Bewertung zu "Wo de lu - Mein Weg - Das Zeitenmeer" von Jidi
Dass „Mein Weg 2“ noch melancholischer sein könnte als sein Vorgänger, hielt ich erst nicht für möglich.
Es ist ein Traum, bittersüß, in dem Jidi einen unsagbaren Verlust verarbeitet und einen Blick auf ihre Seele freigibt.
Tatsächlich erfahren wir hier auch Kleinigkeiten über den mysteriösen Wanderer, der zuvor namenlos und größtenteils unbeteiligt war, und seine eigene, traurige Geschichte.
Die Zeichnungen sind etwas verspielter geworden (was zunächst paradox wirkt), es wurden mehr Details ausgearbeitet – sie sind noch immer wunderschöne Farbenmeere.
Alles erscheint so nachvollziehbar und doch unwirklich, so magisch, dass sich das Lesen wie Schweben anfühlt. Gleichzeitig haftet den Geschichten, in denen häufig Tod und Trauer behandelt werden, eine Schwere an, die eine derartige Wechselwirkung mit den Bonbonfarben eingeht, als tauchte man bunte Kekse in tiefschwarzen, sämigen Kaffee. Übrigens eines meiner liebsten Tätigkeiten überhaupt.