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Lesewunder

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Cover des Buches Schatten über Irland: Ein Familiengeheimnis (ISBN: B0CVRNVG2H)

Bewertung zu "Schatten über Irland: Ein Familiengeheimnis" von Suzanna Cahill

Schatten über Irland: Ein Familiengeheimnis
Lesewundervor 4 Tagen
Entscheidung für die Liebe

Die Autorin erzählt zwei unterschiedliche Liebesgeschichte, deren Bindeglied die Verwandtschaft der Frauen ist. Für mich  war der spannendere Teil, die Geschehnisse in Irland, die mit dem Osteraufstand 1919 beginnen. Die junge Maureen verliebt sich in den jungen Paddy und beide heiraten. Maureen träumt von einem besseren Leben in Freiheit und möchte nach Amerika auswandern. Auch Paddy träumt von einem besseren Leben , aber in einem freien Irland. Für diesen Traum ist Paddy bereit, zu kämpfen und wenn es sein muss, sein Leben zu opfern. 

Ich fand die Dramatik dieses Konflikts sehr gelungen. Ich habe mit Maureen auf ein besseres Leben gehofft und um Paddys Leben gebangt. Paddy konnte m ich mit seinem Patriotismus zu Beginn für sich einnehmen. Da er aber immer mehr zum Fanatiker wurde, dem ein Menschenleben nichts bedeutet, hat er meine Sympathien verscherzt. Diese Haltung  konnte ich genauso wenig verstehen wie Maureen. Leider bleiben die beiden für mich zu blass, da ich immer nur kurze Schlaglichter ihres Lebens  mit erlebe. Hier hätte ich mir einen größeren Anteil ihres Schicksals an der Gesamtheit des Romans gewünscht. 

Caitlin lebt in New York und wird von ihrem Verlobten auf seinen Junggesellenabschied betrogen. Um Abstand zu gewinnen, reist sie nach Irland ins Haus ihres Onkels. Auf dem Dachboden stößt sie auf Briefe ihrer Urgroßmutter . Ihre Neugierde ist geweckt und sie möchte mehr über irischen Vorfahren wissen. Unterstützung erhält sie vom attraktiven Aiden, der sie ihren Verlobten vergessen lässt- Der weitere Fortgang der Geschichte, was die beiden betrifft, war allzu vorhersehbar. Spannung erhält er nur durch die Nachforschungen an einigen Schauplätzen der Ereignisse in der Vergangenheit. Was die beiden herausfinden, war zum Teil eine echte Überraschung und ich  konnte gut verstehen, dass es Caitlin sehr bewegt hat. Die Auflösung der Familiengeheimnisse war mir dann  zu unrealistisch.

Das Buch liest sich unterhaltsam, bleibt für mich aber zu oberflächlich und hinterlässt keinen Nachhall. Das ist schade, denn die die kurzen Einblicke in die Geschichte Irlands waren fesselnd.

Cover des Buches Mordsbräute (ISBN: 9783985959938)

Bewertung zu "Mordsbräute" von Marion Stadler

Mordsbräute
Lesewundervor 5 Tagen
Sündenpfuhl Essing

Mary ist dabei ihr Leben nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst neu zu ordnen. Nun steht erstmal ein freudiges Familienereignis an. Ihr Sohn Quirin wird heiraten. Die Trauung ist der Beginn für neue Ermittlungsaktivitäten für Mary, denn im Trauzimmer liegt ein Toter. Schnell ist der Täter ausgemacht. Swetlana sollte das Trauzimmer herrichten und ist seitdem verschwunden. Marys Neugierde ist geweckt. Schließlich ist sie persönlich betroffen. Was sie nach und nach über Swetlana und die Gründe, warum sie in Essing ist, erfährt, zeigt mal wieder, die Sünde wohnt nicht nur in der Stadt. Gleichzeitig führt eine Kampagne gegen die Bewohnerinnen des Steiniger-Hofes, die zu viel Männerbesuche erhalten, zu einem ernsthaften Zerwürfnis zwischen Opa und seiner Lebensgefährtin Rita. Eine Sorge mehr für Mary. Durch ihre Nachforschungen trifft sie wieder auf  ihren Ex-Kollegen Erdem, der noch genauso machomäßig und kleinkariert unterwegs ist wie zu Marys aktiver Zeit. Da ist der neue Oberkommissar schon bedeutend charmanter und bringt Marys Herz ins Stolpern, was von ihrem Mann Tony nicht unbemerkt bleibt. Zum Glück kann  Mary zusammen mit ihrem alten Kollegen Bär den Fall lösen und eine Idee wird geboren, die nicht nur Mary, sondern auch mir als Leser sehr gut gefällt.

Die Bücher der Autorin sind jedes Mal ein Garant für richtig gute Unterhaltung. Ich finde die Mischung aus familiären Ereignissen und Marys Umtriebe als kriminalistische Spürnase sehr gelungen. Im aktuellen Fall bekommt die biedere Fassade des Dorfes bedenkliche Risse, was mir wiederum einige Lacher beschert. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich, dass Marys Familie trotz gelegentlichem Mordsgeschrei, wenn es darauf ankommt, zusammenhält. Wer sich immer mehr zu einem unliebsamen Zeitgenossen entwickelt, ist Erdem. Wie er Mary bei jeder Zusammenkunft beleidigt und versucht, klein zu machen, spricht eindeutig nicht für ihn. Wer dagegen zu meiner Freude ein Comeback erfährt, ist der Bär ,  Marys Ex-Kollege . Ich mag seine behäbige und grantige Art. Er ist aber immer zur Stelle, wenn Mary ihn braucht.                                  Ich finde den Krimi wieder sehr unterhaltsam und freue mich auf neue erfolgreiche Ermittlungen.        

Cover des Buches Neue Wirklichkeit (ISBN: 9783948194321)

Bewertung zu "Neue Wirklichkeit" von Nadine Erdmann

Neue Wirklichkeit
Lesewundervor 5 Tagen
Kein Licht am Ende des Tunnels

Die Mitglieder der Geisterjägergruppe Hunters sind nicht nur beruflich verbunden. Riley ist die Schwester von Ayden. Jo und Parker sind ein Paar und die besten Freunde der Geschwister. Zusammen mit Aydens vierjährigen Sohn Henry bilden sie eine Wahlfamilie. Alle verfügen über paranormale Fähigkeiten, die bei der Geisterjagd von hohem Nutzen sind.

Nach einer Katastrophe biblischen Ausmaßes zieht die Familie nach Aberdeen, um dort neu anzufangen. Das beginnt mit neuer Kleidung, Gegenständen des täglichen Lebens, eine neue Wohnung und endet mit einer neuen Arbeitsstelle. Da erweist es sich als Glücksfall, dass sie Will kennenlernen, der ihnen zu einem Job beim Militär verhilft. In dessen Auftrag sollen sie ein Areal von Geistern säubern. Was sie dort antreffen, übertrifft ihre kühnsten Vorstellungen und muss vor der Bevölkerung unbedingt geheim gehalten werden.

Ich mochte bereits die Serials der Autorin über die Totenbändiger und komme zu dem Urteil, dass dieses Buch noch um einiges besser ist. Da es sich um einen Roman handelt, gibt es der Autorin mehr Raum, die Personen und die Handlung langsamer und dadurch eingänglicher zu entwickeln. Ich konnte dadurch mehr in das Leben der Gruppe eintauchen und mich ihnen zugehörig fühlen. Der Spannungsbogen wird immer wieder durch alltägliche Ereignisse rund um die Familie gedehnt. Das hat mir gut gefallen ,  da diese Szenen zum Teil sehr berührend, aber auch witzig sind. Dabei verstärkt sich meine Nervosität, denn mir ist bewusst, dass es mit der Ruhe jederzeit vorbei sein kann. Die Kämpfe gegen die Geister intensivieren sich mit jedem Einsatz und sind bedeutend härter und gefährlicher, als ich es bisher von der Autorin gewohnt war. Mir hat es sehr gut gefallen.

Meine Lieblingsfigur neben den erwachsenen Mitgliedern der Gruppe war eindeutig Henry, der mit seiner offenen, kindlichen Art für viele schöne Momente sorgt. Sein Vater Ayden hat in meinen Augen die größten Geheimnisse, die auch mit Henrys Geburt zu tun haben könnten. Auf jeden Fall sind sie ein gelungener Cliffhänger für den 2. Band neben der herausfordernden Aufgaben, die sich für die Gruppe andeuten.       Für mich ein überzeugender, fesselnder Roman, der mit realem Schrecken und paranormalen Ereignissen den Leser in Atem hält.

Cover des Buches Viel Tod um nichts (ISBN: 9783965551633)

Bewertung zu "Viel Tod um nichts" von Ingrid Zellner

Viel Tod um nichts
Lesewundervor 6 Tagen
Mord auf der Schwäbischen Alb

Nach schweren Schicksalsschlägen und dem Austritt aus dem Polizeidienst ist Surendra Sinha auf der Suche nach einem neuen Platz im Leben. Da bekommt er in Indien einen Anruf von seinem alten Freund und Mentor Hasemann, er solle sofort nach Reutlingen kommen. Als Surendra dort eintrifft, will er voll Ärger sofort wieder abreisen, lässt sich dann aber zu einem besonderen Einsatz überreden, weil er schlichtweg nichts besseres vorhat. Er soll Undercover beim Naturtheater Hayingen  einen alten Mordfall aufklären und einen neuen angekündigten verhindern. Dazu soll er im Theaterstück  die Rolle des letzten Opfers übernehmen. 

Die Ensemblemitglieder eint die Liebe zur Schauspielkunst, aber ansonsten brodelt es gewaltig. Eifersucht, Neid und Homophobie führen immer wieder zu Auseinandersetzungen, die den Erfolg des Theaters gefährden. Nach und nach sucht Surendra das Gespräch  mit möglichen Verdächtigen. Geschickt bringt er sie dazu, ihm mehr zu erzählen, als sie ursprünglich wollten. Zu Beginn hilft es eher weniger. Die Zahl der Verdächtigen wächst weiter. Mögliche Motive und Vermutungen schießen ins Kraut. Und die Zeit drängt, denn der Täter hat angedroht, erneut bei der Premiere zuzuschlagen. Der Tag der Permiere kommt und bietet den Zuschauern ein Schauspiel, das sie so schnell nicht vergessen werden.

Ich mag die Krimireihe mit Surendra sehr. Die Fälle sind immer spannend und zu Beginn sehr verwirrend. Da die Autorin die Handlung gut strukturiert, ist die Auflösung  am Schluss jedes Mal logisch und überzeugend. Dies ist auch hier der Fall . Gut gefällt mir zudem,. dass durch Surendras indische Wurzeln auch Dinge aus seiner Heimat Eingang in die Handlung finden . Die Spannung ergibt sich für mich durch die vielen Befragungen, die es auch mir ermöglichen, mit zu ermitteln, eigene Theorien aufzustellen  und zusammen mit Surendra zu überprüfen. Auch kommt das Lokalkolorit nicht zu kurz. Vielleicht sollte ich mal einen Ausflug auf die Schwäbische Alb planen. Nach den anschaulichen Beschreibungen und Surendras Begeisterung, scheint sich eine Reise zu lohnen. Auch die Einblicke in die Arbeit des Naturtheaters verbunden mit dem Engagement der Laiendarsteller legen einen  lohnenden Theaterbesuch nahe. Dreh-und Angelpunkt bleibt aber Surendra, der mit seiner leisen Art, die Fälle löst und dabei große Empathie für seine Mitmenschen zeigt, sowohl für die Opfer als auch die Täter. Damit hat er sich definitiv in mein Herz geschlichen.

Cover des Buches Tödlicher Duft (ISBN: 9783453428805)

Bewertung zu "Tödlicher Duft" von René Anour

Tödlicher Duft
Lesewundervor 7 Tagen
Gelungener Start einer neuen Krimireihe

Sentir, der Star des Parfümherstellers Fragonard in Grasse, schwimmt tot in einem Bottich mit roten Kamelien. Unfall, Selbstmord oder Mord ? Die Klärung der Todesumstände von Sentir bringen Kommissar Campanard um das Vergnügen, seinen Lavendelgarten zu genießen. Der Fall ist knifflig. Schließlich ist Grasse berühmt für seine Parfümherstellung und nicht für spektakuläre verbrechen und Sentir  war der schillernde Star der Branche. Die einen hielten ihn für ein Genie, die anderen für überbewertet.

Unterstützung erhält Campanard von seinem Mitarbeiter Olivier und der Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris. Sie soll Undercover bei Fragonard ermitteln. Das ist ein guter Schachzug. Zum einen erfährt Linda manches, was man der Polizei nicht erzählt hat, zum anderen bekomme ich als Leser dadurch interessante Einblicke in die Parfümherstellung.

Das Ermittlertrio ist nicht unumstritten, denn alle drei haben ihr persönliches Päckchen zu tragen, das sich möglicherweise auf den Erfolg der Untersuchung negativ auswirkt. Was das Trio auf jeden Fall hat, sind ungewöhnliche Ermittlungsmethoden, die für zusätzliche Spannung sorgen. Für mich war auch schön zu sehen, wie aus drei Fremden eine verschworene Gemeinschaft wird.

Verdächtige gibt es genug, denn das Opfer  war nicht unbedingt ein Sympathieträger - selbstherrlich, egozentrisch und stets um Aufmerksamkeit bemüht. Die Zeugenbefragung beschert mir ein persönliches Highlight, als Campanard in Hercule-Poirot -Manier einen der Hauptverdächtigen vernimmt. Sentirs Hauptkonkurrent ist Duchapin,  der mir nicht weniger unsympathisch war als das Opfer. Er lässt keine Meinung gelten außer der eigenen und liebt es, andere bloß zu stellen.

Gegen Ende läuft die Spannung auf ihren Höhepunkt  zu. Der Mörder ist bereit, jeden zu töten, der ihm gefährlich werden kann oder der nicht mehr von Nutzen für ihn ist. Dabei  gerät Linda in den Fokus. Als ich schon dachte, ich müsste Abschied von ihr nehmen, gelingt ihre Rettung in letzter Sekunde. Die Person des Täters hat mich überrascht. Die  Motivation und Vorgehensweise  werden in meinen Augen überzeugend dargelegt. Mitleid oder Verständnis konnte ich dennoch nicht empfinden.

Der Krimi bietet für mich spannende Unterhaltung, interessante Einblicke in die Welt der Düfte, wunderschöne bildhafte Beschreibungen von Grasse und seiner Umgebung und nicht zuletzt ein sympathisches und überzeugendes Ermittlergespann.

Cover des Buches Die Wälder von Katalis (ISBN: 9798877750524)

Bewertung zu "Die Wälder von Katalis" von Veronika Bärenfänger

Die Wälder von Katalis
Lesewundervor 13 Tagen
Eine neue Chance für die Menschheit

Auf der Erde herrscht Krieg, der erbarmungslos geführt wird und  keiner mehr weiß, warum. Zum Verständnis ist es in meinen Augen wichtig, zu wissen, dass im Buch die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht so sind wie heute. 

General Markus von Lork findet sich nach einem Scharmützel in einem Wald wieder - allein. Allein bedeutet hier auf einem anderen Planeten und keine Menschenseele außer Markus. Die  folgenden Jahre bemüht Markus sich, sich einzurichten und die Umgebung zu erkunden. Ein wenig erinnert es an Robinson Crusoe. Nach 10 Jahren findet er Leila, genau an der Stelle, an der erwacht ist. Zu seinem Erschrecken gehört sie offensichtlich zu seinen ehemaligen Gegnern. So schlagen 2 Herzen in Markus Brust. Er ist froh, Gesellschaft zu haben, ist aber gleichzeitig misstrauisch. Je mehr sich die beiden kennenlernen, um so mehr wächst das gegenseitige Verständnis. Hier hat mich Leilas Schicksal auf der Erde stark berührt. 

Auf einer ihrer Erkundungen treffen Leila und Markus auf Onais-Tjelfort. Weder die beiden noch ich waren auf ihn vorbereitet.  Was er uns dann erzählt, ist einfach unglaublich. Die Erde ist dem Untergang geweiht. Leila und Markus  sollen auf die Erde zurück und zusammen ausgewählte Menschen bewegen, mit ihnen nach Katalis zu gehen. Leila und Markus nehmen die Aufgabe an und kehren in den Krieg zurück.

Es ist ein Fantasy-Roman, der mit phantastischen Möglichkeiten spielt. Darauf muss man sich einlassen wollen. Wenn man es tut, eröffnet sich eine hoffnungsvolle Zukunft. Die Vorstellung auf einem fruchtbaren Planeten mit Menschen guten Willens , neu zu beginnen, ist voller Magie. Man hätte die Chance, frühere Fehler zu vermeiden. Ich finde das zur Abwechslung der sonst eher  apokalyptischen Zukunftsvisionen eine angenehm optimistische Vorstellung. Es lädt zum Träumen ein.

Das Ende des 1. Bandes kommt für mich sehr abrupt und lässt mich mit vielen Fragen zurück, die hoffentlich im folgenden Antworten bekommen.

Cover des Buches Tote Fische fängt man schneller: Ein Küsten-Krimi (Mord an der Nordsee-Reihe 1) (ISBN: B0CV9JR5CX)

Bewertung zu "Tote Fische fängt man schneller: Ein Küsten-Krimi (Mord an der Nordsee-Reihe 1)" von Annie de Vries

Tote Fische fängt man schneller: Ein Küsten-Krimi (Mord an der Nordsee-Reihe 1)
Lesewundervor 14 Tagen
Jenny und der tote Pensionsgast

Die Pensionswirtin Jenny vermisst ihren Gast Markus und die Polizei scheint sich nicht besonders dafür zu interessieren. Selbst als Jenny zusammen mit ihrem alten Bekannten Rainer die Leiche findet, geschieht nicht viel. Jenny, die schon immer ein Faible für Krimis hatte, nimmt deshalb die Sache selbst in die Hand und macht tatsächlich Markus Bruder Harald ausfindig. Erst als noch ein Mord geschieht, arbeitet die Kommissarin mit Jenny zusammen. Was sie gemeinsam aufdecken, ist so perfide, dass man es kaum fassen kann.

Ich lerne mit Jenny und Rainer ein neues sympathisches Ermittlerduo kennen. Jenny ist die forsche, die auch mal legale Grenzen überschreitet. Rainer ist eher der Bedenkenträger , der Jenny aber machen lässt. Jenny erinnert mich ein wenig an Miss Marple in einer jüngeren Version. Sie hat eine tolle Beobachtungsgabe und bringt Dinge in die richtige Reihenfolge. Da Rainer wie ich noch nie in Zuiderdijk in Zeeland war, fand ich den Rundgang mit Jenny sehr interessant und ich habe eine gute Vorstellung vom Örtchen bekommen, das eine Reise wert sein könnte. Gemeinsam decken wir ein gut durchdachtes Komplott auf, das zeigt zu was Menschen fähig sind, wenn sie etwas haben wollen. Mich hat die Beweisführung überzeugt.

Da der Krimi nur  100 Seiten umfasst, lässt er sich gut in einem Rutsch lesen. Welches Rätsel ich nicht lesen konnte, wie der Krimi zu diesem Titel kam.

Cover des Buches Das verschmähte Glück: Historischer Liebesroman (Harrow Hall 3) (ISBN: B0BVJ646DF)

Bewertung zu "Das verschmähte Glück: Historischer Liebesroman (Harrow Hall 3)" von Leah Hasjak

Das verschmähte Glück: Historischer Liebesroman (Harrow Hall 3)
Lesewundervor 15 Tagen
Es gibt ein Happyend !

Amanda ist tatsächlich mit Mr Frank nach Gretna Green durchgebrannt, um ohne weitere Störungen durch Jeremia endlich zu heiraten. Jeremia jagt ihr hinterher. Weniger aus Liebe, sondern aus Ehrgefühl, schließlich ist er noch mit Amanda verheiratet, was sie wegen ihm nicht weiß. Die Heirat würde sie zur Bigamistin machen und möglicherweise ins Gefängnis bringen. Was dann geschieht, ist einfach unglaublich, unfassbar komisch und herrlich romantisch. Nach einer beschwerlichen Verfolgung treffen sich Amanda und Jeremia im schottischen Niemandsland. Ihre einzige Chance, dieser Situation zu entfliehen, taucht in der Person von William und seines Gespanns auf , der unterwegs zu einer Hochzeit ist. Da sich die nicht verschieben lässt, müssen die beiden , in tiefer Abneigung verbunden, notgedrungen an den Feierlichkeiten teilnehmen. Nun weiß ich, dass man in Schottland gerne und lang feiert, viel trinkt und isst, zu derben Späßen neigt und sich alle wahnsinnig gut unterhalten.

Liegt es an der Romantik der Hochzeit oder an zu viel Ale, Amanda und Jeremia kommen sich näher. Es gibt aber noch einige gefährliche Situationen, bis die beiden endlich vereint sind.

Erneut war ich von den vielen humorvollen Einfällen der Autorin begeistert. Obwohl sie auch einige Klischees bedient, ist es nie platt oder geschmacklos. In diesem Band habe ich sehr mit Jeremia gelitten. Ich würde sagen, die beiden sind quitt, nachdem Jeremia  Amanda zu Beginn ihrer Ehe und bei seiner Heimkehr so abscheulich behandelt hat. Da ich den beiden nach all den Aufregungen und Verwicklungen Ruhe und Glück gönne, verlasse ich die beiden mit einem zufrieden Seufzer.

Cover des Buches Zeit der Schuldigen (ISBN: 9783757700386)

Bewertung zu "Zeit der Schuldigen" von Markus Thiele

Zeit der Schuldigen
Lesewundervor 17 Tagen
Keine Gerechtigkeit für Nina

Die Handlung des Buches spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Am Anfang steht die Entführung des 72jährigen Volker März durch die Kriminalhauptkommissarin Anne Paulsen. Diese Handlungsweise wirft Fragen auf, denn sie riskiert mit diesem Tun ihr berufliches Leben. Geht es wirklich nur um die Bestrafung von März, der 1982 die 17jährige Nina vergewaltigt und brutal ermordet haben soll ?

Der 2. Handlungsstrang führt mich in die Vergangenheit und schildert die damaligen Ereignisse. Ich lerne Nina, die bei ihrer alleinerziehenden Mutter lebt, als typischen Teenager voller Träume und Plänen gepaart mit Unsicherheit kennen. Zufällig hilft ihr März aus einer unangenehmen Situation, als Nina von einem betrunkenen Jungen aus ihrer Schule auf der Kirmes bedrängt wird. Nina freundet sich mit dem 17 Jahren älteren Mann an. Sie fühlt sich zum einen geschmeichelt, dass er ihr so viel Aufmerksamkeit schenkt. Zum anderen ist er auch ein wenig Vaterersatz. März war mir unsympathisch und in meine Augen auch zwielichtig. Er lebt noch bei seinen Eltern, füllt Zigarettenautomaten auf  und ist Kettenraucher. Ich fand sein Verhalten gegenüber Nina nicht angemessen. Dann verliebt sich Nina in den neuen Klassenkameraden und beendet die Freundschaft mit März. Wenig später wird sie auf dem Heimweg von einer Chorprobe ermordet. Ermittlungen werden aufgenommen. Verantwortlicher ist der Kommissar Klaus Margraf. Sein Weg führt ihn auch zu Ninas Vater. Die beiden werden Freunde. Immer mehr Indizien sprechen für März Täterschaft. Es kommt zum Prozess und März wird mangels Beweisen frei gesprochen.

Die Jahre vergehen und es gibt immer bessere Ermittlungsmethoden. Durch einen DNA-Abgleich wird März Täterschaft bewiesen. Da das Gesetz keine zweite Anklage zulässt, ermutigen Klaus und Sabine, eine Journalistin, die die damalige Verhandlung beobachte hat, eine zivilrechtliche Klage einzureichen. Die Klage scheitert.

In der Gegenwart versucht Anne , März ein Geständnis abzupressen.

Was den Roman in meinen Augen besonders aufwühlend macht, die Handlung entspricht in weiten Teilen einem wahren Kriminalfall. Ich mochte Nina, die gerade dabei ist , die Welt zu entdecken. Wie hätte sie die Gefahr in Person von März erkennen sollen ? Die Verzweiflung der Mutter und die Trauer des Vaters, der sich der Möglichkeit beraubt sieht, das eigene Kind kennenzulernen, lassen mich nicht kalt. Demgegenüber März, der sein Leben weiter leben kann. Da kann man schon die Frage nach der irdischen Gerechtigkeit stellen. Die Antwort ist nicht einfach und manche zerbrechen daran. All die Emotionen , die Ninas Familie durchlebt, hat der Autor sehr eindringlich und lebendig geschildert. Ich musste sogar nach einem Taschentuch greifen.

Annes Verhalten dagegen war mir unverständlich. Gerade sie als Teil der Polizei muss solche Spannungen meiner Ansicht nach aushalten, sonst leidet das Vertrauen in die Justiz. Für mich ein lesenswertes Buch, das in unterhaltsamer und spannender Weise die Frage stellt "Was ist Gerechtigkeit ? "

Cover des Buches Der Taliban (ISBN: 9783989423206)

Bewertung zu "Der Taliban" von Marley Alexis Owen

Der Taliban
Lesewundervor 18 Tagen
Saras erster Auftrag für die Sisterhood

Sara ist mitten in der Ausbildung, die es ihr ermöglichen soll, erfolgreich Aufträge für die Sisterhood auszuführen. Sie ist unzufrieden, da sie weiterhin viele offene Fragen hat. Völlig überraschend erhält sie dann ihren ersten Auftrag, der für sie eine emotionale Herausforderung bedeutet. Sara soll nach Afghanistan und dort Jaleela, die über wichtige Informationen verfügt, nach Deutschland bringen. Sara kennt Jaleela  gut. Deren Mann Casim , der von den Taliban ermordet wurde, hat mit der Bundeswehr zusammen gearbeitet. Sara kennt die Familie und hat beim Truppenabzug aus Afghanistan versprochen, sie nach Deutschland zu holen. Doch Max scheint es nur um die Informationen zu gehen, nicht um die Menschen.

Sara geht nach Afghanistan, fest entschlossen, ihr Versprechen von damals zu erfüllen. Sie landet in der Hölle, in der Frauen im besten Fall nicht gesehen werden und ansonsten übler Gewalt ausgesetzt sind..

Ich bin in meiner Haltung gegenüber Sara ambivalent. Ich bewundere ihren Mut und ihren Wunsch, das gegebene Versprechen zu erfüllen, fordert meine Hochachtung . Was mein Bild etwas  trübt, dass sie ihre kleine Tochter und ihren Mann zurücklässt, wohlwissend, dass die reale Möglichkeit besteht, dass sie nicht zurückkommt. 

Erstmal in Afghanistan hatte Sara meine volle Unterstützung. Was die Bevölkerung, vor allem die Frauen und Mädchen, dort durch fanatische Taliban erleiden müssen, ist so grausam, dass ich Saras Impuls zu helfen komplett verstehe. Gut, dass Sara über eine exzellente Kampfausbildung und gute Instinkte verfügt. 

Wer mir in dieser Geschichte zu meiner Überraschung eher unangenehm aufgefallen ist, ist Max. Habe ich they im letzten Band selbstbewusst, empathisch und der Gerechtigkeit verpflichtet kennengelernt, zerstört they dieses positive Bild  durch in meinen Augen unangemessene Wutausbrüche und dem Befehl, den Informationen vor Menschenleben höchste Priorität einzuräumen. Ich hoffe, sie fängt sie wieder. 

Das Buch war ausgesprochen packend und zu meiner Freude sind Frauen die Macherinnen und nicht nur die Anhängsel männlicher Superhelden. Mit Sara habe ich am Ende meinen Frieden geschlossen. Ich verstehe sie  und sie hat auch versprochen, etwas mehr Rücksicht auf die Familie zu nehmen. Jetzt warte ich zusammen mit ihr auf den nächsten spannenden Auftrag.

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