LeseLuxx
- Mitglied seit 08.01.2017
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- 20 Bewertungen (Ø 3,7)
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Inhalt:
2018 – im hier und jetzt: Ein typisch amerikanischer Teenager entdeckt plötzlich Veränderungen an sich. Rein körperlich entwickelt er einen enormen Geruchssinn, seine Sehschwäche ist wie von Geisterhand verschwunden. Auch seine schulischen Leistungen verbessern sich enorm.
2118 – einhundert Jahre später: Ein alter, ehemaliger Wissenschaftler und heutiger Arzt bemerkt in seinem gesellschaftlichen Umfeld massive Veränderungen: eine geheimnisvolle Organisation ist nahezu unbemerkt in alle Bereiche des täglichen Lebens eingedrungen und immer weiter auf dem Vormarsch.
Irgrendwie hängt dies alles zusammen – aber wie??
Meine Meinung:
In relativ kurzen Kapiteln wechseln sich die Ereignisse in den beiden Zeitebenen ab. Allein dadurch gelingt es meiner Meinung nach beiden Autoren ausgezeichnet, den Spannungsbogen permanent hochzuhalten und zu steigern. Dazu tragen sicherlich auch die beiden allein aufgrund des Alters so unterschiedlichen Hauptcharaktere Jake und Travis bei. Beide bemerken, dass sich etwas in ihrer Umgebung ändert. Zunächst eher langsam, dann machen aber beide die Bedrohung in Form der Organisation „HFP“ aus. Extrem gut hat mir auch gefallen, dass der eine oder andere Charakter sich als ein anderer herausgestellt hat, als er ursprünglich eingeführt wurde. Mir persönlich hat der Part in der Zukunft etwas besser gefallen. Häufig habe ich gedacht: ja, so kann das Arbeitsleben, der Straßenverkehr, die Weiterentwicklung der KI aussehen. Viele heutige Entwicklungen deuten ja wirklich darauf hin. Die naturwissenschaftlichen Aspekte haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich teilweise sehr konzentrieren musste, um „am Ball“ zu bleiben. Dies trifft insbesondere auf das Thema Wurmloch zu. Die endgültige Verknüpfung der Geschehnisse habe ich schon als Knalleffekt empfunden, war dann absolut logisch hergeleitet.
Der flüssige, klare Schreibstil hat mich sehr angesprochen. Auch der bestimmte, eindeutige Sprachstil hat genau zur Handlung gepasst.
Fazit:
Wer spannende, kurzweilige Unterhaltung mit naturwissenschaftlichen Aspekten mag, kommt hier absolut auf seine Kosten. Das Interesse an den beiden Fortsetzungen ist bei mir eindeutig geweckt….
Ich vergebe fünf von fünf Sternen!
Bewertung zu "Tief im Wald und unter der Erde" von Andreas Winkelmann
Inhalt:
Das Buch beginnt relativ klassisch: Eine Familie, die auf der Durchreise ist, wird überfallen. Schauplatz: Eine Sumpflandschaft in Lousiana. Auffällig ist hier aber schon, mit welcher Brutalität der Täter die Familie fast vollständig auslöscht. Nur ein Mitglied kann mit Mühe entkommen. Vieles deutet zunächst auf einen Serienkiller hin.
Nachdem die die Hauptcharaktere in die Handlung eingeführt sind, kommt nach und nach eine weitere Note in den Plot: Der Leser wird mit einer tief in der Bevölkerung verwurzelten Legendenbildung vertraut gemacht: Es geht um den geheimnisvollen Mythos der „ Rougarous“. Relativ kristallisieren sich zwei Lager: Eine Gruppe Jäger und eine geheimnisvolle Familie, die gejagt wird. Beide Gruppen verbindet seit Jahrhunderten eine mörderische Blutfehde. In einem extrem nervenaufreibendem Finale soll ein endgültiger Sieg herbeigeführt werden….
Meine Meinung:
Dem Autor ist ein wirklich bemerkenswertes Werk gelungen: Ein sehr starker Prolog, der mich wirklich begeistert und neugierig gemacht hat. Die spannende Handlung wird stetig vorangetrieben. Durch geschickte Wechsel der einzelnen Perspektiven bzw. handelnden Personen ist bei mir keine Langeweile aufgekommen. Sehr gut hat mir der geschichtliche Hintergrund und Aspekt der Akadier/Cajuns gefallen. Direkt im Anschluss der Buchlektüre habe ich mich noch etwas mit dem Thema beschäftigt, das mir bis jetzt nicht so geläufig war. Im Buch selbst war es an manchen Stellen meiner Meinung nach etwas verwirrend und hat einen kleinen Bruch im Handlungsablauf gegeben, aber wegen des Gesamtzusammenhangs wohl erforderlich. Bei den Hauptpersonen (insbesondere Eric) habe ich etwas Tiefe vermisst, ich hätte gern noch etwas mehr über ihn erfahren. Die Sprache des Autors ist klar, die Umgebung in den Sümpfen wird gut und atmosphärisch beschrieben. Die absoluten Höhepunkte des Buches habe ich in den Schilderungen der Metamorphosen und Kämpfen empfunden. Dies habe ich in der Art und Weise selten gelesen. Weitere Pluspunkte: Die Grenzen zwischen den Lagern sind hin wieder fließend, wer ist „gut“, wer ist „böse“? Kann man das überhaupt trennen? Das mythologische Thema der „wilden Jagd“ ist natürlich auch extrem spannend. Ich verweise an der Stelle einfach mal auf das Internet. Das Ende der Handlung habe ich als nicht überraschend, aber logisch empfunden.
Fazit:
Eine klare Empfehlung für diejenigen, die spannende, kurzweilige Unterhaltung mit Horroraspekten und einem Hauch Mythos mögen.
Ich vergebe vier von fünf Sternen!
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- 08.01.2017