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LFrank

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Guantanamo-Tagebuch unzensiert (ISBN: 9783608503586)

Bewertung zu "Das Guantanamo-Tagebuch unzensiert" von Mohamedou Ould Slahi

Das Guantanamo-Tagebuch unzensiert
LFrankvor 6 Monaten
Kurzmeinung: 140 Zeichen reichen mir nicht für eine Rezension.
Schade eigentlich...

Meine Meinung:

„DER MAURETANIER“ hieß der Film zum Buch. Ich muss gestehen, dieser Film hat mich sehr berührt, erschüttert und mitgenommen. Deshalb musste ich unbedingt das Buch lesen, um die Geschichte authentischer zu erfahren. Grundsätzlich stehe ich immer gegen Verallgemeinerungen, gegen Indiskretionen und Kollektivbeschuldigungen. Ebenso stehe ich dagegen, dass es Menschen gibt die sich anmaßen, nach einem gesagten Satz – vielleicht aus einer Verletzung heraus – den Charakter eines Gegenübers zu beurteilen. Solche Menschen sind dumm, auch wenn sie eine überbordend hohe Meinung von sich selbst zur Schau tragen.  

Mohamedou Ould Slahi, dachte ich, der als Privilegierter- als gebildeter Mensch und mit dem Leid, welches ihm durch seine Verhaftungen widerfahren ist, er gehöre nicht zu den Narzissten, denen jedes Mittel recht ist, um sich selbst in ein besonders helles Scheinwerferlicht zu stellen.  Von dieser Charakterfarbe habe ich persönlich wirklich die Schnauze voll. Deshalb wird mein Urteil hart sein.

Aber was passiert?

Mit seinem Werk „Das Guantanamo Tagebuch“, hat sich Mohamedou Ould Slahi meine Sympathie jedoch widererwarten verscherzt, obwohl der Film mich sehr berührt hat. Es ist freilich sehr, sehr schlimm, wenn jemand zu Unrecht verurteilt und misshandelt wird; gar keine Frage. Allerdings gehört in die Waagschale, dass er eine privilegierte Person ist – er hat in Deutschland Elektrotechnik + Telekommunikation studiert und wollte aber trotzdem in den heiligen Dschihad ziehen, um Afghanistan von den Kommunisten zu befreien. Dazu benötigte er jedoch eine fundierte Ausbildung. Er brach sein Studium für mehrere Monate ab, ging ins al-Farouq-Trainingslager in Khost, und schwor unter Jalaladdin Hakkani der al-Qaida einen Treueeid. Was er hier gelernt hat muss man nicht weiter nachfragen. Danach ging er nach Duisburg zurück und studierte weiter, ohne den Kontakt zu seinen Kameraden, die weiterhin der al-Qaida angehörten, in Afghanistan abzubrechen. Zudem war Mohamedou Ould Slahi nicht nur mit Abu Hafs, einem prominenten Mitglied der Bewegung- und theologischer Berater von Osama bin Laden in engem Kontakt, er war sogar mit ihm verwandt. Dummerweise telefonierte dieser Verwandte, der mit vollem Namen Mahfouz Ould al-Walid heißt, von Osama bin Ladens Satelitentelefon aus mit Slahi. Zu Weihnachten überwies Slahi an dessen Familie 4.000,- Dollar.

Durch diese Fakten geriet Mohamedou Ould Slahi ins Interesse der Geheimdienste.

Das Unglück, welches insgesamt 14 Jahre dauerte, nahm seinen Lauf. Bedauerlich, aber auch nicht ganz unverständlich, zumal er wirklich unschuldig zu sein scheint.

Was mich jedoch sehr enttäuscht ist die Tatsache, dass Mohamedou Ould Slahi in seinem 495 Seiten dicken Buch, keinerlei Verständnis für seine Feinde hat, die ihm das angetan haben. Mit einem kleinen, winzigen unscheinbaren Sätzchen schreibt er, dass er den Amerikanern zugesteht ihr Land zu verteidigen. Über die 3000 Toten von 9/11 verliert er keine Silbe des Mitgefühls. Die Amerikaner sind allesamt nur böse, übel, ungerecht, dumm, aggressiv und die übelsten Verbrecher auf dieser Welt. Erst ganz am Ende des Buches relativiert er zaghaft seine dumme Polemik: nicht alle Amerikaner sind so, schreibt er mit banalen Worten. Die Art und Weise, wie man auf Menschen reagiert, die in Verdacht geraten sind am Millennium-Plot beteiligt gewesen zu sein, die kann er jedoch überhaupt nicht nachvollziehen und polemisiert munter weiter.

Lieber Mohamedou Ould Slahi, wenn so etwas wie 9/11 in Deinem Land passiert wäre- oder in Afghanistan, wo der freundliche bin Laden nur Gutes im Schilde führte, dann hätten sich Verdächtige, über eine ungerechte Folter wie in Guantanamo, im Nachhinein keine Gedanken mehr machen müssen, denn keiner der Verhafteten hätte die Humanität dieser Deiner Länder überlebt; das ist mal Fakt. Und dass Du behauptest, alle arabischen Männer wären nur gute Menschen… aufrichtig ehrlich und ohne Aggressionen oder kriminelle Energie, und… und nicht zu vergessen außerdem auch noch die besten Liebhaber ever (ich dachte so dumme Sprüche hätten nur europäische Typen über 50 drauf), hat Dich meine aufrichtige Sympathie gekostet.  Das wird Dir freilich egal sein, ob eine Lele Frank Dich mag, aber mir ist Dein Schicksal auch kein ganz so scharfes Schwert mehr, wie nach dem Film. Jede Medaille hat zwei Seiten.

Ein wenig Mitgefühl für all die vielen unschuldigen Toten- und ein wenig weniger Polemik gegen Amerikaner, lieber Mohamedou Ould Slahi,  hätte Deinem Buch gut zu Gesicht gestanden, wo arabische Männer doch, laut Deiner Behauptung, so gut- so mitfühlend sind.

Cover des Buches Mentalkraft (ISBN: 9783748159667)

Bewertung zu "Mentalkraft" von Clemens Clausen

Mentalkraft
LFrankvor 9 Monaten
Kurzmeinung: Ich weiß dass ich kann, weil ich will was ich muss, könnte der Schlusssatz in diesem Buch heißen.
Hier wirst Du an die Hand genommen.

Ich weiß dass ich kann, weil ich will was ich muss,

könnte der Schlusssatz in diesem Buch heißen. Für mich ist es eine Art komplexe Betriebsanleitung für meine eigenen Bedürfnisse, stelle ich beim Lesen fest. Es bekommt im Bücherregal ein Plätzchen bei den V.I.Ps, dieses Buch von Clemens Clausen. Soll heißen: „ich werde es mehrfach lesen.“

Er war ein Zufallsfund, dieser Autor. Er ist mir zugefallen, weil er helfen kann. Es sollte so sein.

Was dieses Buch so besonders macht, ist, dass weder etwas vergessen- noch mit gestelzter Rhetorik oder mit schwerbegrifflichen Fachausdrücken hantiert wurde. So fließen die Worte, von Seite zu Seite, wie Wasser auf einen trockenen Sandboden, ganz tief in mein Inneres, wo sie langsam mit den Reparatur Arbeiten beginnen können. Lassen sie sich nicht von der Vita des Autors täuschen, weil man vielleicht annehmen könnte, es handle sich hierbei um einen knallharten Kerl. Nein, ganz und gar nicht. Hier war ein höchst sensitiver, verantwortungsvoller Mensch am Werk, der, im Vergleich zu unzähligen Ratgebern, von ach so hoch studierten- üppig dotierten Psychologen und Lebensberatern, den unbezahlbaren Vorteil durchblicken lässt, dass sein hier niedergeschriebenes Wissen, auf eigenen Erfahrungen basiert. Und das, liebe Leser, ist mir persönlich wichtig; nicht das akademische, sondern das Echte im Inhalt.

Cover des Buches Immer nur begraben (ISBN: 9783630621418)

Bewertung zu "Immer nur begraben" von Peter Drehmanns

Immer nur begraben
LFrankvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Unverschämt, nur ein Buch ins Deutsche zu übersetzen und dann ist Sense. Wo bleibt der Nachschub, verflixt?
Ein ehrlicher Mann…??? Nee, echt jetzt?

„Alles Gute zum Geburtstag“, sagte meine Freundin und knallt mir dieses Buch auf den Tisch. Lies mal, sagte sie. Das wird dir munden. Darin ginge es um einen Typen, der könnte mir gefallen, weil, der denke genau so schräg wie ich. (Und alles nur, weil ich mit Kindern nix am Hut habe). Sie hätte es per Zufall auf einem Flohmarkt gefunden. (Also wollte es jemand wieder loswerden). Und ja, ich muss zugeben, dieses Ding hat Suchtpotenzial. Sich über den Inhalt auszulassen würde alles sprengen, weil zu komplex. Und zarte Leserinnen würde ich auch verschrecken. Zimperlich geht es nicht zu, in diesen Worten die zu Sätzen wurden.  Meine Leseempfehlung geht jedoch an Männer, die sich nicht trauen sich zu trauen. Solltet ihr aber. Ich hätte mir gerne ein anderes Ende gewünscht, aber das Leben ist ja kein Konzert der Wünsche. Schade um ihn, den ehrlichen Woedman. Aber er war ja eh vom aussterben bedroht. Insofern…

Cover des Buches Mein Überlebenslauf (ISBN: 9783765509216)

Bewertung zu "Mein Überlebenslauf" von Eva-Maria Admiral

Mein Überlebenslauf
LFrankvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ehrlich, hart, bewegend offen
Cover des Buches Mein Überlebenslauf (ISBN: 9783765587467)

Bewertung zu "Mein Überlebenslauf" von Eva-Maria Admiral

Mein Überlebenslauf
LFrankvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Ehrlich, hart, bewegend offen.
Widiwidiwie sie ihr gefällt… diese Welt.

Noch nie zuvor las ich ein Buch, in welchem es einem Autor gelang, sich mit seiner Rhetorik in das jeweilige Alter zu versetzen. Zu reden wie ein verletztes Kind-, zu formulieren, zu schildern was geschah. Zugegeben: Zu Anfang war ich etwas irritiert. Aber mit jeder Seite in ihrem Buch reift sie – die Autorin -  Stück für Stück heran und verändert sich Zusehens, bis sie zu einer kraftvollen, klugen, menschlich anspruchsvollen- aber nicht minder empathischen,  sensiblen Persönlichkeit gediehen ist. Womöglich gelingt dies nur einem brillanten Schauspieler. Ja. Das wird es sein. Eva-Maria Admiral öffnet eine sehr private Pforte, und lädt uns Leser dazu ein, sie, auf ihrer Erinnerungs- und Erkenntnisreise zu begleiten.

Kann man „schön“ über Unschöne Ereignisse schreiben? Eva-Maria Admiral kann.

Sie hat recht, wenn sie zu Beginn ihres Werkes all diejenigen die alles im Griff haben-, getragen und gehalten sind, mit sich selbst im Reinen, vor lauter Selbstwertgefühl für das echte Leben erblindet- oder einer glücklichen Kindheit entwachsen sind, bittet, dieses Buch nicht zu lesen. Sie würden dieses Buch entweder nicht verstehen, oder am Ende noch mit einer der üblichen Neid-Rezensionen beschmutzen. Eva-Maria Admiral kann sich das erlauben. Sie hat nicht nur eine Ochsentour hinter sich, nein. Sie hat auch den Mut zur ungeschminkten Ehrlichkeit, die, leider den meisten Menschen fehlt. Sie hat einen unfassbar großen Sieg davon getragen, weil sie nicht nur die Fähigkeit besitzt zu vergeben, sondern auch Entscheidungen zu treffen, die so richtig böse wehtun. Nicht vernichtet- sondern bereichert, ist sie aus einer unglaublichen Ungerechtigkeit, am Ende einfach ausgestiegen.

Mit ihrer Vorliebe für Frankl und Rilke verrät sie uns wie sie tickt. Lässt Blicke in ihre Seele zu. (Wer von uns traut sich das?) Zeigt uns, dass sie trotz stürmischem Applaus für ihre großartigen Erfolge, niemals den Sichtkontakt zu sich selbst verloren hat. Spätestens ab Seite 130 wurde sie zu einer Schwester, und ab Seite 162 ist man hoffnungslos verliebt in diese zarte, kraftvolle, schöne, schauspielende Autorin, weil sie das Kind beim Namen nennt, und ohne die übliche- nicht zu praktizierende Bibel-Romantik; von wegen globaler Vergebung, egal was man ausgefressen hat, auskommt. Gott ist schließlich auch nur ein Mensch, und wird vermutlich über so manche Idealisierung die man ihm andichtet den Kopf schütteln. Er wird Eva-Maria nur zu gut verstehen, weil sie das zugibt, was viele andere nicht aussprechen würden. All diejenigen Leser, die wissen was es bedeutet, dass das Urvertrauen nicht abhandengekommen kann, weil es noch nie dagewesen war, werden dieses Buch lieben. Sich wagen in die vielen Spiegel zu blicken, sich berühren lassen und dankbar sein, dazu gehört Mut.

Natürlich gibt es auch Amüsantes. Madam Admiral hat sich mit Karl Lagerfeld  (Das ist der berühmte Designer, der schon zu Lebzeiten ein bisschen aussieht als sei er schon verstorben, und der Frauen als „Material“ bezeichnet, der Depp)  angelegt. Einfach herrlich. Sie sollte es nicht bereuen oder in Zukunft anders machen. Nein, das war großartig. Keine verbrannte Erde, sondern beachtenswertes Profil und Größe.

Dann klappt man dieses Buch zu, betrachtet noch einmal diese schöne Frau mit dem geheimnisvollen Lächeln, gibt ihrem Werk im Geiste hunderttausend Sterne, stellt es weg mit der Gewissheit, dass man es eines Tages noch einmal und noch einmal… undsoweiter, lesen wird.

Cover des Buches Herr Sturm und die Farbe des Windes (ISBN: 9783775157186)

Bewertung zu "Herr Sturm und die Farbe des Windes" von Jens Böttcher

Herr Sturm und die Farbe des Windes
LFrankvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Wer suchet, der findet... In dieem Buch.
Nahrung für die Seele. Ein Kompass für den Glauben.

 Nach Samuel kamen Könige um Könige, Kriege um Kriege, und das ganze Theater-, wer wen, weshalb und warum, wofür und wogegen anbetete und pries oder auch nicht, um die Ecke brachte oder am Leben ließ, begann, und nahm seinen unfriedlichen Lauf des Weltgeschehens. Die Entstehung so vieler verschiedener Ideologien brachte unnötige Kriege hervor. Die Auswirkungen haben wir bis heute - man muss nur die Nachrichten einschalten - am Hals, und können sehen wie wir damit fertig werden, mit dieser diesseitigen Hölle.

Hätte der Autor Jens Böttcher damals schon gelebt, seid ganz sicher, er wäre von Glaubenskrieg zu Glaubenskrieg geeilt, und hätte mit Tupfer und Salbe, vor allem aber, mit unerschöpflicher Empathie versucht, das Durcheinander einzudämmen und abzustellen. Die Menschen ein wenig bei der Hand zu nehmen, und sie zur Vernunft- oder auf Kurs zu bringen. "Du", hätte er zu den Gotteskriegern gesagt. "Das tut doch weh. Hör auf mit dem Unfug und trink mal 'n Schluck."

Heute - im Zeitalter feiger Bomben - geht das natürlich nicht mehr. Schon klar. Aber wenn er könnte, der Autor, dann...

Dieses Buch ist eine helfende, bittersüße Medizin für all diejenigen, zu denen es Zugang finden wird.

Hier werden wir Leser liebevoll bei der Hand genommen. Als fluffig leichte Verpackung ist seine-, in Worte gefasste Linderung, in süchtig machenden Wortwitz eingehüllt. Was er in diesem Buch bewerkstelligt hat, gleicht einem Kompass zur Selbstfindung, zur Orientierung, zur Klarstellung, zum Ausatmen, wenn man sich- entweder verirrt hatte, oder erst gar nicht losgelaufen ist, weil man schlichtweg nicht wusste in welche Richtung genau man gehen sollte. Und ob überhaupt.

Wer seine Sonnabend-Sendung "Tiefseetauchen" schlüssig verfolgt, wird so seine Vermutungen anstellen, ob nicht der ein- oder andere Gast aus diesen wundervollen Beiträgen, sich, vielleicht als verkleidete Person, in dieses, herausragende Buch eingeschlichen hat. Herausragend deshalb, weil es eben anders ist als andere Bücher. Inhaltlich. So wie der Autor selbst. Anders. Angenehm anders.

Seine Werke bringen Zeitabläufe durcheinander, weil man von seinen Worten und Ansichten, seinen Fähigkeiten als Buchautor und Musiker, einfach nicht lassen kann, und alles stehen und liegen lässt. Anfangs sind ein paar Seiten die vermuten lassen: Irgendwie ist er gerade noch nicht so ganz bei sich. Noch nicht so ganz im Tritt. Das sind aber nur ein paar Seiten. Danach wird man mehr noch als nur mitgerissen. Spätestens am Ende von Seite 196 nähert sich diese Erkenntnisreise einer so vollendeten Vollkommenheit, dass es schon fast ein wenig unheimlich ist, weil man in einen großen Spiegel sehen muss. Der Autor holt den großen Hammer heraus, holt aus, und trifft den Nagel ohne zu zögern, mitten auf den Kopf.

Den Preis von 17,95 Euro finde ich persönlich viel zu gering. Ehre wem Ehre gebührt. So lautet die Regel. Dieses Buch ist kein profaner Bestseller wie er anschließend in jedem Buchladen von Massen verramscht wird. Dieses Buch ist von ganz anderer Art. Viel wertvoller, bedeutender, nachhaltiger. Leser, die in jedem Buch dass sie zu fassen kriegen Spannung erwarten, sollten ihre eigene geistige Intelligenz überprüfen, bevor sie eine vernichtende Neid-Rezension schreiben. Dieses Buch erfordert eine gewisse Reife.

Wer es besitzt, wird es hüten wie einen heiligen Gral. Ganz sicher. Es ist ein... Meisterwerk? Sagt man das überhaupt noch, oder ist das zu altmodisch? Egal. Ein rein religiöses Buch ist es jedenfalls nicht. Dem Ewigen sei Dank.

Cover des Buches Die Tora (ISBN: 9783451333347)

Bewertung zu "Die Tora" von Walter Homolka

Die Tora
LFrankvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Exzellente Arbeit.
Ausreichend für Neugierige, Interessierte.

Wenn man erst sehr spät im Leben erfährt, wo man hin gehört, nimmt einem dieses Buch gefangen. Zur Deutung ist der Weg zu einem Rabiner, oder Rabinerin, jedoch unbedingt erforderlich, sonst bekommt man es mit der Angst zu tun, wie grausam Gott sein konnte. Zu der Zeit, als die Tora entstanden ist, wurde noch kein liberales Judentum gelebt. 633 Gebote lassen sich heute nicht mehr leben. Es sei denn, die ultra orthodoxen tun es tatsächlich. Liberale Juden können bestenfalls die Hälfte erfüllen. Nach dem lesen hat man also Gesprächsbedarf. Das aber, schmälert die Leistung dieser Autoren keineswegs. Es geht hier im die Glaubensrichtung, nicht um Facetten. Die Empfehlung es zu lesen, liegt in etwa bei einem Jahr. Wenn man allerdings so von seinen Wurzeln überrumpelt wird, wie ich es erfahren habe, schafft man es in drei Monaten. Dieses Buch erlaubt dem Leser, dass er sich hineinfallen lassen kann, wenn er es denn will. Ich wollte. Die originalhebräischen Texte, schaffen eine sehr spirituelle Lese- Atmosphäre. Machen Neugierig, und verführen dazu, die Sprache kennenzulernen. Vielen Dank für diese harte Arbeit.

Cover des Buches Elf Minuten (ISBN: 9783257234442)

Bewertung zu "Elf Minuten" von Paulo Coelho

Elf Minuten
LFrankvor 10 Jahren
Kurzmeinung: Paulo Coelho kann auch anders, wie er mit diesem Buch beweist. Für meinen Geschmack ist das Erotik. Viel mehr als manch "platter Bestseller...
Ein Buch ist dann gut, wenn man es immer wieder lesen mag.

Vor Kurzem habe ich mir erlaubt, den Titel "The Fifty Schades of Grey" in "The Fifty Scheiß of Great" umzuwandeln. Nach wenigen Seiten habe ich es in die Tonne gehauen. Zur Entspannung ..., nach all der Schreiberei, habe ich nun dieses Buch zum zweiten Mal gelesen, und wünschte ..., dass ich nur einen Bruchteil von Coelhos Schriftstellerischen Fähigkeiten besäße. Auch wer sich für dieses Genre nicht interessiert, bekommt hier eine kleine psychologische Dusche, und Erkenntnisse, warum, wieso, mache Menschen so ticken. Warum man sich für etwas entscheidet, was ... Meine Antwort wäre: Weil es so sein muss, um auf eben genau diese Erfahrung zurückgreifen zu können.

Cover des Buches Levins Mühle (ISBN: 9783803132741)

Bewertung zu "Levins Mühle" von Johannes Bobrowski

Levins Mühle
LFrankvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ich habe es zum Fressen gerne, dieses Büchlein.
Ein alter (kleiner) Schinken ...

... aber sowas von lesenswert. Er hat es drauf, der Autor. Ohne Schnörkel und die oft so typischen Verrenkungen mancher Schreiber, die uns wissen lassen möchten, wie hochbegabt und Interletuell sie doch sind. Dafür umso unterhaltsamer, um so liebenswerter. Nicht weniger tiefgründig entführt er uns in eine Zeit, in der die Menschen noch andere Sorgen hatten, als nachzusehen, ob der Akku noch genug Saft hat. Immer wieder gerne Bobrowski.

Cover des Buches Levins Mühle (ISBN: 9783596209569)

Bewertung zu "Levins Mühle" von Johannes Bobrowski

Levins Mühle
LFrankvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Jederzeit und immer wieder lesenswert. Traurig wenn das Buch zu Ende ist. Man wird es wieder lesen. Irgendwann.
Dem Volk aufs Maul geschaut.

Ein guter Beobachter, dieser Bobrowski. Ein Autor mit viel gelebtem Leben. Empathisch und humorvoll. Die Natürlichkeit mit der er erzählt, fesselt von der ersten bis zur leider letzten Seite. Auch wenn es hier ethnische Gräben zu überwinden gibt, verliert er nie seinen Sinn für die kleinen Menschlichkeiten, die seine Protagonisten so sympathisch machen. Ein Autor der es nicht nötig hat, den interllektuellen Prozereien, und Kettensätzen zu erliegen. Er bleibt sich treu. Wie schön das ist.

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