Mona Kasten ist eine der wenigen Autorinnen, die mich dazu bringen, Liebesromane zu lesen. Sie hat es schon mit ihrer „Begin Again“-Reihe geschafft, dass ich die Augen kaum von den Zeilen nehmen konnte. Als ich Mona dann noch persönlich kennenlernen durfte, war es endgültig um mich geschehen. Umso gespannter war ich auf den Auftakt ihrer neuen Reihe…
Ruby Bell geht auf das Maxton Hall College, welches für sie die Tür zu der Zukunft öffnen könnte, die sie sich schon immer erträumt hat. Doch nicht alles, was auf dieser Schule passiert, kann sie mit bunten Markierungen in ihrem Terminplan vorhersagen. Schon gar nicht James …
Um eines vorweg zu sagen: Natürlich, diese Geschichte ist idealisiert. Sie spielt mit vielen Clichés und nicht alles, was passiert, wäre in der Realität plausibel (zumindest nicht alles auf einmal). Nichtsdestotrotz benutzt Mona Kasten gerade diesen Aspekt, um dem Leser die Geschichte noch besser zu vermitteln. Sie schafft es, aus einer Geschichte, die auf den ersten Blick weder besonders, noch realistisch wirkt, eine zu machen, die von anderen Dingen lebt. Nämlich von Gefühlen und Fragen, die sich gerade junge Menschen immer wieder stellen. Wo will ich hin? Was soll einmal werden?
Was „Save Me“ so herrlich macht ist, dass der Roman keine Fragen beantwortet, sondern noch mehr aufwirft. Und doch bleibt der Leser nicht ratlos zurück, sondern mit Gedanken, die ihm durch den Kopf rasen und die er zuvor womöglich gar nicht für möglich gehalten hätte. Was wäre, wenn ich einfach mal nichts in der Zukunft plane? Was ist, wenn ich in zehn Jahren wo ganz anders bin? Womöglich, mit jemand ganz anderem?
Da ich selbst sehr gern Pläne mache, konnte ich mich mit Ruby schon im ersten Satz identifizieren. Denn, ohne meinen Planer läuft auch bei mir nichts. Was ich an ihr so wundervoll finde ist, dass sie sie selbst bleibt, auch wenn die Welt um sie herum auf den Kopf gestellt wird (hach, James!). Sie zeigt, dass Charaktere sich nicht immer verändern müssen, sondern vielleicht einfach noch etwas in sich selbst wachsen müssen, wie sie es tut. So auch ihre Schwester, welche zwar nur als Nebencharakter auftritt, sich dabei jedoch in den Kopf des Lesers schleicht.
Dass Mona Kasten schreiben kann, das ist kein Geheimnis und doch bin ich immer wieder fasziniert, wie sie mit wenigen Worten große Gefühle in mir auslösen kann. Wie auch Anna Todds „After“ konnte ich „Save Me“ gegen die Wand schlagen, mit Tränen begießen oder vor Lachen in meiner Hand zum Beben bringen.
Da ist es doch egal, ob das ein oder andere plausibel erscheint. Was im Leben ist denn schon realistisch?
„Save Me“ ist ein grandioser Auftakt zur „Maxton Hall“-Reihe und ich freue mich sehr auf die beiden Folgebände.