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LadyNinily

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Waldhaus (ISBN: 9783442495382)

Bewertung zu "Das Waldhaus" von Liz Webb

Das Waldhaus
LadyNinilyvor 3 Tagen
Solider und spannender Thriller

Normalerweise kommentiere ich den Titel eines Buches nicht, aber hier passt er mir irgendwie nicht. Man hätte das Buch auch „das Weinglas“ nennen können und es hätte genauso viel Bezug zur Geschichte gehabt. „Das Waldhaus“ löst in mir die Erwartung aus, dass es irgendeinen unheimlichen oder zumindest signifikanten Bezug zu eben jenem Haus gibt, der für mich aber im Endeffekt zu banal war, um einen „OH!“-Moment auszulösen.

Es ist aber ein durchaus solider Thriller, den ich immerhin in zwei Zügen gelesen habe. Ich war also durchaus vor Spannung an das Buch gefesselt. Werde ich es aber noch mal lesen? Nein.

Man kann schon relativ früh erahnen, worum es geht – die Menschheit bietet einfach nur eine gewisse Menge an Themen für realitätstreue Thriller und das sehe ich auch ein. Und ich sehe es auch keinesfalls negativ, wenn Geschichten sich bewährter Themen bedienen. Aber wenn ein Thriller dann nicht mit einem „WOW“-Moment überzeugen kann, gibt es für mich einfach keinen Wiederlesewert. Das „Erst-Lese-Erlebnis“ ist aber durchaus gut. Die Charaktere sind gut geschrieben und trotz der Spannung und den teils schweren Themen, wird die Geschichte auch an den richtigen Stellen etwas aufgelockert und kann dem Leser ein Schmunzeln entlocken.

Ganz besonders möchte ich jedoch den Schreibstil hervorheben, der für mich eine ganz eigene Klasse ist. Es erinnert mich sehr stark an klassische Horrorliteratur übertragen in die Moderne. Es ist eine bildgewaltige Ausdrucksweise, die aber ganz ohne Ausschweifungen gewisse Emotionen im Leser auslösen kann. Die Wortwahl ist so gut und konstrastreich zu den teilweise banalen Themen, dass die Ich-Erzählerin schon sehr früh einen speziellen Charakter zeigt.

Wer einen soliden Thriller sucht, der sich an realitätstreue Themen hält und keinen Abstecher in mystische oder übernatürliche Gegenden macht – der findet hier definitiv eine gute Geschichte für ein verregnetes Wochenende. Wer aus den Socken gehauen werden will, dem würde ich das Buch jedoch nicht unbedingt empfehlen.

Cover des Buches Trial of the Sun Queen (ISBN: 9783426448274)

Bewertung zu "Trial of the Sun Queen" von Nisha J. Tuli

Trial of the Sun Queen
LadyNinilyvor einem Monat
Fesselnde Enemies to Lovers Fae Fantasy

„Trial of the Sun Queen” ist zwar ein wirklich seitenmächtiges Buch, aber keinesfalls langatmig, weil man nur so durch die Seiten fliegt.


 


Das liegt unter anderem daran, dass sich das Buch tatsächlich nur auf die elementaren Ereignisse konzentriert. Die teilweise etwas großen Zeitsprünge waren zwar stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, hinterlassen aber keine Lücken im Storytelling.


Darüber hinaus ist das Buch aber auch in einem sehr flüssigen Stil geschrieben und man stolpert nicht ständig über die absurdesten Fantasy-Namen, die sich ein Autor wohl ausdenken könnte. Und irgendwie macht einen die Geschichte auch ohne fiese Cliffhanger so neugierig, dass man schnell mal ein paar Kapitel hintereinander weglesen kann. Ich muss auch ehrlich sagen, für mich hätte das Buch gerne noch um die 100 Seiten länger sein können. Es hätte mich nicht gestört, die ein oder andere Situation etwas ausgeschmückter zu erleben (und damit meine ich NICHT die Sex Szenen). 


 


Aber für mich das wichtigste Thema: ich liebe böse FAE Bücher – so eines findet man hier auch durchaus – bin aber absolut kein Fan von der übertriebenen Masse an sinnlosen Sexszenen, die leider in der aktuellen Fantasyliteratur überhand nehmen. (Laurell K. Hamilton ist da ein ganz böses Beispiel). Ich hatte nach dem Klappentext befürchtet, das ich mich auch hier durch lückenfüllende Sexakrobatik kämpfen muss, die detailierter beschrieben wird als eine Doktorarbeit in der Medizin. 


Aber keineswegs! Sex ist auch in diesem Buch zwar kein Tabuthema, findet aber in einer vertretbaren und doch meist in einer für den Plot sinnigen Menge statt. Und nimmt zudem keine zweistelligen Seitenzahlen ein. Ein großes Plus für mich! 


 


Die Geschichte an sich ist nicht vollkommen überraschend, kann aber gerade durch die teilweise klischeehaften bis stereotypen Charaktere den ein oder anderen erfrischenden Twist liefern. Man fällt nicht aus allen Himmeln, aber entwickelt ein sehr unterhaltsames Misstrauen. Dazu trägt auch die Protagonistin bei, die erfreulicherweise wirklich nicht auf den Kopf gefallen ist. 


 


Fazit


Klare Empfehlung für Fans fieser Fae-Fantasy, die sich nicht an der ein oder anderen Sex-Szene stören, aber ein Buch auch nicht nur deswegen kaufen.

Cover des Buches Ein Fluss so rot und schwarz (ISBN: 9783608501797)

Bewertung zu "Ein Fluss so rot und schwarz" von Anthony Ryan

Ein Fluss so rot und schwarz
LadyNinilyvor 6 Monaten
Postapokalyptischer Sci-Fi Horror

Ich war mir nach der kurzen Inhaltsangabe ehrlich gesagt nicht ganz sicher, was mich erwartet. Ich kenne den Autor aus der Draconis Mons Reihe und weiß, es kann gerne mal sehr brutal werden, aber das waren für mich auch schon mögliche Parallelen. Nach Beenden des Buches würde ich es jetzt am ehesten als Sci-Fi Horror einordnen, der einen erfrischenden Twist des teilweise ziemlich ausgelutschten, postapokalyptischen Genres darstellt.  

Die Protagonisten der Geschichte sind – meiner Meinung nach auch bedingt durch die geringe Seitenzahl – ziemliche Stereotypen. Man könnte auch sagen Klischees, aber das ist für mich immer in einem gewissen Maße negativ behaftet und das trifft hier aber nicht ganz zu. Man hat nicht viel Raum die Charaktere kennenzulernen, aber dieses überwiegend stereotypische Verhalten ermöglicht es dem Leser auch auf wenig Seiten ein ziemlich klares Bild der einzelnen Charaktere zu erhalten. Das spiegelt sich meiner Meinung nach auch ziemlich deutlich in der Weltenbildung wieder.

Man erfährt nicht viel über die Welt und ich finde es ist SO gut gelöst, dass auch die Protagonisten keine Ahnung über die Welt haben, weil man sich als Leser unglaublich gut in sie hineinversetzen kann. Und das wenige, was man im Verlaufe der Geschichte erfährt, erzeugt ein derart tiefgehendes Weltenbuilding, von dem sich der ein oder andere (High) Fantasy Autor SO eine dicke Scheibe abschneiden kann – super gelungen einfach. Ich finde es sehr beeindruckend, dass der selbe Autor ein derart klares Weltenkonstrukt sowohl für eine kürzere Geschichte als auch für seitenmächtige High Fantasy basteln kann. 

Für Kenner der Draconis Mons Reihe findet sich auch eine interessante Parallele wieder, die ich natürlich aus Spoiler Gründen nicht näher ausführen werde. Sie regt aber zu ein paar wirklich interessanten Überlegungen an, die mich auch etwas zum Schmunzeln gebracht haben. 

Fazit

Für Fans von Pageturner Horror, der aber nicht super realitätsnah sein muss und gerne etwas Sci-Fi enthalten darf und den Leser mit offenem Mund zurücklässt. 

Cover des Buches Wer die Hölle kennt (ISBN: 9783426227183)

Bewertung zu "Wer die Hölle kennt" von Leigh Bardugo

Wer die Hölle kennt
LadyNinilyvor einem Jahr
Spannende Fortsetzung, aber am besten mit Teil 1 vorher auffrischen!

Auch wenn ich doch ein recht großer Fan des ersten Teils war, ist nach drei Jahren und unzähligen anderen Büchern einfach nicht mehr viel hängen geblieben. Im Grunde freut mich das aber immer, da es meinen Lieblingsbüchern einen enormen Wiederles-Wert gibt. Allerdings hat es mir hier natürlich stark erschwert, wieder in die Geschichte reinzukommen. Vor allem, mit den wechselnden Zeitkapiteln zu Beginn. Ich würde mir wünschen, die Autorin hätte etwas mehr Bezug zum vorangegangenen Buch hergestellt. So spannend das Buch auch ist, bleiben alle Charaktere für mich irgendwie ein Stück unnahbar (bis zu einem gewissen Punkt).

Ich verstehe die Beziehungen im jetzigen Teil, aber ich verstehe die Vergangenheit dieser nicht genau.   Gerade Turner oder Mercy sind für mich nicht ganz greifbar. Turner und Alex haben offensichtlich eine wichtige Geschichte hinter sich, aber es wird einfach nie greifbar darauf angespielt. Warum herrscht dort so viel Spannung? Ein, zwei Sätze dazu, was im vorherigen Teil passiert ist. Nun habe ich mich bis Seite 300 gefragt, ob ich das Buch abbreche und den ersten Teil erneut lese, weil mich diese juckende Neugier nicht in Ruhe lässt. Weil mir das Buch das Gefühl gibt, ich müsste WISSEN, was vorgefallen ist, aber das ist mir nach all den Jahren einfach nicht möglich.

Ab Seite 350 - 400 waren dann aber die Beziehungen, die sich hier in Teil 2 entwickelt haben, so prominent, dass ich diese Ungewissheit ganz gut verdrängen konnte. Und das Buch ist einfach trotzdem unfassbar spannend und ich habe es so gerne gelesen. Ich würde mir aber dennoch für den dritten Teil wünschen: vielleicht ein, zwei – eventuell sogar drei, wenn man mutig ist – Seiten, was in den Vorgängern geschehen ist. Gerade, wenn Bücher einer Reihe mit so einem großen Zeitabstand veröffentlicht werden, ist so eine kleine Gedankenstütze viel wert. Immerhin wurden auch die englischen Titel mit einem Abstand von vier Jahren veröffentlicht.

 

Fazit

Ich kann nur jedem, der – wie ich – den ersten Teil schon vor längerer Zeit gelesen hat, ans Herz legen, diesen erneut zu lesen, bevor man mit „Wer die Hölle kennt“ beginnt. Es gibt manche Reihen, die sind einfach nicht dafür gemacht, sie mit viel zeitlichem Abstand zu lesen und ich finde, diese hier ist so eine. Man fühlt sich einfach für eine lange Zeit ziemlich fremd beim Lesen. Ich glaube, hätte ich zuerst noch einmal Teil eins gelesen, wäre dieses Buch eine dieser Geschichten, die einem noch nach Tagen im Kopf herumspukt, als hätte man zwei Wochen mit einem lieben Menschen verbracht, der am Ende der Welt wohnt und hätte sich jetzt wieder auf unbestimmte Zeit verabschieden müssen.

Cover des Buches The Dark (ISBN: 9783426227930)

Bewertung zu "The Dark" von Emma Haughton

The Dark
LadyNinilyvor einem Jahr
Perfekter Thriller für einen langen Abend im Winter

„The Dark” bietet zwar keine unglaublich innovative Geschichte, verpackt diese aber in einem absolut spannenden Storykonstrukt, sodass ich persönlich über das ein oder andere Klischee hinwegsehen kann.

Das Tempo der Geschichte wird immer wieder von größeren Zeitsprüngen vorangetrieben. Mir persönlich fiel es dabei teilweise enorm schwer, die Namen einzelner Charaktere mit ihrem „Gesicht“ zu verbinden. So wirklich bleibt nur ein Teil der vielen unterschiedlichen Personen nachdrücklich hängen, und zwar nur die, die in engeren Kontakt mit unserer Protagonistin kommen. Leider sind aber auch die anderen Nebencharaktere für die Handlung relevant und das hat mich doch das ein oder andere mal ordentlich ins Stolpern gebracht.

Auch die persönliche Geschichte unserer Protagonistin Kate wird über den Großteil der Geschichte hier und da lediglich angedeutet, um das Puzzle „Kate“ als Leser erst am Ende zusammenzusetzen. Das finde ich überraschenderweise sehr gelungen. Es bringt viel Spannung in die Geschichte, ohne von den ständigen Andeutungen genervt zu sein. Es verhindert auch keinesfalls, eine Beziehung zur Protagonistin aufzubauen, was mich wiederum sehr erstaunt hat und meiner Meinung nach für großes Autorentalent spricht.

Fazit

Auch wenn ich den ein oder anderen Kritikpunkt aufgeführt habe, hat mich das Buch so in seinen Bann gezogen, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Wer eine leicht gruselige, absolut spannende Geschichte sucht, die im ewigen Eis und tiefer Finsternis spielt und bei der auch zwischenmenschliche Beziehungen und Emotionen (ohne allzu großen Fokus auf Romantik) nicht zu kurz kommen, ist hier genau richtig.

Cover des Buches This Charming Man (ISBN: 9783847901167)

Bewertung zu "This Charming Man" von CK McDonnell

This Charming Man
LadyNinilyvor einem Jahr
Eine würdige, aber minimal schwächere Fortsetzung

Wer den ersten Teil kennt und liebt, findet auch hier alles, was das Vorgänger-Herz begehrt: Rasante Dialoge, die sich einen wahnwitzigen Schlagabtausch in einer wahren Gefühlsachterbahn liefern. Eine Protagonistin, die man im zweiten Buch endlich etwas besser kennenlernt und einen Haufen absolut eigensinniger und sympathischer Sidekicks. Und natürlich wieder eine ordentliche Portion schräger und übernatürlicher Kreaturen und Ereignisse.

All das ist zwar noch immer wahnsinnig unterhaltsam, hat aber doch etwas seines Schockfaktors verloren. War es im ersten Teil noch, als würde man der verrückten Verwandtschaft seines Partners vorgestellt werden, die aus dreißig gleichzeitig quasselnden Menschen besteht, trifft man nun eher auf seine eigene, quirlige Familie, deren Eigenheiten man schon gut einschätzen und bewältigen kann. Die Überraschung ist also dem Vertrauten gewichen, was der Geschichte für mich aber nur minimal geschadet hat. Zumindest ist es mir nicht schwergefallen, alles und jeden entsprechend ernst zu nehmen (wenn man das bei so einem Buch überhaupt so ausdrücken kann?).

Vor allem der ein oder andere neue Charakter konnte mich sehr begeistern. Gerade, weil diese – zum Teil – etwas mehr an Ernsthaftigkeit zu dieser sonst sehr leichten und fast schon lächerlichen Geschichte beisteuern – ohne lächerlich hier negativ zu meinen! Das bietet das Potential, eine starke Mischung aus beunruhigender Grundgeschichte und unterhaltsamen Sidekicks zu zaubern und das sind meine allerliebsten Bücher.

Fazit

Eine würdige Fortsetzung, die mich jedoch nicht so fesseln konnte wie sein Vorgänger. Es fällt mir dabei äußerst schwer, genau zu definieren, woran es hier gehapert hat. Vielleicht lag es an meinen persönlichen Umständen, vielleicht auch etwas daran, dass sich die Ereignisse in meinen Augen nicht so wahnwitzig überschlagen haben, wie im ersten Teil und man doch schon die Eigenheiten der einzelnen Charaktere kennt. Nichtsdestotrotz noch immer eine super unterhaltsame Geschichte, wenn auch kein zum-Fingernägelknabbern-verleitender Pageturner!

Cover des Buches SCHNEE (ISBN: 9783442759521)

Bewertung zu "SCHNEE" von Yrsa Sigurdardottir

SCHNEE
LadyNinilyvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Atmosphärisch, gruselig, spannend – perfekt für die kalte Jahreszeit!
Spannender Gruselthriller!

„Schnee“ ist mein erstes Werk der Autorin, daher kann ich keine Vergleiche zu ihren anderen Werken ziehen. Das Buch wirkt aber „typisch nordische Literatur“ für mich. Eine unglaubliche Atmosphäre, die einen sofort einsaugt. Schnee, Kälte, Dunkelheit – einfach perfekt für eine lange Lesenacht im Herbst oder Winter. Plus, die Geschichte hält auch noch eine gute Portion Grusel bereit und das trägt immens zur Gesamtspannung bei. Außerdem typisch nordisch für mich: sehr wenig Dialog, die Geschichte lebt von Beschreibungen und der dadurch erzeugten Atmosphäre, den inneren Monologen der Protagonisten. Davon gibt es übrigens drei, deren einzelnen Handlungssträngen und Perspektiven man abwechselnd folgt – und zum Glück sind sie alle relativ im gleichen Maße spannend.

Es gibt auch durchaus Punkte, die man sehr gut kritisieren könnte – allerdings nicht, ohne zu spoilern, wie ich finde. Darum auch eher eine kurze Rezension. Manchmal rutscht das Buch etwas arg in Richtung „Plot Convenience“. Ich bin aber trotzdem SO begeistert von der Geschichte, dass ich darüber gerne hinwegsehe. Schließlich ist es am Ende eben doch Fiktion.

 Fazit

„Schnee“ ist ein absolut gelungenes Werk für die Kalte Jahreszeit, dass enorm durch seine packende Atmosphäre und den permanenten, unterschwelligen Gruselfaktor punkten kann.

Cover des Buches A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia (ISBN: 9783426528839)

Bewertung zu "A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia" von Roseanne A. Brown

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
LadyNinilyvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Spannende Fantasy, etwas Romantasy, sehr schwache Züge einer High-Fantasy Welt.
Würdiger Abschluss der Duologie

Für mich war der zweite Teil etwas schwächer als sein Vorgänger – den ich absolut gelungen finde, wie ich anmerken muss. Darum würde ich diese Kritik selbst auch als Jammern auf hohem Niveau betiteln. Das Ende kam mir einfach zu prompt und ich bin sicher, man hätte locker noch einen dritten Teil schreiben können. Vielleicht erlebt man das Finale etwas weniger harsch, wenn man sich ins Bewusstsein ruft, dass es sich hierbei nun mal um eine Duologie handelt. Ich war aber so gebannt am Seiten vernichten, dass ich das schlicht vergessen hatte.

Aber auch die Weltenbildung hätte SO viel Potential gehabt, der Reihe noch ein, zwei Teile mehr hinzuzufügen. Die verschiedenen Völker, die politischen Beziehungen, die Religionen und Bräuche. Das erschien mir zwar beim Lesen keinesfalls unschlüssig, war aber doch extremst oberflächlich gehalten. Ich hoffe wirklich, die Autorin traut sich nach diesem Erfolg auch an eine längere Reihe, das Zeug dazu hat sie definitiv! Vielleicht sogar im gleichen Universum?

Nichtsdestotrotz haben mich hier vor allem die Sidekicks begeistert. Ich hatte das Gefühl, im ersten Teil begleitet man einen relativ kleinen Kreis an Charakteren, die bedingt durch die Handlung entsprechend ernst agieren. Hier werden nun ein paar - mal mehr, mal weniger präsente - Nebencharaktere eingeführt, die die Geschichte unglaublich auflockern und so viel Humor beisteuern. Deren Fehlen hat mich tatsächlich im ersten Teil gar nicht gestört, weil ich so fokussiert auf die Rivalität der beiden Protagonisten war. Aber in der Fortsetzung ist mir das doch sehr positiv aufgefallen.

Fazit

Ein insgesamt gelungener Abschluss der Duologie. Nicht zwingend Fantasy für 12-Jährige, aber auch keine komplexe High-Fantasy a la Tolkien. Für meinen Geschmack zudem ein wirklich gutes Maß an Romantasy, das nicht dem rosaroten Kitsch verfällt!

Cover des Buches Tief in den Wäldern (ISBN: 9783651025936)

Bewertung zu "Tief in den Wäldern" von Chevy Stevens

Tief in den Wäldern
LadyNinilyvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Die Art süchtigmachender Pageturner, den man von Chevy Stevens' bisherigen Werken gewohnt ist.
Pageturner mit Suchtpotential

Bei „Tief in den Wäldern“ handelt es sich erneut um einen Einzelroman der Autorin, der keinerlei Bezug zu vorherigen Charakteren oder Handlungssträngen aus anderen Büchern nimmt. Der Leser erlebt die Geschichte dabei aus den Perspektiven der zwei Protagonistinnen Hailey und Beth, die kaum unterschiedlicher sein könnten.

Vor allem Haileys Lebensmittelpunkt, der mitten in einem kleinen Städtchen in den kanadischen Wäldern liegt, steht dabei im krassen Kontrast zum Leben von Beth, die eher behütet in einer Vorstadt aufwächst. Hierdurch entsteht beim Lesen ein schöner Kontrast, da beide Protagonistinnen Orte, Geschehnisse und die diversen Nebencharaktere, bedingt durch ihre unterschiedlichen Werdegänge, oft anders wahrnehmen. Dadurch hegt man als Leser selbstverständlich mal für den einen Charakter mehr Sympathie, mal für den anderen. Dennoch ist es der Autorin grundlegend gelungen, zwei gleichermaßen spannende Perspektiven zu kreieren, auch wenn man nach dem ersten Sichtwechsel durchaus ein paar Seiten benötigt, um mit der zweiten Protagonistin warm zu werden.

Am gelungensten finde ich jedoch, wie gekonnt die Autorin den Leser an der Nase herumführen kann – und damit meine ich nicht große Wendungen in der Handlung. Man begegnet hier äußerst unangenehmen Charakteren, die in mir stellenweise ein derart großes Unwohlsein ausgelöst und mich dadurch vollkommen auf die aktuelle Szene fokussiert haben, dass ich doch ziemlich oft blind für das offensichtliche war. Dadurch bedarf es auch keinen hanebüchenen, absurden Enthüllungen, um beim Leser einen Überraschungseffekt und damit Begeisterung für die Geschichte auszulösen.

Es fällt unglaublich schwer, das Buch aus den Händen zu legen – das bin ich auch von der Autorin nicht anders gewohnt. Ich kann jedoch nicht genau festmachen, woran es liegt. Es gibt nicht nach jedem Kapitel fiese Cliffhanger, die zum Weiterlesen zwingen. Auch die Ausdrucksweise ist nichts noch-nie-dagewesenes. Dennoch wird man so in die Geschichte gesogen, dass man einfach nicht aufhören kann.

Fazit

„Tief in den Wäldern“ ist genau die Art süchtigmachender Pageturner, den man von Chevy Stevens' bisherigen Werken gewohnt ist!  

Cover des Buches Blutpaar: Thriller (ISBN: B09MZGXGLG)

Bewertung zu "Blutpaar: Thriller" von M. I. Winter

Blutpaar: Thriller
LadyNinilyvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Brutaler Thriller mit gewohnt tiefgreifender Story und facettenreichen Charakteren
Brutal, tiefgreifend und unglaublich spannend!

Bei „Blutpaar“ handelt es sich zwar theoretisch um den Nachfolger des Buches „Beutespiel“, die Geschichte kann aber getrost unabhängig davon gelesen werden, da die wichtigen Aspekte der Vorgeschichte an den relevanten Stellen erneut aufgegriffen werden.

Auch diesmal verfolgt man als Leser eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Charakteren. Manche sind einem dabei zwar möglicherweise sympathischer als andere, sie sind aber alle – wie im ersten Buch – alles andere als pure Klischees und jeder bringt so sein Päckchen mit, das den weiteren Verlauf der Geschichte für jede Person erheblich beeinflusst.

Wie im Vorgänger kann man auch in Blutpaar als Leser etliche Hinweise und kleine Winks mit dem Zaunpfahl entdecken. Einiges fällt einem zwar manchmal nicht direkt auf, weil man vor Spannung zu sehr auf die Handlung fokussiert ist, aber das Buch bleibt einem noch lange im Hinterkopf und je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr realisiert man. Das habe ich schon im Vorgänger geliebt und es war auch hier wieder ein pures Vergnügen!

Ich war zugegeben etwas skeptisch über diesen Folgetitel zu Beutespiel. Natürlich haben sich das viele begeisterte Leser des ersten Bandes gewünscht – ich auch -, aber einen würdigen Nachfolger für eine doch gut in sich abgeschlossene Handlung zu schreiben, ohne dabei erneut den Inhalt des ersten Teils mit neuen Charakteren zu wiederholen, hab ich mir sehr schwer vorgestellt. Aber hier ist es einfach großartig gelungen.

Und ich schätze, mittlerweile muss man bei diesem riesigen Markt an Selbstverlegern auch erwähnen: das Buch ist technisch einwandfrei. Ich bin großer Fan des Schreibstils. Er ist niveauvoll, aber nicht zu hochgestochen für die Brutalität der Handlung. Alles liest sich flüssig und vor allem logisch schlüssig.

Am ehesten würde ich das Buch und seinen Vorgänger wohl vom Gefühl, das es auslöst, mit dem Todeskünstler von Cody McFadyen vergleichen. Das war mein erstes, richtig fieses Buch und ich hab geheult wie ein Schlosshund. Es passiert so viel böses in diesem Buch und man ist so gebannt von dem Plotkonstrukt und der Angst, dass die schlimmsten Vorahnungen wahr werden, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Genau so ging es mir hier.

 

Fazit

Ein absolut nervenaufreibender Thriller, der einem zwar kurze Verschnaufspausen gönnt, aber nur um den Leser sofort wieder zu packen. „Blutpaar“ steht seinem Vorgänger in nichts nach und man sollte sich definitiv ein paar Stunden Zeit für die Lektüre nehmen, denn nach den ersten Kapiteln möchte man das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand legen.

Über mich

  • weiblich
  • 03.05.1995

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Krimis und Thriller, Fantasy, Liebesromane, Jugendbücher, Historische Romane, Science-Fiction, Comics, Biografien, Sachbücher, Literatur, Unterhaltung

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