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Kodabaer

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Yours Truly (ISBN: 9783423220620)

Bewertung zu "Yours Truly" von Abby Jimenez

Yours Truly
Kodabaervor 6 Tagen
Kurzmeinung: Humorvoller Liebesroman mit ein paar Augenrollmomenten.
Humorvoller Liebesroman mit kleinen Schwächen und wenig Krankenhaus.

Das Cover sticht mit seinen peppigen Farben direkt ins Auge. Mit seinem bedruckten Buchschnitt hat mich der Roman direkt angesprochen. Die Pflanzen / Blätter sind als Motiv zwar passend gewählt zum Inhalt des Romans, allerdings spielen Pflanzen hier nur eine kleine Rolle. Ein anderes Motiv wäre an dieser Stelle vielleicht einleuchtender. Die peppigen Farben versprechen einen humorvollen Liebesroman, den man mit „Yours Truly“ auch vor sich liegen hat.

 Angepriesen wird der Roman vom Verlag unter anderem mit dem Slogan „Mr. Darcy meets Grey`s Anatomy“. Dies hat bei mir falsche Erwartungen geweckt. Vordergründig wird die (Fake-) Beziehung der beiden Protagonisten behandelt. Weitere Themen sind das Nierenleiden des Bruders, die Angststörung des Protagonisten, das Trauma der Protagonistin, vergangene Beziehungen. Der Alltag im Krankenhaus wird hier fast gar nicht aufgegriffen, was ich schade fand, da ich andere Erwartungen hatte.

 Der Aufbau des Romans hat mir gut gefallen. Die Kapitel werden zumeist im Wechsel aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten Briana und Jacob erzählt. So kann man sich in beide sehr gut hineinversetzen und bekommt auch viel von den Gedanken der Protagonisten mit. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, enden zum Teil mit kleinen Cliffhangern und sind superschnell zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist leicht, flott und sehr humorvoll. Ich mochte insgesamt auch die Leichtigkeit des Romans, trotz schwieriger und ernster Themen, hatte ich nie das Gefühl von Schwere.

 Die erste Hälfte des Romans hat mir sehr gefallen. Ich mochte den Kennenlernprozess der beiden Protagonisten. Dieser startet zunächst langsam über einen Briefwechsel, entwickelt sich dann aus einer Not heraus zu einer Fake-Beziehung. Zunächst war es noch süß dabei zu sein, wie die beiden sich ineinander verlieben und davon ausgehen, dass der andere nur den Schein wahrt.

 Ab der zweiten Hälfte war ich jedoch genervt von der fehlenden Kommunikation der beiden Hauptfiguren. War die Autorin unnötigen Konflikten in der ersten Hälfte noch aus dem Weg gegangen entwickelte es sich in der zweiten Hälfte genau ins Gegenteil. Die Offenheit vom Anfang fehlte mir hier dann fast bis zum Ende.

Das Ende war zwar wieder sehr schön, aber der Mittelteil hat mir leider nicht so sehr gefallen. Der Schreibstil, der angenehme Humor, Jacob und die sehr guten Nebenfiguren haben den Lesefluss gefördert und den Roman aufgewertet.

 Es wurden viele tiefgründige Themen aufgegriffen, die für mich aber zu knapp abgehandelt wurden. Hier wäre weniger mehr gewesen. Vielleicht auch deshalb kam bei mir emotional nicht so viel an. Aufgrund meiner negativen Gefühle in der zweiten Hälfte, bekommt die Grundstimmung von mir leider etwas weniger Punkte.

Hinzu kommt leider, dass ich mit anderen Erwartungen an den Roman rangegangen bin. Ich hatte mich sehr auf das Krankenhaussetting gefreut. Das kam für mich leider viel zu kurz. 

 Der Schreibstil der Autorin und der Wechsel der Sichtweisen, der Briefwechsel zu Beginn, Jacob als Protagonist und die guten Nebenfiguren machen es mit anderen Erwartungen aber sicher zu einem soliden, humorvollen Liebesroman, den man sehr flott lesen kann.


Cover und Illustration              
4 / 5
Story / Inhalt   
3 / 5
Aufbau und Schreibstil 
4 / 5
Spannung und Lesefluss
4 / 5
Hauptfigur /-en
3 / 5
Emotionen und Stimmung
2 / 5


 Mein Tipp: Im Juli 2024 erscheint ein weiterer Roman der Autorin im dtv-Verlag. Es handelt sich um einen Roman, der zeitlich vor "Yours Truly" spielt und sich um ihre Freundin Alexis dreht. Wer also gerne von der Story her chronologisch vorgehen möchte, der sollte sich gedulden um zuerst den Roman "Part of Your World" zu lesen.

Cover des Buches Für den Wolf (ISBN: 9783734163517)

Bewertung zu "Für den Wolf" von Hannah Whitten

Für den Wolf
Kodabaervor einem Monat
Kurzmeinung: ansprechende Story, tolles Setting, zu langatmig und kompliziert geschrieben, teils zu ausführlich, hat mich nicht gepackt, abgebrochen
Cover des Buches Projekt DreamWalker (ISBN: 9783755740308)

Bewertung zu "Projekt DreamWalker" von Christoph Zachariae

Projekt DreamWalker
Kodabaervor einem Jahr
Kurzmeinung: Toller Auftakt einer neuen Fantasy Trilogie.
ein sehr spannendes und neuartiges Erlebnis

Das Cover ist dem Thema Traumwelt angepasst und ansprechend gestaltet. Man erkennt auf den ersten Blick dass es sich um einen Roman aus dem Bereich Fantasy handelt. Sehr schön sind auch die Illustrationen (von Colin M. Winkler), welche die einzelnen Kapitel voneinander abgrenzen.

Mit dem Thema Träumen und luzides Träumen hatte ich mich bisher noch nicht näher auseinandergesetzt. Der Autor baut diesen wissenschaftlichen Aspekt unauffällig und ohne zu sachlich zu werden in die Story ein. Man wird langsam an das Thema herangeführt und erfährt, was Klarträumen bedeutet und wie man als Träumer die Inhalte beeinflussen kann. Und auch was die Forschung des Protagonisten Dr. Lem für die Patienten und Träumer bedeutet und bewirken soll. Die Traumwelt regt die eigene Fantasie an und zieht in ihren Bann.

"Die Schatten" ist unterteilt in 37 Kapitel, welche sich in der gebundenen Ausgabe auf 453 Seiten erstrecken. Die Länge der Kapitel ist recht unterschiedlich, mal länger mal kürzer aber immer bleibt der Lesefluss gut vorhanden. Kurze Kapitel motivieren zum weiterlesen. Man lernt Familie Lem im Verlauf der Geschichte näher kennen. Dr. Jakob Lem, seine Frau Maude und die gemeinsame Tochter Isabella weisen sehr unterschiedliche Charakterzüge auf. 

Isabella hat autistische Züge, zieht sich gerne in die Natur zurück und zeichnet gerne. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist nicht immer ganz einfach. Ihr Vater, Dr. Lem, bindet sie in seine Traumforschung mit ein und Isabella ist eine begabte Klarträumerin. Diese Gemeinsamkeit verbindet Tochter und Vater noch mal besonders. Dr. Lem kann auch Isa's Verhalten oft besser nachvollziehen. Nach seinem Unfall übernimmt Isa die Aufgabe Kontakt über die Traumwelt mit ihrem Vater aufzunehmen. Dies birgt aber auch Gefahren, vor denen auch Dr. Lem gewarnt hat. Auf ihren ersten intensiven und spannenden Abenteuern in der Traumwelt und auf ihrer Suche nach Erkenntnissen über den Ewigen Traum können wir Isabella in diesem ersten Band begleiten. 

Isa als Protagonistin hat mir sehr gefallen. Ihre autistischen Merkmale machen sie zu einer interessanten aber auch liebenswürdigen Hauptfigur. Ihre Willenskraft und ihr Mut, aber auch ihr Humor ließen mich sie im weiteren Verlauf des Romans sehr ins Herz schließen.

Die Stimmung des Romans ist für einen phantastischen Roman angemessen düster und geheimnisvoll. Die Emotionen kommen in jedem Fall sehr gut rüber. In allen unterschiedlichen Situationen kann man sich sehr in die Szenen und die Gefühle der beteiligten Figuren einfühlen.

Für mich war es ein sehr spannendes und neuartiges Erlebnis den ersten Band der DreamWalker Trilogie zu lesen. Das Thema ist erfrischend anders und die Umsetzung hat mir gut gefallen. Auch die Protagonisten machen sehr viel Lust auf mehr. In dem in diesem Jahr erschienenen Band 2 "Der große Träumer" kann man Isabella bei weiteren spannenden und traumhaften Reisen begleiten. 

Cover des Buches Zwischen Welten (ISBN: 9783630877419)

Bewertung zu "Zwischen Welten" von Juli Zeh

Zwischen Welten
Kodabaervor einem Jahr
Kurzmeinung: Ein Roman, der durch seine Aktualität und Brisanz überzeugt.
Ein Roman, der durch seine Aktualität und Brisanz überzeugt.

Juli Zeh konnte mich mit "Über Menschen" sehr überzeugen, ganz im Gegenteil zu dem früheren Werk "Leere Herzen". Umso gespannter war ich, ob "Zwischen Welten", bei dem Juli Zeh sich Simon Urban mit ins Boot geholt hat, an meine Begeisterung von "Über Menschen" anknüpfen kann. Thematisch und auch vom Schauplatz Brandenburg gibt es einige Gemeinsamkeiten, trotzdem ist "Zwischen Welten" auch wieder ganz anders.


Inhaltlich sprach mich der Klappentext bzw. die Inhaltsangabe der Verlagsseite, sehr an. Es werden Themen behandelt, die unsere Gesellschaft (beginnen zu) spalten. Jeder bekommt dies in seinem persönlichen Umfeld oder zumindest in den sozialen Medien mit. Verpackt in diesem Briefroman wird man mit verschiedenen Themen konfrontiert und muss sich fragen, wo steht man selbst. Wie ist der eigene Umgang mit verschiedenen Meinungen, bleibt die Kommunikation noch respektvoll? Wie ist die eigene Streitkultur, die Empathie und das Miteinander, wenn Meinungen auseinander gehen? 


Die beiden Protagonisten Theresa und Stefan tauschen sich im Roman per E-Mail und What`s App über ihre Leben aus, die sich in zwei komplett andere Richtungen entwickelt haben. Als Leserin fiel es mir leicht, dem Schlagabtausch zu folgen. So ein Briefwechsel lässt sich leicht lesen und bleibt auch spannend. Einige Sequenzen fand ich sehr übertrieben, machen aber auch klar, wie wichtig es ist sich Gedanken über die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation und den eigenen Standpunkt zu machen und zu hinterfragen, ob auch andere Meinungen ihre Berechtigung haben - es nicht immer nur schwarz und weiß gibt, sondern auch viele verschiedene Grautöne.


Beim Lesen steht man nicht immer nur auf einer Seite, die Sympathien wechseln zwischen den Protagonisten hin und her. Beide Seiten haben ihre Probleme. Man merkt wie sehr jeder in seiner eigenen Welt gefangen ist und die Gegenseite gar nicht richtig hört oder hören kann.

Die Stimmung spitzt sich immer mehr zu und am Ende war mir die Entwicklung doch zum Teil etwas zu "radikal" - die Stimmung kocht immer mehr hoch. Stefan kommt mir manches mal vor, wie ein Fähnchen im Wind. 

Der Roman spiegelt aber sehr schön wieder, wie es aktuell in der Gesellschaft aussieht, auch wie in den sozialen Medien kommuniziert wird und welchen Einfluss die Medien haben. 


Ein Roman, der durch seine Aktualität und Brisanz überzeugt, wenn auch teilweise überspitzt dargestellt. Unbedingte Leseempfehlung.

Cover des Buches Lügen über meine Mutter (ISBN: 9783462001990)

Bewertung zu "Lügen über meine Mutter" von Daniela Dröscher

Lügen über meine Mutter
Kodabaervor 2 Jahren
Kurzmeinung: insgesamt mit zu vielen (selbst-)zerstörerischen und wiederkehrend abschreckenden Ereignissen durchzogen, nicht meins
Lügen usw.

"Lügen über meine Mutter" steht aktuell bereits auf der Short List für den deutschen Buchpreis 2022. Ich habe mir die nominierten Bücher der Longlist angeschaut und inhaltlich fand ich den Roman von Daniela Dröscher am ansprechendsten. Selbst ein Kind der 80er, lese ich gerne auch Bücher, welche in diese Zeitspanne fallen. Zudem spielte auch das Thema "Übergewicht" in meiner Kindheit eine Rolle, glücklicherweise nicht in einer solch erschreckenden und unangemessenen Ausprägung, wie im Roman beschrieben.

Kommen wir zur eigentlichen Rezension des Romans, welche zu verfassen, mir relativ schwer fällt.

Das Cover gefällt mir ganz gut, ist aber nicht so aussagekräftig und originell. Eher unspektakulär. 

Das Thema des Romans hat mich angesprochen, die Umsetzung jedoch hat mir leider nicht so gut gefallen. Dies hat verschiedene Gründe. 

Der Aufbau hat mir noch recht gut gefallen. Neben den Kapiteln, in denen wir aus Elas Sichtweise die familiären Probleme und ihre und die Geschichte ihrer Mutter erzählt bekommen, wurden auch nach fast jedem dieser Kapitel noch Gedanken und Ergänzungen von Ela als Erwachsene Person eingefügt. Der Schreibstil war unkompliziert, fast umgangssprachlich und auch mit Textstellen in Dialekt wurde nicht gegeizt. Viele Anspielungen auf die Kultur der 80er Jahre werden vor allem den jüngeren Lesern nichts sagen. Da ich selbst in dieser Zeit aufgewachsen bin, konnte ich mich doch auch in viele Situationen hineinversetzen und auch mit den für diese Zeit typischen kulturellen Dingen innerhalb des Romans zumindest etwas anfangen.

Die Autorin konnte mich mit der Erzählung zu Beginn doch recht gut in den Bann ziehen. Dies nahm leider mit jedem weiteren Kapitel immer mehr ab. Die düstere Grundstimmung und mein Unverständnis für viele der beschriebenen Handlungen bauten in mir eine Art Abneigung auf. In der Hoffnung auf eine positive Wendung blieb ich jedoch dran. Spannung ergab sich für mich lediglich daraus, zu erfahren, ob Elas Mutter den Absprung aus der patriarchalisch geführten und von Lügen überlagerten Ehe schafft. Die Gelegenheit wurde "verpasst" und das Ende lässt mich unzufrieden zurück. Für mich hat die Erzählung leider nicht wirklich eine positive Aussage. Mit dem tyrannischen Ehemann zusammen zu bleiben, bis die Kinder aus dem Haus sind, ist für mich nicht "die Lösung".  

Die Hauptfiguren konnte ich mir gut vorstellen, vor allem Ela, da aus ihrer Sichtweise geschrieben wurde. Da ihre Eltern lediglich aus ihrer kindlichen Version beschrieben werden, bleiben hier doch auch einige Fragen offen und viele Handlungen sind nicht nachvollziehbar. Was mir nicht gefallen hat, war auch, wie sehr das Kind in dieser Ehe instrumentalisiert wurde. Wie Vaters Einstellung zum Gewicht der Mutter sich auch auf die Tochter projiziert. Wie auch Ela das Essverhalten ihrer Mutter anfängt zu hinterfragen und kritisieren. Welches Bild von einer "angemessenen" Körperstatur Ela bereits vermittelt wurde. 

Mir ist bewusst, dass diese Dinge passieren, auch in anderen Kontexten, aber für einen Roman war mir die Stimmung insgesamt zu negativ. Auch eine positive Wendung habe ich vermisst.

Zudem habe ich mich beim Lesen auch gefragt, ob die beschriebenen Gedanken von Ela tatsächlich altersgemäß sind. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ich selbst teilweise so gedacht hätte oder viele andere Kinder in diesem Alter so weitgreifende Beobachtungen und Deutungen von Verhaltensweisen vornehmen.

Für mich war der Roman leider insgesamt mit zu vielen (selbst-)zerstörerischen und wiederkehrend abschreckenden Ereignissen durchzogen.

Wen eine negative Stimmung in der für die 80er Jahre nicht unvorstellbaren Geschichte nicht abschreckt; wer Eintauchen will in die patriarchalische Familiengeschichte im ländlichen Umfeld, der kann mit diesem Roman glücklich werden. 

Cover des Buches Boy meets Girl (ISBN: 9783328601807)

Bewertung zu "Boy meets Girl" von Julia Holbe

Boy meets Girl
Kodabaervor 2 Jahren
Kurzmeinung: überzeugt durch die ruhige und entspannte Erzählweise, sehr schöne Liebes- und Lebensgeschichte
Boy meets Girl

Titel und Klappentext haben mich neugierig gemacht. Liebe, Beziehungen und ein Neuanfang, nach ein paar etwas schwermütigeren Romanen, brauchte ich jetzt etwas mehr positive Energie. Das Cover gefällt mir richtig gut. Farben, die Einfachheit und die Abbildung passen perfekt zum Inhalt.

Der Roman wurde komplett aus Sicht der Protagonistin Nora geschrieben. Wir erfahren als Leser*innen daher sehr umfangreich, ihre Gedanken und Gefühle zu den Ereignissen. Nora als Paartherapeutin gerät selbst in ihrer Ehe an einen Punkt, an dem sie sich entscheidet, ebendiese zu beenden. Nachdem ihr Mann Paul sie zum wiederholten Mal betrogen hat.

Mit der Trennung und den Folgen umzugehen, fällt ihr nicht leicht. Obwohl ihr tägliches Brot darin besteht, Paaren bei ihren Beziehungsproblemen zur Seite zur stehen, scheint die Anfang 50-jährige selbst so in die Trennung hinein zu leben. Das Verschwinden ihres Mannes auf eine längere Dienstreise, kommt dann auch gelegen. Insofern muss sie sich auch zunächst den Problemen und den Zukunftsplänen gar nicht stellen.

Stattdessen lernt sie den jüngeren Gregory zufällig bei einem Einkauf kennen. Sie lässt sich recht schnell auf eine Affäre mit ihm ein. Dann begegnet sie Yann, den sie aus ihrer Studienzeit kennt und seit dieser Zeit auch nicht mehr gesehen hat. Beide haben ihr eigenes Leben gelebt. Nun verläuft es wieder parallel.

Die Story um Nora, Gregory und Yann verläuft recht sachte. Man erfährt nach und nach immer mehr Details auch aus der gemeinsamen Vergangenheit von Nora und Yann. 

Lou ist die beste Freundin von Nora und ihre persönliche Beziehungsratgeberin. Mir gefällt diese Nebenfigur sehr gut, da sie eine sehr positive Energie ausstrahlt. 

Die Kapitel sind unterschiedlich von der Länge her, aber nie zu lang. Julia Holbe benutzt relativ häufig die wörtliche Rede. Ich habe das als recht erfrischend und angenehm empfunden; konnte mich immer gut in die Situationen hineinversetzen. Einzelne Szenen werden recht anschaulich und ausschmückend erzählt, wurden aber für mich nie langweilig. Mir hat es Spaß gemacht, so tief in die Szenen einzutauchen. Vor meinem inneren Auge waren die Schauplätze immer deutlich zu sehen. 

"Boy meets Girl" vermittelt mir eine gewisse Ruhe und Gelassenheit; Spannung im herkömmlichen Sinne, sucht man vergebens. Das Buch lebt von seiner Einfachheit und Gelassenheit, und hat dadurch bei mir eine ganz andere Erfahrung von Spannung ausgelöst denn ich wollte trotzdem zu jeder Zeit wissen, wie es weitergeht.

Nora als Protagonistin wirkt Jünger als sie ist. Die Beschreibung der Beziehung zu ihren Eltern und der Umgang mit den Beiden hat für mich einen ehrlichen und authentischen Aspekt reingebracht. Das Älterwerden der eigenen Eltern und auch das einhergehende Verhalten miteinander ist ein Thema, über das man sich sicherlich streiten kann, aber ich glaube auch dies ist so individuell wie wir Menschen, daher kommt mir gerade dieser Part des Romans auch sehr echt rüber.

Was mir etwas gefehlt hat, war der Kontakt von Nora zu ihrer Tochter, die so meint man doch, auch bei einer plötzlichen Trennung der Eltern zumindest eine kleine Rolle einnehmen würde. Franny taucht jedoch erst recht spät aus anderem Anlass auf, und dies auch nur sehr kurz. 

Ich mochte es Noras Gedanken und Erlebnisse zu begleiten. Es geht um Glück im Allgemeinen und in Beziehungen und ob auch eine große Portion Alltag in einer Beziehung glücklich machen kann. Sich selbst kennenzulernen, auszuhalten und auch das alleine sein zu genießen, aber auch aus dem Bauch heraus zu handeln und sich für etwas zu entscheiden, von dem man merkt, dass es einem gut tut.

Das Ende kam dann doch recht kurz und plötzlich. Die Liebe fängt quasi da an, wo das Buch aufhört. So bleibt den Leser*innen genügend Freiraum für eigene Spekulationen.

Wem entscheidungsunfreudige Protagonisten zuwider sind, der sollte die Finger vom Buch lassen.

Von mir eine klare Leseempfehlung für alle die, die mal eine etwas andere Liebes- und Lebensgeschichte mit einer sehr positiven Stimmung und Energie lesen möchten. 

Cover des Buches Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt (ISBN: 9783764532321)

Bewertung zu "Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt" von C.A. Fletcher

Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt
Kodabaervor 2 Jahren
Kurzmeinung: Musste mich lange an den Schreibstil gewöhnen, für mich eher ein Buch für Erwachsene, Ende hat mir gut gefallen, schon leicht philosophisch
Cover des Buches Die Botschafter (ISBN: 9783752687309)

Bewertung zu "Die Botschafter" von Andreas Kroll

Die Botschafter
Kodabaervor 3 Jahren
Kurzmeinung: Klare Leseempfehlung für Fantasy Abenteurer.
Begleite die Botschafter auf ihrer Reise

Vor einigen Wochen bekam ich die Anfrage von Andreas Kroll, ob ich seinen High Fantasy Roman "Die Botschafter" lesen mag. Irgendwie fühlt man sich ja doch immer etwas gebauchpinselt, wenn man bezüglich einer Rezension angeschrieben wird. Ich möchte aber nicht Bücher lesen und rezensieren, die mich eigentlich gar nicht ansprechen. Daher habe ich mir den Roman und auch die Leseprobe ganz  genau angesehen. Allerdings benötigte es nicht sehr viele Seiten um mich so weit zu haben, dass ich zusagte. Schon das Cover sprach mich sehr an. 

Die Inhaltsangabe erinnerte mich irgendwie an "Herr der Ringe- Die Gefährten" oder den "Hobbit". Die ersten Seiten konnte man sehr flüssig lesen und somit war für mich schnell klar, dass ich die komplette Story gerne lesen würde.

Die Botschafter, Heinrich, Ketlin und Gillim machen sich zu Beginn des Romans gemeinsam auf den Weg um Verbündete für den Kampf gegen die Echsen zu gewinnen. Die Reise ist beschwerlich und sie begegnen allerlei magischen Wesen, die nicht immer freundliches im Sinn haben. Viele Gefahren und beschwerliche Erlebnisse schweißen die drei Botschafter zusammen, obwohl sie zu Beginn doch sehr misstrauisch gegenüber der jeweils anderen Völker sind. 

Mir hat es sehr gut gefallen die Drei bei ihrer Reise zu begleiten und ich habe alle drei sehr schnell in mein Leserherz geschlossen. 

Auch der Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen, bildlich und ausführlich ohne zu viel zu verschnörkeln und sich in Details zu verlieren. 

Die Sichtweise aller drei Botschafter verschafft einem einen guten Einblick in die Gefühls-und Gedankenwelt jedes einzelnen der drei Protagonisten und man kann mit jedem mit fühlen und mit fiebern.

Nach etwas über der Hälfte von Band I nimmt die Handlung jedoch einen Wandel auf. Für mich ist das ein relativ deutlicher Cut gewesen und ich würde Band I daher deutlich noch mal in zwei Teile aufteilen. 

Es wird politischer, Macht und Intrigen spielen eine größere Rolle. Der Kampf gegen die Echsen rückt näher. Vielleicht ist es mein persönliches Empfinden und meine persönlichen Vorlieben, aber ich hatte ab diesem Zeitpunkt mehr Probleme meine Motivation zum Weiterlesen zu finden. Die Botschafter und deren Aktionen wurden nicht mehr so detailliert und liebevoll beschrieben, die Handlung an sich schreitet schneller voran und einiges bleibt für mich auch zu wenig erläutert. 

Trotz der Kritik am zweiten Teil des ersten Bandes habe ich alle Botschafter so sehr in mein Herz geschlossen und die Reise mit den Erlebnissen im ersten Teil des Bandes hat mich doch sehr überzeugt. Daher würde ich mich auch sehr darüber freuen die drei Botschafter auch in Band II wieder bei ihren Abenteuern zu begleiten. 

Cover des Buches Rachewinter (ISBN: 9783442486557)

Bewertung zu "Rachewinter" von Andreas Gruber

Rachewinter
Kodabaervor 3 Jahren
Kurzmeinung: Für mich ist dieser Band noch ein wenig spannender als seine beiden Vorgänger.
Cover des Buches Klugscheißer Deluxe (ISBN: 9783492502801)

Bewertung zu "Klugscheißer Deluxe" von Thorsten Steffens

Klugscheißer Deluxe
Kodabaervor 4 Jahren
Kurzmeinung: Wieder eine sehr unterhaltsame, kurzweilige Lektüre. Timo Seidel erobert die Uni.
Timo Seidel erobert die Uni

Mein zweites Treffen auf Timo, Timo Seidel, aka "Klugscheißer Royale" und nun auch "Klugscheißer Deluxe". 

Schon der erste Roman konnte mich mit seinem lockeren Schreibstil und sarkastischem Humor überzeugen, denn trotz der doch manchmal flachen Witze steckt dort so viel Tiefgang dahinter. 

So habe ich mich gefreut auch "Klugscheißer Deluxe" lesen zu dürfen. Das Wiedersehen mit dem Protagonisten Timo war bereits auf den ersten Seiten schon wieder zum Schmunzeln komisch. Timo hat sich vorgenommen nicht mehr so oft mit seiner Klugscheißerei anzuecken und sich das Leben dadurch einfacher zu machen. Ob ihm das immer gelingt lasse ich mal offen. Denn auch wenn Timo sich zurück nimmt erfahren wir als Leser doch was in seinem Kopf vorgeht, denn es ist in der Ich-Perspektive geschrieben. 

Der Schauplatz Uni bietet wieder neues Futter für humorvolle Szenen, aber auch die schon bekannte Abendrealschule und auch Timos Familie leisten ihren Beitrag zu einem gelungenen Werk

Einige Anspielungen auf Popkultur vergangener Tage lassen mich immer etwas zwiegespalten zurück. Im diesem Roman von Thorsten Steffens sind mir diese kurzen Ausflüge in die Vergangenheit bekannt und daher kann ich auch etwas damit anfangen und darüber lachen. Ich habe aber auch bereits Bücher gelesen, wo ich selber dann gar nicht so wirklich verstanden habe worum genau es eigentlich geht... so könnte es natürlich auch Lesern gehen, die nicht die angesprochene Zielgruppe (Generation) sind.

"Klugscheißer Deluxe" ist ein schnell zu lesender, kurzweiliger Roman, den man aufgrund des lockeren Schreibstils verschlingen könnte. Einige Szenen in der Uni oder der Abendschule haben sich doch leider etwas gezogen, so dass ich irgendwie nicht so richtig im Lesefluss geblieben bin und leider länger für diesen Roman gebraucht habe.

Ein heiterer Roman, der Kinder der 80er ganz sicher zum schmunzeln bringt oder auch einige male herzhaft lachen lässt. Spät Studierende finden sich hier ganz bestimmt wieder. 


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