Bewertung zu "Good Enough - Funken in Türkis" von D. C. Malloy
Da der Klappentext recht akkurat ist, gehe ich nicht weiter auf den Inhalt ein, sondern gebe nur meine Leseeindrücke wieder.
Ich habe im Zuge einer Leserunde hier auf Lovelybooks, ein Rezensionsexemplar erhalten, meine Meinung zum Buch hat das in keinster Weise beeinflusst.
Der Beginn hat mich sofort abgeholt und dafür gesorgt, nachdem ich eigentlich nur anlesen wollte, dass ich die Geschichte von Brennan und Nick in einem Zug durchgelesen habe. Das Setting war sehr interessant und Brennan ist einfach auch ein Charakter, der den Leser schnell um den Finger wickelt. Die Hauptprotagonisten sind dabei sehr verschieden gezeichnet und unterscheiden sich in ihrer Denk- und Sprachweise ansprechend voneinander.
Brennan war mir während des Lesens deutlich näher und sein Charakter/ seine Figur erschien mir generell tiefer und verständlicher angelegt. Trotz seiner Fehler, die er auf den ersten Blick begangen hat, ist er ein klassischer Sympathieträger, dem ich als Leser immer das beste gewünscht und mit dem ich mitgelitten habe, wenn es nicht so gekommen ist.
Mit Nick hatte ich eher mal meine Schwierigkeiten, auch wenn ich ihm zugute halte, dass er an sich eher verschlossen ist und sich nicht wohl damit fühlt, seine Probleme und Gefühle mit anderen zu teilen, sie lieber mit sich selber ausmacht. Dieser Kontrast war durchaus interessant und hat für die ein oder andere explosive Situation gesorgt.
Sprachlich war ich positiv von der Geschichte angetan, gerade die schon erwähnte Differenzierung der Charaktere durch die Sprache hat mir wirklich gut gefallen. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Brennans und Nicks Perspektive, wobei der personale Erzähler gut und konsequent umgesetzt worden ist. Ebenfalls positiv empfand ich auch die Erzählweise an sich. Als Leser muss man sich hier nicht durch lange Abschnitte von Erklärungen oder Umgebungsbeschreibungen quälen, beides wird natürlich und durch das Erleben der Handelnden eingeführt. Daraus ergibt sich dann auch ein toller Spannungsbogen und insgesamt ein gutes Tempo in der Geschichte.
Abgesehen von den Schwierigkeiten mit Nick, hatte ich manchmal ein paar Probleme mit einzelnen Übergängen. Das ist natürlich auch die Gefahr der Erzählweise, aber nicht jede Reaktion auf eine Aktion ließ sich selbstverständlich nachvollziehen, gesamt betrachtet, hält sich das aber im Rahmen.
Mit Gestaltwandlern bin ich sonst immer noch ein bisschen kritischer, aber mir gefiel die Idee und Umsetzung gut, auch, weil es nicht das übergeordnete Thema des Buches war, der Fokus lag eindeutig auf den Schwierigkeiten, in die sich Brennan hineinmanövriert hat und der Anziehung zwischen ihm und Nick. Beides steht in einem guten Verhältnis zueinander, sodass ich nie das Gefühl hatte, dass ein Thema über- oder untergeordnet worden ist. Im Gegenteil, eigentlich fließt alles gegen Ende wunderbar ineinander.
Fazit: Eine wirklich spannende Geschichte, die sich flott lesen lässt und sprachlich zu den besseren des Genres gehört. Wem ein bisschen Push and Pull nichts ausmacht, wird an Brennan und Nick seine Freude haben.