Ein Krimi, der seine Leser als Geiseln nimmt
Als Geschäftsmann gescheitert bezieht Sam Markward Hartz IV, bis er vom Jobcenter in eine Detektei vermittelt wird. Dort bietet man ihm einen Deal an. Markwart soll das Kapital für einen Neuanfang erhalten, sofern er im Gegenzug dafür einen seiner früheren Kunden ausspioniert. Zu diesem Zeitpunkt kennt man Sam bereits gut genug, um zu ahnen, dass das unmöglich gut gehen kann. In einer Welt, in der jeder versucht, den anderen übers Ohr zu hauen und ihn, falls nötig, über die Klinge springen zu lassen, gerät Sam immer tiefer in einen Sumpf von Intrigen, in dem nur noch das Recht des Stärkeren gilt und wo man von Verlierern einfach, „selber schuld!“ sagt. Gierig auf das in Aussicht gestellte Geld sieht Sam sich gezwungen, das „Spiel“ des Detektivs mitzuspielen und dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Recht und Unrecht immer mehr vor seinen Augen.
Parallel zu seiner Auseinandersetzung mit den Machenschaften des Detektivs verliebt Sam sich in eine Frau. Auch die hat Jahre zuvor unliebsame Bekanntschaft mit diesem Detektiv gemacht, fürchtet ihn noch immer und warnt Sam jetzt, er habe im Ernstfall keine Chance gegen ihn. Doch Sam sieht sich durch ihre Warnungen nur noch mehr aufgestachelt, den Kampf mit dem Detektiv aufzunehmen, zumal er sich jetzt auch noch verpflichtet fühlt, seine neue Freundin vor ihm zu beschützen.
Der Autor Arthur Wut schreibt in schneller Sprache und sehr böse. Er lädt einen ein, Sam auf seinem Weg so weit zu begleiten, bis man, ehe man sich versieht begreift, dass man inzwischen zu weit gegangen ist und gemeinsam mit Sam alle moralischen Grenzen hinter sich gelassen hat. Eine extrem spannende Geschichte, die tief verunsichert.
L
Langsamleser
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Rezension zu "selber schuld" von Arthur Wut
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