Kopernikus
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- 93 Bewertungen (Ø 4,14)
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Bewertung zu "Die Einsamkeit des Bösen" von Herbert Dutzler
Herbert Dutzlers Buch "Die Einsamkeit des Bösen" beschreibt eine typische Familie der heutigen Zeit, über die ein Lottogewinn über Nacht hereinbricht. Mit diesem Setting, welches zwischen der Vergangenheit (der Hauptfigur des Romans) und dem Jetzt immer wieder hin und her spring, muss man sich zunächst vertraut machen, da die wenigsten Leser hier aus eigener Erfahrung schöpfen können.
Positiv dabei ist zu bewerten, dass die auftauchenden Probleme der einzelnen Familienmitglieder sehr gut dargestellt werden und keinesfalls aufgesetzt oder gekünstelt wirken. Auch die 2. Handlung des Buches in der Vergangenheit kann hier mithalten. Auch wenn dabei einige unnötige Klischees bedient werden, die nicht hätten sein müssen, alles in allem startet das Buch gut, wenn auch gemächlich.
Und genau dieses Gemächliche ist leider auch einer der Kritikpunkte. So kommt der Kriminalroman, als solcher wird das Buch tituliert, nur langsam in Fahrt und die wirklichen Ereignisse geschehen dann auf den letzten 70 Seiten. Nicht die Abwesenheit von Mord, Totschlag oder blutiger Szenerie sind dabei störend, sondern eher das zu behäbige Erzählen von Ereignissen, die einerseits beschreiben wie sich die einzelnen Familienmitglieder fühlen und verhalten, welche aber dennoch ein wenig an Tiefgang vermissen lassen. So gesehen fehlt es letztlich an einer Spannung, da vor allem mit der Idee der USA-Reise doch recht schnell klar wird, wohin das Ganze gehen soll. Hier hätte ich mir mehr gewünscht: mehr emotionalen Tiefgang in der Beschreibung der Hauptperson, vielleicht auch ihrer Gedankenwelt die meines Erachtens etwas zu kurz kommt.
So konnte man etwas über die Seiten fliegen, ohne Relevantes verpasst zu haben, da das Buch trotz überschaubarer Seitenzahlen doch eine gewisse Langatmigkeit entwickelt und somit insgesamt mit 3 Sternen bewertet werden kann.
Bewertung zu "Die Commonwealth-Saga - Der Stern der Pandora" von Peter F. Hamilton
Wenn man sich durch den Buchrücken und das Cover des Buches angesprochen fühlt, dann kann ich das gut nachvollziehen. Beides verspricht viel, hält am Ende aber leider nur sehr wenig.
Der Leser erwartet im Buch die Wanderung eines Mannes durch das verwüstete England, dabei fängt die eigentliche Wanderung relativ spät an (ca. ab S. 190 von 421). Leider schafft es der Autor auf diesen Seiten nicht wirklich, den Charakter des Protagonisten klar zum umreißen und ihn mit Leben zu füllen. Mehr noch, oberflächlich und in meist austauschbaren Ereignissen wird hier - auch wenn das Ereignis der Meteoriteneinschläge durchaus Potential hat - oftmals nur wiederholt. Die eigentliche Wanderung beginnt wie gesagt dann relativ spät und vollzieht sich in meist kurzen und knappen Kapiteln (die große Schrift hat hier mit Sicherheit einiges an Seitenzahlen dazu bewirkt), die leblos aneinander gereiht nur selten miteinander verbunden sind und praktisch die wirkliche Tiefe des Ausmaßes nur andeuten, den Charakter zudem nicht weiter entwickeln. Zum Ende hin - ca. ab S. 300 - wird es dann schlimmer. Hier gibt es einen fast schon unglaubwürdigen Handlungsstrang mit einer durchgeknallten Frau, die anscheinend mühelos aus ihrem vorherigen Vorstadt-Hochhaus-Arbeitslosen Dasein einige Soldaten und Menschen (ca. 200 Personen) einfach so befehlen kann. Und dann, tja dann noch auf den letzten Seiten ein Virus. Was sonst! Ungeklärt, die Auswirkungen kaum beschrieben, so verpufft dieser klägliche Ansatz. Zur transzendenten Jesus-Begegnung schweige ich mich aus…ein Totalabsturz. Unser Protagonist entwickelt sich leider so gar nicht glaubhaft auf dieser Reise, so dass die Intention des Buches völlig verfehlt wird. Das Ende, nun ja, sei hier nicht verraten. Es passt zum Rest des Buches.
Bücher mit großer Schrift und wenig Seiten erzeugen in letzter Zeit bei mir mehr und mehr den Drang es nicht zu kaufen, da ich zu oft durch fehlende Tiefe, mangelnde Charakterentwicklung und oberflächliche Handlung enttäuscht wurde. So auch in diesem Fall.
Bewertung zu "Der Ursprung des Bösen" von Jean-Christophe Grangé
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