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Ladylike0

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Cover des Buches Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt (ISBN: 9783737362023)

Bewertung zu "Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt" von Anna Benning

Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt
Ladylike0vor einem Tag
Kurzmeinung: Meiner Meinung nach der stärkste Band der Reihe.
Magisch bis zum Schluss

Mit der Rückblende am Anfang der Geschichte, fällt der Einstieg in die Dark Sigils-Welt immer wieder leicht. Ausschlaggebendes wird kurz und prägnant wiederholt und dann geht es schon mit dem weiteren Abenteuer los. Der Schreibstil von Anna Benning ist wie gewohnt flüssig, mit Tempo und gut zu folgen. 

Weiterhin schafft es die Autorin mich mit ihrem Setting zu begeistern. Es ist einfach eine tolle, durchdachte Welt, die den Fokus auf reine Magie legt. Im Abschlussband gefiel mir vom Worldbuilding besonders, das nähere Kennenlernen der Magistrate aus dem Mirror. 

Ich fand es auch schön, dass der Großteil der Buchfiguren nochmal vorkam. Dafür ging es bei der Anzahl der Personen nicht mehr stark in die Charaktertiefe - am ehesten noch bei den Hauptfiguren. Zwar hätte ich gern mehr über die anderen Charaktere gelesen, insbesondere die anderen Sigils-Träger, doch hat es mich gefreut so vielen nochmal zu begegnen. 

Was mir am meisten und am positivsten aufgefallen ist an Band 3 von Dark Sigils, ist die Entwicklung der Hauptfigur Rayne. In den Vorbänden, empfand ich sie oft zu sehr „mit dem Kopf durch die Wand“. Wenn sie sich ein Ziel gesetzt hat, war sie oft sehr ehrgeizig, ist damit aber auch angeeckt und hat Fehler begangen. An diesen Erfahrungen ist sie gewachsen, sie hat angefangen zu reflektieren und handelt überlegter – flucht aber innerlich noch genauso wild. Aus meiner Sicht eine tolle Entwicklung, in der sie sich nicht selbst verloren hat. 

Damit hat sie genau die Voraussetzungen, die sie benötigt für ihre neue Aufgabe im Mirror. Über der magischen Sigils-Welt, hängen die Intrigen der Gegenseite wie schwarze Wolken. Es muss viel geplant und diplomatisch gehandelt werden, um möglichst viele Menschen zu schützen und sich auf die Angriffe vorzubereiten. Ich habe den Einblick genossen, wie sie Verbündete gesucht und ins Boot geholt oder Feinde herauskristallisiert haben.

Gerade damit wurde der Showdown des Abschlussbandes auch richtig spannend für mich. Es gibt viele Personen, die die Seiten wechseln. Die neu als Verbündete an Raynes Seite oder als Feind gegenüberstehen. Es gibt Machtspiele, sowohl intern, als auch nach außen gegenüber mächtigen Gegnern. Vertrauen und Verrat gehen Hand in Hand. Ohne Action, lässt uns die Autorin auch nicht aus Dark Sigils hinausspazieren. Magische Duelle, Verluste und neue Mitbestreiter. Es ging emotional nochmal richtig ab.  

Der romantische Part im Plot wiederum sorgt für ein paar Durchschnaufmomente. Er steht nicht ganz so im Fokus wie davor, was ich als angenehm empfand. Jedes Pärchen kämpft auch mit den Schatten der Vergangenheit, die nicht außer Acht gelassen werden. Dennoch habe ich mich jedes Mal für die Charaktere gefreut, wenn sie sich mitten im Sturm die Zeit für was Schönes und ihre Gefühle nehmen könnten. 

Plotfäden finden ihr Ende, werden zusammengewoben und bilden zum Schluss ein Ganzes. Ich mochte es, wie Anna Benning alle Handlungen so aufgegriffen und abgeschlossen hat, dass alles ein großes Gesamtbild ergeben hat ohne dabei zu komplex zu werden. Es wirkte jederzeit gut durchdacht.

Fazit:

Meiner Meinung nach der stärkste Band der Reihe. Insbesondere die Hauptfigur legt eine gelungene und authentische Entwicklung hin. Die anderen Charaktere kommen diesmal etwas kürzer, aber das ist bestimmt dem Geschuldet, dass Viele nochmal einen Moment im Abschlussband bekommen und das Abenteuer im Vordergrund steht. Vom Spannungslevel bietet uns die Autorin noch mal Action, Diplomatie und lässt Leser um alle Charaktere bangen. Dabei kommt die Magie nie zu kurz.

Ein paar Durchschnaufmomente holen die Romantiker-Herzen sicherlich auch ab.

Cover des Buches Happy Spirits (ISBN: 9783453426115)

Bewertung zu "Happy Spirits" von Amy E. Reichert

Happy Spirits
Ladylike0vor 9 Tagen
Kurzmeinung: Ein süßer, humorvoller Mehrgenerationen-Roman. Emotionale Geistergeschichten sind jedoch etwas weniger angesiedelt, dafür eher lustige Momen...
Charmanter Mehrgenerationenroman

Happy Spirits ist ein charmanter Mehrgenerationenroman mit Parallelen zu klassischen Netflix-Romanzen. Die Frauen in Sabrinas Familie können Geister sehen. Mit ihrer Hilfe werden Erbschaftsschreiben gefunden oder dem fremdgehenden Ehemann ein Streich gespielt. Trotzdem ist es eine Eigenschaft, die im Liebesleben manchmal im Weg stehen kann. 

Doch Ray ist ab Sekunde eins hingerissen von der geheimnisvollen Sabrina. Sie lernen sich in einem Plastikstühle-Gerangel kennen, während Sabrina erst Mal einen Margarita ins Gesicht geklatscht kriegt. Im Versuch sich vor den Ranglern zu schützen, kommen die Beiden ins Gespräch. 

Ich fand Ray und Sabrina wirklich süß im Umgang miteinander. Zufälle führen sie zueinander und je näher sie sich kommen, desto wärmer wird das Gefühl in der Magengegend. Vor allem der gesunde Umgang miteinander, imponiert mir in Romanen immer sehr. 

Ray mochte ich besonders gerne. Er ist süß, aufmerksam, charmant und lässt ihr immer genügend Freiraum. Er ist der erwachsene Traum-Good Boy. Sie wiederum war eine sehr authentische und introvertierte Hauptfigur. Nichts fällt Sabrina schwerer als Smalltalk oder dieser eine Anruf. Ihre Angst für Verrückt gehalten zu werden, wegen ihrer Gabe, hält sie von Menschen fern. Ich mochte ihre ruhige Art. Sie rastet nie aus, verhält sich empathisch und hat süße, kleine Marotten. Zum Beispiel legt sie in der Bücherei 5 €-Scheine in Romane, die sie gut fand – für die Person mit gutem Lesegeschmack. 

Ich dachte zunächst, dass der Roman einen höheren Fokus auf die unterschiedlichen Geister, ihre Geschichten und dadurch auch Emotionalität legen würde. Stattdessen ging es mehr um die Familien der beiden Hauptfiguren, Romantik und Humor. Zwar hätte ich mir ein bisschen mehr Geister-Vibes gewünscht, aber ich mochte den positiven Unterton der Geschichte, dass ich ständig eher am Schmunzeln war, ein Kribbeln im Bauch hatte statt Tränen im Auge wegen traurigen Geschichten von Verstorbenen. 

Einzig der Einstieg fiel mir etwas schwer. Ich hatte zunächst Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Amy E. Reichert nutzt teilweise sehr lange, beschreibende Sätze und wurde damit für mich ausschweifend. Stattdessen hätte ich mir mehr Dialoge gewünscht. Über die Seiten bin ich aber gut hineingekommen, insbesondere nach dem näheren Kennenlernen der unterschiedlichen Buchfiguren. 

Fazit:

Ein süßer, humorvoller Mehrgenerationen-Roman mit leichten Geister-Elementen. Wer auf der Suche ist nach einer ruhigen Wohlfühl-Liebesgeschichte mit gesunder Kommunikation, wird hier fündig. Emotionale Geistergeschichten sind jedoch etwas weniger angesiedelt. Eher stößt man auf lustige Szenen. 

Nur mit dem Schreibstil musste ich erst warm werden. Mehr Dialoge hätten mir das Lesevergnügen erleichtert. 

Cover des Buches Die Splitterklinge: Gargoyle-Queen 3 (ISBN: B0CXF8Y8KT)

Bewertung zu "Die Splitterklinge: Gargoyle-Queen 3" von Jennifer Estep

Die Splitterklinge: Gargoyle-Queen 3
Ladylike0vor 19 Tagen
Kurzmeinung: Es wäre nicht Esteps Splitter-Welt, wenn ich in einem Band nicht mindestens ein Mal den Atem anhalten müsste.
Episch, brutal, atemlos.

In diese Reihe abzutauchen, ist für mich immer total nostalgisch. Ich habe die Splitterkronen-Reihe total geliebt und finde es immer noch schön, dass Estep uns weitere Bücher aus der Welt geschenkt hat. Nur mit Gemmas Abenteuer. „Gargoyle Queen“ weiß ähnlich zu überzeugen. Auch mit dem 3. Band der Reihe bin ich total versumpft. Die Geschichte zieht mich absolut ins Geschehen hinein und lässt mich nicht aus seiner Bubble raus.

Doch zunächst beginnt die Geschichte gemächlicher. Auf Widersacher Milo ist ein Kopfgeld ausgesetzt und Prinzessin Gemma rechnet jederzeit mit seiner Rache. Beide sind insbesondere in der ersten Buchhälfte mit Plänen schmieden, Fallen aufbauen und Strategien entwickeln beschäftigt. Es bleibt erst Mal gemächlicher bis in der 2. Hälfte alle Strategien umgesetzt werden, einige Fallen zuschnappen und die actionreichen Angriffe starten. Atemlos habe ich Schwertduelle, magische Intrigen oder Wettkämpfe in der Luft verfolgt.

Der Plot bietet ein starkes Katz-und-Maus-Spiel. Liebgewonnene Charaktere stehen immer einen Strang vor dem Tod und insbesondere in Kombination mit der Brutalität, ist ein konstantes Spannungslevel erhalten. Auch Hauptfigur Gemma wirft sich in brutale Schwertkämpfe. Man muss sich ständig um sie sorgen.

Ich fand, dass sich die Hauptfigur über die Reihe hinweg entwickelt hat. Sie wurde stärker, brutaler, strategischer und verliert dabei nie ihr Mitgefühl. Ihr Volk steht für sie an erster Stelle und sie entwickelt sich immer mehr zur Prinzessin, die ihr Volk benötigt. Ich mochte ihre taffe Art, die sie mit liebevoller Aufopferungsbereitschaft vereint.

Für mich waren aber auch die Nebencharaktere sehr präsent. Es gab kein Drama, kein Sideplot, den ich nicht voller Spannung zu ihnen verfolgt habe. Ganz hoch im Kurs, standen für mich auch die warmen Szenen zwischen den Gargoyles und dem Baby-Strix, das mit den Steinkreaturen fliegen lernt. Vor allem Gargoyles stehen in diesem Band im Fokus. Sie alle sind loyale Wesen, über die ich gerne gelesen habe. Weil sie süß, beeindruckend und wundervoll beschützerisch sind.

Liebesgeschichten finden ihren Höhepunkt, verlieren sich in Streitigkeiten oder erotischen Momenten. Ich war auch Feuer und Flamme für die Leidenschaft zwischen der Törtchen-verschlingenden Spionin Reiko und dem Gladiator Kai. Letztendlich mochte ich auch den weiterhin vertiefenden Einblick in das feindliche, mortanische Königreich. Ich fand es spannend, dass man auch mit den grausamen Rivalen stellenweise nur Mitleid empfindet. Nur, um sie dann wieder zu fürchten.

Fazit:

Wieder ein gelungener Roman aus Esteps Feder. Es beginnt zunächst gemächlicher und bietet Einblick in strategische Planung. Ab ca. der Hälfte wird es jedoch rasant und actionreich. Es wäre auch nicht Esteps Splitter-Welt, wenn ich in einem Band nicht mindestens ein Mal den Atem anhalten müsste.

Charakterlich auch wieder starke Beschreibungen. Kein Sideplot, kein Sidecharakter war uninteressant. Doch niemand stach in diesem Band so heraus, wie die beeindruckenden Gargoyles und die Entwicklung von Gemma. Über die Seiten wird sie zur passenden Königin to be.

Cover des Buches Gebrüder der Bernsteinkette (ISBN: 9783753453040)

Bewertung zu "Gebrüder der Bernsteinkette" von Laura S. Kunze

Gebrüder der Bernsteinkette
Ladylike0vor 22 Tagen
Kurzmeinung: Wer den nächsten Pageturner sucht, könnte hier fündig werden.
Drachen, Elfen und Elementarkräfte

In diesem Roman tummeln sich Action, bildhafte Fantasy, Plottwists, Intrigen, Geheimnisse und brutale Offensiven vom Feind. Ein super Grundsetting für ein fortlaufendes Spannungslevel.

Lillian Evans fühlt sich fehl am Platz bis sie durch die Wand in eine Parallelwelt gezogen wird. Hier wird ihr der Umgang mit Elementarkräften gezeigt, sie begegnet Drachen und Elfen. Doch es warten nicht nur positive Begegnungen auf sie. Es gibt einen starken Bösewicht und er scheut vor keiner Gewalttat zurück.

Ich mochte das Charakterbuilding von Laura sehr gerne. Sie entwirft auf wenigen Seiten eine Hand voll Charaktere, die man ins Herz schließt und die man in ihrem Abenteuer begleiten darf. Von der vorsichtigen Einzelgängerin Amana Anama, die dich erst mit ihrem Schwert begrüßt, dem geheimnisvollen Ausbilder Lucien, der mit Witz, aber auch Geheimnissen aufwartet oder Lillian, die noch viel über die neue Welt zu lernen hat.

Als Hauptfigur, traf Lillian für mich in vielen Punkten ein angenehmes Mittelmaß. Sie ist mächtig, lernt schnell und ehrgeizig. Auf mich wirkte sie differenziert und reflektiert. Scheut keine Gespräche oder direkte Frage. Dennoch bleibt sie authentisch, scheitert und erleidet Verluste. Hin und wieder verliert sie auch Mal den Kopf und wird emotional. Eine mächtige Person, bei der nicht Alles glatt läuft.

Von der Gegenseite erfährt man insbesondere, wie stark das Ausmaß an Grausamkeit sein kann. Man begegnet einem starken Widersacher, über den ich in den Folgebänden unbedingt noch mehr lesen möchte. Mehr über die Beweggründe, Hintergrundgeschichte oder seine Denkweise. Mit ihm muss man sich auf ein paar brutale Szenen einstellen.

Der Eintritt in die Fantasy-Welt, fiel mir leicht. An fantastischen Wesen und Elementen, wird nicht gespart. Sie ist dennoch nicht zu komplex, aber umfangreich. Dennoch hätte ich auch hier gern in der Fortsetzung noch mehr Infos, wie die Anwendung von Magie funktioniert oder wo ihre Grenzen sind.

Die Autorin schreibt sehr spannend, bildreich, stellenweise sehr emotional. Paar Szenen haben mich getroffen und gerührt. Es passiert fortlaufend etwas, dennoch war es mir gerade dadurch manchmal zu sprunghaft. Szenen und Handlungen wechselten mir in manchen Szenen zu schnell. Manche Momente gemächlicher zu schreiben, würden sicherlich noch einen flüssigeren Lesefluss erzeugen. Auch Überschriften mit den Charakternamen beim Perspektivenwechsel, würde mir das Lesen vereinfachen.

Fazit:

Wer den nächsten Pageturner sucht, könnte hier fündig werden. Die Ereignisse überschlagen sich und Leser werden mit viel Action, Plottwists, Intrigen belohnt. Eine gewisse Portion Brutalität sollte man jedoch abkönnen. Der Widersacher hat es in sich. Die Charaktere fand ich super ausgearbeitet. Ich mochte es, dass jeder seine eigene Persönlichkeit bekommen hat und selbst die Heldin der Story, morally grey ist oder manche Schwierigkeiten nicht bewältigt.

Lauras Schreibstil konnte mir schnell Bilder vor Augen zaubern. Ihre Welt gewann an Farbe. Dennoch könnte man ihn flüssiger gestalten, durch weniger sprunghafte Szenen und Überschriften bei einem Perspektivenwechsel. Von der Welt wird man nicht erschlagen, sondern langsam hineingeführt. Ich persönlich wünsche mir mehr Infos zur Magie ab Band 2.

Cover des Buches Glimmer – Tod einer Nymphe (ISBN: 9783453322967)

Bewertung zu "Glimmer – Tod einer Nymphe" von Heather G. Harris

Glimmer – Tod einer Nymphe
Ladylike0vor einem Monat
Fantasy, Sarkasmus, Spannung - alles was das Herz begehrt

Der 2. Band von Glimmer beginnt mit einer guten Menge an Wiederholungen aus dem Auftakt. Seit dem Vorgänger ist etwas Zeit ins Land gezogen. Man wird beiläufig auf den aktuellen Stand gebracht, z. B. über Jinx‘s Umzug in eine neue Stadt oder darüber, wie ihre bisherigen Fälle dort liefen. Außerdem beginnt die Reihe immer ein bisschen skandalös.

Ich habe mich abgeholt gefühlt und das Spannungslevel musste sich nicht erst langsam aufbauen, durch das „ins Geschehen geworfen werden“. Die Kombination aus „Was bisher geschah“, wie ging es mit den Charakteren weiter und aktuellen Geschehnissen, fand ich also sehr gut gewählt. Ab dem Einstieg war ich gefesselt und das hielt sich über den gesamten Roman. Vor allem, weil der nächste große Fall nicht lange auf sich warten lässt. Denn es scheint etwas auf den Markt zu kommen, dass selbst untote, unsterbliche Wesen zur Strecke bringt. 

In der bisherigen Glimmer-Reihe habe ich die Ermittlungsarbeiten von Jinx bereits lieben gelernt. Sie sind spannungsgeladen und es gibt immer mehrere Spuren. Die Hauptfigur zeigt, wie sie auf neue Hinweise kommt, wie sie vorhandenes Wissen kombiniert und damit geht ihr Fall in einem guten Tempo voran. Tendenziell also starke Krimi-Elemente mit teils auch brutalen Szenen, die mich immer an der Stange hielten. Vor allem, weil Jinx sich gern in brenzlige Fälle hineinmanövriert, Einhörner gegen sich aufbringt oder Mal aus Versehen einen Drachen bestielt. 

Bringt mich gleich zu dem Punkt „Hauptfigur Jinx“. Ich liebe diese Frau. Sie ist ein bisschen zynisch, abgebrüht und taff. Sie stürzt sich immer ins Geschehen und sorgt damit für spannende Erlebnisse (für Leser und andere Charaktere). Am liebsten wäre sie Einzelgängerin, aber gewinnt Andere schnell für sich. Ihr oft zynischer, dunkler, sarkastischer Humor, dass sie sich selten aus der Ruhe bringen lässt und alle(s) einfach annimmt, wie es kommt, bringen ihr ungewollt überall Sympathiepunkte ein. Natürlich weckt sie mit ihrer mutigen, teils draufgängerischen Art in vielen Wesen auch einen Beschützerinstinkt. Und es war schön zu beobachten, wie sie im Laufe der Geschichte immer mehr Personen wichtig wird. In meinem Herzen hat sie einen ganz festen Platz.

Doch nicht nur auf sie habe ich mich gefreut. Bereits mit Band 1 ist Höllenhund Gato in mein Herz spaziert. Sein Liebe zu Jinx sowie teils humorvolle Gestiken, machen ihn zum grandiosen Begleiter. Die Autorin hat auch ein Händchen für Nebencharaktere und machte das Wiedersehen mit ihnen zu etwas, auf das ich hin gefiebert habe. Ein paar Nebencharaktere werden vertieft oder neu vorgestellt. Wer vorher mehr im Hintergrund blieb und nun etwas mehr in den Fokus rückt, ist z. B. der flirtende Drache. An romantischen Elementen wird in Band 2 jedoch gespart. Stattdessen gibt es eher ein Hauch spicy Flirt, auf die man sich freuen kann. 

Die Anderswelt bietet uns wieder einen tollen fantastischen Einblick. Autorin Heather G. Harris bietet noch mehr Fantasy-Wesen, noch mehr Fantasy-Details. Zum Beispiel war ich total fasziniert von dem Detail, dass Drachen nicht lügen können, aber die Wahrheit mit Sarkasmus verschleiern können. Oder Wesen, wie Pfeifer, die mit Tieren, aber auch fantastischen Tieren, wie z. B. Einhörnern, Höllenhunden sprechen können, fand ich super. Fantasy wird hier nie zu knapp.

Fazit:

Wer Band 1 mochte, wird auch die Fortsetzung lieben. Man findet schenll in den spannenden, fantasievollen Plot. Auf das Wiedersehen altbekannter Gesichter, habe ich mich richtig gefreut, gleichzeitig waren die neuen Charaktere total interessant. Es gibt wieder eine tolle Kombination aus einer sympathischen Hauptfigur, viel trockener Humor und einen spannenden Ermittlungsfall in der Anderswelt. Eine Reihe, in die ich ständig abtauchen könnte. 

Achtung, nichts für zartbesaitete Leser.

Cover des Buches Ein Frosch, der auszog, ein Prinz zu werden: Ein Märchen für 1001 Nachmittag (ISBN: B0CLVQYY8X)

Bewertung zu "Ein Frosch, der auszog, ein Prinz zu werden: Ein Märchen für 1001 Nachmittag" von Jacqueline Weichmann-Fuchs

Ein Frosch, der auszog, ein Prinz zu werden: Ein Märchen für 1001 Nachmittag
Ladylike0vor einem Monat
Kurzmeinung: Das Buch ist wundervoll für alle Märchenfans, die wieder Lust auf eine schöne Romanze und die ganz großen Gefühle haben.
Froschkönig meets Schwanenprinzessin.

In ihrem neuen Märchenroman für 1001 Nachmittage wirft Jacqueline einen Blick auf den Froschkönig und die Schwanenprinzessin. Nur, dass der König nicht zum verzauberten Frosch wird, sondern der Frosch zum Prinzen werden möchte, um Odette vom bösen Zauberer zu befreien.

Die Kombination aus zwei verschiedenen Märchen, fand ich schon Mal richtig genial. Jacqueline kommt immer mit Ideen daher, die ich richtig gerne lesen möchte und vorher so nicht im Kopf hatte. Ihre Idee verpackt sie, wie immer, in einen sehr humorvollen und psychologischen Schreibstil. Mir haben insbesondere die Blickwinkel und Weisheiten zur eigenen Identität sehr gut gefallen. Gekleidet in einem Märchendeckmantel, vermittelt die Story, dass der Identität wenig Grenzen gesetzt sind und diese vielschichtig sein kann.

So mag es zum Beispiel Siegfried sehr gerne, ein Frosch zu sein. Strebt aber zeitgleich auch danach ein Mensch zu sein, um seiner Traumfrau helfen zu können. Von ihm und seinem Charakter, war ich richtig begeistert. Er handelt aus Liebe und strebt nach seinen Träumen. Lässt sich dabei von keiner Barriere oder Stolpersteinen ausbremsen. Trotzdem besitzt er auch seine Ecken und Kanten. Manchmal stellt er sich nämlich recht tollpatschig an, was ihn nur umso authentischer gemacht hat. Zum Beispiel erhält er viel Unterstützung vom gestiefelten Kater, der ihm auch helfen möchte seine Geliebte zu umwerben. Siegfried wiederum dachte, er könnte sich vor sie stellen und einfach ein bisschen die Backen aufblasen. Ich empfand ihn als wunderschöne Abwechslung zu den Bad Boys im Romantik-Genre und als Vorbild für die Träumerherzen. 

Dadurch wurde Siegfrieds Abenteuer und seine Liebesgeschichte, zu einem totalen Wohlfühlbuch zum Fallenlassen. Hier sind Gefühlen und Träumen keine Grenzen gesetzt. Und die Liebe und Empathie die der Froschmann mitbringt, waren einfach wunderschön. 

Odette war im Vergleich etwas blasser als Charakter. Aber das fand ich bei dem Plot nicht schlimm, eher im Gegenteil. Es war irgendwie das Abenteuer vom Frosch und es gab viele, tolle, tierische Charaktere. Nicht nur der gestiefelte Kater macht seine Aufwartung. Tiere, die sonst eher Begleiter oder Sidekicks in Märchen darstellen, bekommen in der Geschichte das Scheinwerferlicht. Leser, die bereits in den anderen Romanen der Autorin abtauchen konnten, werden sich auch über ein paar Wiederbegegnungen freuen. 

Das ist jedoch gleichzeitig mein einziger Kritikpunkt (auf hohem Niveau). Es gibt ein paar Bezüge im Verlauf, die sich auf andere Romane der Autorin beziehen – inklusive Nennung des jeweiligen Romans. Wahrscheinlich hätten die Bezüge noch mehr Lust gemacht auf die anderen Romane, wenn der Einblick zu der Szene aus dem anderen Roman etwas wiederholt worden wäre. So fühlt es sich an wie ein Insider, der für andere Leser vielleicht schwierig einzuordnen ist, sollten sie die Romane noch nicht gelesen haben. Gleichzeitig weiß man aber auch, welches Buch man als nächstes von Jacqueline in die Hand nehmen kann, sollte man einen Nebencharakter aus „Ein Frosch, der auszog, ein Prinz zu werden“ ins Herz schließen.

Fazit:

Das Buch ist wundervoll für alle Märchenfans, die wieder Lust auf eine schöne Romanze und die ganz großen Gefühle haben. Ich habe Siegfrieds Empathie und Bereitschaft, so viel für seine Liebe zu geben und darum zu kämpfen, total geliebt. Es bleibt jedoch nicht klassisch, sondern wird ganz unkonventionell. Ein Frosch als Prinz, eine Prinzessin als Schwan und viele weitere Stolpersteine, die es zu meistern gilt. Hier wartet nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein spannendes Abenteuer mit einem hohen Fokus darauf, dass die eigene Identität vielschichtig sein kann und darf. 

Cover des Buches Honesty. Was die Wahrheit verbirgt (ISBN: 9783737359771)

Bewertung zu "Honesty. Was die Wahrheit verbirgt" von Franzi Kopka

Honesty. Was die Wahrheit verbirgt
Ladylike0vor einem Monat
Kurzmeinung: Gesellschaftskritisch, realitätsnah und mit tollen Botschaften. Dennoch stellenweise etwas langatmig.
Wahrheit oder Lüge?

„Honesty“ bedient sich an einem klassischen Sci-Fi-Plot. Hier begegnen wir einer Utopie, die zu perfekt scheint und die man schnell hinterfragt. Eine Hauptfigur, die nicht in das Raster der „perfekten“ Regierung hineinpasst und deswegen ständig in Gefahr ist. Doch Franzi Kopka verbindet das mit einer großartigen neuen Idee und fokussiert sich in ihrer Utopie insbesondere auf das menschliche Verhalten. Denn Menschen können in der neuen Welt weder Lügen noch negative Emotionen fühlen.

Der Weltenentwurf wird mit spannenden Details ausgeschmückt. Menschen nehmen Tabletten, die dazu zwingen die Wahrheit zu sagen und haben eine hochmoderne KI, die das Leben für sie erleichtert, aber auch über jede Kamera und Mikrofone auf Unregelmäßigkeiten überprüft. Was ich an gesellschaftskritischen Zukunftsszenarien in Büchern ja besonders liebe, ist die realitätsnähe. KIs sind ein Zukunftstrend und die Autorin beschreibt absolut realistisch über das Szenario, dass wir fast schon gezwungen werden uns perfekt zu verhalten, wenn wir unter dauerhafter Überprüfung stehen.  

Trotzdem hätte ich mir noch mehr Details zum Weltenentwurf gewünscht. Mir wird die Welt im Auftakt zu wenig erklärt. Stattdessen wird das neue Zukunftsszenario wie selbstverständlich gelebt, so dass ich beim Lesen die Unterschiede zur heutigen Zeit eher nebenbei herauslesen konnte. Das ist natürlich sehr authentisch und man wird nicht mit Informationen überladen oder im Lesefluss gestört. Gerade zu Beginn hätte ich die Informationen aber gerne etwas mehr in die Tiefe gehabt. Wie die Utopie aufgebaut wurde, wieso niemand lügt und warum gerade das zu einer Utopie geführt hat. 

Dafür kam ich schnell in der Gefühlswelt der Hauptfigur Mae an. Sie lügt nicht, kann aber negative Emotionen kaum regulieren. Es wird schnell klar, dass sie sich anders verhält als andere Menschen in ihrer Umgebung. Und, dass das gefährlich für sie ist. Für mich, hat sie das nur menschlicher gemacht. 

Die Menschen in dieser Utopie sind unverschämt ehrlich und in solchen Momenten, wollte ich zusammen mit ihr Wut fühlen. Verzweiflung, wenn etwas ungerechtfertigt ist. Ich habe es geliebt, wie die Geschichte zum Nachdenken anregt über den eigenen Blickwinkel gegenüber Lügen und negative Emotionen. Das Buch zeigt, wie befreiend diese Gefühle sein können und wie ungesund es ist, sie zu unterdrücken. Wunderschöne Botschaften, die hier übermittelt werden.

All das verpackt die Autorin in einen sehr bildhaften Schreibstil. Insbesondere die technischen Details, konnte sie mir bildhaft vor Augen führen. Sie hat außerdem ein Talent dafür, ihren Charakteren Hand und Fuß zu geben. Ich konnte mich sehr gut in die Hauptfigur hineinversetzen und ein Gefühl für die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Nebencharaktere bekommen. 

Dennoch waren es für mich stellenweise zu viele Seiten, in denen wenig Plot vorkam. Die Geschichte verliert sich teilweise in Alltagsbeschreibungen. Ich war bereit für einen spannenden Utopie-Plot. Doch der Auftakt geht eher gemächlich los, beschreibt lange Maes Angst vor ihren Emotionen und das Partnerschaftsprogramm, während ich auf Action, Ermittlungen und Enthüllungen gewartet habe. Dadurch kam es für mich zu einigen Längen. 

Fazit:

Gesellschaftskritisch, realitätsnah und mit tollen Botschaften. Dennoch stellenweise etwas langatmig.

Cover des Buches Psychos: Das erste Jahr (ISBN: 9798869539977)

Bewertung zu "Psychos: Das erste Jahr" von Jacqueline Thör

Psychos: Das erste Jahr
Ladylike0vor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ich konnte für mich selbst viel aus dem Buch ziehen und wurde nebenbei grandios unterhalten.
Fantasy mit Mehrwert

„Psychos“ wartet mit einer altbekannten Grundidee auf. Außenseiter entwickeln besondere Gaben und kommen auf eine Akademie mit anderen Begabten. Was schon Mal grundsätzlich ein Plot ist, zu dem ich sehr gerne greife. Es deckt meine Vorliebe für fantastische Elemente dank der verschiedenen Begabungen und außerdem mag ich die Botschaft, dass wir immer Gleichgesinnte finden können. Doch bringt die Autorin Jacqueline Thör noch einen besonderen Touch in den Plot durch wirklich interessante, psychologische Elemente. 

In ihrem Roman entwickeln Jugendliche in Folge eines Traumas eine psychische Erkrankung und ein damit verbundenes Talent. Hinter den Schülern der Akademie verbirgt sich also immer eine tiefgründige Geschichte, die sie nicht schnell preisgeben und die man gerne ergründen möchte. Doch geht es auf Burg Auwia insbesondere darum, ihre Gabe besser zu kontrollieren und dafür einzusetzen, um andere Jugendliche zu rekrutieren. Ihnen zu helfen. Sich selbst zu helfen und aus der Erfahrung eine Stärke für sich zu ziehen.

Und genau wegen solcher Plotideen liebe ich die Selfpublisher-Nische. Sie kommen mit Details, Elementen oder Plots um die Ecke, mit denen man im Traum nicht rechnet. „Psychos“ kommt mit einer wunderbaren Umsetzung einer altbekannten Grundidee und zieht es komplett neu auf. Ich mochte die psychologische Betrachtung, dabei bleibt der Schreibstil flüssig, verständlich und leicht zu lesen. 

Im Fokus davon steht insbesondere Protagonist Noah. Er ist Identitätswandler mit gespaltener Persönlichkeit. In seinen jungen Jahren musste er bereits sehr viel durchmachen und schlüpft deswegen während seiner Blackouts in eine andere Gestalt. Ich habe die neue Betrachtung der Gabe „Identitätswandler“ wirklich geliebt. Auf die Art habe ich noch nie davon gelesen. Bei seiner Ausarbeitung, muss die Autorin auch einen schmalen Grad entlangwandern, da sie unterschiedliche Persönlichkeiten dargestellt hat, die aber trotzdem eindeutig zusammenhängen. Ich finde, das ist ihr super gelungen und ich habe Noah mit all seinen Facetten mega gerne kennengelernt.

Mit seiner Person wuchs auch meine Neugier auf jeden einzelnen Charakter an dieser Schule. Bei den vielen Namen war ich aber erst Mal kurz etwas erschlagen. In dem Buch tummeln viele Charaktere, weshalb ich mir ein Charakterverzeichnis oder kurze Steckbriefe zu den wichtigsten Personen gewünscht hätte. Mit den gut ausgearbeiteten Persönlichkeiten und Hintergrundgeschichten, hat sich das Gefühl über die Seiten jedoch auch gelegt. Insbesondere Noahs neu gewonnenen Freunde, sein Team, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie alle sind mutig, an innerer Entwicklung interessiert und sehr empathisch. Mit ihnen kommt auch etwas Alltag ins Geschehen hinein, da mit ihnen Themen, wie Schulaktivitäten, Liebe, Freundschaft einhergehen. 

Je mehr ich sie kennengelernt habe, desto mehr Erfolg habe ich ihnen bei der Rekrutierung gewünscht. Sie werfen einen Blick auf ihren näheren Umkreis, vor der Akademiezeit und überlegen, welche Schüler vielleicht bereits mit Traumata umgehen mussten. Damit vermittelt die Autorin zudem unterschwellig mögliche Signale, auf die man im eigenen Alltag auch mehr Fokus legen könnte. 

Im Laufe der Geschichte kommen noch mitreißende Krimi-Elemente hinzu, die das Leseerlebnis gelungen abrunden. Im Gesamtpaket kommt die Geschichte auch mehr als Fantasykrimi daher, welches auch für jüngere Leser geeignet ist und weniger als Psychologie-Unilektüre.

Fazit:

Ein altbekannter Plot mit origineller Umsetzung und Mehrwert. Wer gerne Fantasy liest, gerne besondere Gaben kennenlernt, aber auch tiefgründige Geschichten und psychologischen Elementen nicht abgeneigt ist, wird hier ganz viel Lesefreude erleben. 

Ich bin gerne nach Burg Auwia gewandert, um die unterschiedlichen Schüler, ihre Gaben und Hintergrundgeschichten kennenzulernen. Jacqueline Thör erweckt ganz besondere Persönlichkeiten zum Leben, die man gerne in ihrem Abenteuer begleitet.

Ich konnte für mich selbst viel aus dem Buch ziehen und wurde nebenbei grandios unterhalten.

Cover des Buches Die geheime Gesellschaft (ISBN: 9783365004272)

Bewertung zu "Die geheime Gesellschaft" von Sarah Penner

Die geheime Gesellschaft
Ladylike0vor 2 Monaten
Kurzmeinung: Ein sehr besonderes Buch, einer sehr besonderen Autorin.
Ein sehr besonderes Buch, einer sehr besonderen Autorin

Sarah Penner ist für mich offiziell eine Autorin geworden, bei der ich neue Romane ohne Blick auf die Inhaltsbeschreibung kaufen würde. In „Die versteckte Apotheke“ habe ich mich bereits in ihren Schreibstil verliebt und war froh, ihre besondere Note auch in diesem Roman wiederzuerkennen. Sie schreibt spannend, historisch korrekt und atmosphärisch. Kapitel enden mit Cliffhangern und wechseln danach häufig in eine andere Perspektive, die nicht minder spannend anfängt, als die letzte endet.

 „Die geheime Gesellschaft“ schickt den Leser in die viktorianische Ära. Eine Zeit, in der das Okkulte, Aberglaube und Séancen boomen. Im Fokus des Buches steht eine geheime, exklusive Männergesellschaft, die den reichen Bürgern einen Abschied mit kürzlich Verstorbenen ermöglichen. Doch einige Gewaltverbrechen finden Berührungspunkte zur Geheimgesellschaft. Und die Stadtbekannte Vaudeline wird für eine ihrer erfolgreichen Séancen gerufen, um die Ermittlungen zu unterstützen.

Hauptfigur Lenna ist Realistin, Wissenschaftlerin und an nachweisbaren Dingen interessiert. Geister? Gibt es für sie nicht. Dennoch führt sie ein eigener Schicksalsschlag in die Lehre von Vaudeline. Die Mischung aus Lennas rationalem Denken und Kombinieren sowie Vaudelines Intuition bietet eine spannende Grundlage für gute Ermittlungen. Zudem sind beide mutig und neugierig, was in Kombination mit Mordermittlungen insbesondere eines bedeutet: Gefahr. Langweilig? Wurde mir dabei auf jeden Fall nicht. Ich mochte beide Charaktere sehr gerne. Sie hatten ihre unterschiedlichen Stärken und Unmengen an Kanten. Gerade der starke Kontakt zum Thema Tod, bringt auch viele Emotionen mit ins Geschehen, die sie für mich sehr greifbar gemacht haben.

Der Krimi-Anteil in dieser Geschichte, konnte mich sehr schnell abholen. Ich wollte immer mehr Details zu den Morden und der Tat wissen, die Hintergründe vom Täter, eventuelle Komplizen, ob Trug oder Geister hinter Séancen stecken. Auf Auflösungen muss man auch nie lange warten. Enthüllungen jagen der nächsten, wodurch ich ständig an der Stange blieb und mir dachte, da kommt noch mehr? Hut ab an die Autorin! Hinter diesem Plot steckt unfassbar viel Recherche, Liebe und Fantasie.

Ich hatte schnell meine Theorien, die auch nahe an die Auflösung herankamen. Die Hintergründe und das gesamte Ausmaß der Auflösung haben mich dennoch überrascht. Je mehr Details enthüllt wurden, desto mehr Thriller-Elemente haben sich hinzugeschlichen. Insbesondere im letzten Drittel habe ich ständig um die Charaktere gebannt.

Elementare Details, die diese Zeit kennzeichnen, wurden wunderbar in das Geschehen eingewoben. Schwarze Tücher über den Spiegeln nach einem Todesfall oder Uhren, die zur Todeszeit angehalten werden – es wurde umfassend recherchiert, um der Geschichte das Höchstmaß an Authentizität zuteilwerden zu lassen.  Beim Lesen habe ich mich auch stark aufgeklärt gefühlt über die gängigsten Methoden, um die Präsenz von Geistern vorzutäuschen. Ich vermute eine gewisse Aufgeschlossenheit gegenüber Aberglauben und Okkultes ist bei diesem Roman jedoch von Vorteil.

Fazit:

Ein sehr besonderes Buch, einer sehr besonderen Autorin. Ich habe bisher noch nichts Vergleichbares gelesen und bin immer noch fasziniert über die Detailgenauigkeit der viktorianischen Epoche. 

Die Ermittlungen machen Spaß, da man nicht nur hinter die Mord-Details kommen möchte, sondern auch versucht Trug hinter den Séancen zu erkennen - es könnte aber von Vorteil sein, gegenüber Okkulten etwas Aufgeschlossenheit mitzubringen. Zwar kam ich mit meinen Vermutungen der Auflösung recht nahe, doch konnte mich das Ausmaß und die Fantasie hinter diesem Fall positiv überraschen. Insbesondere das letzte Drittel mit seinem Hauch an Thriller-Elementen konnte mich mitreißen. 

Cover des Buches Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After (ISBN: 9783423741033)

Bewertung zu "Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After" von Emiko Jean

Küsse unter Kirschblüten – Tokyo Ever After
Ladylike0vor 3 Monaten
Kurzmeinung: Ein absoluter Tipp für alle Shojo Manga Fans.
Plötzlich Prinzessin goes Japanisch

Als ich in die ersten Seiten von „Küsse unter Kirschblüten“ abgetaucht bin, wurde ich sofort erinnert an Shojo Mangas und koreanische Dramen. Eine Teenagerin, die plötzlich japanische Prinzessin ist und einen atemberaubend schönen Bodyguard hat, versprach eine Lovestory mit Drama. Ich war überrascht, dass die Liebesgeschichte dann erst spät ins Rollen kam und gar nicht so im Fokus stand. Viel mehr ging es um die japanische Kultur, das Land und das eigene Zugehörigkeitsgefühl, wenn man verschiedene Kulturen in sich vereint. Als absoluter Japanliebhaber, war das für mich eine gelungene Überraschung. 

Mit Izumi konnte ich mich auch sofort anfreunden. Sie ist super authentisch und nachvollziehbar. Sie kleckert beim Essen, prokrastiniert, verspricht sich gern auf Japanisch und ist einfach weit weg von perfekt. Aber sie ist gleichzeitig auch mutig, kommunikativ und ihr derber Humor, hat mich nicht nur einmal zum Lachen gebracht. Zudem hat sie in ihren Gedanken einige Spitzen und kritische Wörter zu Alltagsthemen (Mitgefühl gegenüber Mädchen, die sich zu oft ohne Grund entschuldigen / Rassismus und dem eigenen Zugehörigkeitsgefühl). Diese werden beiläufig und gut zu ihren eigenen Herzensthemen eingebaut. Ich musste sie einfach gerne haben. 

Auch für die Nebencharaktere, hat die Autorin ein absolutes Händchen. Ich liebte den Support von Izumis Asien Girl Gang (kurz AGG), ihre liebevolle Mutter, die nur über Izumis Witze lachen kann oder die strenge Zofe, die nicht gegen Izumis Charme ankommt trotz aller kultureller Faux Pas. Interessant fand ich auch die Facetten vom Bodyguard und den Stolpersteinen in ihrer Liebesgeschichte. Alle hatten Hand und Fuß und haben in mir den Wunsch geweckt, sie näher kennenzulernen. 

Zusammen mit Izumi darf man auch ihren Vater kennenlernen, was zunächst total seltsam sowie ungewohnt abläuft und völlig aus dem Leben gegriffen ist, bis sie irgendwann warm miteinander werden. Ich fand es schön, dass die Thematik neben dem Prinzessinnenleben nicht zu kurz gekommen ist. All die inneren Konflikte, die bei einem völlig fremden Familienmitglied aufkommen, wurden für mich gefühlsstark und liebevoll aufgegriffen. 

Was mich außerdem an der Geschichte beeindruckt hat, waren die Details zu Japan. Geschichte zu ein paar Sehenswürdigkeiten, typische Spezialitäten der Küche, Details zur Sprache, wie die unterschiedlichen Höflichkeitsformen – hier wird einiges aufgenommen. Für Laien wird alles wunderbar erklärt und selbst für mich, waren noch neue Informationen darunter. Meine Reiselust auf das Land wurde sofort wieder geweckt.

Untermalt wird die Geschichte mit einem mitreißenden, lockeren und unfassbar witzigen Schreibstil. Ich musste ständig laut auflachen und habe zig Lieblingsmomente. Beispiel: Izumi wusste nicht welches Besteck für welches Gericht herzunehmen ist beim ersten, großen Familienessen. Sie bekommt unauffällig Hilfe von ihrem Cousin und verspricht ihm innerlich ihr Erstgeborenes. Der Humor ist sehr girly und ähnlich, wie in Chick Lit-Romanen gehalten – nur etwas jünger. Ich habe mich köstlich amüsiert. 

Fazit:

Ein absoluter Tipp für alle Shojo Manga Fans.

„Küsse unter Kirschblüten“ ist ein Einblick in die japanische Kultur und dessen Besonderheiten verpackt in eine unterhaltsame Familien- und Liebesgeschichte im Palast. Izumi ist hierfür eine wunderbare Hauptfigur, die in Fettnäpfchen springt, aber auch ihren Charme spielen lässt.

Aus meiner Sicht auch eine gelungene Abwechslung zu klassischen Reiseführern. Gerne mehr Kultur in Romanen, wie hier. 

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