Morrie hilft uns zu verstehen, dass es nicht darum geht uns gut zu fühlen sondern gut im fühlen zu werden. Eine Geschichte über einen Mann im Sterben erkannt hat, worauf es (für ihn) wirklich ankommt.
Mitch Albom erfährt, dass sein ehemaliger Professor Morrie Schwartz an Amyotropher Lateralsklerose, kurz ALS, erkrankt ist. Einer tödlich verlaufenden Erkrankung, die das motorische Nervensystem zerstört. Er besucht den kranken Mann wiederholt und beginnt, die Termine mit einem Tonband aufzunehmen. Jeder der Termine ist einem konkreten Thema gewidmet und Mitch verarbeitet die Themen mit seinen eigenen Inhalten. Er selbst entwickelt sich stark während der Zeit. Seine Werte verändern sich und auch seine Haltungen.
Parallel zu den existentiell-philosophischen Themen widmet sich die Erzählung auch Morries Weg in das Sterben, seine Gefühle und der Beziehung zu seiner Familie aber auch seinen Erlebnissen und seinem Alltag. Morrie nutzt seine letzten Tage auch um andere Menschen zu stärken und zu unterstützen. Er sieht sich auch weiterhin als Lehrer. Morrie hält auch Kontakt zu einem Fernsehmoderator der ihn während seines Sterbeprozesses mehrmals besucht und filmt. Die Berichte sind auch auf Youtube zu finden. Sehr bewegende und emotionale Videos, die ich jedem empfehlen möchte.
Das Buch wurde übrigens auch 1999 verfilmt. Der Film reicht aber an die Eindrücklichkeit der Erzählung bei weitem nicht heran.
Eine Lektüre, die mich sehr bewegte und mich anregt über den Sinn meines Lebens nachzudenken. Den Sinn, den ich meinem Leben selbst geben muss aber auch was es in meinem Leben schon gibt und worauf ich die Priorität setzen möchte.
Lesenodernicht
- Mitglied seit 26.12.2017
- 8 Freund*innen
- 129 Bücher
- 38 Rezensionen
- 68 Bewertungen (Ø 4,13)
Lesenodernichts Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Scarlett ist die Tochter des Plantagenbesitzers Gerald O’Hara. Ihr Leben dreht sich nur um Kleidung und die Söhne der anderen reichen Familien – darum einen guten Fang zu machen. Scarlett ist verliebt. In Ashley Wilkes, einen ihrer Jugendfreunde. Es wird Krieg erklärt, der Sezessionskrieg zwischen Süd- und Nordstaatlern beginnt und Scarletts Welt bricht zusammen – aber nicht wegen des Krieges! Sondern weil Ashley seine Cousine heiratet.
Und da trifft sie auch Rhett Butler – und sie mag ihn nicht. Scarlett macht in der Erzählung eine enorme Entwicklung durch. Sie rettet Ashleys Frau und Kind, führt die Plantage und lässt sie wieder erfolgreich sein. Zunächst spielt Rhett keine besondere Rolle in ihrem Leben. Aber er interessiert sich für sie – sie fasziniert ihn, sie ist ungebändigt und rücksichtslos und egozentrisch. Scarlett führt mehrere Ehen, heiratet aber aus ökonomischen Gründen. Und Rhett – selbst eine narzisstische Figur – wartet auf sie, bis sie bereit für ihn ist, damit sie auch einmal zum Spaß heiratet und nicht des Geldes wegen. Und der Leser stellt sich die Frage ob Scarlett je von Ashley ablassen wird?
Eine großartige Liebesgeschichte, die so viele Wendungen und Schicksalsschläge und Aufs und Abs durchmacht und dabei nicht langweilig oder zäh wirkt sondern den Leser trotzdem bindet. [...]
Die Sprache gefällt mir wirklich gut! Mitreißend und das über 1000 Seiten. Einige Passagen sind etwas langatmig.
Gerne möchte ich noch die Perspektive thematisieren. Scarlett und alle anderen Protagonisten gehören zu den Südstaatlern. Bei den Sezessionskriegen die Seite, die für den Erhalt der Sklaverei war. Entsprechend wird aus ihrer Sicht erzählt, die „Yankees“ als der Feind und schlecht dargestellt. Scarletts Einstellung wird gut deutlich in ihrem Ausspruch „Vater hat unsere Sklaven stets gut behandelt“. Zweifel an der Sklaverei, an ihrer Art zu Leben werden nicht vermittelt. Es scheint nach dem Krieg eher eine Art Akzeptanz als ein tiefes Verständnis zu sein. Verstärkt wird dies dadurch, dass die ehemals höher gestellten „Haussklaven“ bei der Familie verbleiben obwohl sie nach dem Ende des Krieges befreit sind. Scarlett als Hauptfigur macht diesbezüglich keine echte Entwicklung durch.
Der Inhalt unterscheidet sich in einzelnen Passagen vom Film, worauf ich in meinem Original-Blogbeitrag genauer eingehe.
Den findet ihr unter: http://lesenodernicht.de/2018/10/09/unbedingt-mit-kritischem-verstand-zu-hinterfragen/
Isabella Swan zieht in das verregnetste Städtchen der USA – und sie hasst Regen. Warum? Weil ihr Vater dort lebt und sie ihrer Mutter die Freiheit einer neuen Beziehung ermöglichen will. Bella ist ein nettes Mädchen, die aber ihre Vorbehalte vor anderen Menschen hat. Sie kommt auf ihrer neuen Schule an und begegnet dort den Kindern der Familie Cullen, darunter Edward, den jüngsten der Geschwister. Und von ihm geht eine Faszination aus, die Bella nicht ganz versteht, sich ihr aber auch nicht entziehen kann. Was an ihm ist anders? Er ist sehr schön, seine Augen wechseln die Farbe, seine Haut glitzert in der Sonne … und er ernährt sich von Blut.
Bella erfährt dass er ein Vampir ist und lernt seine Familie und deren Fähigkeiten kennen, gerät aber auch in verschiedene riskante Situationen.
Der Spannungsbogen ist eher flach gehalten, es gibt keine unvorhergesehen Wendungen oder Überraschungen.
Es zeigen sich bereits in diesem Band Foreshadowing-Anteile für die nächsten Bände. Es werden schon Charaktere vorgestellt wie die Volturi, Victoria und Laurent. Und Bella äußert bereits hier den Wunsch nach Verwandlung.
Bewertung zu "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson
Bewertung zu "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes
In diesem Teil der Erzählung ist die Hauptfigur Mare in Gefangenschaft und muss ihre Tage mit Handschellen aus Silent Stone verbringen. Ein Trauma, das sie bis zum Ende der Reihe begleitet… [...] durch ihre Gefangenschaft erhält man mehr Einblicke in seine Welt und seine Psyche. Aspekte, die im zweiten Band deutlich zu kurz kamen.
[...]
Wirklich gut gefällt mir die Idee, die Kapitel einzelnen Ich-Erzählern zuzuordnen. So erhält der Leser Einblicke in die Erlebenswelten der verschiedenen Charaktere und Aveyard ermöglicht den verschiedenen Helden eine ausgeprägte Entwicklung. [...]
Die Kapitel werden von Mare, Maven, Evangeline, Cal, Iris und Cameron getragen. So kann der Leser verfolgen was bei der Guard und auch im Palast geschieht. Die Kapitel folgen zeitlich einem Plot, es gibt keine erwähnenswerten zeitlichen Überschneidungen der Erzählungen. Entsprechend ist der Leser des King’s Cage auch nur bedingt allwissend. Er weiß zwar mehr als die einzelnen Figuren, es fehlen aber auch ihm Ereignisse, die er sich nur über Berichte der Figuren erschließen kann.
Thematisch interessant ist hier die Entwicklung einer Figur. Sie lebt ein verdeckt queeres Leben in einer queeren Liebesbeziehung die nicht offen gelebt werden darf. [...]
Mir gefällt das Cover wirklich gut! Die Krone dieses Bandes ist aus Knochen gefertigt, die wie Wirbelsäulen anmuten. Die Krone hat dadurch eine Drastik die nahezu einschüchternd ist.
Fazit: Deutlich dem zweiten Band überlegen[...]
die komplette Rezi gibt's auf meinem Blog unter: http://lesenodernicht.de/2018/08/20/starke-veraenderung-der-erzaehlstruktur/
Der Leser erhält einen Einblick in die Hochzeit der Geishas in Kyoto, wird aber auch Zeuge deren Ende. Das Ende einer Ära, aber auch das Ende des Lebensinhalts der Geishas, die mit der Aufgabe konfrontiert wurden, ihre Identität und ihr Sein neu zu finden und zu gestalten.
Die komplette Rezension gibt es unter:
http://lesenodernicht.de/2018/08/12/eine-aera-des-spiels-der-verfuehrung-der-kunst/
Die kleine Chio und ihre Schwester werden verkauft, getrennt und in eine Welt geworfen, die sie nicht verstehen. Eine von Aggression, Missgunst und Eifersucht geprägte Kindheit hat Chio zu durchleben, getragen von Hoffnung und diffuser kindlicher Liebe. [...] Die Erzählung überspannt nahezu das gesamte Leben von Chio, beschreibt ihre Lerngeisha-Zeit, wie sie zu Sayuri, der Geisha wird, die Geschehnisse während der Kriegsjahre und ihrer Suche nach einem Danna, einem Versorger.
[...]
Die Erzählung gliedert sich grob in zwei Abschnitte mit völlig verschiedenen Atmosphären: Das Leben im Geishaviertel Kyotos und das Leben nach dem Krieg. Es gelingt Golden durch seine Sprache die Wahrnehmung der Welt durch Sayuri darzustellen und den Leser spüren zu lassen, wie sich diese verändert. Man mag fast sagen, die Farbigkeit der Welt verändert sich. Besonders die Geschehnisse im Geishaviertel spielen sich auf engstem Raum ab. Trotzdem gelingt es Golden die Nebenfiguren wie Hatsumomo, Kürbisköpfchen oder Nobu sehr individuell und plastisch auszugestalten.
[...]
Ein sehr einfühlsames Buch, welches den Leser mitnimmt in eine für Europäer fremde Kultur zu einer völlig fremden Zeit! Wunderschöne Bilder mit intensiven Figuren. [...]
Bewertung zu "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" von Anna McPartlin
meine ganze Rezension ist online unter: http://lesenodernicht.de/2018/06/24/taschentuecher-rausholen/
Eine Frau, die sich mit ihrem Ende auseinandergesetzt hat, hat noch einen Aufgabe: Ihre Familie zu einen und sie vorzubereiten für die bevorstehende Bewältigungsaufgabe. Es klingt kitschig und bedrückend, aber die Geschichte als solche ist so rührend und wunderschön.
Die Erzählung beginnt mit Rabbits Einzug ins Hospiz und erstreckt sich über neun Tage. Es werden aktuelle Passagen, die den Eltern, ihrem Bruder oder ihrer Tochter gewidmet sind, mit jeweilig passenden Erinnerungen abgewechselt. [...]
Die Erinnerungen sind auch eine Strategie sich auf das bevorstehende Ende vorzubereiten. Sie sind Abschied und auch Vermächtnis. Sie sind Einvernehmen und Trauer. Sie sind Akzeptanz.
[...]
Das Cover ist sehr schön und hat mich direkt angesprochen. Es ist verspielt durch das florale Muster und der Titel fügt sich schön ein. Im Nachhinein fand ich es aber für das Thema doch nicht so passend.
Fazit: Eine Geschichte bei der ich herzlich gelacht und eine Seite später wieder bitterlich geweint habe. So emotional anrührend, so wunderschön, so besonders! Ein Verlust für jeden, der es noch nicht gelesen hat!
die komplette Rezension findet ihr unter:
http://lesenodernicht.de/2018/06/18/wunderschoene-sommerlektuere/
Eine wirklich eindringliche Erzählung über die Verbundenheit von Geschwistern. Eingebunden in eine unkomplizierte, unaufgeregte, fast schon lapidar wirkende Rahmenhandlung – den Besuch einer Hochzeit und eine spontane Landpartie – erlaubt Gavalda den kurzen, aber sehr prägnanten Einblick in die geschwisterliche Dynamik zwischen den Protahonosten und erreicht damit eine überraschende erzählerische Tiefe.
[...]
Die Erzählung umfasst lediglich zwei Tage. Durch die herausragende Figurengestaltung erlaubt es Gavalda dem Leser das Ende der gemeinsamen Reise der Geschwister als zerreißend, als Verlust, als tieftraurig zu erleben.
Die Geschichte ist in der Reihe FischerTaschenbibliothek des Fischer Verlages erschienen. Das Format liebe ich übrigens sehr! Die kleinen Hardcover Büchlein sind sehr edel aufgemacht, immer mit passendem Lesebändchen ausgestattet und haben abgerundete Ecken. Besonders schön ist, dass Autor und Titel auf einen runden Sticker gedrückt sind, der sich abziehen lässt.
[...]
Über mich
- 02.05.1986
- http://www.lesenodernicht.de