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LeSuisse

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Frauenmord in Venberg (ISBN: 9783991399315)

Bewertung zu "Frauenmord in Venberg" von Ella Stein

Frauenmord in Venberg
LeSuissevor einem Jahr
Ein schwieriges Thema packend umgesetzt.

Inhalt s. Klappentext. Mit »Frauenmord in Venberg« ist Ella Stein erneut ein Werk gelungen, das herausragt. Mit feinem Gespür hat die Autorin aus Linz eine Geschichte verfasst, der ein tragisches Thema zugrunde liegt, die aber weder weinerlich noch anklagend daherkommt. Nein, sie liest sich spannend und regt einen zum Nachdenken an. Dank griffiger Figuren, einem flüssigen Schreibstil, und Ella Stein-typischem, trockenem, subtil eingestreutem Humor, wird die Story zum Pageturner. Wer bereits andere Bücher der Autorin gelesen hat, weiß, dass sie es meisterhaft versteht, Spannungsbögen aufzubauen und den Leser mit Szenenwechseln und Cliffhangern bei der Stange zu halten. Es ist beeindruckend, wie einem in »Frauenmord in Venberg« das Thema Femizid nähergebracht wird, in dem Motivation und Tat aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird ohne Partei zu ergreifen. Opfer, Täter, Beteiligte – die Autorin lässt sie alle sprechen und uns ihre Sicht der Dinge mitteilen. Daraus wird am Ende ein krimiähnlicher Spannungsroman, der es unterlässt, den mahnenden Zeigefinger zu erheben, sondern vielmehr zwischenmenschliche Abgründe aufzeigt, und daran erinnert, dass niemand davor gefeit ist, in diese zu fallen.

Cover des Buches Die Fliegerinnen (ISBN: 9783894257934)

Bewertung zu "Die Fliegerinnen" von Jeanette Limbeck

Die Fliegerinnen
LeSuissevor 2 Jahren
Mit Haut und Haaren

Über dreihundertsechsundachtzig kurzweilige und packende Seiten war ich Teil des sowjetrussischen 586. Jagdfliegerregiments rund um die Protagonistinnen Katja, Sascha, Natascha, Leysan und Inna. Ich flog mit Ihnen, ich lachte mit Ihnen und ich litt mit Ihnen. Vor allem aber bekam ich hautnah mit, was in den Köpfen der blutjungen Jak-Pilotinnen vorging und welches teuflische Katz und Maus Spiel sie gezwungen waren, mitzumachen, um dem denunziatorischen Staatsgebilde gerecht zu werden, ja um darin zu überleben. 

Jeanette Limbeck hat es geschafft, das Mensch-, insbesondere das Frausein in der Sowjetunion während der Jahre des Zweiten Weltkriegs in einen meisterlich gestrickten Spannungsroman zu packen. Ein Roman, der das Wesen des Krieges anklagt und einmal mehr aufzeigt, wie die Ware Mensch auf dem Schlachtfeld sinnlos verramscht wird. 

Die Autorin beschreibt in klaren Worten und dichten Sätzen einen Staatsmoloch, der seine eigenen Kinder frisst. Sie webt den Leser ein in ein Netz, gesponnen aus fadenscheiniger Ehre, Intrigen und Verleumdungen. Ein wüstes Flechtwerk, das einzig dazu dient das staatliche Gefüge zusammenzuhalten und dem immerhungrigen Ungetüm Menschen ohne Ende zu opfern. Sinnbild für ein Dogma, ein System, das sich bedienen lässt, anstatt für diejenigen da zu sein, die es zu beschützen und zu ernähren hat. Abbild eines Regimes, das nur deshalb funktioniert, weil es jeden Schritt, jedes Wort, ja jeden Gedanken seiner »Untertanen« aufzeichnet, bewertet, einordnet und gegebenenfalls abstraft, nicht selten mit Lagerarbeit, die über kurz oder lang zum Tod führt. Dies unter Mithilfe einer Armada von indoktrinierten Ja-Sagern und einem Volk, die sich vor lauter Angst und in Folge stetiger Manipulation gegenseitig bespitzelt – unter dem Vorwand, das Gemeinwohl stehe über allem.

Ohne Pathos zu verströmen schafft es die Geschichte auch, zu erklären, weshalb Menschen für eine Sache, die sie als gerecht empfinden in den Krieg ziehen und bereit sind, dafür zu sterben. Dabei wird nicht verschwiegen, dass die »gerechte Sache« meist das Produkt von Propaganda und Demagogie ist und mit der Realität nichts zu tun hat. Und, dass es darauf ankommt, auf welcher Seite man gerade steht.

Jeanette Limbeck hat einen Roman verfasst, dessen Inhalt zeitlos und gleichzeitig aufgrund der aktuellen Vorkommnisse hochaktuell ist und gerade deshalb nachhallt. Aus den jeweiligen Perspektiven der Protagonistinnen und natürlich des Antagonisten gesehen, lässt sie den Leser eintauchen in eine Zeit, in eine Handlung, die bald ein Jahrhundert alt ist und dennoch nichts von ihrer Brisanz verloren hat.

Als Leser und Autor hat mich zudem beeindruckt, mit welcher Sorgfalt die Geschichte entwickelt wurde und mit welchem Sachverständnis sie erzählt ist. Die Flugszenen sind derart authentisch dargestellt, dass man annehmen darf, die Autorin habe selbst viele Stunden am Steuerknüppel eines Warbirds verbracht.

Wie zu Anfang erwähnt, hat bei mir Jeanette Limbecks Geschichte »Die Fliegerinnen« jenes Kunststück vollbracht, das wenigen Büchern so gut gelingt: Sie hat mich auf eine Reise mitgenommen. In eine andere Zeit, eine andere Welt, und zwar mit Haut und Haaren. 

Ich durfte den Roman bereits vor der Veröffentlichung im Zuge einer Lovelybooks-Buchverlosung verschlingen und kann eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

Cover des Buches Eine Frage der Chemie (ISBN: 9783492071093)

Bewertung zu "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus

Eine Frage der Chemie
LeSuissevor 2 Jahren
Kurzmeinung: Buch gelesen, Hörbuch gehört und einfach nur begeistert, begeistert, begeistert.
Cover des Buches Spitzweg (ISBN: 9783492071437)

Bewertung zu "Spitzweg" von Eckhart Nickel

Spitzweg
LeSuissevor 2 Jahren
Kurzmeinung: Was für eine Sprache. Ein Buch, das man nicht wegen der Geschichte, sondern der Fabulierkunst wegen liest. Mainstream adjeu.
Cover des Buches Mimis Welt (ISBN: 9783991294368)

Bewertung zu "Mimis Welt" von Ella Stein

Mimis Welt
LeSuissevor 2 Jahren
Was mir gefallen hat? Schlicht alles.

Diese Rezension gilt für beide bisher erschienenen Mimi-Romane, also »Mimis Welt – die Sache mit Dir« und »Mimis Welt – die Sache mit dem Vater«. 

***

Worum es in den Romanen geht? Bitte die jeweiligen Klappentexte lesen.

***

Was mir gefallen hat an den beiden Bänden? Schlicht alles. Angefangen bei der messerscharfen Figurenzeichnung, über die Cliffhanger an jedem Kapitelende, die unerwarteten Wendungen innerhalb, die subtil eingewobene Erotik, der flüssige Schreibstil mit seinen gekonnten witzigen Umschreibungen, die feinfühligen Dialoge, die Perspektivwechsel, die Dichte der Story, bis hin zu den poetisch-philosophischen Reflexionen in den Gedanken oder Monologen der Charaktere, die absolut kitschfrei daherkommen und durchdacht ausformuliert sind.

***

Wenn es jemand versteht einem Unterhaltungsroman Tiefgang, Spannung, Witz und Gefühl einzuhauchen und den Lesenden dabei in keiner Zeile mit unnötigem Gefasel zu langweilen, dann Ella Stein. Die zwei bisher erschienen Mimi-Romane sind in sich geschlossen, doch es gilt höchste Leseempfehlung für beide Bände. Zudem empfinde ich große Bewunderung dafür, wie Ella Stein es geschafft hat, Band 1 und Band 2 so zu verbinden, dass man dem roten Faden der Geschichte nahtlos folgen kann. Das zu Beginn von Band 2 einige Sachverhalte aus Band 1 aufgegriffen und erklärt werden ist gut so und die Autorin hat das meiner Meinung nach geschickt gelöst. Die eingesponnenen Information helfen nicht nur denjenigen Lesern, die direkt mit Band 2 beginne, auf die Sprünge, sondern auch den Lesern von Band 1, die sich vielleicht nicht mehr an alle Gegebenheiten erinnern. Chapeau, liebe Frau Stein und danke für diese Trilogie, deren dritter Teil ich kaum erwarten kann.

Cover des Buches Mimis Welt (ISBN: 9783751995856)

Bewertung zu "Mimis Welt" von Ella Stein

Mimis Welt
LeSuissevor 2 Jahren
Was mir gefallen hat ? Schlicht alles.

Diese Rezension gilt für beide bisher erschienenen Mimi-Romane, also »Mimis Welt – die Sache mit Dir« und »Mimis Welt – die Sache mit dem Vater«. 

***

Worum es in den Romanen geht? Bitte die jeweiligen Klappentexte lesen.

***

Was mir gefallen hat an den beiden Bänden? Schlicht alles. Angefangen bei der messerscharfen Figurenzeichnung, über die Cliffhanger an jedem Kapitelende, die unerwarteten Wendungen innerhalb, die subtil eingewobene Erotik, der flüssige Schreibstil mit seinen gekonnten witzigen Umschreibungen, die feinfühligen Dialoge, die Perspektivwechsel, die Dichte der Story, bis hin zu den poetisch-philosophischen Reflexionen in den Gedanken oder Monologen der Charaktere, die absolut kitschfrei daherkommen und durchdacht ausformuliert sind.

***

Wenn es jemand versteht einem Unterhaltungsroman Tiefgang, Spannung, Witz und Gefühl einzuhauchen und den Lesenden dabei in keiner Zeile mit unnötigem Gefasel zu langweilen, dann Ella Stein. Die zwei bisher erschienen Mimi-Romane sind in sich geschlossen, doch es gilt höchste Leseempfehlung für beide Bände. Zudem empfinde ich große Bewunderung dafür, wie Ella Stein es geschafft hat, Band 1 und Band 2 so zu verbinden, dass man dem roten Faden der Geschichte nahtlos folgen kann. Das zu Beginn von Band 2 einige Sachverhalte aus Band 1 aufgegriffen und erklärt werden ist gut so und die Autorin hat das meiner Meinung nach geschickt gelöst. Die eingesponnenen Information helfen nicht nur denjenigen Lesern, die direkt mit Band 2 beginne, auf die Sprünge, sondern auch den Lesern von Band 1, die sich vielleicht nicht mehr an alle Gegebenheiten erinnern. Chapeau, liebe Frau Stein und danke für diese Trilogie, deren dritter Teil ich kaum erwarten kann.

Cover des Buches Eine Frage der Zeit (ISBN: 9783423146630)

Bewertung zu "Eine Frage der Zeit" von Alex Capus

Eine Frage der Zeit
LeSuissevor 3 Jahren
Was für eine fabelhafte Geschichte

Sollte es diesem Buch an Spannung fehlen, wie eine ungerechtfertigte und in jeder Hinsicht absurde amazon Einstern-Bewertung behauptet, dann hätte es der Autor mit seiner Sprachgewandtheit, feingesponnenem Schalk und einem hohen Grad an Detailwissen, das er geschickt in die Handlung einspinnt, wieder gut gemacht. Doch an Spannung fehlt es dem Buch in keiner Weise. Es ist vielmehr so, dass sie nicht platt und billig daherkommt, um sich dem Cretin vor die Füße zu werfen. Nein, die Spannung biegt sich in weitem elegantem Bogen über die Geschichte und verbindet Anfang und Ende auf noble, unaufdringliche Art und Weise. Da es sich bei der Geschichte aber weder um einen Krimi noch um einen Thriller handelt, sondern vielmehr um einen Abenteuer-Roman – wie es so schön auf dem Buchdeckel heißt – verwebt sich die Spannung in die Details der Erzählung, in die grandiosen Dialoge zwischen den mustergültig gezeichneten Protagonisten und fungiert als Mörtel für die bewundernswerte Fabulierkunst von Alex Capus. Eine Frage der Zeit ist eine mitreißende, stellenweise bewegende aber jederzeit sprachwitzig und geistreiche verfasste Episode der Weltgeschichte, die den Leser ins Afrika der Jahrhundertwende einsaugt, und die irrwitzigen Verfehlungen von Kolonialismus und Krieg mit feinem Gespür in meisterlich gedrechselte Sätze fasst.

Cover des Buches Lautlos wie dein Verschwinden (ISBN: 9783969667873)

Bewertung zu "Lautlos wie dein Verschwinden" von Monika Lüthi

Lautlos wie dein Verschwinden
LeSuissevor 3 Jahren
Kurzmeinung: Packend und berührend zugleich.
Packend und berührend zugleich.

Monika Lüthi hat die Gratwanderung geschafft, die profunden Ängste einer jungen (Über)Mutter mit viel Offenheit, und ohne dabei weinerlich zu werden, zu beschreiben und in einer Story unterzubringen, dass daraus ein spannender Roman geworden ist.

Der Schreibstil hat mir während der gesamten Lesezeit entsprochen - kurze, prägnante, schnörkellose Sätze und stimmige, flüssige Dialoge, passend eingewebt, dazu glaubhafte Charakterisierungen, jede Menge Spannungsbögen, die nicht überzogen wirken und den Leser bei Laune halten. 

Ein rundum gelungenes Debut, das bis zum Ende mit überraschenden Wendungen aufwartet und mit einer geschickt aufgebauten Storyline überzeugt. Klare Leseempfehlung.

Cover des Buches Fahrtenbuch (ISBN: 9783446271388)

Bewertung zu "Fahrtenbuch" von Niklas Maak

Fahrtenbuch
LeSuissevor 3 Jahren
Kurzmeinung: Unterhaltsame Geschichten, geschrieben in einer herrlichen Sprache, die trotz aller Lakonie nie flapsig wirkt, sondern stets elegant bleibt.
Cover des Buches Kängurublues: Dr. Jo Carter - Ärztin im Outback (ISBN: B08V1Z8J4X)

Bewertung zu "Kängurublues: Dr. Jo Carter - Ärztin im Outback" von Emma Sommerfeld

Kängurublues: Dr. Jo Carter - Ärztin im Outback
LeSuissevor 3 Jahren
Kurzweilig, spannend, berührend.

Die Autorin von »Kängurublues«, Emma Sommerfeld, hat mit dem ersten Teil ihrer Trilogie ein höchst kurzweiliges Werk verfasst, das mit gekonnt eingesetzten Spannungsbögen, einer meisterlich konstruierten Dramaturgie und einem vollendeten Schreibstil überzeugt. Besonders im letzten Drittel weist der Roman viele emphatisch beschriebene und berührende Passagen auf und sorgt für feuchte Augen (auch bei einem Mann ;-). Frau Sommerfeld schafft es bravourös, Stimmungen und Gefühle zu vermitteln, aber auch Landschaften und Charaktere zu beschreiben, ohne dass je das Gefühl aufkommt, es wäre zu viel oder zu wenig. Die Balance ist gelungen und erzeugt einen grandiosen Lesefluss. Zudem haben mich mustergültig eingefädelte Story Twists und geniale Cliffhanger gefesselt. Ich freue mich auf den Folgeroman und darauf, die bei der Lektüre von »Kängurublues« liebgewonnenen Figuren dort wieder zu treffen. Dieses Buch ist der Beweis dafür, dass das Leben eben doch die besten Geschichten schreibt und man nie weiß, welche Überraschung hinter der nächsten Ecke auf einen wartet, oder was das Schicksal für einen noch bereithält.

Über mich

  • männlich
  • 27.03.1965

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