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Lesemaus_12

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Blitzeinschlag im TerriTorium (ISBN: 9783958541504)

Bewertung zu "Blitzeinschlag im TerriTorium" von Christine Werner

Blitzeinschlag im TerriTorium
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Mit Leichtigkeit schreibt Christine Werner über das Verliebtsein, Freundschaft und Familie
Cupcakes, Regenbögen und eine große Familienpizza

"Habe ich schon gesagt, dass man sich an Backrezepten festhalten kann, wenn sich um einen herum die Welt ändert? Warum kann Liebe nicht wie ein Backrezept sein? Zutaten rein, gut durchrühren, am Ende kommt was Süßes raus."

-S.87


Meine Gedanken:

Bisher kenne ich nur Jugendbücher für ältere Jugendliche, die das Thema Queerness beinhalten. Daher finde ich es gut, dass Christine Werner dieses Thema in ein Buch verpackt, welches auch an eine noch jüngere Zielgruppe gerichtet ist. Dabei bleibt sie innerhalb der Geschichte immer noch realitätsnah. Immerhin gibt es immer noch Personen, die Queerness ablehnen, was im Buch auch vorkommt. Dass es immer noch solche Menschen gibt, ist natürlich mega schade. Des Weiteren stehen auch Patchwork- und Regenbogenfamilien im Vordergrund, was ich so bedeutsam finde, denn die Gesellschaft hat sich mittlerweile so pluralisiert, dass sich vielfältige Formen des Zusammenlebens etabliert haben. Umso wichtiger ist es dementsprechend solche Familienformen in Büchern aufzunehmen, denn diese sind genauso normal wie die typischen Bilderbuchfamilien. Bestimmt freut sich auch der eine oder andere, sein Familienmodell in einem Buch wiederzufinden.

Die Protagonistin Theresa Emmanuelle Rosa Rohrbrach-Ibrahim, oder auch einfach nur Terri, mochte ich eigentlich sehr gerne. Sie hat eine positive Einstellung, sprüht nur so vor Energie und ist auch wissensdurstig. Außerdem liebt sie es zu backen, am liebsten Cupcakes. Bereits mit dieser Eigenschaft konnte sie bei mir punkten. Allerdings gab es ein paar Momente, in denen sie für ihr Alter zu kindisch reagiert hat oder overdramatic war. Ich fand es teilweise auch echt anstrengend, dass sie bei gefühlt jeder Gelegenheit andeutet, dass sie Star Wars liebt. Irgendwann wurde es einfach zu viel und daher zu gezwungen. Ich hätte es auch verstanden, wenn sie es ein paar Male weniger aufgegriffen hätte. Nichtsdestotrotz ist Terri im Großen und Ganzen ein sympathisches Mädchen.

Als sie von Sema, der Partnerin ihres Vaters, zum ersten Mal von den Liebesblitzen hört, die für den Zustand ihrer Mutter und ihrer besten Freundin verantwortlich sein könnten, fängt sie sofort an, diese genauer zu erforschen. Mithilfe von verschiedenen Informationsquellen versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei hält sie ihre Ergebnisse in einem Notizbuch fest. Ich hatte viel Spaß Terri bei ihrer Forschung zu begleiten und musste oft schmunzeln.

Mir hat die Art und Weise gefallen, wie die Autorin die Geschichte erzählt hat. Zu Beginn jeden Kapitels finden wir einen Ausschnitt von Terris Gedanken, die uns näher zu der Protagonistin bringen. Das Buch wird auch durchgehend aus der Terris Perspektive erzählt, wodurch alles nochmals humorvoller und unterhaltsamer gewirkt hat. Insgesamt herrscht im Buch eine locker leichte Atmosphäre zum Wohlfühlen, die einfach nur gute Laune macht. Der Schreibstil passt auch perfekt zur Zielgruppe.

Fazit:

Nicht nur das Cover versprüht gute Laune, sondern auch der Inhalt. Mit Leichtigkeit schreibt Christine Werner über das Verliebtsein, Freundschaft und Familie, vergisst aber nicht die Geschichte mit Cupcakes und einer großen Familienpizza zu verfeinern. Ich kann dieses Buch allen Kindern ab 11 Jahren nur wärmstens empfehlen. Allerdings bin ich mir sicher, dass Leute außerhalb der Zielgruppe ebenfalls ihre Freude an diesem Buch haben werden. Von mit gibt es 4 von 5 Cupcakes!


Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/04/11/cupcakes-regenbogen-und-eine-grose-familienpizza-blitzeinschlag-im-territorium/

Cover des Buches Sechs Leben (ISBN: 9783958541627)

Bewertung zu "Sechs Leben" von Véronique Petit

Sechs Leben
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein Jugendbuch, welches definitiv zum Nachdenken, aber auch zum Mitfiebern anregt
Wie viele Leben braucht das Glück?

"Weißt du, was Louison sagt? Sie sagt, dass Leute, die dauernd Computerspiele machen, Angsthasen sind, die sich vor dem echten Leben fürchten."

-S.75


Meine Gedanken:

Stellt euch vor, ihr hättet mehr als nur ein Leben. In der Welt, in der der Protagonist Gabriel lebt, gibt es Menschen, die mehr als nur ein Leben haben. Diese nennt man Multis, während die Menschen mit nur einem Leben als Monos bezeichnet werden. Am 15. Geburtstag erhält man das Testergebnis aus dem Staatslabor, welches einen darüber informiert, wie viele Leben man hat. Es ist bereits sehr selten, mehr als nur ein Leben zu besitzen. Immerhin verfügen statistisch gesehen 91% der Menschen nur ein einziges Leben. Da grenzen sechs fast an ein Wunder. Gabriel ist natürlich vollkommen aus dem Häuschen, denn das heißt schließlich, dass er riskante Dinge tun kann ohne zu sterben, oder? Er stürzt sich ohne zu Überlegen direkt in unnötige Risiken und verliert dabei vielleicht das ein oder andere Leben.

Ich finde das Thema mit den Bonusleben wirklich sehr spannend. Das Buch zeigt, wie verschieden Menschen mit ihren Bonusleben umgehen. Während die einen lebensgefährliche Aufgaben übernehmen, um der Menschheit zu helfen, so stürzen sich andere in waghalsige Abenteuer. Gabriel gehört eher zu der letzteren Sorte. Er handelt impulsiv und vor allem naiv. Man muss aber auch anmerken, dass er erst 15 ist. Sähe seine Entscheidung anders aus, wenn die Testergebnisse erst ab dem 18.Lebensjahr bekanntgegeben werden? Zudem entstehen auch soziale Spannungen zwischen Monos und Multis. Es gibt Multis, die sich mit ihren Bonusleben für etwas Besseres halten. Von dieser Einstellung sind die Menschen mit nur einem Leben natürlich sehr genervt.

Mehr als nur ein Leben? Das klingt doch voll gut, würden jetzt die meisten spontan sagen. Ich finde es gelungen, dass das Buch auch die Schattenseiten eines Multis bespricht. Es ist nicht unvorstellbar, dass solche Menschen von Anderen missbraucht werden. Auf den ersten Blick würde es einem ja auch nicht in den Sinn kommen, dass es Nachteile geben könnte, wenn man mehr als ein Leben hat. Daher die zentrale Frage des Buches: Fluch oder Segen?

Was ich auch noch sehr spannend fand, waren die verpflichtenden Gruppengespräche für Multis bei der Schulpsychologin. Da dem Schulleiter immer der aktuelle Status bezüglich der Anzahl der Leben bekannt gegeben werden muss, kann man sich nicht vor diesen Sitzungen drücken. Hier bekommen die SchülerInnen die Möglichkeit über ihre Gefühle als Multi zu reden. Es entstehen immer wieder sehr interessante Diskussionen, die ich gespannt verfolgt habe. Gabriel erhält auch Ansätze, wie er sein Leben führen möchte bzw. was in seinem Leben wirklich zählen sollte.

Beim Abendessen unterhält sich Gabriel oft mit seiner Familie über seine Bonusleben. Bei diesen Gesprächen kommt auch die Meinung seiner 12-jährigen Schwester Louison zum Ausdruck, die oft nicht mit der von Gabriel übereinstimmen. Ihre Bemerkungen waren echt einleuchtend , weshalb ich davon ausgegangen bin, dass sie später noch eine etwas größere Rolle spielen wird. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass die Nebencharaktere zu sehr im Hintergrund standen. Sie waren einfach irgendwie da und wirkten nicht so greifbar, was womöglich am schnellen Tempo der Geschichte liegen könnte. Ich hätte gerne mehr von ihnen gelesen, vor allem von Tely.

Fazit:

Véronique Petit hat mit „Sechs Leben“ eine raffinierte Geschichte zu Papier gebracht, welche sich auf eine einzigartige Weise mit der Frage „Was zählt im Leben?“ auseinandersetzt. Es regt definitiv zum Nachdenken an, lässt einen aber auch zugleich mit fiebern. Eine gelungene Mischung für ein Jugendbuch! Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes!


Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/04/08/wie-viele-leben-braucht-das-gluck-sechs-leben/

Cover des Buches The Second Princess. Vulkanherz (ISBN: 9783551584427)

Bewertung zu "The Second Princess. Vulkanherz" von Christina Hiemer

The Second Princess. Vulkanherz
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein nettes Romantasy-Buch für zwischendurch. Jedoch gab es ein paar Sachen, die meiner Meinung nach zu kurz kamen.
Die dunkle Seite der Krone

"Aber", fuhr sie fort, "ich fand immer, dass die Sterne viel aufregender sind als der Mond."

[...] "Wieso?", fragte ich erneut.

"Weil sie silbern leuchten und die Schönheit desjenigen reflektieren, der sie ansieht"

-S.100f


Meine Gedanken:

Wenn ihr mich kennt, dann wisst ihr, dass ich mega gerne Romantasy-Bücher lesen. Aus diesem Grund konnte ich auch zu „The Second Princess – Vulkanherz“ nicht nein sagen, zumal der Klappentext schon vielversprechend klang.

Was ich dem Buch hoch anrechne, ist, dass die Spannung nicht all zu lange auf sich warten lässt. Das unerwartete Ereignis hat nicht Saphina aus der Bahn geworfen, sondern auch mich vom Hocker gehauen. Das Mysteriöse ist, dass niemand sich davon beirren lässt außer Saphina, was bereits sehr merkwürdig ist. Auch als LeserIn entgeht einem nicht, dass an der Sache irgendetwas faul ist. Allerdings kann die jüngste Prinzessin sich damit nicht so intensiv auseinandersetzen, wie sie möchte, sondern muss ihr bisheriges Leben auf einmal komplett umkrempeln. Ich war sehr gespannt, was auf die Protagonistin jetzt zukommen würde. Jedoch hat die Spannung danach ein wenig nachgelassen. Vor Saphina wird für lange Zeit noch so einiges noch verheimlicht und ich hatte das Gefühl, dass dadurch die Spannung auf unnatürliche Weise aufrecht erhalten wurde. Es wirkte auf mich etwas erzwungen. Das hat sich aber zum Glück gelegt, denn danach ging es eigentlich erst so richtig los. Ich habe sogar schon damit gerechnet, dass das Buch mit einem fetten Cliffhanger enden wird und ich ewig auf den zweiten Band warten muss, aber keine Sorge, das Buch ist ein Einzelband und somit in sich abgeschlossen.

Saphina und ich sind sehr verschieden. So gab es Situationen, in denen ich sicherlich anders gehandelt hätte als sie, aber das heißt nicht, dass ich sie nicht mochte. Es gab ein paar Entscheidungen, die ich als nicht angemessen empfunden habe gegenüber den anderen, aber im Großen und Ganzem war sie mir eigentlich recht sympathisch. Jedoch muss ich zugeben, dass ich faszinierter von Dante war, weil er ein wirklich sehr interessanter und vor allem gut geschriebener Charakter ist. Zu Beginn wurde man noch nicht so richtig schlau aus ihm und er hat immer einen mysteriösen Eindruck gemacht. Ich mochte es, dass man ihn nicht wirklich durchschauen konnte. Saphina fand diese Tatsache zwar nicht so berauschend, aber wäre ich in ihren Schuhen, hätte mich das auch frustriert. Da ich aber nur die Leserin bin, habe ich dem bezüglich natürlich eine andere Einstellung XD

Das unerwartete Ereignis führte dazu, dass Dante und Saphina auf einmal zusammen arbeiten müssen, was sich als nicht ganz so einfach gestaltet, zumal die beiden sich noch nicht richtig kennen. Jedoch schaffen es die beiden, auch nach einem holprigen Start, an dem beide ein bisschen Mitschuld tragen, sich Schritt für Schritt auf einander zu verlassen und Vertrauen aufzubauen. Ich mag es, wenn man mitverfolgen kann, wie sich sowas zwischen den Charakteren langsam entwickelt und immer stärker wird!

Am Ende hat es mich gewundert, dass die Mutter eine untergeordnetere Rolle gespielt hat, als erwartet. Immerhin war sie in dem Ganzen auch involviert, wenn auch nur in einem gewissen Grad und nicht direkt. Sie stand jedoch für meinen Geschmack etwas zu sehr im Hintergrund.

Zudem war mir die Auflösung des unerwarteten Ereignis doch ein bisschen zu einfach. Zumindest wurde die Erklärung in ein paar kurzen Sätzen abgeschlossen und es gab es keine große Erklärung. Das hat mich tatsächlich ein wenig enttäuscht, was daran liegt, dass ich mit eine spektakuläreren Auflösung gerechnet habe. Vielleicht hatte ich aber auch zu hohe Erwartungen.

Fazit:

Ich habe „The Second Princess – Vulkanherz“ ganz gerne lesen, nur gab es doch ein paar Sachen, die meiner Meinung nach zu kurz kamen. Daher war es für mich eher ein Buch für zwischendurch. Nichtsdestotrotz sollte jeder Romantasy-Liebhaber mal einen Blick in dieses Buch werfen. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes!


Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/03/30/die-dunkle-seite-der-krone-the-second-princess-vulkanherz/

Cover des Buches Free like the Wind (ISBN: 9783499004001)

Bewertung zu "Free like the Wind" von Kira Mohn

Free like the Wind
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Der zweite Band der Kanada-Reihe von Kira Mohn

"Als wir im Jasper National Park waren … ich hatte dort so oft das Gefühl, dass ich … anders atme. Dass jeder Schritt auf einem Weg, den ich noch nie gegangen bin, etwas Besonderes ist. Als würde sich etwas in mir vergrößern, allein dadurch, dass ich an einem Ort bin, an dem ich noch nie war."

-S.339


Meine Gedanken:

Mir hat bereits der erste Teil „Wild like a River“ der Kanada-Reihe so gut gefallen, sodass ich logischerweise auch unbedingt den zweiten Band lesen wollte. Die Protagonisten Rae und Cayden hat man schon kurz im ersten Band kennengelernt, aber nur sehr flüchtig. Während Rae mir auf Anhieb sympathisch war, hatte ich das Gefühl, dass Cayden hinter seiner Fassade einiges verbirgt und genau dies wollte ich herausfinden!

Auch wenn Havens und Jacksons Geschichte schon eine gewisse Tiefe beinhaltet, so würde ich sagen, dass Raes und Caydens Geschichte doch nochmals schwerer auf der Seele liegt. Man kann schon aus der Inhaltsangabe entnehmen, dass sowohl Rae als auch Cayden mit etwas zu kämpfen haben, das ihr Leben momentan belastet.

Für einige mag es nicht so verständlich sein, aber ich habe mich sehr gefreut zu lesen, dass Rae vietnamesische Wurzeln hat. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst Vietnamesin bin und bisher in noch fast keinem Buch, welches ich bisher gelesen habe, eine vietnamesische Figur aufgetaucht ist. Wenn dies doch der Fall war, dann war diese ein Nebencharakter. Deshalb bedeutet es mir irgendwie sehr viel, als ich erfahren habe, dass Rae vietnamesischer Herkunft ist.

Man merkt sofort, dass Rae eher bedrückt und vor allem ziellos durch das Leben geht und nicht wirklich sie selbst ist bzw. sein kann. Was sie davon abhält, erfährt man natürlich im Laufe der Handlung, aber das Päckchen, das sie auf ihren Schultern trägt, ist keinesfalls leicht. Bereits zu Beginn kann man entnehmen, dass es etwas ist, dass ihre Familie ein wenig auseinander gebracht hat und vor allem das Verhältnis zwischen Rae und ihrer Mutter belastet. Auch ich musste es erstmals verdauen, als ich es gelesen habe, was für ein Ereignis die Ursache dafür ist.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man von Cayden in „Wild like a River“ nicht den sympathischsten Eindruck hatte, aber mich haben vor allem seine tiefgründigen Bemerkungen gegenüber Jackson, die vielleicht sogar als Ratschläge gedeutet werden könnten, sehr neugierig auf ihn gemacht. Wie ich oben schon erwähnt habe, war ich mir sicher, dass er etwas hinter seinem Auftreten verbergen möchte. Es kann gar nicht an einem vorbeigehen, dass Cayden ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater hat. Je mehr von ihm preisgegeben wird, desto besser versteht man sein arrogantes und distanziertes Verhalten.

Eine Wanderung war definitiv das, was die Protagonisten gebraucht haben. Nur sie und die Natur. Keine Erwartungen, keine Last. Dass ausgerechnet Rae und Cayden zusammen aufbrechen, ist zunächst ungewöhnlich, vor allem weil sie am Anfang nicht das beste Verhältnis haben. Dafür wirkte die langsame Annäherung der beiden auf mich sehr authentisch – auf eine Art und Weise auch ruhig, die mir sehr gefallen hat. Die Reise ermöglicht es ihnen den Gegenüber besser kennenzulernen, Gedanken zu teilen, die sie bisher nicht ausgesprochen haben und dadurch ein gewisses Vertrauen aufzubauen. Daher war ich auch so überrascht, dass ihr Ausflug nur eine Woche gedauert hat. Das kam mir tatsächlich nämlich nicht so kurz vor.

Während man im ersten Band bereits zu Beginn der Geschichte die Natur des Jasper National Parks bewundern konnte, so steht im zweiten Band die Wandertour erst ein wenig später an. Auch hier kann ich nur wieder davon schwärmen, wie atemberaubend der Schauplatz ist und dass der wunderbar flüssige Schreibstil der Autorin die Atmosphäre des Nationalparks einfach perfekt eingefangen hat. Leider war ich bisher noch nie selbst in Kanada, aber dieses Buch hat mein Fernweh auf jeden Fall noch stärker gemacht, als es sowieso schon ist, falls das überhaupt geht.

Fazit:

Kira Mohn konnte mich auch mit dem zweiten Band ihrer Kanada-Reihe vollends überzeugen. Neben der eindrucksvollen Atmosphäre Kanadas, konnten mich auch die Charaktere mitreißen, die diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes!


Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/03/21/der-zweite-band-der-kanada-reihe-free-like-the-wind/

Cover des Buches The Music of What Happens (ISBN: 9783846601136)

Bewertung zu "The Music of What Happens" von Bill Konigsberg

The Music of What Happens
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Viel Potenzial, welches nicht ganz ausgeschöpft wurde

"Mom redet immer davon, dass in der Welt so viel Scheiße abgeht und dass es meine Entscheidung ist, wie ich damit umgehe. Der sicherste Weg unglücklich zu werden, ist, mit finsterem Blick durchs Leben zu gehen, sagt sie und da hat sie recht. Man muss in der Dunkelheit immer nach Licht und Farbe Ausschau halten, denn sie sind immer da, auch wenn es einem manchmal schwerfällt, sie zu erkennen."

- S.53


Meine Gedanken:

Zunächst muss ich sagen, dass mir der Titel des Buches wirklich sehr gut gefällt. Er bekommt gegen Ende des Buches auch eine größere Bedeutung, die ich als wirklich schön empfand. Allerdings konnte mich die Geschichte um Jordan und Max nicht ganz so überzeugen, wie erhofft.

Die Grundidee des Buches fand ich super, weshalb ich mich auch sehr auf das Lesen gefreut habe. Jedoch habe ich schon lange nicht mehr so lange gebraucht ein Buch zu beenden. Ich musste mich teilweise regelrecht zwingen, dieses Buch wieder in die Hand zu nehmen, nachdem ich es seit Wochen nicht mehr angefasst habe. Das lag daran, dass mich die Geschichte nicht wirklich in ihren Bann ziehen konnte, was womöglich mit der fehlenden Spannung, die mich ans Buch fesseln sollte, und mit dem fehlenden Funken zwischen Jordan und Max zusammenhängt. Zusammen waren die beiden schon recht süß, aber das erhoffte Knistern habe ich leider nicht gespürt. Zudem hatte ich das Gefühl, dass sie sich nicht genug Zeit gegeben haben, sich richtig kennenzulernen und anzunähern. Mir hat irgendwie die Entwicklung gefehlt. Zu Beginn waren sie nur Kollegen, danach schon Freunde und auf einmal ein Paar? Habe ich irgendetwas verpasst?

Der Schreibstil hat mir an manchen Stellen auch so einige Probleme bereitet, insbesondere im Bezug auf die wörtliche Rede. Oft wurde die nämlich benutzt ohne jeglichen Hinweis zu geben, wer überhaupt spricht. Normalerweise könnte man es sich irgendwie zusammenreimen, aber das hat hier leider nicht immer geklappt. Dies hat mein Leseerlebnis etwas eingedämmt.

Jordan und Max sind beide interessante Charaktere. Ich mochte es, dass sie vollkommen verschieden sind. Jordan hat eher eine ruhigere Personalität und schreibt Gedichte, während Max gerne Sport treibt und mit seinen Freunden am liebsten Videospiele spielt. Ich habe während des Lesens gemerkt, dass die zwei sich doch ein kleines Stückchen weiterentwickelt haben. Jordan hat gelernt, seine Umwelt bewusster wahrzunehmen. Max hingegen traut sich Schritt für Schritt hinter seiner Mauer hervor, die er mit seinem unbeschwerten Grinsen aktiviert.

Die Protagonisten haben allerdings auch mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und an dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass auf diese etwas ausführlicher eingegangen worden wäre. Gegen Ende des Buches wurde diese nämlich auf einmal alle kurz behandelt, so in etwas wie das Abhaken einer To-Do Liste. Hier muss ich aber auch noch anmerken, dass einige ernste Themen angeschnitten werden, was ich sehr wichtig finde, vor allem für Jugendliche, die vielleicht mir Ähnlichem zu kämpfen haben. Am Anfang wird deshalb auch auf eine Triggerwarnung hingewiesen. Wer eine lockere Liebesgeschichte sucht, sollte aus diesem Grund lieber zu einer anderen Lektüre greifen.

Mir gefällt es sehr, dass der Verlag Jordans Gedichte nochmals in der englischen Verfassung, auf den letzten Seiten hinzugefügt hat. Ich bin ja ein großer Fan von Poesie und daher wollte ich auch unbedingt wissen, wie Jordans Gedichte im Original aussehen. Manchmal ist es ja so, dass sich die Magie der Gedichte nicht hundertprozentig mit der deutschen Übersetzung einfangen lässt. Daher hat es mich umso mehr gefreut, als ich im Anschluss von Jordans und Max‘ Geschichte die englische Version der Gedichte lesen konnte.

Fazit:

„The Music of what happens“ ist ein Buch mit sehr viel Potenzial, welches für meinen Geschmack nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Auch die Liebesgeschichte konnte mich nicht ganz überzeugen, weshalb ich unter anderem so lange gebraucht habe, dieses Buch zu beenden. Jedoch bin ich der Meinung, dass es sich gut als Buch für zwischendurch eignet (es sei denn man ist auf der Suche nach etwas Leichtem) und dass es wichtige Anliegen vermittelt. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes!


Mein Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2021/02/28/the-music-of-what-happens-rezension/

Cover des Buches Girl At Heart (ISBN: 9783846601150)

Bewertung zu "Girl At Heart" von Kelly Oram

Girl At Heart
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein sehr süßes, fluffiges Jugendbuch, welches ich mit Begeisterung gelesen und verschlungen habe.
Zuckersüß und zum Wohlfühlen

"Wir alle lieben dich, Charlie. Du bist vielleicht ein Mädchen unter einem Haufen Kerle, aber du bist unser Mädchen, wir sind stolz auf dich."


-S. 171




Meine Gedanken:


Viele kennen die Autorin Kelly Oram sicherlich schon von ihrem Buch "Cinder & Ella", welches ich auch gelesen und sehr gemocht habe. Deshalb stand relativ schnell fest, dass ich auch ihr neues Buch "Girl at Heart" lesen muss, besonders weil der Klappentext vielversprechend klang.


Die Protagonistin Charlotte Hastings, genannt Charlie, ist Catcher ihres Baseball-Teams und das einzige Mädchen in ihrem Team. Da sie in einem Männerhaushalt aufgewachsen ist und ihre engsten Freunde Jungs sind, wird sie immer nur als Kumpel angesehen und weiß nicht so recht, was Mädchen in ihrem Alter so machen. Dass ihre drei besten Freunde sie von ihren Plänen, welche den Abschlussball betreffen, ausschließen, weil sie einfach davon ausgegangen sind, dass Charlie sowieso nicht hingehen will, ganz zu schweigen davon, dass Eric, ihr geheimer Schwarm, der gleichen Meinung ist, bringt ihr Fass zum Überlaufen. Sie beschließt sich zu verändern, um zu sich selbst zu finden und damit auch eine neue Seite an ihr zu entdecken.


Kurzerhand stellt ihr Teamkapitän Jace ihr seine Zwillingsschwester Leila vor, die Cheerleaderin ist und vor allem die Dinge verkörpert, die Charlie bisher nie erleben konnte, seien es Übernachtungspartys oder lange Shopping-Touren. Diese ist ganz begeistert von der Idee, Charlie bei ihrem Umstyling zu unterstützen. Ich habe die Zwillinge sofort ins Herz geschlossen. Leila ist so eine gute Freundin und greift Charlie so gut wie sie kann unter die Arme. Sie ist einfach so offen und herzlich - genau so jemanden hat Charlie gerade gebraucht. Jace ist ebenfalls ein wirklich liebenswerter Charakter, der mich sofort verzaubert hat. Auch er hilft, wo er kann, und bleibt dabei äußerst geduldig und ehrlich.


Charlie ist natürlich auch eine coole Socke. Zu Beginn ist sie noch eher zurückhaltender, weiß aber zugleich, was sie will, und lässt sich keinesfalls so leicht unterkriegen, egal was andere von ihr denken mögen. Bereits hier habe ich sie sehr bewundert, aber nach ihrer Entwicklung ist diese Bewunderung um einiges gewachsen. Sie ist eine noch stärkere Person geworden und steht für sich ein. Da sie ihre Teamkameraden nie wirklich näher kennengelernt hat und dies auch bereut, wagt sie den Schritt, diesen aufgeschlossener zu begegnen. Dabei zeigt sie auch, dass sie keinesfalls auf den Mund gefallen ist und freundet sich schnell mit den Anderen an. Charlie lernt während ihres Prozess der Selbstfindung, dass sie sowohl Charlotte als auch Hastings sein kann, also dass nicht nur ihr kumpelhafte Seite, sondern auch ihre neu entdeckte Seite zu ihr gehört.


Womit unsere Protagonistin unter anderem noch kämpft sind ihre Zukunftspläne. Sie verspürt Unsicherheit, weil sie nicht weiß, wie es für sie nach der Schule weitergehen soll, und sie das Gefühl hat, als Frau beinahe keine Chance zu haben, im Profi-Baseball aufgenommen zu werden. Dabei merkt man als LeserIn, wie viel Baseball ihr bedeutet und dass sie mit Herz und Blut dabei ist. Ihre begeisterte Widmung dieser Sportart hat sich auch in ihren Fähigkeiten widergespiegelt, weshalb sie auch eine so gute Catcherin ist. Ich spiele zwar kein Baseball, kann aber ihre Ängste und Zweifel auf jeden Fall verstehen, was die Zukunft betreffen. Zudem mochte ich auch, dass es in diesem Buch um Baseball ging, auch wenn ich eher weniger Ahnung davon habe. Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß, einen besseren Einblick von der Sportart zu bekommen.


Wen ich bis zum Ende nicht ganz so mochte, war Eric. Ich habe ehrlich gesagt nicht richtig verstanden, wieso er Charlies bester Freund war. Anstatt sie bei ihrer Veränderung zu unterstützen, hat er diese strikt abgelehnt und wollte diese auch überhaupt nicht in Betracht zielen, obwohl sie deutlich glücklicher damit war. Ok, vielleicht hat er zu Beginn etwas über reagiert, was ich ihm noch verziehen hätte, aber er hat weiterhin ihre Gefühle verletzt und hat bei der Auseinandersetzung zwischen ihr und Shelly, seiner Begleiterin zum Abschlussball, Charlies Worten keinen Glauben geschenkt. Da mochte ich Kevin und Diego, ihre anderen zwei engeren Freunde, deutlich lieber, die nach dem Gespräch mit Charlie sich nicht so verhalten haben, wie Eric


Fazit:


Insgesamt war "Girl at Heart" ein sehr süßes, fluffiges Jugendbuch, welches ich mit Begeisterung gelesen und verschlungen habe. Es werden typische Themen im Jugendalter behandelt, seien es Zukunftspläne, die Selbstfindung, Freundschaft oder die erste Liebe. Diese haben auch wunderbar miteinander harmoniert, weshalb sie eine perfekte Mischung und ein rundum gelungenes Paket bilden. Eine klare Empfehlung meinserseits! Von mit gibt es 5 von 5 Cupcakes!


Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/12/28/zuckersus-und-zum-wohlfuhlen-girl-at-heart/

Cover des Buches Wild like a River (ISBN: 9783499003998)

Bewertung zu "Wild like a River" von Kira Mohn

Wild like a River
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch, welches mich vollkommen überzeugen konnte. Tolle Charaktere, eine zarte Liebesgeschichte und ein atemberaubendes Setting!
Sehnsucht nach Kanada

"Es war ... keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Einfach sehr ... entspannend."

[...]

"Als würde man aus seinem Alltag fallen, oder? Alles löst sich auf,  und zurück bleibt nur man selbst."

-S. 154


Meine Gedanken:

Können wir mal ganz kurz dieses Cover bewundern? Es sieht so wunderschön aus, dass ich es die ganze Zeit einfach nur anschauen könnte. Ich liebe die Mischung aus dem zarten rosa, lila und blau. Immerhin gehören die Farben zu meinen Top3 Lieblingsfarben.

Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass mir die Namen der Protagonisten richtig gut gefallen, insbesondere "Haven". Wenn wir schon bei Haven sind: Sie war mir vom ersten Moment an sympathisch. Sie ist immer etwas unbeholfen, wenn sie mit Gleichaltrigen interagieren muss, weil sie die Stimmungen nicht immer sofort deuten kann und deshalb nicht versteht, was jetzt passiert. Das habe ich echt gefühlt, muss ich zugeben, denn oft mache ich mir auch tausend Gedanken, wie ich ein Gespräch mit neuen Leuten anfangen soll. Für sie ist sehr vieles neu und ungewohnt, wie z.B das Stadtleben, aber sie ist fest entschlossen ihr Ding durchzuziehen und das meiste selbst in die Hände zu nehmen. Es mag sein, dass sie etwas naiv wirkt, aber mich hat das nicht gestört. Außerdem konnte ich es auch verstehen, immerhin wäre ich in ihren Situationen auch überfordert gewesen.

Im Laufe des Buches deckt Haven verborgene Teile ihrer Vergangenheit auf. Allerdings verspürt sie eine gewisse Wut gegenüber ihrem Vater und macht ihm Vorwürfe, wieso er ihr all diese Informationen verheimlicht hat. Ich konnte sowohl Haven Perspektive als auch die ihres Vaters verstehen. Trotzdem hat es mich doch ein bisschen getroffen, dass sie so schroff zu ihm war. Es lag jedoch auch sehr viel Unausgesprochenes in der Luft.

Jackson ist genauso wie ich eine Person, die nicht so schnell vertraut. Er liebt die Natur und fühlt sich auch sehr zu ihr verbunden, weshalb es überhaupt dazu kommt, dass er seinen besten Freund Cayden überredet hat mit ihm die Semesterferien im Jasper National Park zu verbringen. Jackson neigt aber dazu, bei seinen Entscheidungen immer den einfachsten Ausweg zu nehmen, weshalb er eine Sache aus der Vergangenheit jetzt gerade biegen muss. Zudem richtet er sein Leben nach den Erwartungen anderer anstatt es selbst in die Hand zu nehmen. Allerdings tastet er sich nach und nach in die richtige Richtung und überwindet Herausforderungen, die er bisher vermieden hat. Das habe ich wirklich an ihm bewundert. Was ich ein bisschen zu viel fand, war Jacksons ständiger Drang, Haven vor jedem und alles beschützen zu müssen. In einem Punkt konnte ich es irgendwo noch verstehen, aber irgendwann war es dann doch zu viel des Guten.

Die Liebesgeschichte zwischen Haven und Jackson entwickelt sich zwar relative zügig, aber es gleicht eher einem vorsichtigen Herantasten. Besonders mochte ich es, wie Jackson sich Havens Tempo anpasst, weil für sie diese Gefühle noch neu sind. Dadurch hat ihre Beziehung auch nicht überstürzt gewirkt.

Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist das atemberaubende Setting. Kira Mohn hat einen bildgewaltigen Schreibstil, der es schaffte, dass ich die Luft im Jasper National Park förmlich riechen und das Tosen des Wasserfalls förmlich hören konnte. Die Beschreibungen der einzelnen Schauplätze war der Wahnsinn, sodass ich mich während des Lesens sehr mit der Natur verbunden gefühlt habe! Zugegeben war ich schon immer sehr von Kanada fasziniert, aber spätestens nach diesem Buch möchte ich jetzt am liebsten meine Koffer packen und nach Kanada aufbrechen (aktuell gestaltet es sich als bisschen schwieriger und dabei liegt es nicht nur an der Schule xD)

Fazit:

"Wild like a River" ist ein New Adult Roman, der mich in allen Punkten vollkommen überzeugen konnte, insbesondere das atemberaubende Setting, welches ich am liebsten mit meinen eigenen Augen gesehen hätte. Ich bin schon sehr gespannt auf die Geschichte von Rae und Cayden im 2. Band, vor allem weil man von Rae noch nicht so viel erfahren hat und Cayden zwar auf den ersten Blick einen oberflächlichen Anschein macht, seinem Freund jedoch weise Ratschläge gegeben hat, was mich sehr neugierig gemacht, mehr über ihn zu erfahren. Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes.


Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/29/sehnsucht-nach-kanada-wild-like-a-river/

Cover des Buches Fans des unmöglichen Lebens (ISBN: 9783570164211)

Bewertung zu "Fans des unmöglichen Lebens" von Kate Scelsa

Fans des unmöglichen Lebens
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein einzigartiges Buch über das Erwachsenwerden, allerdings konnte ich mich nicht 100% auf die Geschichte einlassen
Ein intensiver Coming-of-Age Roman

"Zu diesem Zeitpunkt gab es immer noch Dinge, die wir immer noch nicht voneinander wussten. Geheimnisse, die wir schützen mussten. Es sollte noch eine Weile dauern, bis alles ans Licht kam, die unschöne und schwierige und unbeherrschte Wahrheit unserer Leben."

-S. 168


Meine Gedanken:

Kennt ihr diese Bücher, bei denen es euch schwerfällt eine Bewertung zu vergeben? So erging es mir mit dem Buch "Fans des unmöglichen Lebens". Ich hoffe aber trotzdem, dass ich meine Gedanken auf irgendeine Weise verständlich ausdrücken kann.

Das Buch beinhaltet eine einzigartige Erzählperspektive, die ich bisher noch nirgends so gesehen habe. Es wird aus den Sichten der drei Protagonisten erzählt, allerdings bei jedem auf eine unterschiedliche Weise: Jeremys Perspektive ist in der 1. Person geschrieben, Miras Perspektive in der 3. Person und Sebbys Perspektive in der 2. Person, also in der Du-Perspektive, was natürlich am außergewöhnlichsten war.

Die Protagonisten sind alles andere als perfekt und jeder Einzelne von ihnen hat mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, was sie für mich sehr authentisch und greifbar gemacht hat.

Jeremy ist sehr schüchtern und ruhig und lebt bei seinen zwei Vätern. Am liebsten verbringt er seine Freizeit mit dem Malen bzw. Zeichnen. Da er in der Schule einmal gemobbt wurde, will er auf keinen Fall in der Schule auffallen und hält sich deshalb lieber im Hintergrund auf. Das ist auch der Grund, wieso er keine Freunde hat. Mit Jeremy konnte ich mich am besten identifizieren, weil wir von der Art sehr ähnlich sind und auch das gleiche Hobby teilen. Außerdem habe ich durch seine Erzählperspektive eine gewisse Nähe zu ihm verspürt.

Mira liebt das Secondhand-Shopping und trägt am liebsten knallige Farben. Diese Vorliebe hat sie direkt zu einem sympathischen Charakter gemacht, den ich schnell ins Herz schließen konnte. Allerdings leidet sie unter Depressionen und bekommt eher wenig Unterstützung und Verständnis von Seiten ihrer Eltern. Es wird deutlich, dass ihre Krankheit nicht ernstgenommen wird, was heutzutage auch noch oft der Fall ist. Zudem erfährt sie regelmäßig das Gefühl nicht genug zu sein, sei es von ihren Eltern oder ihrer großen Schwester, die in Harvard studiert. Das hat mich als Leserin auch sehr getroffen und mitgenommen.

Sebby lebt bei einer Pflegemutter und bekommt von ihrer Seite ebenfalls nicht genug Unterstützung, weshalb er zu der Figur geworden ist, die er ist. Obwohl ich seine Ausgangsituation durchaus verstehen konnte, so wurde ich leider nicht richtig warm mit ihm. Ich habe die Absichten vieler seiner Handlungen überhaupt nicht nachvollziehen können, was vielleicht daran liegt, dass wir insgesamt eher wenig von ihm als Person erfahren, im Gegensatz zu Jeremy oder Mira. Vielleicht lag es aber auch an seiner Erzählperspektive, die anfangs noch gewöhnungsbedüftig war.


"Wir waren drei Körper, die die Grenzen der einzelnen Körper nicht kannten, die zusammen atmeten. Wir wussten, dass wir uns auf den Rückweg machen mussten, dass wir die Blätter abschüttelten und drei voneinander getrennte Menschen werden mussten, die in die Welt hinausgehen und dort allein atmen würden. Jeder für sich."

-S. 287


Als Jeremy auf Mira und Sebby trifft, nehmen ihn die beiden relativ schnell in ihre Clique auf und öffnen ihn damit eine völlig neue Welt und er bekommt das Gefühl, sich endlich wieder jemanden anzuvertrauen zu können. Dabei begeben alle drei sich auf eine Reise der Selbstfindung, in der auch viele verwirrende Emotionen mitspielen. So hat sich auch irgendwie im Laufe des Buches eine Dreiecksbeziehung ergeben, die wiederum auch keine wahr. Die Autorin hat es jedenfalls geschafft, die verwirrenden Gefühle des Erwachsenwerdens perfekt eingefangen. Während ich zwischen Sebby und Jeremy keine Funken gespürt habe, so war ich umso ergriffener von Jeremys und Miras Freundschaft.

Eigentlich habe ich grundsätzlich nichts gegen offene Enden, aber in diesem Buch war mir das Ende doch etwas ZU offen. Es gab einfach noch zu viele wichtige Aspekte, die noch hätten geklärt werden müssen. Besonders von einer bestimmten Sache hätte ich gerne gewusst, was daraus jetzt wird. Aus diesem Grund hat mich das Buch etwas unzufrieden zurückgelassen.

Fazit:

"Fans des unmöglichen Leben" ist keinesfalls ein Buch, welches man so nebenbei weg liest. Ich musste die Geschichte erst einmal ein paar Tage Revue passieren lassen. Das Buch ist definitiv keine leichte Kost, aber ganz anders als die Bücher, die ich bisher gelesen habe. Kate Scelsa behandelt bedeutungsvolle Themen auf emotionaler Basis und legt ihren Fokus auf die Emotionen und Probleme des Erwachsenwerdens. Nichtsdestotrotz gab es ein paar Kleinigkeiten, die mir persönlich gefehlt haben und die es mir schwer gemacht haben, mich 100% auf die Geschichte einzulassen. Insgesamt kann ich sagen, dass "Fans des unmöglichen Lebens" ein sehr gefühlvoller Coming-of-Age Roman ist mit intensiven Themen ist. Von mir gibt es 3 von 5 Cupcakes.


Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/23/ein-intensiver-coming-of-age-roman-fans-des-unmoglichen-lebens/

Cover des Buches Bad At Love (ISBN: 9783736312999)

Bewertung zu "Bad At Love" von Morgane Moncomble

Bad At Love
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Morgane Moncomble hat ein unglaublich emotionales Buch geschaffen, das sicherlich nicht einfach zu verdauen ist, aber dennoch hoffnungsvoll
Ungefiltert und emotional

"Ich weiß nicht, wer dir weisgemacht hat, dass du nichts wert bist, denn es stimmt verdammt noch mal nicht. Du bist so viel mehr wert, als du denkst."

-S. 159


Meine Gedanken:

Von Morgane Moncomble habe ich bereits das Buch "Never too late" gelesen, welches schon in die tiefgründigere Richtung ging, aber dieses hier setzt erneut eine Schippe drauf. Daher finde ich es auch gut, dass sich am Anfang des Buches eine Triggerwarnung befindet, die auch nicht ohne Grund da ist und von der Autorin selbst geschrieben ist, was das Buch nochmals persönlicher macht.

Zu Beginn wirkt das Buch doch noch ein bisschen harmlos und scheut vor jeder Menge Humor nicht zurück - besonders Azalées und Edens erstes Zusammentreffen verläuft ganz anders, als man sich vorstellen könnte. Während sich die beiden anfangs nur sticheln und gegenseitig auf den Keks gehen, so erschwert es das nähere Kennenlernen die verletzliche Seite der Protagonisten zu verbergen. Besonders Azalée möchte nichts von ihrer Vergangenheit preisgeben, weshalb sie jede Frage, die sich auch nur ansatzweise daran antastet, mit viel Humor überspielt. Das heißt aber nicht, dass Eden nicht zu kämpfen hat - ganz im Gegenteil. Da das Buch sowohl aus der Sicht von Azalée als auch Eden erzählt wird, können wir auch hinter Edens Fassade blicken, wobei uns nichtsdestotrotz ein paar Kleinigkeiten zunächst einmal verborgen bleiben. Er muss sich vielen ernsten Herausforderungen stellen, zögert aber keinesfalls für seine Liebsten zu kämpfen.

Der Autorin gelingt es, dass ich die Gedankengänge und Handlungen der Charaktere auf eine besondere Weise verstehen kann, obwohl ich selbst nie in deren Lage war. Sie beschreibt Emotionen und (ehemalige) Geschehnisse präzise, ohne dabei irgendetwas zu beschönigen, weshalb auf mich alles realistisch gewirkt hat. Dies zeigt uns, dass wir davor nicht die Augen verschließen dürfen, dass hinter jedem Lächeln so viel mehr stecken kann. Wir wissen nie, womit jemand gerade zu kämpfen hat, was sich hinter ihrer Fassade verbirgt.

Obwohl Azalée zunächst einmal für sich selbst einstehen muss, so gibt sie in ihrem Podcast Dear Patriarchy Minderheiten eine Stimme und zugleich auch sich selbst. Sie spricht hier vor allem feministische Gedankengänge an, aber nicht nur. Am Anfang von Azalées Kapitel befindet sich jedes Mal ein kleiner Ausschnitt von ihrer Podcastfolge und würde es den wirklich geben, so würde ich ihn mir tatsächlich selbst anhören, weil er mich sehr fasziniert hat. Azalée war in meinen Augen unglaublich stark. Eine bestimmte Sache hat bei ihr seelische Narben hinterlassen, die sie jetzt ihr ganzes Leben mit sich herumträgt und oft hat sie das Gefühl, dass sie ihre Vergangenheit einholt. Sie wirkte so greifbar in Momenten, bei denen sie drohte zu zerbrechen. Lieber litt sie selbst, als dass es Personen, die sie liebt, tun.

Darüber hinaus, haben die vielfältigen Nebencharaktere so viel zur Geschichte beigetragen und sich langsam in mein Herz geschlichen (außer die Antagonisten natürlich. Die können dort bleiben, wo der Pfeffer wächst xD). So wie Azalée sich langsam in der Freundesgruppe eingefunden hat, so habe es auch ich getan. Insbesondere konnte mich ja Alec von sich überzeugen.

Auch wenn das Buch viele unschöne, ungefilterte Seiten zeigt, so gibt es trotzdem auch schöne, die aus Cupcakes (wie gut das doch zu mir passt), Humor und Hoffnung bestanden. Besonders Hoffnung, denn wir sind so viel mehr wert, als wir denken und es wird immer Menschen geben, die dich lieben und dich wertschätzen, so wie du bist. Vergiss nicht, niemals.

Fazit:

Das Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits war ich aufgewühlt und nachdenklich, insbesondere nach diesem heftigen Ende, andererseits habe ich auch gerne an die friedvollen, bezaubernden Augenblicke zurückgedacht. "Bad at love" ist keinesfalls eine leichte Kost, aber dennoch ein wundervolles Buch, welches Morgane Moncomble geschaffen hat. von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes!

Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/15/die-unschonen-seiten-des-lebens-bad-at-love/

Cover des Buches Blackcoat Rebellion - Das Schicksal der Zehn (ISBN: 9783748800392)

Bewertung zu "Blackcoat Rebellion - Das Schicksal der Zehn" von Aimée Carter

Blackcoat Rebellion - Das Schicksal der Zehn
Lesemaus_12vor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein sehr gelungenes Ende dieser Trilogie. Auch hier zeigt die Autorin ihr Geschick für überraschende Wendungen.
Das Finale der Blackcoat Rebellion

"Er ist ein Idiot", entgegnete ich. "Einer, der sich für ein Genie hält. Das sind die Gefährlichsten."

"Nein, die Gefährlichsten sind die, die an der Macht sind"

- S. 144


Meine Gedanken:

Mal wieder wurde ich von Aimée Carter mit ihren genialen Plotttwists überrascht. Auch in dem dritten Band zeigt sie, dass sie ein Händchen für überraschende Wendungen hat, bei denen mir mal wieder der Mund offen blieb. Um den Leser zappeln zu lassen, hält die Autorin geschickt die Spannung aufrecht und lässt das Geschehene immer weiter zuspitzen. Es schien mehrmals, als gäbe es für die Rebellen keinen Ausweg mehr, weshalb ich natürlich umso fieberhaft weitergelesen habe, weil ich natürlich wissen wollte, wie sich die Charaktere aus diesen aussichtslosen Situation retten würden bzw. ob sie es überhaupt schaffen werden? Ich konnte mich einfach kaum mehr vom Buch losreißen.

Das Cover des Abschlussbandes ist in einem Grün gehalten, wobei natürlich wieder die blauen Augen der Protagonistin mit einem Lack überzogen wurden, damit diese hervorstechen, weil insbesondere die Augenfarbe eine größere Rolle in der Geschichte spielen. Die drei Cover der Reihe harmonieren von der Gestaltung und der Farbwahl ausgezeichnet, weshalb ich hier nichts zu bemängeln habe.

Kitty, unsere Protagonistin, bleibt weiterhin stark und ist entschlossener denn je, diese Rebellion zu einem Erfolg zu führen, auch wenn das heißt, dass sie ihr Leben mehr als nur einmal auf's Spiel setzen muss. Zu Beginn war ich etwas besorgt, dass ich wie im 2. Band nicht hundertprozentig mit Kitty auskommen werde, aber zum Glück war das hier nicht mehr der Fall. Im dritten Band spürt man definitiv Kittys kämpferischen Geist und man merkt, dass sie eine taffe Protagonistin ist, was natürlich auch sehr wichtig ist, wenn man sich einer Rebellion anschließt. Selbstverständlich macht sie nicht alles auf Anhieb richtig, aber es hat mich sehr begeistert, wie sie sich mit allen Kräften für ihre Überzeugungen eingesetzt hat.

In meiner Rezension zum zweiten Band habe ich die Liebesgeschichte ein wenig kritisiert, weil ich keine wirklichen Funken zwischen Kitty und Benji gespürt habe. Deshalb war ich sehr positiv überrascht, welche Entwicklung deren Beziehung im 3. Band angenommen hat. Ich fand diese sehr passend und es ist auch sehr authentisch rübergekommen. Außerdem stand der romantische Teil nie Vordergrund, sondern die Rebellion, was ich als angenehm empfand, weil der Fokus auf dem dystopischen Teil liegen sollte, als auf der Romanze.

Fazit:

Mit "Blackcoat Rebellion - Das Schicksal der Zehn" hat die Autorin ein gelungenes Ende dieser Trilogie geschaffen. Obwohl Band 2 etwas geschwächelt hat nach Band 1, hat der Abschluss nochmals alles aus dieser Reihe heraus geholt. Aimée Carter hat ein Händchen für Plotttwists und Spannung, weshalb ich diese dreiteilige Dystopie wärmstens empfehlen kann! Von mir gibt es 5 von 5 Cupcakes!

Blog: https://cupcakeslibrary.wordpress.com/2020/11/19/das-finale-der-blackcoat-rebellion-blackcoat-rebellion-das-schicksal-der-zehn/

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