"Rot wie Schnee" läßt an ein bestimmtes Märchen denken und einen starken Farkontrast. In Volker Kaminskis Roman geht es um die Malerei und Geschichten aus Kriegszeiten. Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges, die der Maler, ein Künstler der Gegenwart aus den Erzählungen seines Vaters verarbeitet. Auf groß-
flächigen Formaten entstehen in eindringlichen Farben einige Szenen
dieser Schreckenstage. Die so erschaffene Bildwelt verfolgt ihn nun in seinen Träumen und droht ein Teil der Realität zu werden. Im Gegensatz dazu steht die Malerexistenz zwischen Galerienszene und
dem Ringen um die künstlerische Formensprache. Man fühlt sich er-
innert an "Dorian Gray", vielleicht auch an symbolhafte Kompo-
sitionen des Leipziger Malers Neo Rauch. Der flüssig geschriebene
Text ist von einer durchgehenden Spannung gekennzeichnet, die
das Lesen des Buches angenehm und nachdenkenswert macht.
K
Krimgow
- Mitglied seit 13.02.2017
- 1 Buch
- 1 Rezension
- 1 Bewertung (Ø 5)
Krimgows Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Sortieren:
Zwischen Realität und Traum