Lesefreude

Dottor Quaranta ist zwar schon seit einiger Zeit in Rente, trotzdem lässt den ehemaligen Polizeibeamten sein alter Beruf nicht los. Auch in diesem Teil schlittert er wie von selbst in eine Selbstmordserie älterer Herren hinein, welche ihn dazu veranlasst etwas genauer hinzusehen. Wieso bringen sich immer wieder Männer um? Und wieso sind diese Männer alle auf einem gemeinsamen Bild drauf, welches er bei einem der Opfer findet? Wie hängt das alles zusammen und was hat das mit einem Waisenhaus zu tun? Quaranta macht sich mit seiner Freundin Franca auf die Suche nach den Hintergründen.

Es war mein erster Krimi dieser Reihe, aber das hat man finde ich garnicht gemerkt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir wichtige Infos aus den vorherigen Teilen fehlen, sodass ich die Geschichte nicht verstehen könnte. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und ich finde es super, dass es so gut zu der Geschichte und auch dem Titel passt. Es ist zwar sehr schlicht, reicht aber völlig aus. Auch der Schreibstil gefiel mir gut. Er hat den Leser direkt abgeholt. Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist, dass wirklich viele italienische Wörter verwendet werden. Das meiste wird zwar noch übersetzt und nach einer Weile weiß man bestimmte Sachen auch. Allerdings hat das irgendwie den Lesefluss gestört. Ich bin noch hin- und hergerissen ob ich es cool authentisch oder etwas zu viel finde. Was ich aufjedenfall etwas verwirrend fand, waren die vielen recht ähnlich klingenden italienischen Namen. Da bin ich manchmal durcheinander gekommen, wer jetzt nochmal wer war.
Das ist aber natürlich reine Geschmackssache, daher ziehe ich hierfür auch keinen Stern ab!

Ich werde mir aufjedenfall die vorherigen Bänder auch noch besorgen! :)

Tom möchte einen Briefroman schreiben und dafür die Hilfe einer KI in Anspruch nehmen. Nachdem er eine Konversation mit ihr angefangen hat, taufte er sie auf den Namen "Bel-Ami". Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten, Missverständnissen und allgemeinen Fragen, die geklärt wurden, gibt Tom Bel-Ami immer wieder Instruktionen und die KI schreibt sie entsprechend im Romanstil um.

Ich habe mich sehr durch das Cover vorne sowie hinten angesprochen gefühlt. Bei mir lag eine Erklärung der einzelnen Buchstaben bei, was ich richtig cool fand, da Buchcover normal nie erklärt werden, sondern einfach existieren.
Der Schreibstil war durchgängig im Chat-Modus, es ist also kein typisches Buch, welches man in einem Lesefluss durchliest. Den Anfang fand ich etwas langwierig, da wirklich lange allgemeine Fragen zu Literatur und Schreibstilen etc. geklärt werden, bevor es überhaupt mal mit dem angeteaserten Briefroman losgeht. Einerseits zwar schon auch sehr spannend und lehrreich, allerdings hatte ich einfach was anderes erwartet.
Als es dann jedoch zu dem Briefroman ging, wurde ich sofort wieder abgeholt. Das hin und her zwischen Tom und der KI und die immer wieder vorgenommenen Abänderungen in Texten haben einem das Gefühl gegeben, mitten in einer Autorensession dabei zu sein. 

Alles in allem ein schönes Buch, welches gut darstellt, wie eine KI einem helfen kann, eine Geschichte - aber natürlich auch ein Buch - zu schreiben.

Der Übersetzer Michael Reichmann hat sich auf den Weg gemacht, eine Fahrradtour durch Deutschland zu machen. Dabei möchte er seine Gedanken sortieren und über seine Fehler der vergangenen Zeit, sowie die gemeinsamen Jahre mit seiner Familie zurückdenken. 

Das Cover ist nicht sehr auffällig gestaltet, aber irgendwie hatte genau das mich auf den ersten Blick angesprochen. Als ich das Buch aufgeschlagen und angefangen habe zu lesen, habe ich direkt gemerkt, dass es sich hier um kein Buch für zwischendurch handelt. Der Schreibstil liest sich gut, jedoch hatte ich manchmal das Problem dem Verlauf der Geschichte zu folgen. Die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind fließend und waren für mich nicht immer sofort auf den ersten Blick erkennbar. Da hätte ich mir eine größere Abgrenzung gewünscht.

Die Geschichte an sich fand ich sehr spannend und sehr realitätsnah. Es gibt sicherlich viele Menschen, die sich mit Michaels Situation identifizieren können und sich in ihm wiederfinden. Auch die Ausflüge in die Vergangenheit - wodurch man nach und nach seine ganze Geschichte erfahren hat - haben mir sehr gut gefallen. Ich hätte mir eben nur eine deutlichere Abgrenzung zur Gegenwart gewünscht, sodass gleich ersichtlich ist, in welcher Zeit ich mich gerade befinde. 

Es ist aufjedenfall keine leichte Kost, man muss beim Lesen immer dabei bleiben und mit viel Aufmerksamkeit die Geschichte verfolgen. Doch die Tiefgründigkeit hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich das Buch aufjedenfall weiterempfehlen kann!

In den 1960er Jahren treffen sich zwei völlig fremde Menschen mitten auf dem Ozean. Doch das soll nicht ihre einizige, zufällige Begegnung miteinander bleiben.
Das Leben der kleinen Amritha und des Besatzungskindes Derek könnte unterschiedlicher nicht sein. Amritha wächst die ersten Jahre ihres Lebens in Indien auf, bis ihre Mutter beschließt, mit ihr und ihrer Schwester nach England überzusiedeln. Derek wiederum wächst in Deutschland auf und nachdem er viele Jahre zur See gefahren ist, weiß er nicht so recht, was er mit sich und seinem Leben anfangen soll. Doch etwas verbindet die beiden auch miteinander - doch was könnte das sein?

Leider habe ich mir Anfangs etwas schwer getan, in die Geschichte reinzufinden. Der Autor hat einen sehr ungewöhnlichen Schreibstil, welcher nicht allzu viele Dialoge beinhaltet und an den man sich erst gewöhnen muss. Doch nachdem ich ein paar Seiten gelesen und in Amrithas Geschichte abgetaucht war, bin ich immer besser in ihr und Dereks Leben reingekommen. Störend war nur leider, dass es immer wieder Rechtschreib- und Grammatikfehler gab, welche einen aus dem Lesefluss gerissen haben. Auch waren Dialoge nicht immer als solche gekennzeichnet, sodass man nochmal paar Sätze zurückspringen musste, um den Abschnitt nochmal in richtiger Betonung und für sich verständlich zu lesen. 

Die Idee der Geschichte finde ich total spannend. Zwei unterschiedliche Menschen, die jeweils auf den unterschiedlichsten Enden der Welt aufgewachsen sind und so unterschiedliche Geschichten hinter sich haben, verbindet am Ende doch so viel. Ich finde es total schön und denke selber oft darüber nach, wo eine flüchtige Begegnung in der S-Bahn z.B. wohl auf dem Weg hin ist und was der Tag und das Leben für sie wohl noch bringen wird. Sich dann tatsächlich nochmal zu treffen und genau diese weiteren Geschichten austauschen zu können - eine schöne Idee, welche das Buch besonders gemacht hat.

Nach ihrem Abitur zieht Eli in die Großstadt in eine WG und findet sich ganz schnell in einem kompletten Gefühlschaos wieder. Ihre beiden Mitbewohner Max und Nik verdrehen ihr von Tag 1 an den Kopf. Beide sind so unterschiedlich, wie man als Mensch nur sein kann. Wird sie die richtige Wahl treffen und am Ende auf ihr Herz hören?

Das Cover hat mich sofort angesprochen und lädt dazu ein, das Buch aufzuschlagen. Ich fand es schön, in die Zeit vom Anfang des Jahrhunderts zurückzureisen, in der chatten noch etwas total seltenes und aufregendes war. Leider bin ich aber nicht so 100% in die Geschichte reingekommen. Es waren sehr viele Rechtschreib- und Grammatikfehler in dem Buch, sodass der Lesefluss immer wieder unterbrochen wurde. Hier müsste wirklich nochmal eine Überarbeitung stattfinden, da es super schade ist, den Leser durch so unnötige Fehler zu verlieren...
Die Idee der Geschichte fand ich eigentlich ganz cool - es muss ja nicht immer was total individuelles und ausgefallenes sein. Manchmal reicht auch einfach schon der ganz normale Alltag. Allerdings fand ich Eli oft etwas sehr weinerlich und in manchen Situationen auch einfach nervig. Mit ihrem Charakter konnte ich mich so garnicht identifizieren, da sie aus Dingen Probleme gemacht hat, wo ich persönlich nichtmal annähernd ein Problem gesehen hätte.

Alles in allem kann man das Buch aber gut lesen. Es ist eine schöne und seichte Geschichte für zwischendurch, die nicht viel Konzentration erfordert. 

Zoey ist erst kürzlich in eine neue Stadt gezogen und muss dort schon etwas erleben, was man wirklich niemanden wünscht! Sie wird mehr tot als lebendig im Flussbett eines durch den Great Smokey Mountain National Parks fließenden Flusses aufgefunden. Der Fall gibt nicht nur der dortigen Polizeichefin, sondern auch dem Park Ranger Cole sowie dem FBI Rätsel auf. Wer könnte das gewesen sein? Leider erlitt Zoey einen Gedächtnisverlust und kann somit keine wichtigen Tipps zur Auflösung des Falles geben. 

Mir hat das Buch von Anfang an sehr gut gefallen. Man kommt super schnell in die Geschichte rein und ist sofort voll dabei. Wer kann einer jungen Frau, etwas so schlimmes antun? Und was ist der Hintergrund dieser schrecklichen Tat?
Die Autorin kannte ich vorher noch nicht, aber ich bin wirklich sehr froh, dass ich das jetzt tue. Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Man konnte sich jede Szene schön bildlich vor seinem inneren Auge vorstellen und ich hatte immer meinen eigenen Film im Hintergrund mitlaufen. Auch der Spannungsbogen gefiel mir sehr gut. Ich habe in meinem Kopf immer die Indizien mitgedacht und bei beiden Fällen überlegt, wer es gewesen sein könnte und wieso er oder sie die Tag begangen hat.
Außerdem finde ich es immer cool, wenn man die Geschichte nicht nur aus einer Perspektive liest, sondern als Leser in mehrere Rollen schlüpfen kann. Manchmal kann das etwas verwirrend sein, wenn nicht klar gekennzeichnet ist, wessen Sicht man gerade liest, aber das war hier garnicht der Fall.

Ich finde das Cover nicht so wirklich ansprechend, daher weiß ich nicht, ob ich im Bücherregal danach gegriffen hätte.
Aber es lohnt sich definitiv, das Buch in die Hand zu nehmen und in die Geschichte von Zoey, Cole, Ethan und Jessica einzutauchen :)

Die Kurzgeschichtensammlung wartet mit einem super schönen Buchcover auf! Alleine das lässt einem schon zu dem Buch greifen und führt einem nach dem Aufschlagen in verschiedene Welten der Münchner Uni. Mir hat tatsächlich jede einzelne Kurzgeschichte sehr gut gefallen. Alle lassen sich in einem sehr schönen Lesefluss gut durchlesen und holen einen total ab. 

Aufjedenfall für alle, die sich für mystische Geschichten und übernatürliche Geschehnisse interessieren empfehlenswert!