Literatur eröffnet uns neue Einsichten, manchmal auch neue Welten. Man begegnet Menschen, die man so zuvor noch nicht kannte. So auch in Imbolo Mbues hochgelobtem Debut die beiden Familien Jonga, Immigranten aus Kamerun, und Edwards, eine scheinbar heile, sehr wohlhabende New Yorker Familie. Auf den ersten Blick könnten die Familien unterschiedlicher kaum sein, bei nährem Hinsehen jedoch eint sie die Liebe zu ihren Kindern und die Sorge um deren Zukunft. Als Jende Jonga seinen Job zu verlieren droht, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und er ist gezwungen eine folgenschwere Entscheidung zu treffen... Mir hat das Buch sehr gefallen, sowohl die wunderbare Sprache als auch der Inhalt, der hochaktuelle Themen wie Heimat, Immigration und Existenzangst behandelt.
LeserCarl
- Mitglied seit 27.03.2017
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Rezensionen und Bewertungen
Ich habe, um ehrlich zu sein, den Namen Annette Mingels noch nie gehört. Umso überraschter war ich, als ich das Buch las. Denn der Autorin gelingt mit diesem Buch etwas Tolles: es ist mitreißend, einfühlsam und unterhaltsam geschrieben, und dabei doch auch literarisch anspruchsvoll. Und es gelingt ihr, eine neue für mich ungewohnte Perspektive auf das Thema Adoption zu werfen. Ich hatte wirklich das Gefühl, dabei etwas Neues zu lernen und auch über die Lektüre hinaus etwas mitzunehmen.
Ein wenig erschwerend erscheint zunächst allerdings, dass sie - also Anette Mingels - keine Anführungszeichen benutzt. Aber wenn man einmal auf den Stil achtet, macht auch das Sinn. Die Sprache ist dadurch irgendwie noch geschmeidiger und manchmal weiß man auf reizvolle Art nicht, ob etwas nun gedacht oder gesagt wird - es geht manchmal ineinander über.
Ich kann das Buch all jenen empfehlen, die literarisch interessiert sind. Fünf Sterne!!