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KristinBSword

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ISBN: B00BWF80F4)

Bewertung zu "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
KristinBSwordvor 10 Jahren
Intelligentes Buch über das Sterben und die Liebe

„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ erzählt die Liebesgeschichte der beiden Krebskranken Hazel Grace und Augustus und das sehr schön. Ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen, und das spricht doch auf jeden Fall für es. Insgesamt gefällt mir das Buch insgesamt sogar noch besser als der Film, obwohl da auch vieles richtig gemacht wurde.

John Green hat einen angenehmen Schreibstil, insbesondere versteht er sich auf tolle Szenenabschlüsse, die einen so schön nachdenklich zurücklassen. Zum Beispiel gibt es eine Szene im Buch, in der die beiden telefonieren und Augustus schließlich als erster auflegt. Da habe ich echt überlegt, wieso Green ihn das tun lässt, obwohl doch er es ist, der versucht Hazel „rumzukriegen“. Aber letztlich (Vorsicht Spoiler!) ist das eine wunderbare Vorausdeutung auf die Szene am Schluss, als Hazel mit Augustus Anrufbeantworter spricht, denn letztlich ist er es, der zuerst geht. Wobei mir die Tatsache, dass er später zuerst stirbt, fast zu vorhersehbar war. Vielleicht ging das aber auch nur mir so, dass es mir schon klarwurde, als Augustus in der ersten Szene im buchstäblichen Herzen Jesu aufsteht und von seiner Angst vom Vergessen spricht.

Bleiben wir noch kurz beim Schreibstil. Was mich leider jedes Mal rausgerissen hat, waren die Szenen, die wie ein Theaterstück ohne Regieanweisungen geschrieben waren. Ich will gar nicht ausschließen, dass John Green sich etwas dabei gedacht hat, aber mich hat jeder dieser Szenen (trotz der guten Dialoge – das gilt übrigens für das gesamte Buch) so rausgerissen, ich habe mich jedes Mal darüber geärgert, wieso  er denn den dämlichen Sprecher nicht weglässt oder normal anbindet, was er ja durchaus kann, wie der Rest des Buchs zeigt. Und aus einer so berührenden Geschichte immer wieder quasi rauszufliegen und darauf zu warten, wann es wieder „normal“ weitergeht, ist halt doch ein echter Minuspunkt.

Zur Charakterzeichnung: Ich fand es mutig, eine Protagonistin zu wählen, die nicht schön ist (auch wenn der Film zu feige war, das umzusetzen, dort finde ich Hazel schöner als Augustus, aber das ist nun mal Hollywood), ansonsten aber ich Hazel die ganz klassische Identifikationsfigur und somit fast zu perfekt. Selbstlos, schlagfertig, witzig, intelligent – sie hat eigentlich außer ihrer Mitleidbonus-Krebs-Schwäche (die in diesem Sinne dann doch keine Schwäche ist) keinen Fehler, ist die perfekte Krebskranke, über deren Idealisierung in anderen Büchern sie sich lustig macht. Da reichte mir der kleine Anflug von Schwäche, als sie ihrer Mutter damit konfrontiert, was sie gesagt hat, als Hazel dreizehn war, nicht. Aber ich will nicht meckern, das ist nun mal der Großteil der (vor allem) Liebesgeschichten, in denen die Identifikationsfigur so überpositiv dargestellt wird, damit auch ja kein Leser abspringt, weil er sie nicht mag – eine letztlich ja auch nicht unbegründete Sorge, gerade bei Jugendbüchern.

Sehr vorhersehbar fand ich auch, was es mit dem Autor von Hazels Lieblingsbuch auf sich hatte. Aber trotz dieser Vorhersehbarkeiten hatte ich wirklich viel Freude mit dem Buch, es enthält viele schöne Sätze und Gedankenansätze, die ich sehr mochte, z.B. über den Spruch „Ohne Leid würden wir nicht wissen, was Freude ist“: Ein altes Argument aus dem Feld Gedanken über das Leiden, dessen Dummheit und Stumpfsinn Stoff für hundert Jahre Lästern bot, aber möge hier die Feststellung reichen, dass die Existenz von Brokkoli auch keinerlei Einfluss auf den Geschmack von Schokolade hat.

Toll fand ich, dass Augustus Hazel trotz ihrer Krankheit als schön empfand, aber im Nachhinein ist mir sauer aufgestoßen, dass er da wohl gelogen hat, den später gibt er zu, dass er dachte, den Geist seiner Ex-Freundin (deren Einbau in die Geschichte ich für sich genommen richtig gut fand) gesehen zu haben, die auch noch ein echter (krankheitsbedingter) Kotzbrocken war. Ob das auch zum Vertrag mit dem Autor gehört, von dem Hazel spricht? Dass man bei der ersten Begegnung der Hauptfiguren nicht auf diese Art hinters Licht geführt wird? Egal, für mich gehört dieser Ansatz ohnehin in den Bereich, dass Hazel vor sich selbst zu rechtfertigen versucht, wieso sie unbedingt wissen muss, was mit den Hinterbliebenen passiert und nicht in den Bereich der Weisheiten, die sich im Buch finden.

Insgesamt gebe ich vier Sterne für dieses insgesamt doch sehr überzeugende Buch.

Cover des Buches Verrückt Nach Dem Verkehrten Kerl (ISBN: B00K10NGM8)

Bewertung zu "Verrückt Nach Dem Verkehrten Kerl" von Virna DePaul

Verrückt Nach Dem Verkehrten Kerl
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Schlecht recherchiert, schlecht übersetzt und voll von Klischees.
Auf jeden Fall nichts für Juristen

Inhalt: Eine Staatsanwältin verzehrt (verliebt kann man das nicht nennen) sich wider Willen nach einem Strafverteidiger.
Bewertung: Ich hatte mir dieses E-Book aufgrund des guten Rankings geholt und dachte, es wäre eine nette, kurze Story als Entspannung für zwischendurch, wie das die bisherigen Rezensionen und Bewertungen vermuten lassen.
Dann habe ich mich allerdings ziemlich schnell geärgert. Das Buch ist so fürchterlich recherchiert, dass es echt peinlich ist (wobei zumindest ein Teil davon der Übersetzung anzulasten sein könnte), die Mandanten werden als Klienten bezeichnet, die Beschuldigten als Beklagte, Strafverteidiger bekommen Gehaltschecks und Referendare werden in Firmen angestellt. Wenn man über die Justiz schreiben will, muss man doch wenigstens ein bisschen recherchieren. Sätze wie "ein Ausdruck von Enttäuschung durchquerte sein Gesicht" machen einfach keinen Spaß, die erotischen Szenen wirken lieblos dahingeklatscht, die Figuren sind so stereotyp beschrieben (perfektes Aussehen, total liebenswert, aber mit dem obligatorischen Riss in der Vergangenheit), dass ich gar nicht mit ihnen warm wurde, dazu war das Ganze noch entsetzlich vorhersehbar. Witz oder schlagfertige Dialoge waren nicht mal in Ansätzen vorhanden. Schade, nach der Leseprobe hatte ich schon etwas mehr erwartet. Weitere Bücher dieser Autorin werde ich definitiv nicht mehr lesen, wenn es nicht dermaßen kurz gewesen wäre, hätte ich gar nicht bis zum Ende durchgehalten.

Cover des Buches Die Zwangsvollstreckungsklausur im Assessorexamen (ISBN: 9783800642526)

Bewertung zu "Die Zwangsvollstreckungsklausur im Assessorexamen" von Torsten Kaiser

Die Zwangsvollstreckungsklausur im Assessorexamen
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Nicht unbedingt für Anfänger geeignet, aber das sind die zwangsvollstreckungsrechtlichen Klausuren im Assessorexamen auch nicht.
Cover des Buches So fühlt sich Liebe an - nach einer wahren Begebenheit: Liebesroman (ISBN: B00K0PEYTS)

Bewertung zu "So fühlt sich Liebe an - nach einer wahren Begebenheit: Liebesroman" von Rita H. Naumann

So fühlt sich Liebe an - nach einer wahren Begebenheit: Liebesroman
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Ganz nette Liebesgeschichte zweier Alleinerziehender.
Cover des Buches Der Herr der Ringe (ISBN: 9783608938289)

Bewertung zu "Der Herr der Ringe" von J. R. R. Tolkien

Der Herr der Ringe
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Der Fantasy-Klassiker schlechthin. Zu Recht!
Cover des Buches Romeo und Julia (ISBN: 9783458357353)

Bewertung zu "Romeo und Julia" von William Shakespeare

Romeo und Julia
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Shakespeares Dramen sind sowohl sprach- als auch gefühlsgewaltig und Romeo und Julia ist ins meiner liebsten.
Cover des Buches Das Licht von Atlantis (ISBN: 9783570303795)

Bewertung zu "Das Licht von Atlantis" von Marion Zimmer Bradley

Das Licht von Atlantis
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Nicht ganz so gut wie die Avalon-Trilogie, aber auch eine echte Zimmer-Bradley.
Cover des Buches Krabat (ISBN: 9783522200875)

Bewertung zu "Krabat" von Otfried Preußler

Krabat
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Zeitloser Jugendbuchklassiker
Cover des Buches Die Abtei von Northanger (ISBN: B00GGXKQ5E)

Bewertung zu "Die Abtei von Northanger" von Jane Austen

Die Abtei von Northanger
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Beachtenswerter Erstling einer großen Schriftstellerin
Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783833308116)

Bewertung zu "Drachenläufer" von Khaled Hosseini

Drachenläufer
KristinBSwordvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Unglaublich berührende Geschichte über eine unglückselige Freundschaft.
Bewegendes Bild einer unglückseligen Freundschaft

Der Drachenläufer ist eindeutig das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe. Diese Geschichte von Khaled Hosseini hat mich fast noch mehr berührt als sein Roman „Tausend strahlende Sonnen“, den ich auch schon herausragend fand.

Erzählt wird die Geschichte von Afghane Amir und seinem Freund Hassan, einem Hazara. Man hat das Gefühl, auf einem afghanischen Mark zu sitzen und einem Geschichtenerzähler zu lauschen, wenn Hosseini erzählt. Er versteht es, seine Heimat so zu beschreiben, dass man fast meint, mit ihm durch die Gassen zu gehen. Die Kultur der Afghanen, ihr Selbstverständnis und das Verhältnis zu den Hazara werden einfühlsam und nachvollziehbar geschildert. Das Thema Gewalt wird anrührend behandelt. Sehr viel Spaß hat es mir gemacht, die Fragen aus dem Anhang für Lesekreise am Ende des Buchs für mich zu beantworten. Die Geschichte wird sicherlich noch lange in mir nachhallen.

Es gab zwischenzeitlich eine kleinere Passage, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie zu kurz angerissen und ein wenig distanziert erzählt wurde (betreffend die ersten Ehejahre zwischen Amir und dessen Frau), aber in seiner Gesamtheit ist das Buch einfach nur genial. Und das, obwohl Amir ein Protagonist ist, der wohl – mit Ausnahme des Antagonisten – einer der am wenigsten sympathische Charakter des ganzen Buchs ist. Aber er macht erstens eine positive Entwicklung durch und zweitens – wichtiger – macht ihn gerade das zu einem interessanten Charakter mit seelischen Abgründen, dessen Schicksal nahe geht. Ich denke auch, dass die Geschichte aus Sicht Hassans viel zu glatt gewesen wäre, der sich als Sympathieträger wunderbar eignet, aber keinen ganzen Roman tragen würde. Dennoch hat mich sein Schicksal mehrfach zu Tränen gerührt.

Auch den Schluss fand ich passend, so dass ich insgesamt klare fünf Sterne für dieses wunderbare Buch vergebe.

Über mich

Kristin B. Sword ist mein Pseudonym, unter dem ich im März 2014 meinen Debütroman "Taranee: Zeiten des Zweifels" veröffentlicht habe. Ich lebe mit meinem Mann, meinen drei Kindern und mehr als fünf Gedanken zu viel in einem kleinen Haus im Norden Bielefelds.

Lieblingsgenres

Liebesromane, Fantasy, Historische Romane, Literatur, Unterhaltung

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