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KleinerVampir

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Cover des Buches Ins Herz geprägt (ISBN: 9783775162081)

Bewertung zu "Ins Herz geprägt" von Crystal Caudill

Ins Herz geprägt
KleinerVampirvor 3 Tagen
Kurzmeinung: Komplexer Historienkrimi mit christlichen Grundtönen
Ins Herz geprägt

Buchinhalt: 

Cincinnati, Ohio im ausgehenden 19. Jahrhundert: Der Großvater von Theresa ist tief verschuldet. Um den Familiennamen rein zu waschen, will Theresa alle Schulden begleichen, auch wenn sie weiß, dass das nicht einfach ist. Als Theresa schließlich verdächtigt wird, in die Machenschaften eines Geldfälscherrings verwickelt zu sein, hat sie auch wieder mit ihrem Exverlobten Brody zu tun, der für den Secret Service arbeitet. Notgedrungen müssen sich die beiden zusammenraufen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.... 


Persönlicher Eindruck: 

Ins Herz geprägt ist mein erster Roman von Autorin Caudill, eine Mischung aus Historienroman und Kriminalfall, mit sehr detailliert beschriebener Handlung. Die Art, wie Caudill ihren Plot entwickelt, hat mir durchaus gefallen, allerdings verliert sie sich oft in Einzelheiten und das Lesen gestaltete sich des öfteren anstrengend. Erst mit fortschreitender Handlung fasst man als Leser Fuß und taucht ein in die Geschichte. 

Hauptfigur Theresa ist rebellisch und willensstark, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht sie es durch. Unversehens sieht sie sich zischen zwei Männern wieder, ihrem Verlobten Edward, der vom Großvater nicht gebilligt wird und ihrem Ex-Verlobten Brody, einem Agenten des Secret Service. Nur zusammen können Theresa und Brody die Wahrheit ans Licht bringen. Allerdings ist Theresas Vertrauen lange Zeit gestört und es dauert eine ganze Weile, bis sie sich auf die Situation einlässt. 

Insgesamt ist die Handlung sehr komplex und mit vielen Aha-Momenten gespickt. Man muss ganz genau lesen und ich musste öfter auch zurückblättern, was meinen Lesefluss etwas trübte – möglicherweise meinte es die Autorin mit ihrer Detailverliebtheit einfach zu gut. Trotz allem ist die Geschichte spannend und mitreißend, auch die weiteren Figuren innerhalb des Plots sind gut ausgearbeitet und durchdacht. 

Die christliche Komponente des Romans befasst sich mit Themen wie Gottvertrauen, Vergebung und Hoffnung, der christliche Aspekt ist dabei unaufdringlich und glaubhaft in das Leben der Figuren eingewoben. 

Historisch fundiert bietet Autorin Caudill ihrem Lesepublikum auch so einiges, ein Teil davon wird im Anhang erklärt und vertieft. Ich empfand die historischen Hintergründe als sehr spannend und neben dem historischen Krimi durchweg lesenswert. 

Eine Leseempfehlung für alle, die historische Krimis mit Niveau und Stoff zum Nachdenken schätzen – allerdings ist meine Lesefreude nicht komplett ungetrübt. Man muss sich einlassen können auf eine recht komplexe Handlung, ein Buch für ein lockeres Zwischendurch ist Ins Herz geprägt sicher nicht.

Cover des Buches Die Fischerhütte im Irgendwo (ISBN: 9783863343897)

Bewertung zu "Die Fischerhütte im Irgendwo" von Rainer Haak

Die Fischerhütte im Irgendwo
KleinerVampirvor 10 Tagen
Kurzmeinung: Mysteriöse Geschichte zwischen achtsamer Sinnsuche und seltsamen Begegnungen
Auf der Suche nach den Farben des Lebens

Buchinhalt:  

Eigentlich wollte Tom eine Auszeit nehmen und luxuriös campen, doch dann findet er sich unvermittelt in einer alten Fischerhütte an einem See wieder, ohne fließend Wasser und ohne Strom. Nach einem kurzen Schock beginnt, er sich auf das Abenteuer einzulassen und bekommt auch immer wieder unerwartet Gesellschaft von ganz unterschiedlichen Menschen, die ihn bei seiner Sinnsuche inspirieren. Zusätzlich sind dann auch noch mysteriöse Botschaften von einem G: im Briefkasten, die ihm tiefgründige Fragen stellen.... 


Persönlicher Eindruck: 

In 14 kurzen Kapiteln nimmt Hauptfigur Tom den Leser mit auf eine abenteuerliche Sinnsuche dahingehend, was wirklich zählt im Leben. Schauplatz der Geschichte ist eine verwunschene Fischerhütte ohne jedweden Komfort – dafür mit umso mehr Anlass, über das eigene Leben nachzudenken. Tom lässt sich ein auf das Unbekannte und wären da nicht die Fragen, die ein gewisser G: per Brief an ihn richtet, hätte er wahrscheinlich auch irgendwann selber zu seinen geheimen Wünschen und Sehnsüchten für die Zukunft gefunden. 

Tom bekommt im Lauf der Handlung immer wieder Gesellschaft von mehreren Menschen, die ebenfalls am See leben und durch die er zum Nachdenken gezwungen wird. Es sind schließlich die kleinen Dinge, die eine große Veränderung in Tom auslösen: eine Rose mitten im Wald, die riesige Eiche, die aus einer kleinen Eichel wuchs oder auch der Abend am Lagerfeuer, zusammen mit Freunden. 

Insgesamt versucht Auto Haak dem Leser zu vermitteln, dass die „Farben des Lebens“ in jedem einzelnen Moment zu finden sind, man muss nur die Augen öffnen. Ob der geheimnisvolle G: nun Gott ist, der Tom die Briefe schreibt, oder nicht, erfährt man nicht. 

Insgesamt ist die Erzählung ein modernes Märchen für Erwachsene, ein bisschen mystisch, ein bisschen romantisch – aber nicht immer realistisch. Die Weggefährten von Sinnsucher Tom können gar nicht von Toms Aufenthalt am See wissen, es sei denn, sie wären Teil des von ihm gebuchten „Erholungsprogramms“. Doch der Schluss der Novelle verrät dann etwas ganz anderes. 

Ja, die Geschichte war ganz nett, das bestreite ich nicht – aber auch beschaulich und unaufgeregt, nicht sonderlich spannend und kein wirklicher Pageturner. Man hätte mehr aus der Idee machen können, wenn man gewollt hätte. So aber stellt sich mir am Ende die Frage: Ja, und - was nun? Richtig gepackt hat mich die Lektüre leider nicht.

Cover des Buches Sieben Helden für Penelope (ISBN: 9783963623783)

Bewertung zu "Sieben Helden für Penelope" von Karen Witemeyer

Sieben Helden für Penelope
KleinerVampirvor 12 Tagen
Kurzmeinung: Spannende Westerngeschichte mit Kriminalfall - lesenswert!
Sieben Helden für Penelope

Buchinhalt: 

Texas, 1892: Penelope, selbst als Findelkind aufgewachsen, nimmt eine Stellung als Dienstmädchen bei einer exzentrischen Schauspielerin an. Durch ein Missverständnis erregt sie deren Unmut und wird kurzerhand in der Prärie ausgesetzt. Texas Ranger Titus findet die junge Frau und bringt sie zu seinem Großvater, einem Arzt, der zusammen mit alternden Cowboys auf einer Ranch lebt. Penelope gewöhnt sich rasch in ihrem neuen Zuhause ein, doch Titus traut ihr aufgrund schlechter Erfahrungen in seiner Vergangenheit nicht richtig über den Weg. Als Penelope zu Unrecht des Diebstahls beschuldigt wird, ist sie mehr denn je auf die Hilfe der alten Cowboys angewiesen.... 


Persönlicher Eindruck: 

Spannend und mit Western-Flair nimmt Autorin Witemeyer ihre Leserschaft mit nach Texas ins ausgehende 19. Jahrhundert. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus Western, Krimi und Liebesgeschichte, die die Seiten nur so dahin fliegen lässt. Es geht um Freundschaft, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, aber auch um Intrigen, krumme Machenschaften und falsche Verdächtigungen. 

Hauptfigur in der Geschichte ist Penelope, eine junge Frau Anfang Zwanzig, die zunächst eine Stellung als Dienstmädchen bei einer in die Jahre gekommenen Schauspielerin antritt, dieser aber aufgrund ihrer Schönheit und natürlichen Anmut bald Konkurrenz macht, ohne es zu wollen. Ihr männlicher Gegenpart ist Texas Ranger Titus, der alsbald zu Penelopes Retter in der Not wird. 

Der Großteil des Romans spielt sodann auf Diamond D, der Ranch von Titus' Großvater. Dieser ist Arzt im Ruhestand und lebt mit sechs alt gewordenen Cowboys in einer Art Senioren-WG. Penelope füllt die weibliche lücke, freundet sich schnell an mit den grummeligen Käuzen und ist schon bald das umsorgte „Nesthäkchen“, das keiner wieder hergeben will. 

Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Kriminalfall, der dem Western innewohnt. Witemeyer versteht es vortrefflich, die Spannung von Seite zu Seite zu steigern und so manchen Aha-Moment einzubauen. Natürlich ist absehbar, dass sich etwas zwischen Penelope und Titus anbahnt, doch der Ranger ziert sich lange Zeit – hat er doch in seiner Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit einem anderen Mädchen machen müssen. 

Der Roman hat eine christliche Grundhaltung, welche sich mit Gottvertrauen, Nächstenliebe und Vergebung befasst und angenehm dezent in das Leben der handelnden Personen eingeflochten ist. 

Viele vergleichen den Roman mit dem Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen, doch in meinen Augen ist das mehr dem Zufall geschuldet -  Witemeyers Geschichte ist eigenständig und hat so viel mehr zu bieten als eine leichte Unterhaltung für zwischendurch, so dass ich hier ganz klar sagen möchte, dass ich das Buch für keine Märchen-Adaption halte. Vielleicht wurde der deutsche Titel einfach unglücklich gewählt, der Originaltitel lässt jedenfalls keine Märchenschlüsse zu. 

Insgesamt eine absolute Leseempfehlung abseits des Mainstreams, mit Werten und mit sympathischen Charakteren. 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

Cover des Buches Der Pakt der Frauen (ISBN: 9783453274211)

Bewertung zu "Der Pakt der Frauen" von Julia Kröhn

Der Pakt der Frauen
KleinerVampirvor 20 Tagen
Kurzmeinung: Kein Roman, der mir im Gedächtnis bleibt: konnte mich weder fesseln noch berühren. Keine Empfehlung.
Der Pakt der Frauen

Buchinhalt: 

Wien in den 1970er Jahren: Katharina Adler ist Dozentin an der Universität und wird von den männlichen Kollegen mehr belächelt als respektiert. Sie forscht am historischen Lehrstuhl anhand alter Kochbücher zum Thema Stellung der Frau in unterschiedlichen Epochen. Als ihr ein Kochbuch in die Hände fällt, das sich als Werk ihrer eigenen Mutter entpuppt, verbeißt sie sich mehr und mehr in ihrer Familiengeschichte. Dabei tritt zu Tage, dass ihre Mutter Jule, mit einer begnadeten Kunst des Backens gesegnet, im schlesischen Hirschberg polnischen Zwangsarbeiterinnen heimlich geholfen hat.... 


Persönlicher Eindruck: 

In zwei getrennten Zeitlinien erzählt Autorin Kröhn in Anlehnung an ihre eigene Familiengeschichte die Geschichte zweier Frauen. Zeitlich eingeordnet in die 1940er und 1970er Jahre taucht der Leser ein in das Leben von Jule einerseits, die im schlesischen Hirschberg aufwächst, für das Kochen und Backen lebt und sich schlussendlich für polnische Zwangsarbeiterinnen einsetzt, die für die Nationalsozialisten in Lagern, Fabriken und anderen Einrichtungen schuften. Andererseits geht es um Jules Tochter Katharina, eine aufstrebende Dozentin für Geschichte an der Universität in Wien. Katharina forscht an alten Kochbüchern, aber noch mehr an der eigenen Familiengeschichte, insbesondere der Frage, wer ihr leiblicher Vater ist.  

Im Grunde ein spannender Aufhänger, es geht um starke Frauen, die trotz Unbill in ihrem Umfeld ihren Prinzipien treu bleiben und ihren Weg gehen. Leider setzt Kröhn das Potential hinter ihrer Romanhandlung für meinen Geschmack nur bedingt um. 

Während die Geschichte von Jule während des Krieges noch relativ spannend und auch weitgehend authentisch erzählt wird, liest sich die Geschichte von Katharina zäh wie alter Kaugummi. Die Passagen aus den Siebzigerjahren machten einen pseudo-intellektuellen Eindruck: im Grunde war es immer das Gleiche. Nichtakzeptanz bei den männlichen Kollegen, seitenweise Dozieren über das  Seminarthema und gähnende Langeweile. Erst, als besagtes Kochbuch auftauchte, wurde das Thema in eine Richtung gelenkt, die beide Geschichten näher zueinander brachte. 

Aber auch in Jules Geschichte ist nicht alles glaubhaft. Jule kocht und backt, hat immer alle Zutaten und niemand spricht darüber, dass sie eigentlich in den 1940er Jahren Lebensmittelkarten hatte, mit denen sie auskommen musste. So wirklich authentisch ist das Schlaraffenland, das der Plot hier suggeriert, nicht – im Gegenteil. 

Natürlich ist Jule die Heldin, die sich für die bedauernswerte Zyta (und andere Zwangsarbeiterinnen) einsetzt, dennoch fehlt dem Roman ein spannendes Moment, das den Leser an die Seiten fesselt. Für mich persönlich ging die Lust, weiterlesen zu wollen, immer mehr verloren, so wirklich nahe kam mir keine der Figuren. Ich gebe ehrlich zu: ich war froh, irgendwann auf der letzten Seite angekommen zu sein. 

Für mich war das Buch eine Enttäuschung, im Gedächtnis wird es mir jedenfalls nicht bleiben. Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen.

Cover des Buches Die Ostergeschichte in Comics (ISBN: 9783963623981)

Bewertung zu "Die Ostergeschichte in Comics" von Sergio Cariello

Die Ostergeschichte in Comics
KleinerVampirvor 22 Tagen
Kurzmeinung: Bildgewaltige Comicadaption der Passionsgeschichte. Beeindruckend!
Die Ostergeschichte (Die Bibel in Comics, Sonderband)

Buchinhalt: 

Das Buch erzählt in Comicform die Passionsgeschichte beginnend mit dem letzten Abendmahl bis zur Auferstehung. 


Persönlicher Eindruck:

In der Reihe Die Bibel in Comics erzählt dieser Band in eindrucksvollen Illustrationen die Passionsgeschichte. Dabei lehnt sich Zeichner Cariello eng an die vier Evangelien an und nimmt die Leser mit in die Zeit des Leidensweges von Jesus. Beginnend mit dem letzten Abendmahl beschreibt das Buch eindrücklich die letzten Tage des Heilands bis hin zu seiner Auferstehung. 

Obwohl ich schon einen anderen Bibelcomic kannte, war mir die Reihe der christlichen Comichefte  „Die Bibel in Comics“ bislang unbekannt. Doch ich bin absolut begeistert, wie bildgewaltig und ausdrucksstark Cariello hier die Passionsgeschichte zu Papier bringt. 

Die Zeichnungen sind detailreich und realistisch, oftmals düster und der Situation angemessen. Die Emotionen sind lebensnah in den Gesichtern abzulesen. In meinen Augen ist es eher ein Comic für Erwachsene oder für Jugendliche, kein Comic für das empfohlene Lesealter ab 9 Jahren. Ich empfand diese Tatsache allerdings als Wohltat, denn hier wird nichts geschönt oder verniedlicht – der Comic ist dramatisch, spannend und dem Inhalt angemessen. 

Insgesamt hat das Heft einen Umfang von 23 Seiten, das Papier ist hochwertig und der Druck vielfarbig, so dass eingefleischte Comicfans hier ganz sicher richtig sind.

Insgesamt ist es eine ganz andere Art, an die Bibel als solche heranzugehen, hat mir aber sehr gut gefallen. Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die wie ich auch Bibelfilme mögen und sich das Ganze bildlich vor Augen führen wollen. Die jeweiligen Bibelstellen sind an jedem Kapitelanfang angegeben und geben so direkten Aufschluss. 

Empfehlenswert!

Cover des Buches Bis zum Horizont und weiter (ISBN: 9783986950484)

Bewertung zu "Bis zum Horizont und weiter" von Carrie Turansky

Bis zum Horizont und weiter
KleinerVampirvor 22 Tagen
Kurzmeinung: Langatmiger Roman aus der Zeit der Luftfahrtpioniere. Inhaltlich die ewige Wiederkehr des Gleichen.
Bis zum Horizont und weiter

Buchinhalt::

Südengland 1909: Die Luftfahrt steckt noch in ihren Kinderschuhen, Engländer und Franzosen wetteifern darum, wer als erster den Ärmelkanal überfliegt. James Drake, ein junger englischer Pilot, hat Ambitionen, dies als erster zu tun, stürzt jedoch bei einem Testflug auf dem Anwesen des Zeitungsverlegers Grayson ab. Graysons Tochter Isbella ist begeistert von der Fliegerei und freundet sich mit James an, zum Leidwesen ihrer Eltern, die sie lieber mit einem wohlhabenden, standesgemäßen Mann verheiraten wollen. Isabella jedoch schert sich wenig um die Konventionen – sie möchte lieber Journalistin werden und schreibt mehrere Artikel über die Luftfahrt für das Verlagshaus ihres Vaters, allerdings unter Pseudonym.... 


Persönlicher Eindruck: 

Die Anfänge der Luftfahrt gepaart mit einer Liebesgeschichte, alles vor der historischen Kulisse der Jahrhundertwende – das macht neugierig. So hatte auch ich sehr hohe Erwartungen an den Roman, zumal mir die Autorin schon von anderen historischen Romanen des christlichen Genres bekannt ist. 

Hauptfiguren sind Isabella, Tochter aus wohlhabendem Haus, und James, ein junger, ehrgeiziger Pilot, dessen Herkunft lange Zeit im Dunkeln bleibt. Isabella ist recht unkonventionell und fortschrittlich für ihre Zeit: ihr Interesse gilt dem Journalismus, sie schreibt unter Pseudonym für die Daily Mail und freundet sich schon bald mit James an. Dessen Hingabe gilt der Fliegerei, seinem Ziehvater, dem Professor Steed und der Suche nach seiner wahren Herkunft.

So weit, so gut. Dies alles vereint viel Potential für einen vielschichtigen, spannenden und auch hintergründig gut recherchierten Roman – leider birgt die Geschichte schon von Beginn an Längen, die sich bis zum Schluss hin zogen und die Lesefreude wieder dämpften. 

Inhaltlich ist das Ganze die ewige Wiederkehr des Gleichen. Auf der einen Seite geht es fast auf jeder Seite darum, den besagten Flug über den Ärmelkanal anzumelden, dann passiert kurzfristig etwas und das Vorhaben wird verschoben. Daneben versuchen die Graysons, ihre beiden Töchter in der Londoner Saison möglichst gewinnbringend an einen reichen, standesgemäßen Kandidaten zu verheiraten. Klar: Isabella schreibt ab und zu ihre Artikel, doch so wirklich rüber kommt nicht, dass sie damit auch in der Zeitung ihres Vaters viel mehr Schwierigkeiten haben müsste. Für meinen Geschmack verlief vieles einfach zu glatt. 

Der Roman beinhaltet auch eine christliche Komponente, die sehr sparsam und homöopathisch in das Alltagsleben der Figuren eingebunden ist und meist kaum über ein paar Stoßgebete hinaus geht. 

Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht so begeistern, wie es andere historische Romane des Verlags Gerth Medien bislang immer konnten. Mir war der Plot zu aufgebläht, ohne dass wirklich Substanz zu finden war. Wer die Anfänge der Fliegerei in England miterleben möchte, ist hier sicher nicht falsch, aber ich erwarte dann schon mehr als ein Happy End und vorher eine Handlung, die sich auf weiten Strecken nur um sich selbst dreht. 

Ich denke nicht, dass mir die Handlung sonderlich lange im Gedächtnis bleiben wird – begeistert war ich jedenfalls nicht von der Geschichte.

Cover des Buches Das Lied des Schmetterlings (ISBN: 9783957349408)

Bewertung zu "Das Lied des Schmetterlings" von Kristy Cambron

Das Lied des Schmetterlings
KleinerVampirvor 23 Tagen
Kurzmeinung: Authentisches, beklemmendes Werk über das Mädchenorchester von Auschwitz
Das Lied des Schmetterlings

Buchinhalt: 

Wien 1942: Adele von Bron, eine begabte Geigerin, beginnt, jüdischen Familien bei der Flucht zu helfen, als die Nationalsozialisten immer einflussreicher werden. Bedauerlicherweise ist Adeles Vater ebenfalls ein glühender Anhänger Hitlers. Letzten Endes wird Adele selbst nach Auschwitz deportiert – und Teil des dortigen Mädchenorchesters, das inmitten des Grauens spielen muss... 

In der Gegenwart rollt Sera James Adeles Geschichte und die des Mädchenorchesters von Auschwitz neu auf – Anlass dafür ist ein Gemälde, das eine junge Frau mit durchdringende Augen zeigt. Dafür muss Sera eintauchen in eine Zeit, in der unvorstellbare Gräueltaten in Europa passierten. 


Persönlicher Eindruck:

Autorin Kristy Cambrons Roman basiert auf einer wahren Geschichte – das Mädchenorchester von Auschwitz hat tatsächlich existiert, das Unvorstellbare, das Hauptfigur Adele erlebt war real und zweifelsohne hochemotional. Daher ist Das Lied des Schmetterlings absolut kein einfacher Roman. Er ist beklemmend, schonungslos authentisch und sorgt durchaus für schlaflose Nächte. 

Zentrales Thema ist der Holocaust, allein dies Grund genug für ein beklemmendes Gefühl beim Lesen. Der Roman nimmt sich auch gar nicht zurück sondern berichtet relativ schonungslos von den Gräueltaten in Europa, in den Konzentrationslagern und im Leben von so vielen tausend Menschen. 

Hauptfigur ist Adele von Bron, Tochter eines bekannten Musikers und selbst begnadete Violinistin. Adele kann nicht mitansehen, was in ihrem Umfeld geschieht und engagiert sich für jüdische Familien und deren Flucht aus Wien – was jedoch dazu führt, dass Adele letztendlich selbst zum „Umerziehung“ nach Auschwitz gebracht wird und das Grauen dort hautnah miterlebt. Sie überlebt unter anderem nur dadurch, dass ihr Talent auch von den Nazis erkannt und sie Teil des Mädchenorchesters wird. In Omara findet sie eine Freundin, ein rares Gut an einem so trostlosen Ort. Auch in Glaubensfragen ist Omara eine Art Mentorin für das junge Mädchen. 

Die zweite Zeitlinie aus der Gegenwart rollt die Geschichte des Mädchenorchesters und auch Adeles neu auf, denn Galeristin Sera sucht nach einem ganz bestimmten Bild, das eine junge Frau mit durchdringenden blauen Augen zeigt. Dieses Bild eröffnet ihr schließlich die Geschichte jener jungen Frau und führt beide Zeitlinien schlussendlich zusammen. 

Es geht um unvorstellbares Grauen, um Schicksal, Krieg, Deportation – aber auch um Glaube, Liebe, Musik und Gottvertrauen. Der christliche Aspekt der Geschichte ist gekonnt eingeflochten in die Erzählung und das Leben der handelnden Figuren, wobei Adeles Mitinsassin Omara eine zentrale Rolle spielt im Glaubensleben von Adele. 

Insgesamt fand ich den historischen Teil sehr erdrückend, ja nahezu beklemmend. Der Gegenwartsteil war dagegen schon leichter und spielte einen angenehmen Gegenpart dafür, das Gelesene innerlich verarbeiten zu können. 

Es ist kein Roman für „zwischendurch“, ganz gewiss nicht. Man muss sich einlassen können auf die  Thematik. Dennoch ist Das Lied des Schmetterlings ein beeindruckendes Werk mit christlicher Botschaft, das ich auf jeden Fall weiter empfehlen möchte.

Cover des Buches Süßes Glück (ISBN: 9788868397142)

Bewertung zu "Süßes Glück" von Bettina Faoro

Süßes Glück
KleinerVampirvor 25 Tagen
Kurzmeinung: Rezepte und Aufmachung sehr ansprechend, jedoch viel Fremdwerbung. Keine Nährwert- / Kalorienangaben.
Desserts und Backwerk nach den Jahreszeiten

Buchinhalt: 

Nach Jahreszeiten gegliedert präsentiert dieses Kochbuch 40 Rezepte für köstliche Naschereien von verschiedenen Cremes über Kleingebäck bis hin zu Kuchen.  


Persönlicher Eindruck: 

Der erste Eindruck des Kochbuchs von Hobbybäckerin Faoro ist zweifelsohne sehr gut und ansprechend. Gegliedert nach Jahreszeiten präsentieren sich hier 40 süße Rezepte, von Cremes und Quarkspeisen über Desserts wie Gewürzbirnen bis hin zu weihnachtlichem Kleingebäck, verschiedenen Sorten Muffins und Kuchen. 

Die Präsentation im Buch ist sehr gelungen, das Layout hat mich voll überzeugt. Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite vorgestellt, wobei sich Zutatenliste und Anleitung links und ein aussagekräftiges Foto des fertigen Gerichts auf der rechten Seite befinden. Angenehm empfand ich, dass die Fotos wirklich nur das jeweilige Gericht enthalten und auf unnötigen Schnickschnack komplett verzichten. Gut gefallen hat mir auch das Inhaltsverzeichnis, welches mit kleinen Beispielbildern aufwartet und das Finden einzelner Rezepte im Buch erleichtert. 

Die einzelnen Speisen werden mit gängigen und in jedem Supermarkt zu findenden Zutaten zubereitet, auch hier setzt die Autorin auf Altbewährtes statt auf Exotik. Somit ist dieses Koch- und Backbuch für jedermann geeignet und bietet für jeden Geschmack das Richtige. 

Was ich bemängeln muss, ist zweierlei. Erstens fehlen bei den Rezepten Angaben zu Kalorien bzw. Nährwertangaben, etwas, das ein modernes Kochbuch auf dem Stand der Zeit einfach haben muss. Zumal es sich hier um ein Kochbuch zum Thema Süßspeisen / Gebäck handelt, erwarte ich einfach zu erfahren, wie viel Kalorien eine Portion mitbringt. In Zeiten, in denen man aus gesundheitlichen Gründen auf seine Ernährung achten muss, sind Kalorien- und Nährwertangaben einfach unerlässlich.

Das Zweite, was mich massiv stört, sind die zahlreichen Fremdwerbungsseiten mitten im Buch. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um Sponsoren der Autorin und Bloggerin handelt. Bei einem Buch aus dem höheren Preissegment (immerhin kostet dieses hier 24 €) hat solche Werbung in meinen Augen nichts im Buch verloren und gehört allenfalls auf den Blog der Autorin. 

Insgesamt ist das Buch durchaus empfehlenswert, wenn man über einige Dinge wohlwollend hinwegsieht. Trotzdem ist mein Blick darauf nicht ungetrübt, da können mich die Rezepte noch so sehr ansprechen. 

Cover des Buches Au-pair in Paris (ISBN: 9783986950682)

Bewertung zu "Au-pair in Paris" von Noor van Haaften

Au-pair in Paris
KleinerVampirvor 23 Tagen
Kurzmeinung: 40 mehr oder weniger inspirierende Kurzgeschichten - Durchschnitt.
Kurzgeschichtensammlung mit christlicher Komponente

Buchinhalt: 

40 Kurzgeschichten erzählen Begebenheiten aus dem täglichen Leben und verbinden diese mit Bibelzitaten. 


Persönlicher Eindruck: 

In 40 Kurzgeschichten erzählt Autorin van Haaften aus dem täglichen Leben. Ob nun Begegnungen aus dem Urlaub, der Flohmarktbesuch oder die Geburt im Kreißsaal – allen Geschichten gemeinsam ist, dass die Autorin sie mit Bibelstellen verbindet und das Göttliche in ihnen sucht. 

as ist ihr in meinen Augen nur bedingt gelungen. Natürlich gefällt dem Leser bei Anthologien nie alles – das Eine inspiriert mehr, das Andere weniger. Ich habe auch nicht erwartet, dass mich die Geschichtensammlung voll und ganz mitreißt, doch bei manchen Geschichten dachte ich ehrlich: ja, und? Ich empfand es an vielen Stellen relativ weit hergeholt, inwieweit die am jeweiligen Kapitelende befindlichen Bibelstellen sich auf das zuvor Gelesene beziehen und konnte nicht immer einen direkten Zusammenhang erkennen. 

Natürlich will van Haaften ihre Leser dazu ermutigen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und dabei Gottes Wirken zu entdecken, doch ganz ehrlich: was hat das damit zu tun, dass ein Kind beim Lesen eines Comicheftes summt (biblischer Bezug: singt Psalmen!) oder die Wildschweinjagd – im Grunde eine blutige Angelegenheit (biblischer Bezug: Isaak schickt seinen Sohn Esau auf die Jagd). 

atürlich gibt es auch vereinzelt Anekdoten, die dem Leser klar machen (sollen), dass er in Gott geborgen ist und sich keine Sorgen um Leib und Leben machen muss. Doch insgesamt waren die Geschichten für mich Durchschnitt und keineswegs so inspirierend, wie der Klappentext mich erwarten ließ.

Wer Kurzgeschichten mit christlicher Komponente mag, ist hier sicher nicht verkehrt, allerdings darf man keine zu hohen Erwartungen stellen.

Cover des Buches Die Pension am Meer (ISBN: 9783775162043)

Bewertung zu "Die Pension am Meer" von Julie Klassen

Die Pension am Meer
KleinerVampirvor einem Monat
Kurzmeinung: Kurzweilig-unterhaltender Roman mit viel Herz und sympathischen Charakteren.
Die Pension am Meer (Die Sea View-Schwestern, 01)

Buchinhalt: 

Nach dem Tod des Vaters in finanzielle Nöte geraten sehen sich die vier Summers-Schwestern gezwungen, ihr Haus an der englischen Küste in eine Pension für Kurgäste umzuwandeln. Daneben pflegen die vier Mädchen ihre Mutter und versuchen, die Familie zusammen über Wasser zu halten. Schon bald ziehen die unterschiedlichsten Gäste in die Räumlichkeiten ein und bringen ihre ganz eigenen Geschichten und Nöte mit.... 


Persönlicher Eindruck: 

Im ersten Band ihrer neuen Reihe um die Sea View-Schwestern nimmt Autorin Julie Klassen ihre Leser mit ins englische Devonshire. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist das malerische Küstenörtchen Old Sidmouth ein beliebter, beschaulicher Kurort für Sommergäste, so dass die Idee der vier Summers-Schwestern Sarah, Emily, Viola und Georgiana alsbald aufzugehen scheint. Die vier eröffnen in ihrem Elternhaus eine Pension für zahlende Gäste, um die kränkliche Mutter zu versorgen und um der Familie nach dem Tod des Vaters ein gesichertes Auskommen zu ermöglichen. 

Die vier Schwestern waren mir von Beginn an sympathisch, die Erzählung heimelig und die Lektüre wie ein Nach-Hause-Kommen an einen lieb gewonnenen Ort. Sea View selbst ist ein Herrenhaus direkt an der Küste, die Idee eines Gästehauses bietet sich geradezu an und schon bald gesellen sich zu den Hauptfiguren auch allerlei Nebencharaktere mit ihren individuellen Eigenheiten und so manchem Geheimnis. 

Sarah als älteste Schwester versucht, den Laden so gut es geht zusammenzuhalten. Emily, der Sonnenschein, ist einfach bei jedermann beliebt, genauso wie die quirlige Georgiana, das Nästhäkchen, die sich gerne um verwaiste Tiere kümmert und sich nicht viel macht aus den gesellschaftlichen Zwängen der damaligen Zeit. Am interessantesten fand ich Viola, Emilys Zwillingsschwester. Viola geht nie ohne Schleier aus dem Haus – wurde sie einst mit einer Lippenspalte geboren und schämt sich nun für die Narbe von der Nase zur Oberlippe. Viola nimmt einen Job bei einem kriegsinvaliden Major in der Nachbarschaft an, der aufgrund einer Verletzung das Augenlicht auf einer Seite verloren hat und liest ihm täglich vor. Doch bald schon sind Jack und Viola mehr als nur Geschäftspartner... 

Gut gefallen haben mir die Gäste der Summers, ihre Eigenheiten und oftmals verschrobenen Spleens. Das machte das Ganze so spannend und natürlich. Erstaunt hat mich die Tatsache, dass die Gäste von Sea View mehr bekommen als Kost und Logis – nein, im Laufe der Geschichte werden sie nahezu Teil der Familie. 

Der christliche Aspekt der Geschichte ist sehr dezent in den Roman eingewoben und beschäftigt sich vornehmlich damit, dass ein jeder genau so richtig ist, wie Gott ihn geschaffen hat. Dabei kommt vor allem zum Tragen, dass Äußerlichkeiten nebensächlich sind, innere Werte zählen und Neuanfänge immer möglich sind. 

Insgesamt hat mir dieser erste Band sehr gut gefallen, ich wurde prima und kurzweilig unterhalten und hätte gerne immer weiter und weiter gelesen. Zum Glück ist dieser Band der Auftakt in eine ganze Reihe um die Sea View-Schwestern – ich freue mich schon heute auf die Fortsetzung. 

Eine absolute Leseempfehlung fernab von Action und Drama, dafür mit umso mehr Herz und  Gefühl!

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  • weiblich
  • 16.05.1975

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