KleinerVampirs avatar

KleinerVampir

  • Mitglied seit 05.03.2012
  • 83 Freund*innen
  • 1.758 Bücher
  • 892 Rezensionen
  • 906 Bewertungen (Ø 4,06)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne442
  • 4 Sterne194
  • 3 Sterne180
  • 2 Sterne62
  • 1 Stern28
Sortieren:
Cover des Buches Der Pakt der Frauen (ISBN: 9783453274211)

Bewertung zu "Der Pakt der Frauen" von Julia Kröhn

Der Pakt der Frauen
KleinerVampirvor einem Tag
Kurzmeinung: Kein Roman, der mir im Gedächtnis bleibt: konnte mich weder fesseln noch berühren. Keine Empfehlung.
Der Pakt der Frauen

Buchinhalt: 

Wien in den 1970er Jahren: Katharina Adler ist Dozentin an der Universität und wird von den männlichen Kollegen mehr belächelt als respektiert. Sie forscht am historischen Lehrstuhl anhand alter Kochbücher zum Thema Stellung der Frau in unterschiedlichen Epochen. Als ihr ein Kochbuch in die Hände fällt, das sich als Werk ihrer eigenen Mutter entpuppt, verbeißt sie sich mehr und mehr in ihrer Familiengeschichte. Dabei tritt zu Tage, dass ihre Mutter Jule, mit einer begnadeten Kunst des Backens gesegnet, im schlesischen Hirschberg polnischen Zwangsarbeiterinnen heimlich geholfen hat.... 


Persönlicher Eindruck: 

In zwei getrennten Zeitlinien erzählt Autorin Kröhn in Anlehnung an ihre eigene Familiengeschichte die Geschichte zweier Frauen. Zeitlich eingeordnet in die 1940er und 1970er Jahre taucht der Leser ein in das Leben von Jule einerseits, die im schlesischen Hirschberg aufwächst, für das Kochen und Backen lebt und sich schlussendlich für polnische Zwangsarbeiterinnen einsetzt, die für die Nationalsozialisten in Lagern, Fabriken und anderen Einrichtungen schuften. Andererseits geht es um Jules Tochter Katharina, eine aufstrebende Dozentin für Geschichte an der Universität in Wien. Katharina forscht an alten Kochbüchern, aber noch mehr an der eigenen Familiengeschichte, insbesondere der Frage, wer ihr leiblicher Vater ist.  

Im Grunde ein spannender Aufhänger, es geht um starke Frauen, die trotz Unbill in ihrem Umfeld ihren Prinzipien treu bleiben und ihren Weg gehen. Leider setzt Kröhn das Potential hinter ihrer Romanhandlung für meinen Geschmack nur bedingt um. 

Während die Geschichte von Jule während des Krieges noch relativ spannend und auch weitgehend authentisch erzählt wird, liest sich die Geschichte von Katharina zäh wie alter Kaugummi. Die Passagen aus den Siebzigerjahren machten einen pseudo-intellektuellen Eindruck: im Grunde war es immer das Gleiche. Nichtakzeptanz bei den männlichen Kollegen, seitenweise Dozieren über das  Seminarthema und gähnende Langeweile. Erst, als besagtes Kochbuch auftauchte, wurde das Thema in eine Richtung gelenkt, die beide Geschichten näher zueinander brachte. 

Aber auch in Jules Geschichte ist nicht alles glaubhaft. Jule kocht und backt, hat immer alle Zutaten und niemand spricht darüber, dass sie eigentlich in den 1940er Jahren Lebensmittelkarten hatte, mit denen sie auskommen musste. So wirklich authentisch ist das Schlaraffenland, das der Plot hier suggeriert, nicht – im Gegenteil. 

Natürlich ist Jule die Heldin, die sich für die bedauernswerte Zyta (und andere Zwangsarbeiterinnen) einsetzt, dennoch fehlt dem Roman ein spannendes Moment, das den Leser an die Seiten fesselt. Für mich persönlich ging die Lust, weiterlesen zu wollen, immer mehr verloren, so wirklich nahe kam mir keine der Figuren. Ich gebe ehrlich zu: ich war froh, irgendwann auf der letzten Seite angekommen zu sein. 

Für mich war das Buch eine Enttäuschung, im Gedächtnis wird es mir jedenfalls nicht bleiben. Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen.

Cover des Buches Die Ostergeschichte in Comics (ISBN: 9783963623981)

Bewertung zu "Die Ostergeschichte in Comics" von Sergio Cariello

Die Ostergeschichte in Comics
KleinerVampirvor 4 Tagen
Kurzmeinung: Bildgewaltige Comicadaption der Passionsgeschichte. Beeindruckend!
Die Ostergeschichte (Die Bibel in Comics, Sonderband)

Buchinhalt: 

Das Buch erzählt in Comicform die Passionsgeschichte beginnend mit dem letzten Abendmahl bis zur Auferstehung. 


Persönlicher Eindruck:

In der Reihe Die Bibel in Comics erzählt dieser Band in eindrucksvollen Illustrationen die Passionsgeschichte. Dabei lehnt sich Zeichner Cariello eng an die vier Evangelien an und nimmt die Leser mit in die Zeit des Leidensweges von Jesus. Beginnend mit dem letzten Abendmahl beschreibt das Buch eindrücklich die letzten Tage des Heilands bis hin zu seiner Auferstehung. 

Obwohl ich schon einen anderen Bibelcomic kannte, war mir die Reihe der christlichen Comichefte  „Die Bibel in Comics“ bislang unbekannt. Doch ich bin absolut begeistert, wie bildgewaltig und ausdrucksstark Cariello hier die Passionsgeschichte zu Papier bringt. 

Die Zeichnungen sind detailreich und realistisch, oftmals düster und der Situation angemessen. Die Emotionen sind lebensnah in den Gesichtern abzulesen. In meinen Augen ist es eher ein Comic für Erwachsene oder für Jugendliche, kein Comic für das empfohlene Lesealter ab 9 Jahren. Ich empfand diese Tatsache allerdings als Wohltat, denn hier wird nichts geschönt oder verniedlicht – der Comic ist dramatisch, spannend und dem Inhalt angemessen. 

Insgesamt hat das Heft einen Umfang von 23 Seiten, das Papier ist hochwertig und der Druck vielfarbig, so dass eingefleischte Comicfans hier ganz sicher richtig sind.

Insgesamt ist es eine ganz andere Art, an die Bibel als solche heranzugehen, hat mir aber sehr gut gefallen. Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle, die wie ich auch Bibelfilme mögen und sich das Ganze bildlich vor Augen führen wollen. Die jeweiligen Bibelstellen sind an jedem Kapitelanfang angegeben und geben so direkten Aufschluss. 

Empfehlenswert!

Cover des Buches Bis zum Horizont und weiter (ISBN: 9783986950484)

Bewertung zu "Bis zum Horizont und weiter" von Carrie Turansky

Bis zum Horizont und weiter
KleinerVampirvor 3 Tagen
Kurzmeinung: Langatmiger Roman aus der Zeit der Luftfahrtpioniere. Inhaltlich die ewige Wiederkehr des Gleichen.
Bis zum Horizont und weiter

Buchinhalt::

Südengland 1909: Die Luftfahrt steckt noch in ihren Kinderschuhen, Engländer und Franzosen wetteifern darum, wer als erster den Ärmelkanal überfliegt. James Drake, ein junger englischer Pilot, hat Ambitionen, dies als erster zu tun, stürzt jedoch bei einem Testflug auf dem Anwesen des Zeitungsverlegers Grayson ab. Graysons Tochter Isbella ist begeistert von der Fliegerei und freundet sich mit James an, zum Leidwesen ihrer Eltern, die sie lieber mit einem wohlhabenden, standesgemäßen Mann verheiraten wollen. Isabella jedoch schert sich wenig um die Konventionen – sie möchte lieber Journalistin werden und schreibt mehrere Artikel über die Luftfahrt für das Verlagshaus ihres Vaters, allerdings unter Pseudonym.... 


Persönlicher Eindruck: 

Die Anfänge der Luftfahrt gepaart mit einer Liebesgeschichte, alles vor der historischen Kulisse der Jahrhundertwende – das macht neugierig. So hatte auch ich sehr hohe Erwartungen an den Roman, zumal mir die Autorin schon von anderen historischen Romanen des christlichen Genres bekannt ist. 

Hauptfiguren sind Isabella, Tochter aus wohlhabendem Haus, und James, ein junger, ehrgeiziger Pilot, dessen Herkunft lange Zeit im Dunkeln bleibt. Isabella ist recht unkonventionell und fortschrittlich für ihre Zeit: ihr Interesse gilt dem Journalismus, sie schreibt unter Pseudonym für die Daily Mail und freundet sich schon bald mit James an. Dessen Hingabe gilt der Fliegerei, seinem Ziehvater, dem Professor Steed und der Suche nach seiner wahren Herkunft.

So weit, so gut. Dies alles vereint viel Potential für einen vielschichtigen, spannenden und auch hintergründig gut recherchierten Roman – leider birgt die Geschichte schon von Beginn an Längen, die sich bis zum Schluss hin zogen und die Lesefreude wieder dämpften. 

Inhaltlich ist das Ganze die ewige Wiederkehr des Gleichen. Auf der einen Seite geht es fast auf jeder Seite darum, den besagten Flug über den Ärmelkanal anzumelden, dann passiert kurzfristig etwas und das Vorhaben wird verschoben. Daneben versuchen die Graysons, ihre beiden Töchter in der Londoner Saison möglichst gewinnbringend an einen reichen, standesgemäßen Kandidaten zu verheiraten. Klar: Isabella schreibt ab und zu ihre Artikel, doch so wirklich rüber kommt nicht, dass sie damit auch in der Zeitung ihres Vaters viel mehr Schwierigkeiten haben müsste. Für meinen Geschmack verlief vieles einfach zu glatt. 

Der Roman beinhaltet auch eine christliche Komponente, die sehr sparsam und homöopathisch in das Alltagsleben der Figuren eingebunden ist und meist kaum über ein paar Stoßgebete hinaus geht. 

Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht so begeistern, wie es andere historische Romane des Verlags Gerth Medien bislang immer konnten. Mir war der Plot zu aufgebläht, ohne dass wirklich Substanz zu finden war. Wer die Anfänge der Fliegerei in England miterleben möchte, ist hier sicher nicht falsch, aber ich erwarte dann schon mehr als ein Happy End und vorher eine Handlung, die sich auf weiten Strecken nur um sich selbst dreht. 

Ich denke nicht, dass mir die Handlung sonderlich lange im Gedächtnis bleiben wird – begeistert war ich jedenfalls nicht von der Geschichte.

Cover des Buches Das Lied des Schmetterlings (ISBN: 9783957349408)

Bewertung zu "Das Lied des Schmetterlings" von Kristy Cambron

Das Lied des Schmetterlings
KleinerVampirvor 5 Tagen
Kurzmeinung: Authentisches, beklemmendes Werk über das Mädchenorchester von Auschwitz
Das Lied des Schmetterlings

Buchinhalt: 

Wien 1942: Adele von Bron, eine begabte Geigerin, beginnt, jüdischen Familien bei der Flucht zu helfen, als die Nationalsozialisten immer einflussreicher werden. Bedauerlicherweise ist Adeles Vater ebenfalls ein glühender Anhänger Hitlers. Letzten Endes wird Adele selbst nach Auschwitz deportiert – und Teil des dortigen Mädchenorchesters, das inmitten des Grauens spielen muss... 

In der Gegenwart rollt Sera James Adeles Geschichte und die des Mädchenorchesters von Auschwitz neu auf – Anlass dafür ist ein Gemälde, das eine junge Frau mit durchdringende Augen zeigt. Dafür muss Sera eintauchen in eine Zeit, in der unvorstellbare Gräueltaten in Europa passierten. 


Persönlicher Eindruck:

Autorin Kristy Cambrons Roman basiert auf einer wahren Geschichte – das Mädchenorchester von Auschwitz hat tatsächlich existiert, das Unvorstellbare, das Hauptfigur Adele erlebt war real und zweifelsohne hochemotional. Daher ist Das Lied des Schmetterlings absolut kein einfacher Roman. Er ist beklemmend, schonungslos authentisch und sorgt durchaus für schlaflose Nächte. 

Zentrales Thema ist der Holocaust, allein dies Grund genug für ein beklemmendes Gefühl beim Lesen. Der Roman nimmt sich auch gar nicht zurück sondern berichtet relativ schonungslos von den Gräueltaten in Europa, in den Konzentrationslagern und im Leben von so vielen tausend Menschen. 

Hauptfigur ist Adele von Bron, Tochter eines bekannten Musikers und selbst begnadete Violinistin. Adele kann nicht mitansehen, was in ihrem Umfeld geschieht und engagiert sich für jüdische Familien und deren Flucht aus Wien – was jedoch dazu führt, dass Adele letztendlich selbst zum „Umerziehung“ nach Auschwitz gebracht wird und das Grauen dort hautnah miterlebt. Sie überlebt unter anderem nur dadurch, dass ihr Talent auch von den Nazis erkannt und sie Teil des Mädchenorchesters wird. In Omara findet sie eine Freundin, ein rares Gut an einem so trostlosen Ort. Auch in Glaubensfragen ist Omara eine Art Mentorin für das junge Mädchen. 

Die zweite Zeitlinie aus der Gegenwart rollt die Geschichte des Mädchenorchesters und auch Adeles neu auf, denn Galeristin Sera sucht nach einem ganz bestimmten Bild, das eine junge Frau mit durchdringenden blauen Augen zeigt. Dieses Bild eröffnet ihr schließlich die Geschichte jener jungen Frau und führt beide Zeitlinien schlussendlich zusammen. 

Es geht um unvorstellbares Grauen, um Schicksal, Krieg, Deportation – aber auch um Glaube, Liebe, Musik und Gottvertrauen. Der christliche Aspekt der Geschichte ist gekonnt eingeflochten in die Erzählung und das Leben der handelnden Figuren, wobei Adeles Mitinsassin Omara eine zentrale Rolle spielt im Glaubensleben von Adele. 

Insgesamt fand ich den historischen Teil sehr erdrückend, ja nahezu beklemmend. Der Gegenwartsteil war dagegen schon leichter und spielte einen angenehmen Gegenpart dafür, das Gelesene innerlich verarbeiten zu können. 

Es ist kein Roman für „zwischendurch“, ganz gewiss nicht. Man muss sich einlassen können auf die  Thematik. Dennoch ist Das Lied des Schmetterlings ein beeindruckendes Werk mit christlicher Botschaft, das ich auf jeden Fall weiter empfehlen möchte.

Cover des Buches Süßes Glück (ISBN: 9788868397142)

Bewertung zu "Süßes Glück" von Bettina Faoro

Süßes Glück
KleinerVampirvor 7 Tagen
Kurzmeinung: Rezepte und Aufmachung sehr ansprechend, jedoch viel Fremdwerbung. Keine Nährwert- / Kalorienangaben.
Desserts und Backwerk nach den Jahreszeiten

Buchinhalt: 

Nach Jahreszeiten gegliedert präsentiert dieses Kochbuch 40 Rezepte für köstliche Naschereien von verschiedenen Cremes über Kleingebäck bis hin zu Kuchen.  


Persönlicher Eindruck: 

Der erste Eindruck des Kochbuchs von Hobbybäckerin Faoro ist zweifelsohne sehr gut und ansprechend. Gegliedert nach Jahreszeiten präsentieren sich hier 40 süße Rezepte, von Cremes und Quarkspeisen über Desserts wie Gewürzbirnen bis hin zu weihnachtlichem Kleingebäck, verschiedenen Sorten Muffins und Kuchen. 

Die Präsentation im Buch ist sehr gelungen, das Layout hat mich voll überzeugt. Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite vorgestellt, wobei sich Zutatenliste und Anleitung links und ein aussagekräftiges Foto des fertigen Gerichts auf der rechten Seite befinden. Angenehm empfand ich, dass die Fotos wirklich nur das jeweilige Gericht enthalten und auf unnötigen Schnickschnack komplett verzichten. Gut gefallen hat mir auch das Inhaltsverzeichnis, welches mit kleinen Beispielbildern aufwartet und das Finden einzelner Rezepte im Buch erleichtert. 

Die einzelnen Speisen werden mit gängigen und in jedem Supermarkt zu findenden Zutaten zubereitet, auch hier setzt die Autorin auf Altbewährtes statt auf Exotik. Somit ist dieses Koch- und Backbuch für jedermann geeignet und bietet für jeden Geschmack das Richtige. 

Was ich bemängeln muss, ist zweierlei. Erstens fehlen bei den Rezepten Angaben zu Kalorien bzw. Nährwertangaben, etwas, das ein modernes Kochbuch auf dem Stand der Zeit einfach haben muss. Zumal es sich hier um ein Kochbuch zum Thema Süßspeisen / Gebäck handelt, erwarte ich einfach zu erfahren, wie viel Kalorien eine Portion mitbringt. In Zeiten, in denen man aus gesundheitlichen Gründen auf seine Ernährung achten muss, sind Kalorien- und Nährwertangaben einfach unerlässlich.

Das Zweite, was mich massiv stört, sind die zahlreichen Fremdwerbungsseiten mitten im Buch. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei um Sponsoren der Autorin und Bloggerin handelt. Bei einem Buch aus dem höheren Preissegment (immerhin kostet dieses hier 24 €) hat solche Werbung in meinen Augen nichts im Buch verloren und gehört allenfalls auf den Blog der Autorin. 

Insgesamt ist das Buch durchaus empfehlenswert, wenn man über einige Dinge wohlwollend hinwegsieht. Trotzdem ist mein Blick darauf nicht ungetrübt, da können mich die Rezepte noch so sehr ansprechen. 

Cover des Buches Au-pair in Paris (ISBN: 9783986950682)

Bewertung zu "Au-pair in Paris" von Noor van Haaften

Au-pair in Paris
KleinerVampirvor 4 Tagen
Kurzmeinung: 40 mehr oder weniger inspirierende Kurzgeschichten - Durchschnitt.
Kurzgeschichtensammlung mit christlicher Komponente

Buchinhalt: 

40 Kurzgeschichten erzählen Begebenheiten aus dem täglichen Leben und verbinden diese mit Bibelzitaten. 


Persönlicher Eindruck: 

In 40 Kurzgeschichten erzählt Autorin van Haaften aus dem täglichen Leben. Ob nun Begegnungen aus dem Urlaub, der Flohmarktbesuch oder die Geburt im Kreißsaal – allen Geschichten gemeinsam ist, dass die Autorin sie mit Bibelstellen verbindet und das Göttliche in ihnen sucht. 

as ist ihr in meinen Augen nur bedingt gelungen. Natürlich gefällt dem Leser bei Anthologien nie alles – das Eine inspiriert mehr, das Andere weniger. Ich habe auch nicht erwartet, dass mich die Geschichtensammlung voll und ganz mitreißt, doch bei manchen Geschichten dachte ich ehrlich: ja, und? Ich empfand es an vielen Stellen relativ weit hergeholt, inwieweit die am jeweiligen Kapitelende befindlichen Bibelstellen sich auf das zuvor Gelesene beziehen und konnte nicht immer einen direkten Zusammenhang erkennen. 

Natürlich will van Haaften ihre Leser dazu ermutigen, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und dabei Gottes Wirken zu entdecken, doch ganz ehrlich: was hat das damit zu tun, dass ein Kind beim Lesen eines Comicheftes summt (biblischer Bezug: singt Psalmen!) oder die Wildschweinjagd – im Grunde eine blutige Angelegenheit (biblischer Bezug: Isaak schickt seinen Sohn Esau auf die Jagd). 

atürlich gibt es auch vereinzelt Anekdoten, die dem Leser klar machen (sollen), dass er in Gott geborgen ist und sich keine Sorgen um Leib und Leben machen muss. Doch insgesamt waren die Geschichten für mich Durchschnitt und keineswegs so inspirierend, wie der Klappentext mich erwarten ließ.

Wer Kurzgeschichten mit christlicher Komponente mag, ist hier sicher nicht verkehrt, allerdings darf man keine zu hohen Erwartungen stellen.

Cover des Buches Die Pension am Meer (ISBN: 9783775162043)

Bewertung zu "Die Pension am Meer" von Julie Klassen

Die Pension am Meer
KleinerVampirvor 10 Tagen
Kurzmeinung: Kurzweilig-unterhaltender Roman mit viel Herz und sympathischen Charakteren.
Die Pension am Meer (Die Sea View-Schwestern, 01)

Buchinhalt: 

Nach dem Tod des Vaters in finanzielle Nöte geraten sehen sich die vier Summers-Schwestern gezwungen, ihr Haus an der englischen Küste in eine Pension für Kurgäste umzuwandeln. Daneben pflegen die vier Mädchen ihre Mutter und versuchen, die Familie zusammen über Wasser zu halten. Schon bald ziehen die unterschiedlichsten Gäste in die Räumlichkeiten ein und bringen ihre ganz eigenen Geschichten und Nöte mit.... 


Persönlicher Eindruck: 

Im ersten Band ihrer neuen Reihe um die Sea View-Schwestern nimmt Autorin Julie Klassen ihre Leser mit ins englische Devonshire. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist das malerische Küstenörtchen Old Sidmouth ein beliebter, beschaulicher Kurort für Sommergäste, so dass die Idee der vier Summers-Schwestern Sarah, Emily, Viola und Georgiana alsbald aufzugehen scheint. Die vier eröffnen in ihrem Elternhaus eine Pension für zahlende Gäste, um die kränkliche Mutter zu versorgen und um der Familie nach dem Tod des Vaters ein gesichertes Auskommen zu ermöglichen. 

Die vier Schwestern waren mir von Beginn an sympathisch, die Erzählung heimelig und die Lektüre wie ein Nach-Hause-Kommen an einen lieb gewonnenen Ort. Sea View selbst ist ein Herrenhaus direkt an der Küste, die Idee eines Gästehauses bietet sich geradezu an und schon bald gesellen sich zu den Hauptfiguren auch allerlei Nebencharaktere mit ihren individuellen Eigenheiten und so manchem Geheimnis. 

Sarah als älteste Schwester versucht, den Laden so gut es geht zusammenzuhalten. Emily, der Sonnenschein, ist einfach bei jedermann beliebt, genauso wie die quirlige Georgiana, das Nästhäkchen, die sich gerne um verwaiste Tiere kümmert und sich nicht viel macht aus den gesellschaftlichen Zwängen der damaligen Zeit. Am interessantesten fand ich Viola, Emilys Zwillingsschwester. Viola geht nie ohne Schleier aus dem Haus – wurde sie einst mit einer Lippenspalte geboren und schämt sich nun für die Narbe von der Nase zur Oberlippe. Viola nimmt einen Job bei einem kriegsinvaliden Major in der Nachbarschaft an, der aufgrund einer Verletzung das Augenlicht auf einer Seite verloren hat und liest ihm täglich vor. Doch bald schon sind Jack und Viola mehr als nur Geschäftspartner... 

Gut gefallen haben mir die Gäste der Summers, ihre Eigenheiten und oftmals verschrobenen Spleens. Das machte das Ganze so spannend und natürlich. Erstaunt hat mich die Tatsache, dass die Gäste von Sea View mehr bekommen als Kost und Logis – nein, im Laufe der Geschichte werden sie nahezu Teil der Familie. 

Der christliche Aspekt der Geschichte ist sehr dezent in den Roman eingewoben und beschäftigt sich vornehmlich damit, dass ein jeder genau so richtig ist, wie Gott ihn geschaffen hat. Dabei kommt vor allem zum Tragen, dass Äußerlichkeiten nebensächlich sind, innere Werte zählen und Neuanfänge immer möglich sind. 

Insgesamt hat mir dieser erste Band sehr gut gefallen, ich wurde prima und kurzweilig unterhalten und hätte gerne immer weiter und weiter gelesen. Zum Glück ist dieser Band der Auftakt in eine ganze Reihe um die Sea View-Schwestern – ich freue mich schon heute auf die Fortsetzung. 

Eine absolute Leseempfehlung fernab von Action und Drama, dafür mit umso mehr Herz und  Gefühl!

Cover des Buches Der Wind flüstert von Freiheit (ISBN: 9783963623806)

Bewertung zu "Der Wind flüstert von Freiheit" von Jody Hedlund

Der Wind flüstert von Freiheit
KleinerVampirvor 10 Tagen
Kurzmeinung: Mitreißender Western mit Gefühl und christlicher Botschaft. Absolute Leseempfehlung!
Der Wind flüstert von Freiheit (Neuanfang in Colorado, 03)

Buchinhalt:

Colorado, 1867. Savannah Marshall ist auf der Flucht: die Tochter eines reichen Rinderbarons soll dessen Geschäftsführer heiraten, um der Familie aus finanziellen Nöten zu verhelfen, dabei wünscht sich Savannah nur eines: Tierärztin zu sein. Im Colorado Territory trifft sie auf Brody McQuaid, der sich für wilde Mustangs einsetzt, die er zu Reitpferden trainiert. Brody leidet unter einem Kriegstrauma und der Kontakt zu Savannah lässt ihn langsam aus seinem Schneckenhaus herauskommen. Doch eines Tages tauchen Savannahs Vater und Ex-Verlobter auf und nicht nur Savannahs Freiheit ist in Gefahr... 


Persönlicher Eindruck: 

Im dritten Teil ihrer Neuanfang in Colorado-Reihe widmet sich Autorin Hedlund dem dritten der McQuaid-Brüder. Brody ist körperlich wie psychisch gezeichnet vom Bürgerkrieg, in dem er auf Seiten der Union kämpfte. Er ist ein Hitzkopf, der sich gerne prügelt und sich selbst geißelt für das, was er im Krieg erlebt hat – erst der Kontakt und die Zusammenarbeit mit der jungen Tierärztin Savannah und die Liebe zu seiner kleinen Nichte Flora fördern sein wahres Ich zu Tage. Brody kümmert sich zudem um eine Herde wilder Mustangs, denen andere Viehzüchter nach dem Leben trachten. 

Savannah ist aus gutem Hause, ihr Vater hat eine große Ranch und vor dem Krieg eine Plantage in Georgia. Für seine Tochter ist eine Ehe mit einem Geschäftspartner arrangiert, doch Savannah will frei sein und selbst über ihr Leben entscheiden. Sie hat eine Gabe, sich fürsorglich um Mensch und Tier zu kümmern und als Tierärztin hofft sie, von den Menschen in einem Männerberuf akzeptiert zu werden. 

Der Roman erzählt von Schicksalsschlägen, Kriegstrauma, Selbsthass und Schuld, aber auch von Neuanfang, Liebe und Vergebung. Und nicht zuletzt von der starken Anziehung, die schon bald zwischen Brody und Savannah knistert. Dabei erstaunt, dass die Autorin in ihrem christlichen Roman sehr viel Augenmerk auf die körperliche Anziehung zwischen den beiden legt – ist diese doch stark und durchaus erotisch (wenn auch relativ harmlos) für den Leser zu spüren. Natürlich läuft nicht alles glatt und mit dem Eintreffen von Chandler, Savannahs Ex-Verlobtem kommt im letzten Drittel noch einmal richtig Spannung auf in dieser mitreißenden Westerngeschichte, die ihresgleichen sucht. 

Die Landschaft, das Setting und das Leben im ausgehenden 19. Jahrhundert und das Westernflair fängt Jody Hedlund auf jeder einzelnen Seite wunderbar ein, man hat als Leser und Freund des klassischen Western sofort Kopfkino und sieht die wilden Mustangherden vor dem inneren Auge über die Prärie galoppieren. Der Roman lässt sich solo gut verstehen, ist aber Teil einer insgesamt fünfbändigen Reihe.  

Der christliche Aspekt ist angenehm dezent in die Geschichte eingewoben und befasst sich mit Themen wie Schuld und Vergebung, Nächstenliebe und der Bewahrung der Schöpfung. 

Mich hat das Buch durchweg begeistert, ich bin auch schon gespannt, wie die Reihe weiter geht. Eine absolute Empfehlung für alle, die Westerngeschichten lieben und Romane mit Tiefgang zu schätzen wissen!

Cover des Buches Der längste Sommer ihres Lebens (ISBN: 9783453272989)

Bewertung zu "Der längste Sommer ihres Lebens" von Amelie Fried

Der längste Sommer ihres Lebens
KleinerVampirvor 17 Tagen
Kurzmeinung: Aufwühlende, emotional packende und authentische Familiengeschichte
Der längste Sommer ihres Lebens

Buchinhalt: 

Claudia, Inhaberin eines renommierten Autohauses, steht mitten im Wahlkampf für das Amt des Bürgermeisters. Als ihre Tochter Anouk sich in einer radikalen Klimaaktivistengruppe engagiert und bei einem Protest verhaftet wird, steht Claudias berufliche, politische und private Existenz auf der Kippe. Claudia, ihr Mann Martin und ihre Mutter Marianne werden zu unberechenbaren Gegnern – so lange, bis Anouks Klimaschutzambitionen sie schließlich in Lebensgefahr bringen.... 


Persönlicher Eindruck: 

Emotional aufwühlend und authentisch erzählt Autorin Fried in Der längste Sommer ihres Lebens die Geschichte von drei eigenwilligen Frauen: Mutter Claudia (die Firmenchefin), Großmutter Marianne (die Matriarchin) und Tochter Anouk (die rebellische Klimaaktivistin). Es ist ein Gegenwartsroman, der so oder so ähnlich überall in Deutschland spielen könnte: gerade das macht die Geschichte so spannend. Im Grunde eine Allerweltsgeschichte und dennoch ein Spiegel des heutigen Zeitgeistes. 

Der Schauplatz ist eine süddeutsche Kleinstadt, der Plot bewegt sich zwischen drei wesentlichen Punkten. Zum einen das Autohaus der Familie, das schon seit 110 Jahren besteht, Mittelpunkt des Familienlebens und tragende Existenz dreier Generationen, zweitens das Amt des Bürgermeisters, für das Mutter Claudia kandidiert und zum dritten die radikale Klimaschutzgruppe „Fünf nach zwölf“, in deren Fängen sich Tochter Anouk alsbald wiederfindet. 

Die Figuren hatten für mich zunächst gar kein Identifikationspotential, mit all ihren Problemen, Verflechtungen und Intrigen – dennoch konnte ich das Buch nur schwer wieder beiseite legen und haben es in zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Amelie Fried versteht es vortrefflich, ihre Leser zu fesseln und an der Entwicklung der Figuren teilhaben zu lassen. 

Es geht um Existenzkrisen, Ehekrisen, politische Krisen, Klimakrisen. Anouks unüberlegtes Handeln hat Auswirkungen auf alle Familienmitglieder, auf die Existenz des Autohauses und auch auf die Kandidatur der Mutter. Als „Klimakleber“  nimmt Anouk keine Rücksicht auf andere, nicht mal auf sich selbst. Dabei zeigt sich im Laufe der Handlung sehr bildhaft, dass Anouks Gruppe nahezu sektenartige Züge aufweist und das Mädchen in ihrem Fanatismus immer mehr vom Elternhaus entfremdet. 

Ein Satz im Roman trifft den Sachverhalt ziemlich genau: Letztendlich ist jeder für sein Tun selbst verantwortlich. Dennoch sollte ein erwachsener Mensch auch in der Lage sein, die Auswirkungen seines Tuns auf Andere auszuloten. Zu guter Letzt  muss es hier – wie auch oft im wahren Leben – erst zu einer Beinahe-Katastrophe kommen, damit Konfliktparteien wieder zueinander finden. 

Insgesamt hat mich die Geschichte wirklich sehr mitgerissen. Sie hat auch zu mancher Diskussion Anstoß gegeben und auch wenn ich mit vielen Entscheidungen der handelnden Personen überhaupt nicht übereinstimme, so kann ich diesen Roman wirklich wärmstens weiter empfehlen. 

Eine emotional mitreißende Geschichte, bis zum Schluss!

Cover des Buches Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel (ISBN: 9783453428553)

Bewertung zu "Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel" von Marie Pierre

Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel
KleinerVampirvor 19 Tagen
Kurzmeinung: Über 400 Seiten gähnende Langeweile - was für eine Enttäuschung!
Töchter des Aufbruchs (Das Pensionat an der Mosel, 01)

Buchinhalt: 

Elsass-Lothringen zur Kaiserzeit: Die Französin Pauline Martin betreibt im beschaulichen Diedenhofen an der Mosel ein Pensionat für höhere Töchter, in dem sie selbst als Lehrerin tätig ist. Paulines Konzept hierbei ist die Reformpädagogik, doch sie eckt damit mehr als einmal an und hat es schwer, sich den Konventionen der Kaiserzeit anzupassen. Zudem sorgt ihre neueste Schülerin Suzette für Wirbel: das Mädchen trifft sich immer wieder heimlich mit einem Offizier der preußischen Armee und kommt einmal sogar sturzbetrunken nach Hause. Immer mehr gerät das Pensionat in der öffentlichen Meinung in Verruf – und dann ist da noch Vincent, der neue Gärtner, der ebenfalls ein Geheimnis zu verbergen scheint.... 


Persönlicher Eindruck: 

Töchter des Aufbruchs ist der erste Teil einer Trilogie, die sich mit einem Mädchenpensionat für Töchter aus besserem Hause befasst, welches in einem kleinen Moselstädtchen beheimatet ist. Wir schreiben das Jahr 1910, die strengen Konventionen der Kaiserzeit sind im Alltag deutlich spürbar, ebenso die Ressentiments zwischen Deutschen und Franzosen. Mittendrin versucht eine junge französische Lehrerin ihre Schützlinge zu eigenständig denkenden, starken Frauen zu erziehen, die bereit sein sollen für eine Zeit des Aufbruchs. 

So weit so gut – das klingt alles sehr vielversprechend, dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Leider konnte der Roman diese überhaupt nicht erfüllen. 

Die ganze Handlung überschattet eine gähnende Langeweile, die sich von Seite zu Seite zieht und kontinuiertich steigert. So hätte sich der Spannungsbogen gestalten sollen – leider war ein solcher zumindest für meinen Geschmack überhaupt nicht vorhanden. 

Die Autorin beschreibt das Setting und die Schauplätze durchaus bildhaft, weist im Anhang eine fundiert recherchierte Hintergrundmaterie auf und kennt sich zweifelsohne aus in der Zeit, in der ihre Geschichte spielt. Allerdings verzettelt sie sich durchgehend in nichtigen Details, anstatt die Handlung an sich voranzubringen und einen spannenden Plot zu entwickeln. Sie beschreibt nahezu jeden Schmetterling auf den Blumen am Wegesrand, jedes Astloch im Holz und jede Tasse Tee, die die Figuren trinken in solcher Ausführlichkeit, dass die Haupthandlung Stück für Stück auf der Strecke bleibt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Figuren – seien es nun Hauptfigur Pauline oder auch die Nebencharaktere – irgend eine Art der Entwicklung durchmachen. Die meisten Personen blieben durchweg blass und nichtssagend. 

Dafür, dass die Reihe auf drei Bände aufgeteilt ist, wirkt die Geschichte für mich an vielen Stellen künstlich aufgebläht. Möglicherweise hätte es dem Pensionat an der Mosel besser getan, man hätte alles gestraffter erzählt und sich nur auf einen Band beschränkt, um zumindest ein Minimum an Spannung zu erzeugen. 

Ich muss zugeben, dass mich Band 2 und 3 nicht mehr interessieren. Wenn ich die Geschichte mit anderen Reihen des historischen Genres vergleiche, kann ich nur ernüchtert feststellen: das können andere bedeutend besser. Mag sein, dass ich verwöhnt bin, da ich sehr viel lese – dennoch erwarte ich als Leser, dass mir ein Roman den Grund dafür gibt, weiterlesen zu wollen. Diesen hatte ich hier leider gar nicht. 

Eine Leseempfehlung kann ich daher nicht aussprechen.


____________________________________________

Anmerkung: Marie Pierre ist das Pseudonym der Autorin Maria W. Peter

Über mich

Maske tragen heißt Verantwortung tragen. Schütze die besonders vulnerablen Gruppen - mach mit!
  • weiblich
  • 16.05.1975

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks