Larissa_Schwarz
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Larissa_Schwarz´ Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "The Scent of Death: (David Hunter 6) (English Edition)" von Simon Beckett
Bewertung zu "Demokratie aushalten!" von Karoline Preisler
Ich stieß über ihr Coronatagebuch auf Karoline Preisler und verfolgte besorgt ihre Genesung. Die Klarheit und Offenheit ihrer Tweets, das Vermögen trotz allem unaufgeregt zu schreiben ließen mich gespannt weiterverfolgen, was sie zu sagen hat. Der weitere Verlauf, die Diskussionen mit Coronaleugnern und Rechten, zeigte ihre spannende Agenda.
Nun das Buch.
Ich bin noch nicht ganz sicher, wo ich es einordnen soll. Es behandelt eine immense Anzahl soziologischer Themen auf wenig Seiten, geht dafür aber erstaunlich in die Tiefe. Karoline Preisler schildert dabei historisch gewachsene Strukturen, nennt Quellen, ordnet ein. Klare, prägnante Sprache, leicht und zügig zu lesen – man denkt aber sehr lange darüber nach, wenn man denn will. Ihr Appell, nicht nachzugeben und der Lust am Streiten auf Augenhöhe zu frönen, ihr Werben um die Demokratie hallt auch Wochen nach dem letzten gelesenen Satz nach.
Punkte ihrer eigenen Vita tauchen immer mal wieder auf, insbesondere Geschehnisse der DDR-Zeit stechen ins Auge und beleuchten, wie Karoline Preisler zur Liberalen wurde.
Um ihre Haltung zu verstehen, sind diese Informationen durchaus nützlich und geben Anreiz, mit ihr diskutieren zu wollen.
Der Kritikpunkt, den ich habe, und das obwohl ich sie persönlich sehr schätze und auch viele ihrer politischen Ansichten nachvollziehen kann und unterstützen würde, ist, dass neben ihrer Meinung und ihrer Beobachtung an einigen Stellen eine sehr harsche Wertung vernehmbar ist, die oppositionell wirkt. Klar, sie ist eine FDP-Angehörige und lebt diese Werte. Es ist ihr Buch. Es sind ihre Gedanken. Es hätte aber dieser Wertungen meines Erachtens nicht bedurft, um sie, ihre Agenda und die Wichtigkeit der angesprochenen Themen zu verstehen. Man reibt sich förmlich beim Lesen. Das ist gewollt und gut gemacht, aber ein Buch lässt keinen direkten Diskurs zu, daher fehlen mir Gegengewichte an diesen Stellen. Keine Relativierung; nur eine Hilfestellung, wie sie sie an anderen Stellen hervorragend gibt.
Ich habe es gern weiterempfohlen, weil ich die Diskussions- und Denkanstöße wichtig finde, die Karoline Preisler liefert und darüberhinaus ihre zum Großteil alle Seiten betrachtende Analyse treffend fand.
Der Anfang hat mich ein wenig verwirrt, aber nach wenigen Seiten fiel es mir leicht, der Geschichte zu folgen.
Thematisch sehr interessant und vom Blickwinkel her ebenfalls, stilistisch klingt aber nicht immer unbedingt der unbeschwerte 20jährige durch, der hier als Ich-Erzähler die Geschehnisse protokolliert. Die Figuren sind zwar gut ausgearbeitet, aber ihre Motive bleiben an manchen Stellen unklar, an denen es Eindeutigkeit bedurfte.
Die massiv vielen Fehler, orthografisch wie grammatikalisch, wilde Interpunktion und Zwiebelfische reißen immer wieder aus dem Lesefluss. Da wird bspw. aus Achmed zwischendurch Ahmed und „naja“ und „na ja“ wechseln sich ab.
Die in anderen Rezensionen als negativ bewertete Liebesgeschichte wiederum empfand ich als sehr real, greifbar. Das innere Ungleichgewicht und der Gewissenskonflikt kommen sehr deutlich an, das Schwarz-Weiß des Covers trifft seinen Inhalt sehr gut. Die Schattenseiten des Lebens werden im Licht nunmal am deutlichsten.
Um bei den ewig langen Schilderungen der zurückgelegten Wege nicht den Faden zu verlieren, muss man schon etwas mehr Konzentration aufbringen, die Dialoge hingegen sind größtenteils knackig.
Das Ende versöhnt mit den genannten Schwächen, wenn auch ein paar Details etwas bemüht erscheinen.
Für die Geschichte an sich gibt es 4,5 Punkte, die Erzählweise verdient ganze 4, bedauerlicherweise gibt es für die Form nicht mehr als 2. Fairerweise runde ich auf glatte 4 Sterne auf, da es ja prinzipiell um den Inhalt geht, der hier zu unterhalten wusste. Im nachdenklichen Sinne.
Was lange währt ... wird richtig gut. Gelungener Spannungsaufbau, erstklassige Erzählweise und interessantes Setting. In der englischen Originalausgabe gelesen. Zweifelsohne ein packendes Buch, dessen Story man genau verfolgen muss. Becketts Beschreibungen sind wie immer sehr bildhaft und genau, aber meines Erachtens ist genau das seine Stärke. Kann den nächsten Hunter kaum erwarten.
Bewertung zu "Zuweilen singt die Callas" von Maria Hellmann
Man hat sie sofort vor Augen, die lebenskluge Kosmopolitin, die sehnsüchtig dem Ende ihres Globetrotter-Daseins entgegenblickt. Sie weiß, was sie will und ist erfahren genug, es nicht mit der Brechstange aus ihrem Gegenüber herauszuholen – auch wenn sie es mühelos könnte.
In einem angenehmen Plauderton, der trotz eines ökonomisch auf sicheren Füßen stehenden Lebens nie protzig wird, erzählt Maria Hellmann die Geschichte der Heidemannschen Haussuche in Europas Süden. Die Eingrenzung auf Italien. Das Suchen und Finden des begehrten Objekts in den Marken. Wo? Ich hab auch erstmal gegoogelt. Lohnt sich aber. Traumhaft!
Für gewöhnlich zitiere ich Bücher in Rezensionen nicht, aber hier mache ich gern die Ausnahme von der Regel. „Strapazen waren schon immer unser Glücksfaktor. Unbeschwert und leicht wollen wir nie durchs Leben dümpeln.“ Warum mich diese beiden Sätze so beeindruckt haben? Sie könnten dem Buch als Untertitel dienen, sind seine Quintessenz und verraten dennoch nicht zu viel. Wo man, bei Menschen, die sich solch eine Immobilie leisten wollen und können, eine gewisse Larmoyanz vermutet, entpuppen sich die Heidemanns als denkende Macher.
Den mit wachsendem Fortgang der Restaurierung des Hauses beginnenden Verfall der beziehungsinternen Harmonie schildert sie eindrücklich. Als Leser ist man froh, es mit intelligenten und selbstironischen Protagonisten zu tun zu haben, die wissen, was sie sich und ihrer Beziehung zumuten können und wie sich aus Trümmerteilen ein wundervolles neues Ganzes erschaffen lässt.
„Zuweilen singt die Callas“ ist mehr als eine humorige Erlebnisschilderung. Wer es mit offenem Geist liest, kann äußerst brauchbare Ratschläge für den Umgang mit Stresssituationen ableiten, wird mit wenig Überraschungen, aber dafür viel Wohlgefühl im Sinne von „Hätte ich auch so gemacht“ oder „Recht hat sie!“ belohnt. Zwischendurch schmeckt man den Baustaub auf der Zunge, riecht das verführerische Bratstück im Forno und hört den Lärm der Hauptstraße. Oder Zucchero und … die Callas!?
Muss man Italien mögen, um das Buch zu lesen? Nein, man mag es danach automatisch – zumindest ein bisschen (mehr).
Der Stil Kris Margos ist ausgefallen. Reportageähnliche Parts, die man boshaft als Infodump bezeichnen könnte, wenn sie nicht so spannend wären, die sich mit detailverliebten Schilderungen abwechseln. Anfangs fiel es mir schwer, Informationen zu filtern, auch blieben mir die Protagonisten noch etwas fremd. Das viele Schwarz und Weiß, Arm und Reich verwischt aber im Laufe der Geschichte, so dass mir beim Lesen Sympathien für beide Seiten aufkamen. Der Bodycount ist relativ hoch und beendet einzelne Spannungsbögen hin und wieder abrupt, jedoch leitet die Autorin immer wieder geschickt auf das große Ganze zurück und steigert die Spannung von Seite zu Seite zu einem fulminanten Ende. Sicherlich ein Roman, bei dem man hellwach sein muss und nicht zu schnell aufgeben darf. Dranbleiben lohnt sich!
Bewertung zu "Lucy in Love: Suche Wohnung <3 Biete Herz" von Ava Lennart
Kaufen. Lesen. Unbedingt. Sofort!
Was soll ich jetzt den Klappentext zitieren oder mich groß aufhalten mit einer Analyse der Figuren oder ... Kurzum: Ich bin dann mal von Walforscher auf Fotograf umgestiegen. Harr, harr, harr.
Sexy, prickelnd, spanisch und romantisch.
Lucy in Love - mi amor!
Über mich
- 17.05.1984
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