Seance für ihre Schwester Evie leiten, um deren Ermordung aufzuklären. Auch Evie war Schülerin bei Vaudeline und diese ist sehr motiviert, Lenna bei der Aufklärung zu helfen.
Als Vaudeline nach London gerufen wird, zur „London Séance Society“ um den Mord des Präsidenten der Gesellschaft und gemeinsamen Freundes Mr. Volckman aufzuklären, reist Lenna kurzerhand mit. Die beiden Frauen finden heraus, dass die beiden Mordfälle unter ähnlichen stattgefunden haben. Behilflich ist bei der Aufklärung des Falles Mr. Morley, der Vizepräsident der Society. Dieser wiederum ist auf seltsame Weise mit Evie verstrickt.
Je weiter die beiden Frauen sich in den Fall verstricken, desto gefährlicher und düsterer werden die Zusammenhänge.
Ich hatte im Vorfeld „Die geheime Apotheke“ gelesen. Dieses Buch hat mich nachhaltig begeistert, so dass ich unbedingt das zweite Buch der Autorin lesen wollte.
Ich mag den unaufgeregten, flüssigen Schreibstil der Autorin. Man kann entspannt und leicht in die Geschichte eintauchen. In der Mitte hab ich ein paar Stellen quergelesen, weil die Handlung sich etwas zieht.
Lenna und Vaudeline waren mir von Anfang an sympathisch. Vaudeline haftet die ganze Zeit etwas rästelhaftes und esoterisches an, was ich total stimmig in diesem Zusammenhang finde. Auch die Seancen und die Hintergründe dazu waren interessant zu lesen und machen die Geschichte zu einer runden Sache.
Das Buch ist aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben. Wir erleben es einmal aus der Perspektive von Lenna und einmal aus der von Mr. Morley. Hier werden nicht nur zwei unterschiedliche Sichtweisen deutlich, sondern es gibt auch ganz klar einen Kontrast zwischen der männlichen und weiblichen Perspektive.
Insgesamt hat mich das Buch leider nicht komplett abgeholt. Das liegt aber vor allem daran, dass ich einfach überlesen hatte, dass es mehr Krimi als Mystery ist. Trotzdem fand ich es thematisch super interessant, für mich hätte das gruselige und unheimliche noch etwas mehr im Vordergrund stehen können. Schön finde ich den leicht feministischen Anklang, der darin gespiegelt wird.
Autorin: Sarah Penner / Verlag: HarperColins @harpercollinsde
Ich vergebe 4 Lesekatzen für „Die geheime Gesellschaft“ von Sarah Penner J
Vielen Dank an den Verlag und an Netgalley für das Rezensionsexemplar und das ich es lesen durfte.