Bewertung zu "Kritik der mörderischen Vernunft" von Jens Johler
Einer der bekanntesten Hirnforscher wird ermordet und der erste Verdacht fällt auf eine Gruppe von Tierschützern, da auch die Hirnforschung zuerst Experimente mit Tieren durchführt. Ein weiterer Mord an einem Hirnforscher findet statt und die Polizei hat immernoch keine heiße Spur. Nur der Wissenschaftsjournalist Troller weiß mehr, da der Mörder, der sich selbst "Kant" nennt, über E-Mail mit Troller Kontakt aufnimmt.
Troller vertraut sich der Kriminalreporterin Jane an und gemeinsam versuchen sie der Sache auf den Grund zu gehen, anfangs ohne die Polizei in ihr Wissen einzuweihen.
Irgendwie scheint es eine Verbindung zwischen "Kant" und Troller zu geben, da der Mörder gewisse Dinge über ihn weiß und in seinen Mails an Troller und Botschaften, die er an den Tatorten hinterlässt, Sätze aus Trollers Buch zitiert, die wiederum Kritik an der Hirnfoschung ausdrücken.
Stehen sich die beiden vielleicht näher als man denkt?
Das Buch ist spannend geschrieben und clever aufgebaut. Bis kurz vor Ende weiß man nicht, wer "Kant" denn eigentlich ist und wie er mit Troller in Zusammenhang steht.
Die Geschichte ist in keinsterweise vorhersehbar.
Es ist allerdings ist es kein Thiller den man so neben herlesen kann. Das Thema stimmt einen sehr nachdenklich und erschreckt in seiner grausamen Realität.
Die Figur Toller ist sehr gut skizziert. Mir gefällt der Charakter sehr gut.
Allerdings stört mich die "Beziehungslinie" ins diesem Buch, die Beziehung zu seiner Tochter find ich wichtig.
Die Zwischenmenschliche Beziehungen zu Jane und die zur Kriminalbeamtin kann getrost wegelassen werden. Ich finde Sie stört und für meinen Geschmack würde es nicht auffallen wenn dies nicht erwähnt wird.
Es ist kein einfacher Thriller, denn die philosophische Thematik, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht, ist an manchen Stellen sehr anstrengend, da man die Fachausdrücke oder Diskussionen wirklich sehr genau lesen sollte um es zu versteht.
Ich hab sie zeitweise übersprungen. Da es mir zu unverständlich war.
Mein Fazit ist: Für anspruchsvolle Wissenschafts-Thiller-Leser ist diese Buch empfehlenswert. Für Menschen wie mich, die nicht allzuviel denken wollen beim Lesen ist es nur eingeschränkt zu empfehlen.
"bücher lesen heißt wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben, über die Sterne"
-Jean Paul -