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KrissiGerngelesen

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Cover des Buches Meine Flucht aus Nordkorea (ISBN: 9783442159130)

Bewertung zu "Meine Flucht aus Nordkorea" von Yeonmi Park

Meine Flucht aus Nordkorea
KrissiGerngelesenvor 6 Jahren
Bewegende Biografie über die Flucht aus Nordkorea

Die Autorin beschreibt zunächst ihre Kindheit in Nordkorea und das Leben mit ihrer Familie. Besonders interessant fand ich hierbei, dass sie selbst eigentlich noch zu einer privilegierteren Gruppe in Nordkorea gehörten. Trotzdem sind ihre kämpfen sie ums Überleben und vieles, was Teil unseres Alltags ist, ist ihnen völlig fremd. Immer wieder musste ich mich beim Lesen daran erinnern, dass Yeonmi Park zur gleichen Zeit geboren wurde wie ich, und nicht etwa am Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf diese Weise hat es die Autorin sehr eindrücklich geschafft, dem Leser die völlig fremde Lebenswelt Nordkoreas näher zu bringen. Alltägliche Korruption, teilweise unglaubliche Armut und Hunger sowie die absurd anmutende Propaganda zeichnen ein Bild der Gesellschaft in der Diktatur.

Der zentrale Teil des Buches widmet sich dann ihrer Flucht von Nordkorea nach Südkorea. Diese fand nicht, wie man vielleicht meinen könnte, über die direkte Grenze statt. Vielmehr braucht die Familie Jahre, um zunächst nach China und dann irgendwann weiter über die Mongolei nach Südkorea zu fliehen. Dieser Abschnitt war hart zu lesen und kam mir teilweise vor wie Fiktion. Beim Lesen möchte man sich zu gerne in die Vorstellung flüchten, dass das Beschriebene nicht wirklich passiert ist: Menschenhandel, Vergewaltigungen und die ständige Angst vor der Polizei standen für Yeonmi Park und ihre Mutter auf der Tagesordnung. Das hat mich schockiert, aber gleichzeitig bewundere ich auch ihren Mut, ihre Geschichte aufzuschreiben und den Umgang mit ihrer Vergangenheit.

Schließlich geht es auch um die Zeit nach der Ankunft in Südkorea. Das Leben in Freiheit ist für die Autorin und ihre Familie nicht der erhoffte Traum, denn auch hier haben sie mit Ausgrenzung zu kämpfen und müssen sich in eine Gesellschaft einfügen, die ihnen fremd ist. So ähnlich stelle ich mir auch die Probleme von ehemaligen DDR-Bürgern nach dem Mauerfall vor, obwohl die Unterschiede zwischen Nord- und Südkorea natürlich noch viel gravierender sind. Die Parallelen zwischen der deutschen und der koreanischen geteilten Gesellschaft fand ich besonders interessant.

Den Schreibstil von Yeonmi Park habe ich generell aber eher als spannend empfunden. Anders als bei anderen (Auto-)Biografien verfällt sie nicht in ausufernde Beschreibungen, sondern lässt den Leser regelrecht „mitfiebern“, sofern man bei einem wahren Schicksal davon sprechen kann. Insgesamt hat mich das Buch sehr fasziniert, auch wenn einige Abschnitte unangenehm zu lesen waren. Man kann sich kaum vorstellen, unter welchen Bedingungen Menschen in Nordkorea leben, aber auch was sie auf ihrer Flucht erleiden müssen. Einem empfindlichen Leser würde ich hier aber zur Vorsicht raten, manche der Beschreibungen sind nicht leicht zu verdauen. Jedem anderen kann ich das Buch aber nur ans Herz legen. Ich glaube, fast jeder kann hier noch etwas über dieses Land lernen, von dem wir so wenig wissen.

Cover des Buches Endlich dein (ISBN: 9783596032105)

Bewertung zu "Endlich dein" von Paige Toon

Endlich dein
KrissiGerngelesenvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Bei „Endlich dein“ geht es um Hochzeiten, Fotografie – und natürlich die große Liebe. Eine schöne, leichte Lektüre für zwischendurch.
Leichter Liebesroman mit unerwartetem Ende

Als Bronte zum Junggesellenabschied ihrer Freundin von Australien nach London reist, trifft sie dort auf Alex – und ist sofort fasziniert von ihm. Die beiden verbringen allerdings nur eine Nacht zusammen, denn Bronte muss zurück nach Australien. Dann verlieren sie sich aus den Augen. Ein Jahr später nimmt Bronte eine Stelle in London an und muss plötzlich mit Alex zusammenarbeiten, der einen Job beim gleichen Magazin hat. Aber Alex ist verlobt und wird bald heiraten. Um sich abzulenken, arbeitet Bronte nebenher als Fotografin – ausgerechnet für Hochzeiten.

Witzig & unterhaltsam

Als ich dieses Buch gekauft habe, hatte ich mal wieder Lust auf eine leichte, unterhaltsame Lektüre, mit der man nichts falsch machen kann. Wie bei einem eher seichten Liebesroman zu erwarten, ist die Handlung an sich nicht besonders tiefgründig. Trotzdem meidet Paige Toon abgedroschene Klischees und erzählt die Geschichte von Alex und Bronte locker und abwechslungsreich. Immer wieder musste ich beim Lesen über die unterhaltsamen Dialoge zwischen den Figuren lachen.

Endlich mal keine hobbylose Hauptfigur

Insbesondere die Abschnitte über das Fotografieren der Hochzeiten haben mir gut gefallen. Viele kleine Details machen das Thema Fotografie lebendig und auch die einzelnen Hochzeiten decken ein großes Spektrum ab: Von schön über kurios bis hin zu einer Katastrophe. Also eigentlich ziemlich realistisch. Hier muss ich noch einmal kurz über den deutschen Titel meckern: „Endlich dein“ finde ich ziemlich nichts sagend, den englischen Titel „Thirteen Weddings“ dagegen total passend und clever gewählt. Mir ist nicht klar, warum man hier von einer direkten Übersetzung abgesehen hat…

Darüber hinaus hat sich Bronte als sympatische Protagonistin erwiesen, weil sie durch dieses Hobby keine eindimensionale Person bleibt. Außerdem gibt es verschiedene Nebenhandlungen, in denen nicht nur die Beziehungen zwischen den Figuren, sondern Brontes Vergangenheit, ihre Arbeit und das Leben ihrer Freunde im Vordergrund stehen. Das hat das Buch für mich abwechslungsreich gemacht und dazu beigetragen, dass es sehr leicht zu lesen war. Die über 400 Seiten sind praktisch vorbeigeflogen.

Happy End? Schon, aber nicht für mich

Soweit hat mir das Buch super gefallen, aber eine Sache hat mich dann doch ziemlich „schockiert“: Das Ende. Keine Sorge, ich werde nicht spoilern und das erwartete Happy End bleibt natürlich nicht aus. Aber trotzdem war ich überrascht, weil ich mir etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Etwas verwundert habe ich die letzten Seiten mehrfach gelesen, weil ich davon ausging, am Ende doch noch die gewünschte Wendung zu finden.

Nun ja, das ist aber wahrscheinlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Enttäuscht hat mich das Buch aber trotzdem nicht, dafür wurde ich viel zu gut unterhalten. Vielmehr habe ich gelernt, dass ich zwar einerseits auch bei seichten Romanen immer Spannung und überraschende Wendungen einfordere, andererseits aber unzufrieden bin, wenn ich dann tatsächlich mal überrascht werde. 😉 Und wer weiß, vielleicht gibt es ja irgendwann noch eine Fortsetzung.

Cover des Buches Töchter einer neuen Zeit (ISBN: 9783463406824)

Bewertung zu "Töchter einer neuen Zeit" von Carmen Korn

Töchter einer neuen Zeit
KrissiGerngelesenvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Spannende Jahrhundertsaga zum Mitfühlen
Vier bewegende Schicksale von Frauen im 20. Jahrhundert

Der Roman begleitet vier ganz unterschiedliche Frauen, die alle im Jahr 1900 geboren wurden und gerade den ersten Weltkrieg überstanden haben: Henny ist auf der Suche nach Freiheit und dem richtigen Mann zum Heiraten und beginnt gemeinsam mit ihrer Freundin Käthe, die in der neuen Weimarer Republik dem Kommunismus zugewandt ist, eine Ausbildung zur Hebamme. Im Laufe der Geschichte treffen sie außerdem auf Lina, eine junge Lehrerin und Ida, die aus reichem Hause stammt und gegen ihren Willen heiraten soll.

Wir begleiten das Leben der Protagonistinnen knapp fünfzig Jahre lang, bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Neben der Arbeit als Hebammen lernen wir so ihren Alltag und ihre Beziehungen kennen, aber vor allem auch die Verfolgungen im Nationalsozialismus und die Schrecken des Krieges. Das ist einerseits sehr spannend und mitreißend, andererseits aber auch berührend, gerade weil man sich so leicht vorstellen kann, eine der Figuren hätte auch die eigene Vorfahrin sein können. Nicht alle Figuren sind gleich sympathisch, und bei manchen hat sich mein Verhältnis ihnen gegenüber auch im Laufe der Geschichte verändert. Trotzdem habe ich aber beim Lesen immer mit den vier Frauen und ihren Familien mitgefühlt.

Obwohl der Roman mit über 500 Seiten wirklich nicht gerade dünn ist, kam mir die Geschichte nie langwierig vor. Ich wollte eigentlich immer wissen, wie es weitergeht und wie die Protagonistinnen mit den Widrigkeiten umgehen, denen sie sich immer wieder stellen müssen.

Teilweise war ich überrascht, wie schnell die Perspektiven gewechselt werden und die Jahre vergehen. Oft verweilt die Erzählung nämlich nur kurz in den beschriebenen Situationen und geht auch nicht sehr ins Detail, eher wie eine Zusammenfassung des Leben der jeweiligen Frauen. Das passt aber trotzdem gut ins Konzept, denn so können viele verschiedene Ereignisse aus diesen bewegten Zeiten ausreichend beleuchtet werden. Auf jeden Fall ist die Handlung durchweg spannend und obwohl natürlich der historische Kontext bekannt ist, waren die individuellen Wendungen im Leben der Charaktere teilweise auch überraschend. Gerade am Ende gab es einen Cliffhanger, der mich bestimmt sehr schnell dazu bringen wird, auch den bereits erschienenen zweiten Teil („Zeiten des Aufbruchs“) zu lesen.

Wenn man also den Vergleich mit der Jahrhundert-Saga von Ken Follett eingeht, finde ich die „Töchter einer neuen Zeit“ ein wenig mitreißender, vielleicht auch weil die Geschichte in Hamburg spielt und deswegen noch etwas näher an der eigenen Vergangenheit ist. Wer aber komplizierte politische Verstrickungen und Intrigen sucht, wird sie hier vermissen. Obwohl ich auch das an historischen Romanen schätze, hat es mich persönlich hier aber nicht gestört. Vielmehr habe ich mich gefreut, dass in dieser Trilogie die persönlichen Schicksale von Frauen im Vordergrund stehen.

Cover des Buches Der Schwarze Thron - Die Schwestern (ISBN: 9783764531447)

Bewertung zu "Der Schwarze Thron - Die Schwestern" von Kendare Blake

Der Schwarze Thron - Die Schwestern
KrissiGerngelesenvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ihr mögt magische Welten und eine innovative Geschichte? Dann könnte dieser Auftakt einer Reihe von Kendare Blake etwas für euch sein!
Düstere Fantasy vom Feinsten

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei Schwestern, die Drillinge und gleichzeitig die Königinnen der Insel Fennbirn sind. Sie wachsen getrennt voneinander auf und sollen sich ab ihrem sechzehnten Geburtstag mit ihren jeweiligen magischen Fähigkeiten bekämpfen, bis nur eine von ihnen überlebt und zur tatsächlichen Königin wird. Dabei ist die Magie bei allen dreien ganz unterschiedlich ausgeprägt. Die Giftmischerin Katharine und Naturbegabte Arsinoe sind noch auf der Suche nach ihren Kräften, während ihre Schwester Mirabella alle vier Elemente beherrscht und als eine der stärksten Königinnen überhaupt gilt.

Die Perspektive wechselt zwischen den Schwestern und ihren Begleitern hin und her und vermittelt damit einen guten Eindruck von den verschiedenen Leben, die die drei führen. Anders als ich am Anfang vermutet hatte, stellt sich dadurch auch keine bevorzugte Sympathie mit einem der Mädchen ein, sondern vielmehr habe ich alle drei und ihre eigenen Art zu schätzen gelernt. (Und das heißt etwas bei mir, ich bin nämlich anspruchsvoll, was Protagonisten betrifft). Wie die Beschreibung vermuten lässt, ist die Geschichte düster und fantasievoll. Mich hat vor allem die grundlegende Idee des "Wettkampfs" zwischen den Schwestern, der sich in jeder Generation wiederholt, fasziniert. Auch die verschiedenen Arten von Magie, die in der Welt existieren, fand ich sehr spannend, weil es nicht völlig typische Konzepte sind.

Auch sprachlich finde ich "Der Schwarze Thron" gut geschrieben, auch wenn ich mich daran gewöhnen musste, dass immer das Präsens verwendet wird. So soll die Geschichte wahrscheinlich mitreißender sein, am Anfang wirkte der Stil dadurch aber ein wenig zu simpel auf mich. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und empfand es dann nicht mehr als störend.

Vor allem war das Buch aber eins für mich: Außergewöhnlich spannend! Es gibt zahlreiche Wendungen, von denen ich viele nicht erwartet hätte und die Unterschiedlichkeit der Schwestern führt immer wieder zu neuen Herausforderungen. Ich konnte mich gut in diese fantastische Welt einfühlen und habe auch mitgelitten mit den Königinnen, die sich nicht gegen ihr Schicksal wehren können. Außerdem hat mir auch die Idee der Insel gefallen, die von der Außenwelt nahezu abgeschnitten ist. Deswegen bin ich auch gespannt, man im nächsten Teil vielleicht noch mehr darüber erfährt.

Von mir gibt es deswegen eine klare Empfehlung für den Titel: Er ist spannend, fantastisch und bietet einige ungewöhnliche magische Elemente. Deswegen freue ich mich auch, als ich gehört habe, dass es eine Verfilmung der Reihe geben soll.

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